Albatros D.III

Albatros D.III
Albatros D.III
Eine Albatros D.III
Typ: Jagdflugzeug
Entwurfsland: Deutsches ReichDeutsches Reich Deutsches Reich
Hersteller: Albatros Flugzeugwerke
Indienststellung: 1917
Produktionszeit: 1916-1918
Stückzahl: 1340

Der Albatros D.III der Albatros Flugzeugwerke war ein Jagdflugzeug, das im Ersten Weltkrieg von der deutschen und österreichisch-ungarischen Fliegertruppe eingesetzt wurde. Der Albatros D.III war das zahlenmäßig am stärksten vertretene Jagdflugzeug. Von 1916 bis Anfang 1918 wurden insgesamt 1340 Maschinen gebaut. Fast alle deutschen Jagdstaffeln waren 1917 mit Albatrossen verschiedener Typen ausgerüstet, auch die Staffel von Manfred von Richthofen flog diese Maschine. In Österreich-Ungarn wurde das Flugzeug mit einigen Änderungen als Oeffag D.III nachgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Der Kampfdoppeldecker D.III (Nachkriegsbezeichnung L20) hatte schmalere Unterflügel als seine Vorgänger D.I und D.II. Chefingenieur Dipl-Ing. Robert Thelen übernahm damit ein Konstruktionsmerkmal der französischen Nieuport-Einsitzer und erzielte dadurch eine wesentliche Verbesserung der Pilotensicht und der Flugeigenschaften, d. h. von Wendigkeit und Steigfähigkeit. Die beiden Tragflächen waren durch V-Streben miteinander verbunden. Der D.III verfügte mit seinen synchronisierten Zwillings-MGs über die gleiche Feuerkraft wie seine Vorgänger und war damit den gegnerischen Jagdflugzeugen immer noch überlegen.

Das Flugzeug wurde von den Albatros-Werken in Berlin-Johannisthal und den Ostdeutschen Albatros-Werken (OAW) in Schneidemühl hergestellt. Im Laufe der Produktion wurden an dem Flugzeug einige Änderungen durchgeführt, die auch auf die spätere Albatros D.V übernommen wurden: Zum einen erfolgte die Abrundung der Leitwerksflächen, zum andern die seitliche Versetzung des Teeves & Braun-Tragflächenkühlers, um den Pilot bei Treffern in den Kühler vor Verbrühungen durch umherspritzende heiße Kühlerflüssigkeit zu schützen.

Einsatz

Als die ersten 13 D.III im Januar 1917 die Front erreichten, waren sie durch ihre Steigfähigkeit und Manövrierfähigkeit den alliierten Flugzeugen überlegen. Allerdings hatte die Albatros D.III eine gefährliche Konstruktionsschwäche: Die unteren Flügel waren zu schwach ausgelegt, und so kam es bei hoher Belastung (z. B. beim Sturzflug) zu Vibrationen, die bis zum Flügelbruch führen konnten. Auf diese Weise verloren zwei Jagdflieger der Jasta 2 am 24. Januar 1917 ihr Leben, und auch der Führer der Jasta 11, Manfred von Richthofen konnte sich mit gebrochenem Unterflügel nur mit Mühe durch eine Notlandung retten. Dieser Mangel wurde nie gründlich behoben und trat sogar noch stärker beim Nachfolgemodell Albatros D.V auf; lediglich die österreichischen Ingenieure, die die Albatros D.III als Oeffag D.III für die k.u.k. Luftfahrtruppen in Lizenz nachbauten und ständig weiter verbesserten, lösten dieses Problem.

Im März waren bereits 137 D.III im Einsatz, im Mai 327. Die Albatrosse erkämpften die Luftüberlegenheit und hielten sie das ganze Frühjahr hindurch, als fast alle der 37 Jastas mit D.III ausgerüstet waren. Im Blutigen April 1917[1] verloren allein die Briten 151 Flugzeuge bei nur 30 deutschen Verlusten.

Anfang Sommer 1917 zeigten sich immer mehr und immer bessere alliierte Jagdflugzeuge am Himmel, wie SPAD S.VII und die Sopwith Triplane. Daher wurde der D.III durch die stärker motorisierte Albatros D.V ersetzt. Im November waren jedoch immer noch 446 D.III im Westen, in Palästina und auf dem Balkan im Fronteinsatz, obwohl vom Gegner mit den S.E.5, Sopwith Camel und SPAD S.XII wesentlich bessere Modelle in größerer Anzahl eingesetzt wurden. Die D.III blieb vereinzelt bis Kriegsende im Einsatz.

Weiterentwicklung

Besonders erfolgreich waren allerdings die von Oeffag für die k.u.k. Luftfahrttruppen produzierten Oeffag D.III-Serien 53.2, 153 und 253 mit 185, 200 oder 225 PS Austro-Daimler Motoren.

Mit dem Albatros D.III und dem Zeppelin LZ 80/L 35 wurden 1918 Versuche unternommen das Flugzeug als Tochterflugzeug des Zeppelins einzusetzen.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Spannweite:  9,05 m
Länge:  7,33 m
Höhe:  2,98 m
Flügelfläche:  20,50 m²
Leergewicht:  661 kg
max. Startgewicht:  886 kg
Triebwerk:  ein wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor, Mercedes D IIIa (127/130 kW / 170/175 PS)[2]
Bewaffnung:  zwei starre 7,92-mm-LMG 08/15
Höchstgeschwindigkeit:  175 km/h in 1000 m Höhe[3]
Dienstgipfelhöhe:  5.500 m
Flugdauer:  2 h
Steigzeit auf 1.000m:  3 Min 18 Sek
Steigzeit auf 2.000m:  12 Min 1 Sek
Steigzeit auf 5.000m:  28 Min 48 Sek
max. Reichweite:  330 km
Stückzahl:  1.352
Besatzung 1 Mann

Bilder

Siehe auch

Literatur

  • Enzo Angelucci, Paolo Matricardi: Die Flugzeuge. Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg. Falken-Verlag, Wiesbaden 1976, ISBN 3-8068-0391-9, (Falken-Handbuch in Farbe).
  • John F. Connors: Albatros Fighters in Action. Squadron/Signal Publications, Carrollton TX 1981, ISBN 0-89747-115-6, (Aircraft 46).
  • Norman Franks: Albatros Aces of World War 1. Part 1. Osprey Publishing, Botley Oxford 2000, ISBN 1-85532-960-3, (Osprey aircraft of the aces 32).
  • Peter L. Gray, Ian R. Stair: Albatros Fighters of World War 1. Vintage Aviation Publications, Oxford 1979, ISBN 0-905469-80-1, (Air history world war 1 series (Wingspan Publications) 2).
  • Peter L. Gray, Owen Thetford: German Aircraft of the First World War. Putnam, London 1962, (3rd Edition, reprinted: ebenda 1987, ISBN 0-85177-809-7), S. 49–52.
  • Karlheinz Kens, Hanns Müller: Die Flugzeuge des Ersten Weltkriegs 1914 – 1918. Heyne, München 1973, ISBN 3-453-00404-3.
  • Peter Kilduff: Germany's First Air Force. 1914 – 1918. Arms and Armour Press, London 1991, ISBN 1-85409-053-4.
  • Tomasz J. Kowalski: Albatros D.I-D.V. Kagero, Lublin 2006, ISBN 83-60445-00-1.
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910 – 1918. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1977, ISBN 3-920602-18-8.
  • W. M. Lamberton: Fighter Aircraft of the 1914 – 1918 War. Edited by E. F. Cheesman. Drawings by J. D. Carrick and F. Yeoman. Produced by D.A. Russell. Harleyford Publ. Ltd., Letchworth 1960, S. 112–113.
  • Kenneth Munson: Kampfflugzeuge. Jagd- und Schulflugzeuge 1914 – 1919. 2. neu bearbeitete Auflage. Orell Füssli Verlag, Zürich 1976, ISBN 3-280-00824-7, (Flugzeuge der Welt in Farben), S. 24, 121–122.
  • Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 – 1918. Lehmanns, München 1959.
  • Karl R. Pawlas: Deutsche Flugzeuge. 1914 – 1918. Pawlas, Nürnberg 1976, ISBN 3-88088-209-6, (Luftfahrt-Dokumente 20), S. 63–65.
  • Raymond Laurence Rimell: Albatros D.III. Albatros Production Ltd., Berkhamsted 1986, ISBN 0-948414-05-7, (Wind-sock Datafiles 1).
  • Greg Van Wyngarden: Albatros Aces of World War I. Part 2. Osprey Publishing, Botley Oxford 2007, ISBN 978-1-84603-179-3, (Osprey aircraft of the aces 77).

Einzelnachweise

  1. Der blutige April Teil 1. luftfahrtgeschichte.com. Archiviert vom Original am 18. Dezember 2007. Abgerufen am 13. September 2010.
  2. zunächst mit schwächerem 160 PS Mercedes D.III-Motor
  3. bei der Oeffag D.III wurden sogar 202 km/h erreicht

Weblinks

 Commons: Albatros D.III – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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