Rurtalbahn GmbH

Rurtalbahn GmbH
Rurtalbahn GmbH
Logo der Rurtalbahn GmbH
Basisinformationen
Unternehmenssitz Düren
Webpräsenz www.rurtalbahn.de
Bezugsjahr 2005
Eigentümer 74,9 % R.A.T.H. GmbH
25,1 % Dürener Kreisbahn
Betriebsleitung Guido Emunds
Hans-Peter Nießen
Achim Schmitz
Verkehrsverbund AVV
Beschäftigte 26
Linien
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Eisenbahn 2
Anzahl Fahrzeuge
Lokomotiven 1 Lok Köf III
1 Lok Mak G 320 B
3 Loks Onrail DH 1004
2 Loks Mak G 1206
5 Loks Vossloh G 2000 BB
1 Lok EMD Class 66
Triebwagen RegioSprinter
Sonstige Fahrzeuge 174 Güterwagen Bauart Fcs
24 Güterwagen Bauart Rgs
22 Containertragwagen
Statistik
Fahrgäste 1,1 Mio. pro Jahr
Fahrleistung 0,87 Mio. km pro Jahr
Haltestellen 28
Sonstige Betriebseinrichtungen
Länge Gleisanlagen 90 km

Die Rurtalbahn GmbH ist eine Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Düren. Sie gehört zu 25,1 % der Dürener Kreisbahn und zu 74,9 % der R.A.T.H. GmbH.

Im Juni 1992 kaufte sie als erste Eisenbahngesellschaft in Nordrhein-Westfalen von der Deutschen Bahn eine Eisenbahnstrecke. Sie wurde zuerst als Abteilung Schiene der Dürener Kreisbahn gegründet und zum 1. Januar 2003 unter Beteiligung der R.A.T.H. GmbH als eigenständige Gesellschaft Rurtalbahn GmbH ausgegliedert.

Die Rurtalbahn GmbH ist nicht Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE).

Inhaltsverzeichnis

Personenverkehr

Am 25. März 1993 begann der im Vergleich zum DB-Fahrplan deutlich verbesserte Zugbetrieb auf der Bahnstrecke Jülich–Düren–Heimbach auf der sogenannten Rurschiene mit mindestens einem Zug pro Stunde und Richtung. Am 7. Juni 2002 wurde der Abschnitt JülichLinnich der Bahnstrecke Jülich–Dalheim reaktiviert. Zum Preis von 860.000 Euro kaufte die Rurtalbahn am 19. Dezember 2002 von der Deutschen Bahn die Strecke Düren–Zülpich (Bördebahn). Auf dieser Strecke nahm die Rurtalbahn einen begrenzten Güterverkehr und auch wieder einen Personenverkehr am Wochenende auf.

Darüber hinaus werden Triebwagen der Rurtalbahn manchmal bei Fahrzeugknappheit an andere Unternehmen ausgeliehen, so dass diese auch woanders zu sehen sind. Außerdem betrieb sie bis zum 16. Oktober 2005 den sonntäglichen Tourismusverkehr auf der Oleftalbahn von Kall nach Schleiden in der Eifel.

Die Rurtalbahn GmbH ist zu 50 % – neben der DSB Deutschland, einer Tochtergesellschaft der Dänischen Staatsbahnen – an der Bahngesellschaft Vias beteiligt, die seit dem 11. Dezember 2005 das 210 km lange Netz der Odenwaldbahn in Südhessen befährt. Auf fünf Linien werden drei Landkreise und die Städte Frankfurt am Main und Darmstadt berührt.

Auf der Eisenbahnstrecke Mönchengladbach–Dalheim fährt die Rurtalbahn als Subunternehmer die Schwalm-Nette-Bahn im Auftrag von DB Regio NRW.

Güterverkehr

Im Güterverkehr fährt die Rurtalbahn Waren bis zu den Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen und im Rahmen von Fahrzeugüberstellungen für die Wiener Lokalbahnen Fahrzeuge vom Bombardier-Werk in Aachen nach Wien sowie Güterwagenüberstellungen von Bremen nach Wien.

Zu 50 % ist die Rurtalbahn an der in Raeren beheimateten Firma TrainspoT beteiligt, die für den Gütertransport zwischen Antwerpen und Zeebrügge zuständig ist.

Seit Ende 2004 beliefert die Rurtalbahn die Zuckerfabrik Jülich mit bis zu 400 t Braunkohle pro Tag für die neu errichtete KWK-Anlage der Zuckerfabrik. Hinzu kommen lokale Transporte für diverse Papierfabriken, das Heeresinstandsetzungwerk in Jülich, das Forschungszentrum Jülich und sporadische Transporte für die örtliche Industrie.

Zur Zeit (Stand 2011) befördert die Rurtalbahn jährlich 1,5 Millionen Tonnen Güter.

Triebfahrzeuge

Modernisierter Uerdinger Schienenbus
Diesellok des Typs Vossloh G 2000 BB im Einsatz vor einem Containerzug in den Niederlanden

Im Nahverkehr wurden bis 1995 umgebaute und modernisierte Uerdinger Schienenbusse eingesetzt. 1995 löste man die Schienenbusse durch beschleunigungsstarke RegioSprinter ab. Außerdem ist ein historischer Talbot-Triebwagen für Einsätze auf der Bördebahn vorhanden.

Ab frühestens 2011 möchte die Rurtalbahn ihre nach eigener Aussage nicht mehr zeitgemäßen RegioSprinter durch neue Triebzüge ersetzen.[1] Nach Testfahrten mit Triebwagen der Typen Alstom Coradia LINT [2] und Bombardier Itino kam es letztendlich zu einer Bestellung von fünf Regio-Shuttle der Firma Stadler in Berlin im Wert von 8,85 Millionen €. Mitte 2011 sollen die Triebwagen zwischen Düren und Heimbach verkehren.

Die anzuschaffenden Triebzüge werden von der Dürener Kreisbahn gekauft und an die Rurtalbahn vermietet. Bei einer erneuten Ausschreibung der Strecke Heimbach-Düren im Jahr 2016 werden die Triebzüge an die Ausschreibung gekoppelt.[3] In den modernen Triebwagen sieht die Rurtalbahn jedoch eine gute Chance, die Strecke bei der erneuten Ausschreibung zu behalten.

Im Geschäftsbereich Schienengüterverkehr der Rurtalbahn werden derzeit (2011) zehn Streckendiesel- sowie zwei Rangierloks eingesetzt, überdies stehen drei Elektrolokomotiven zur Verfügung.

Der Diesellokbestand umfasst:

Streckennetz

Das eigene Netz der Rurtalbahn gehört der Dürener Kreisbahn und somit zu 100 % dem Kreis Düren. Jedoch wird es von der Rurtalbahn befahren.

Zu diesem Netz gehören folgende Strecken:

Die Strecke Jülich–Puffendorf ist zurzeit nicht in Betrieb. Eine Reaktivierung ist in näherer Zukunft nicht geplant. Die Strecke Düren–Zülpich wird derzeit im Personenverkehr nur für Gelegenheitsfahrten genutzt.

Sonstiges

Das Sitz des Unternehmens befindet sich an der Kölner Landstraße in Distelrath und ist gleistechnisch vom Bahnhof Düren her über die Ausfädelung der Bördebahn erreichbar. Es bildet auch den Betriebshof für die 17 Regiosprinter und die diversen Güterzuglokomotiven.

Ausbaupläne

  • Im Dezember 2009, mit Abschluss des Baus der Verbindungsstrecke LangerweheEschweiler-Weisweiler, wird die Rurtalbahn über den Bahnhof Düren mit der euregiobahn (Düren–Eschweiler Talbahnhof–Aachen HbfHerzogenrathHeerlen/Alsdorf-Annapark) verknüpft werden. Dazu bestehen Planungen, von Langerwehe bis Düren neben den beiden bestehenden Gleisen der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen ein drittes Gleis zu bauen [1]. Zudem soll ab 2016 die Euregiobahn werktags über Düren hinaus bis nach Linnich fahren.
  • Nördlich von Linnich soll die Strecke bis zur Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach verlängert werden. Dabei ist noch strittig, ob die Verlängerung nach Hückelhoven-Baal, was de facto ein Wiederaufbau wäre, oder nach dem benachbarten Brachelen geschehen soll; im Gespräch ist auch eine Verlängerung über Baal und Hückelhoven nach Ratheim.[5][6] Wegen des nicht ausreichend hoch bewerteten Nutzen-Kosten-Verhältnisses ist mit einer Entscheidung für den Ausbau allerdings nicht vor 2015 zu rechnen.[7]
  • Die Bördebahn Düren–Zülpich–Euskirchen soll für den Personenverkehr reaktiviert werden. Im Gespräch sind durchgehende Personenzüge von Bonn über Euskirchen und Düren nach Aachen.
  • Das Unternehmen strebt an, bis 2010 einen Containerbahnhof in der Region Düren zu bauen. Es gibt zwei Varianten, wobei eine der beiden realisierbar ist und auch favorisiert wird. Die andere wird aufgrund des Bürgerwiderstands wahrscheinlich aufgegeben. Somit ist geplant, an der Bördebahn auf dem Gemeindegebiet von Nörvenich bei Rommelsheim einen viergleisigen Containerbahnhof zu errichten. Dazu soll dann die Bördebahn von Düren bis zum geplanten Containerbahnhof elektrifiziert werden. Im Umfeld wäre genügend Platz vorhanden, so dass sich Speditionen ansiedeln könnten.
  • Die Strecke Düren-Jülich-Linnich soll um den Haltepunkt Huchem-Stammeln auf 2 km 2-gleisig ausgebaut werden. Mit der Änderung der Fahrpläne der DBAG Juni 2009 wird mit dem bisherigen 2-gleisigen Abschnitt in Krauthausen der Anschluss an Züge in Düren nicht mehr sichergestellt. Der Ausbau soll zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 abgeschlossen sein.[8][9][10][11]

Wegen der weitgehend gestrichenen Infrastrukturmittel des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen sind alle Pläne, außer der Verbindung Weisweiler–Langerwehe, dem 2. Gleis in Huchem-Stammeln und dem Containerbahnhof, vorerst zurückgestellt.

Einzelnachweise

  1. Triebzug statt Regiosprinter, Artikel der Dürener Zeitung vom 8. Oktober 2008
  2. Ab 2011 klimatisiert Richtung Heimbach, Artikel der Dürener Zeitung vom 17. August 2009
  3. Kreis stellt Weichen für neue Triebwagen, Artikel der Dürener Zeitung vom 29. Juni 2009
  4. Fuhrparkliste des Geschäftsbereich Cargo auf der Website der Rurtalbahn, abgerufen am 16. August 2011
  5. Zwischen Linnich und Baal könnten bald wieder Züge fahren, Zughalt.de, 30. August 2010
  6. Wiederaufbau der Bahnstrecke Linnich – Baal (Lindern), CDU-Kreisverband Düren-Jülich, 6. Oktober 2011
  7. Vorerst kein Ausbau der Rurtalbahn, Radio Rur, 13. Oktober 2011
  8. Fünf Millionen Euro für 2. Gleis, Artikel der Dürener Zeitung vom 28. Mai 2009.
  9. Rurtalbahn reaktiviert Bahnhof bis Ende des Jahres, Artikel der Aachener Zeitung vom 29. Juni 2010.
  10. Ausbau des Bahnhofs verzögert sich, Artikel der Aachener Zeitung vom 19. Oktober 2010
  11. Fahrplanmaßnahmen 2011/2012, Aachener Verkehrsverbund

Literatur

  • Chronik 100 Jahre Dürener Kreisbahn

Weblinks


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