- Mysłakowice
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Mysłakowice Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Jelenia Góra Geographische Lage: 50° 51′ N, 15° 47′ O50.8515.783333333333Koordinaten: 50° 51′ 0″ N, 15° 47′ 0″ O Höhe: 280 m n.p.m Einwohner: 4500
Postleitzahl: 58-533 Telefonvorwahl: (+48) 75 Kfz-Kennzeichen: DJE Wirtschaft und Verkehr Straße: Jelenia Góra–Kowary Nächster int. Flughafen: Breslau Gemeinde Gemeindeart: Landgemeinde Gemeindegliederung: 8 Schulzenämter Fläche: 88,8 km² Einwohner: 10.055
(31. Dez. 2010) [1]Bevölkerungsdichte: 113 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 0206072 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Zdzisław Pietrowski Adresse: ul. Szkolna 5
58-533 MysłakowiceWebpräsenz: www.myslakowice.pl Mysłakowice [mɨswakɔˈvʲitsɛ] (deutsch Zillerthal-Erdmannsdorf) ist ein Ort im südwestlichen Polen und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde. Er liegt im Powiat Jeleniogórski der Woiwodschaft Niederschlesien zwischen Riesengebirge und Landeshuter Kamm, gehört der Euroregion Neiße an und verfügt über zahlreiche Gästebetten.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Mysłakowice liegt im östlichen Teil des Hirschberger Tals an Lomnitz (polnisch Łomnica) und Bober (Bóbr), etwa 8 km südöstlich von Hirschberg und 7 km nördlich von Krummhübel. Das Gemeindegebiet erstreckt sich größtenteils entlang der beiden Flüsse und auf dem Gebiet des sich östlich anschließenden Landeshuter Kamms, zu dem auch die Sokole Góry (Falkenberge) gehören. Zu Füßen der Falkenberge und des Landeshuter Kamms liegen die Teilorte Karpniki (Fischbach) und Bukowiec (Buchwald). Von dort aus bieten sich einige der schönsten Aussichten auf das nahegelegene Riesengebirge.
Das Riesengebirge beginnt unmittelbar südlich von Erdmannsdorf (Mysłakowice) in der Nachbargemeinde Podgórzyn. Nach Hirschberg (Jelenia Góra), Krummhübel (Karpacz) und in die umliegenden Ortschaften bestehen regelmäßige Busverbindungen.
Geschichte
Der Ort Mysłakowice wird 1305 unter seinem deutschen Namen Erdmannsdorf erstmals urkundlich erwähnt. Während der frühen Neuzeit befindet sich Erdmannsdorf im Besitz der Familie von Reibnitz.
Ab 1838 lassen sich hier protestantische Exulanten aus Tirol (Zillertaler Inklinanten) nieder, denen König Friedrich Wilhelm III. auf Fürsprache der Gräfin Friederike von Reden hin Zuflucht in diesem Teil des damaligen Preußen gewährt. Da es sich um Gebirgsbewohner handelt, siedelt man sie im Riesengebirge, dem höchsten Gebirge Preußens, an. Viele von ihnen stammen aus dem Zillertal, was im Verlauf des 19. Jahrhunderts zu einer Änderung des Ortsnamens in Zillerthal-Erdmannsdorf führt.
Das Schloss von Erdmannsdorf ist darüber hinaus von 1832 bis 1909 eine der Sommerresidenzen der in Preußen herrschenden Hohenzollern.
Nach dem Verlust Niederschlesiens an Polen nach dem Zweiten Weltkrieg wird Erdmannsdorf 1946 in Mysłakowice umbenannt. 1975 bis 1998 gehört Mysłakowice der Woiwodschaft Jelenia Góra an, die 1999 in der neuen Woiwodschaft Niederschlesien aufgeht.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind Kirchen, Landsitze und Schlösser in allen Ortsteilen sowie die durch zahlreiche Wanderwege erschlossene Landschaft, dazu zählen:
Kirche
Die katholische Pfarrkirche Herz Jesu (Kościół pw. Najświętszego Serca Pana Jezusa, auch Kościół Królów Pruskich = „Kirche der preußischen Könige“ genannt) am Rande des Schlossgartens, entworfen von Karl Friedrich Schinkel, erbaut 1836 bis 1838 als evangelische Kirche. Beim Umbau 1858 wurde dem Eingang ein Portikus mit ausgegrabenen altrömischen Säulen aus Pompeji hinzugefügt. Die Orgel wurde 1840 vom Hirschberger Orgelbauer Carl Friedrich Ferdinand Buckow gefertigt.
Schloss
Das Schloss, dessen aus dem frühen 18. Jahrhundert stammender Vorgängerbau 1751 von Maximilian Leopold von Reibnitz zu einer zweigeschossigen Barockresidenz von dreiflügeligem Grundriss umgebaut wurde. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel erwarb Generalfeldmarschall August Neidhardt von Gneisenau das Anwesen 1816 im Tausch gegen ein anderes seiner Güter. Nach dem Tod Gneisenaus 1831 kaufte Preußens König Friedrich Wilhelm III. das Schloss für 136.000 Taler. In den Folgejahren wurde es von Karl Friedrich Schinkel umgebaut, während der Königliche Hofgärtner Peter Joseph Lenné Bepflanzungspläne für den Schlosspark entwarf. Seine heutige Gestalt verdankt es im Wesentlichen den Umbauten im Stil der englischen Gotik unter König Friedrich Wilhelm IV., dessen Vorstellungen ab 1840 von Friedrich August Stüler verwirklicht wurden. Heute dient das Schloss als Schule.
Tiroler Hof
Das Wohnhaus in der ul. Starowiejska 14, der sogenannte Tiroler Hof. Es handelt sich dabei um eines von mehreren Häusern, die im 19. Jahrhundert von Glaubensflüchtlingen im Tiroler Stil erbaut wurden und sich bis heute in Mysłakowice erhalten haben. Das Gebäude wurde nach Sanierungsmaßnahmen 1998 als Tiroler Gaststube neu eröffnet und gehört dem österreichischen Bundesland Tirol sowie den sechs Tiroler Herkunftsgemeinden der Exulanten.
Gemeinde
Die Landgemeinde Mysłakowice besteht außer dem namengebenden Hauptort noch aus den folgenden Ortsteilen:
- Bukowiec (Buchwald)
- Dąbrowica (Eichberg)
- Gruszków (Bärndorf)
- Karpniki (Fischbach)
- Łomnica (Lomnitz)
- Kostrzyca (Quirl)
- Strużnica (Neudorf)
Partnerschaften
Literatur
- Theodor Donat, Erdmannsdorf. Seine Sehenswürdigkeiten und Geschichte, Hirschberg 1887
- Das Tal der Schlösser und Gärten. Das Hirschberger Tal in Schlesien – ein gemeinsames Kulturerbe, Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch e. V., Berlin und Jelenia Góra 2002
- Arne Franke, Erdmannsdorf. Schloss, Park, Kirche, Tiroler Häuser, Schweizer Haus | Mysłakowice. Zamek, Park Kośiół, Domy tyrolskie, Dom szwajcarski. Deutsches Kulturforum östliches Europa e.V., 2005, 66 S. zweisprachig deutsch-polnisch, ISBN 978-3-936168-32-7
Weblinks
Commons: Mysłakowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Gemeinde – Informationen und Bilder (polnisch, englisch, deutsch)
- www.sudety.wroclaw.pl/index/miejscowosci/ID,108 – Mysłakowice: Informationen (polnisch)
- www.zgk-karkonosze.pl/de/historia/myslakowice/dane/lista1.htm – Zahlreiche historische Informationen zu allen Teilorten der Gemeinde (deutsch)
- Material zu Erdmannsdorf in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 230 k)
Einzelnachweise
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
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