Hallig

Hallig
Lage der Inseln und Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer
Hallig Südfall
Hallig Oland

Die Halligen sind kleine, nicht eingedeichte Inseln aus Marschland im nordfriesischen Wattenmeer an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Die zehn heute noch existierenden, bis 956 Hektar großen deutschen Halligen gruppieren sich kreisförmig um die Insel Pellworm, die selbst keine Hallig ist.

Die Halligen erheben sich nur wenige Meter über dem Meeresspiegel, weshalb sie während einer starken Flut mit Ausnahme der Warften, künstlich aufgeschütteten Hügeln, auf denen die Häuser stehen, überspült werden („Landunter“). Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass der Halligboden kein Süßwasser speichert, sodass Halligen außer Regenwasser kein natürliches Süßwasser haben. Früher wurde deswegen Regenwasser in Fethingen gesammelt.

Halligen entstanden ab dem Mittelalter als Überbleibsel von in Sturmfluten untergegangenem Festland oder Inseln. Da die Halligen lange keine Uferbefestigung besaßen, veränderte ihre Form sich häufig. Im Laufe der Zeit verschwanden viele wieder, andere wurden landfest gemacht. Auch die Hamburger Hallig ist keine Insel mehr, sondern mit dem Festland verbunden, weist aber alle anderen Merkmale einer Hallig auf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Etymologie

Eindeutig hergeleitet werden kann das Wort „Hallig“ nicht. Eine Möglichkeit ist die Deutung als holm = kleine Insel.[1] Jedoch wurde bis ins 19. Jahrhundert mit „Hallig“ „alles an der offenen See liegende unbedeichte Land“ bezeichnet, „welches bey der Fluth ganz oder zum Theil überschwemmt wird“,[2] weshalb eine direkte Ableitung von holm eher unwahrscheinlich ist.[3] Wahrscheinlicher ist die gemeinsame indoeuropäische Wurzel kel = ragen, zu der unter anderem auch hill (englisch Hügel) gehört.[4] Dass eine etymologische Verwandtschaft zu Holland im Sinne von „flaches Land“ besteht, ist auszuschließen.[5]

Eine andere Vermutung ist, dass das Wort „Hallig“ seinen Ursprung in der Salzgewinnung in den friesischen Uthlanden hat, die auch zur Zerstörung des Landes beigetragen hat (siehe weiter unten). „Hallig“ leitet sich demnach von hall = „Salz“ ab. Damit hätte die Bezeichnung „Hallig“ den gleichen keltischen Ursprung wie die Namen vieler Ortschaften wie Halle (Saale), Hallein, Hallstatt, Bad Hall, deren Namen auf das keltische Hall für Salz zurückgeführt wird.

Entstehung

Halligen bestehen aus Marschboden, der oft nur eine dünne Schicht über älteren Mooren bildet, die im Schutz der Nehrungen, die die Senke zur Nordsee hin fast gänzlich abschloss, entstanden waren. Es bildete sich ein mit Bächen durchzogenes, schlecht entwässertes Niederungsgebiet mit Bruchwäldern. Als während des römerzeitlichen und des mittelalterlichen Temperaturoptimums der Wasserstand der Nordsee stieg, drang zunehmend Meereswasser durch Lücken in den Nehrungen ein. Dabei bildete sich aus maritimen Sedimenten, die sich ablagerten, Schwemmland. Die Moore sogen sich mit Salzwasser voll und starben ab. Der Boden senkte sich, wonach sich durch häufige Überflutungen neue Sedimente ablagerten. Durch gleichzeitige Erosion veränderte sich die Form dieses Schwemmlandes dauernd.[6]

Kontinuierlich bewohnt wurde das Gebiet der heutigen Halligen vermutlich erst seit der Wikingerzeit, als Friesen von der Rheinmündung sich hier niederließen. Schon damals war nur eine Besiedlung auf Warften möglich, jedoch erlaubten höher gelegene Flächen Ackerbau. Erstmals erwähnt werden einzelne Halligen (Oland und Jordsand) 1231 im Waldemar-Erdbuch als Inseln, auf denen der König ein Haus besaß. Damals gehörten die heutigen Halligen zu den Uthlanden, dem von Prielen durchzogenen, durch Sturmfluten häufig in seiner Gestalt veränderten Marschland. Mit niedrigen Deichen und Warften schützten die Bewohner ihre Häuser, das bewirtschaftete und durch Gräben entwässerte Land sowie das Vieh.

Die erste Grote Mandränke von 1362 zerriss das Land endgültig. Die westlichen Harden verloren jeweils mehrere Kirchspiele. Übrig blieben Landfetzen, „Halligen“, auf denen die Überlebenden sich niederließen. Bedingt durch fehlenden oder nur geringen Küstenschutz und die damit verbundenen häufigeren Überschwemmungen gab es weiterhin große Veränderungen an der Küstenlinie und deutlich mehr Halligen, die ihre Form häufig änderten. Manche existierten nur für kurze Zeit, bis ein Wattstrom sie mehr und mehr verkleinerte, andere vergrößerten sich durch Sedimentanlagerung und wuchsen, wie zum Beispiel Nordmarsch und Langeneß zum heutigen Langeneß, zusammen. Der genaue Vorgang ist nur schwer zu rekonstruieren, da es aus der Zeit vor 1700 nur wenige Karten gibt.

Lebensweise auf den Halligen

Durch häufige Überschwemmungen änderte sich bis zur Befestigung der Halligkanten im 19. Jahrhundert die Form der Halligen ständig. Immer wieder mussten Häuser und Warften aufgegeben und landeinwärts verlegt werden. Es sind daher nur wenige alte Häuser und Kirchen erhalten geblieben.

Die typische Vegetationsform der Halligen ist die Salzwiese. Landwirtschaft ist daher auf den Halligen nur sehr eingeschränkt möglich, weshalb in früheren Jahrhunderten fast alle Männer als Seefahrer und Walfänger arbeiteten, während die Frauen Heu machten und sich um das Vieh, auch Sommervieh vom Festland, kümmerten. Einzelne Bewohner kamen damit zu erheblichem Reichtum. Bis in die 1940er Jahre herrschte Allmendewirtschaft, wobei das Land jedes Jahr nach den Winterstürmen neu vermessen wurde und die Mahd- und Weiderechte aufgeteilt wurden.[7] Durch Verarbeitung von Schafwolle und Verkauf der Erzeugnisse verdienten die Frauen Geld hinzu.

Für die tägliche Ernährung war man auf das angewiesen, was man auf der und um die Hallig herum fand (Porren, Fische, Vogeleier und Seevögel). Baumaterialien mussten von weit her zu den baumlosen Halligen gebracht werden, weshalb man gerne Strandgut nutzte. Als Brennmaterial wurde bis ins letzte Jahrhundert hinein der Schafkot aus den Winterställen gesammelt, zu Ditten genannten Klumpen geformt und in der Sonne getrocknet. Zu diesem Zweck wurden manchmal auch Kuhfladen benutzt. Als Alternative konnte bei Ebbe Seetorf gewonnen und getrocknet werden.

Da der Marschboden der Halligen kein Süßwasser speichert, war die Bevölkerung auf Regenwasser angewiesen, das in zwei verschiedenen Reservoirs an der höchsten Stelle der Warft, dem Sood, einer vor Verschmutzung geschützten Zisterne für das Trinkwasser der Menschen, und dem Fething, der dem Vieh zugänglichen Wasserkuhle, gespeichert wurde. Seit den 1960er Jahren wurden Wasserleitungen vom Festland zu einigen Halligen gebaut. Die Halligen Südfall, Norderoog und Süderoog verfügen jedoch bis heute nicht über eine Frischwasserleitung.

Salzgewinnung

Geld verdienen auf der Hallig ließ sich fast nur durch Torfabbau und Salzsiederei, auch wenn der Anteil, den König und Herzog forderten, enorm war. Geschützt durch Kajedeiche wurde der unter dem Marsch- bzw. Wattboden liegende Salztorf, abgestorbenes, mit Salzwasser vollgesogenes Moor, abgebaut, getrocknet und verbrannt. Die Asche wurde mit Salzwasser vermischt und in der „Salzbude“ in einem Kessel gesiedet, bis das Salz vollkommen trocken war. Alleine auf Galmsbüll gab es 16 Salzbuden. Die Torfgewinnung war in hohem Maße gefährlich, wenn die abgebauten Gebiete unter das Niveau des mittleren Hochwassers gerieten. Die Halligbewohner gruben sich sozusagen selbst das Land ab. 1515 wurde der Salzabbau verboten, um den Landverlust zu stoppen, trotzdem wurde auf Galmsbüll noch bis 1782 Salz abgebaut. 1800 musste die stark geschrumpfte Hallig aufgegeben werden.

Küstenschutz

Während auf dem Festland und den größeren Inseln schon im 14./15. Jahrhundert mit Eindeichungen und Landgewinn begonnen wurde und immer bessere Deiche das Land schützten, blieben die weiter außen liegenden Halligen den Fluten ausgesetzt. Versuche der Schleswiger Herzöge, die Dagebüller Bucht durch einen Damm über mehrere Halligen hinweg einzudeichen, scheiterten nach fast 80jähriger Bauzeit 1634 endgültig an der Burchardiflut. In den folgenden Jahrhunderten beschränkte sich die Landgewinnung auf den Anwachs am Festland und den schon gewonnenen Kögen. Einige größere Halligen wie Ockholm und Dagebüll wurden landfest gemacht, landnähere kleine Halligen wie Waygaard und Grotesand in neugewonnene Köge miteinbezogen. Die außerhalb der Köge liegenden Halligen hatten mit den veränderten Strömungsverhältnissen zu kämpfen, da der Tidenhub im nun durch Deiche begrenzten Wattenmeer zunahm. Allein zwischen 1717 und 1720 soll ein Viertel der Landfläche verloren gegangen sein, wie aus einem Schreiben des Ratmanns von Oland an den König hervorgeht, in dem er um Minderung der Abgaben bat.

Seit dem großen Landverlust bei der sogenannten Halligflut von 1825, die fast alle außer den heute noch existierenden Halligen verschlang, übernahm der Staat die Aufsicht über den Küstenschutz. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Halligkanten befestigt. Manche Halligen wie Hooge erhielten einen Sommerdeich. Allerdings wehrten sich die Halligbewohner oft gegen diese Maßnahmen, vor allem, weil sie die Kosten selbst tragen mussten, aber auch, weil sie die Priele, die nun abgedämmt werden mussten, um dem Meer keine Angriffsfläche zu bieten, als Häfen und Transportwege benutzt hatten. Erst unter preußischer Regierung wurde der Schutz der Halligen 1894 verstaatlicht.

Heutzutage nimmt die Fläche der Halligen nicht mehr ab, sondern vergrößert sich eher durch die Anlage von Lahnungen besonders entlang der Dämme, die einzelne Halligen, Oland und Nordstrandischmoor, mit dem Festland verbinden. Die steigenden Höhen der Sturmfluten erfordern regelmäßige Anpassungen. 1960 wurde der Halligschutz in das Programm Nord aufgenommen und die Warften erhöht und befestigt.

Heutige Situation

Heute liegen die zehn deutschen Halligen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Die bewirtschafteten Halligen Nordstrandischmoor, Gröde, Oland, Langeneß und Hooge sind vom Schutzgebiet umgeben, aber nicht in dieses Gebiet integriert. Die kleineren Halligen Habel, Südfall, Süderoog, Norderoog sowie die Hamburger Hallig sind Bestandteil des Nationalparks. Wattwanderungen und Informationsveranstaltungen werden von Fremdenverkehrsämtern und von der Nationalparkverwaltung angeboten.

Wohn- und Wirtschaftsgebäude befinden sich auf meterhohen, künstlich aufgeschütteten Hügeln, den Warften, um vor Sturmfluten geschützt zu sein. Seit der Flut von 1962 haben alle Häuser einen sturmflutfesten Schutzraum im Obergeschoss. Manche Halligen, beispielsweise Hooge, sind von einem Sommerdeich umgeben, bei anderen wird die Küste durch Lahnungen und Steinlagen geschützt. Zum Schutz der Halligen tragen die im Westen vorgelagerten Nordfriesischen Außensände bei.

Auf den Halligen leben insgesamt rund 300 Menschen. Ihren Erwerb beziehen sie heute hauptsächlich aus dem Tourismus. Die Landwirtschaft umfasst vor allem Viehzucht durch Grasen auf den fruchtbaren, häufig überfluteten Salzwiesen im Auftrage von Landwirten, die auf dem Festland wohnen. Da die Halligen als Wellenbrecher vor dem Festland eine wichtige Funktion im Küstenschutz haben, ist ein Teil der Bevölkerung beim Amt für ländliche Räume als Arbeiter im Küstenschutz angestellt.

Literarisch sind die Halligen in dem Halligroman Landunter von Wilhelm Lobsien sowie in den drei Romanen der Sönke Hansen-Reihe von Kari Köster-Lösche verarbeitet worden. Im Freilichtmuseum Molfsee ist ein altes Hallighaus zu sehen.

Fauna und Flora

Da der Großteil der Halligen mehrmals im Jahr überflutet wird, gedeihen dort nur Pflanzen, die Salzwasser ertragen können. Berühmt ist die Halligfliederblüte im Hochsommer. Meerstrandswegerich, der als Suden geerntet und gekocht wurde, kommt heute nur noch selten vor. Bäume wachsen nur auf den Warften.

In der Zugzeit sind die Halligen mit Ringelgänsen bevölkert. Um ihren Schutz zu fördern, veranstalten NABU, Schutzstation Wattenmeer, WWF und Nationalparkservice seit 1998 auf Hooge, seit 2001 auf allen bewohnten Halligen die Ringelganstage.[8] Die Landwirte erhalten für den nicht unbeträchtlichen Verlust von 1 Kilogramm Gras pro Gans pro Tag[7] eine Entschädigung.

Liste der Halligen

Deutsche Halligen

Die zehn deutschen Halligen gehören alle zum Kreis Nordfriesland.

Nr. Hallig Warften Bevölkerung Fläche
km2
Gemeinde Amt Verbindung zum Festland
1 Langeneß 16 100* 9,56 Langeneß Amt Pellworm Halligbahn Dagebüll–Oland–Langeneß über den Lorendamm über Oland nach Dagebüll
  (nur Güter und Halligbewohner)
• Autofähre nach Schlüttsiel (nach Fahrplan)
2 Hooge 10 83 5,74 Hooge Amt Pellworm • Autofähre nach Schlüttsiel (nach Fahrplan) oder Personenfähre nach Nordstrand
3 Gröde 2 8 2,77 Gröde Amt Pellworm • Schiff nach Schlüttsiel (unregelmäßig)
  nach Absprache mit Kapitän der MS Rungholt
4 Nordstrandischmoor 4 18 1,75 Nordstrand Amt Nordsee-Treene Halligbahn Lüttmoorsiel–Nordstrandischmoor über den Lorendamm zum Beltringharder Koog
Wattenweg von Lüttmoorsiel aus.
5 Oland 1 20 0,96 Langeneß Amt Pellworm • Halligbahn Dagebüll–Oland–Langeneß über Lorendamm nach Dagebüll
• Schiff nach Schlüttsiel (unregelmäßig)
6 Süderoog 1 2 0,60 Pellworm Amt Pellworm Naturschutzgebiet:
Zutritt nur mit Sondergenehmigung
• Wattenweg nach Pellworm
7 Südfall 1 2 0,56 Pellworm Amt Pellworm • Wattenweg (tideabhängig)
Naturschutzgebiet:
Besuch nach Anmeldung beim Vogelschutzwart
8 Hamburger Hallig 2 1,10 Reußenköge amtsfrei • Straße zum Sönke-Nissen-Koog
  (für Kraftfahrzeuge gebührenpflichtig)
9 Norderoog 1** 0,09 Hooge Amt Pellworm Wattenweg von Hooge aus nach Ende der Brutzeit der Brandseeschwalbe (ca. Ende Juli) nur im Rahmen organisierter Führungen. Ansonsten Zutrittsverbot, da Naturschutzgebiet.
10 Habel 1 0,036 Gröde Amt Pellworm Naturschutzgebiet:
Zutritt nicht erlaubt
  Halligen 38 233 23,11      

* Einwohnerzahl ohne Hallig Oland, die zur Gemeinde Langeneß gehört

** Statt einer Warft weist Norderoog eine Pfahlbaukonstruktion auf.

Im Westen, zum offenen Meer hin, sind den deutschen Halligen die drei Nordfriesischen Außensände vorgelagert, Außensände, die durch ihre wellenbrechende Wirkung zum Halligschutz beitragen. Hierbei handelt es sich um flache, ungeschützte, unbewachsene Sandbänke, die in der Regel trockenfallen, aber nicht als Festland zählen. Sie setzen sich nordwärts im Kniepsand vor Amrum und dem Sylter Sandstrand fort und südwärts im Sandstrand von Sankt Peter-Ording.

Nicht mehr bestehende Halligen

Das Gebiet der Halligen um 1650 auf einer Karte von Johannes Mejer
Das Gebiet der Halligen 1858

Seit der Entstehung der Halligen bis zum 19. Jahrhundert sind etwa 100 Halligen verschwunden. Nicht alle von ihnen waren bewohnt. Teils wuchsen sie mit anderen Halligen zusammen, teils wurden sie durch Eindeichung mit dem Festland verbunden. Viele Halligen gingen unter, manche ohne je irgendwo schriftlich erwähnt zu sein. Andere landfest gemachte kleine Halligen sind nicht mehr von anderen auf Warften errichteten Siedlungen zu unterscheiden; in manchen Fällen erinnert ein „-hallig“ im heutigen Ortsnamen an eine Vorgeschichte als Hallig.

  • Hadersbüllhallig,
  • Lehnshallig,
  • Kophallig,
  • Großhallig und einige andere Warften im heutigen Wiedingharder Gotteskoog behielten noch lange nach der Eindeichung des Koogs zumindest im Winter ihren Halligcharakter. Erst seit der verbesserten Entwässerung in den 1920er Jahren ist der Name nur noch Geschichte.

Die Dagebüller Bucht entstand 1566, als die Wiedingharde durch Eindeichung des Gotteskoogs landfest wurde. In ihr befanden sich die meisten Halligen. Die größeren Halligen erhielten erst einen Sommerdeich und wurden später zum Festland eingedeicht:

Von den kleineren war

  • Galmsbüll die nördlichste bewohnte deutsche Hallig und ging in der Halligflut 1825 unter. Zu diesem Zeitpunkt war sie nicht mehr bewohnt. Seit 1939 ist der Ort der ehemaligen Hallig in den Galmsbüllkoog einbezogen.
  • Waygaard, und
  • Grotesand wurden 1682 in den alten Christian-Albrechts-Koog mit einbezogen und sind heute Ortsteile von Dagebüll bzw. Galmsbüll.
  • Tefkebüll wurde 1704 in den neuen Christian-Albrechts-Koog eingedeicht.
  • Nordtoft,
  • Nordmark und
  • de Wisch wurden durch die veränderte Strömung in den folgenden Jahren abgetragen.
  • Christianshallig war eine unbewohnte Hallig nördlich von Dagebüll, die um 1850 vom Vorland des Marienkoogs ganz eingeschlossen war.[9]
  • Appelland wuchs durch Abdämmung des trennenden Priels Anfang des 20. Jahrhunderts mit Gröde zusammen.
  • Hingstneß, ein in der Ersten Groten Mandränke untergangenes Kirchspiel zwischen Oland und Gröde, war 1436 noch recht groß mit fünf Steuerpflichtigen. 1560 war die Kirche verschwunden, 1711 wurde die Hallig letztmals erwähnt.
  • Nordmarsch und
  • Butwehl wuchsen bis 1869 mit Langeneß zusammen.
  • Kleine Hallig,
  • Große Hallig und
  • Schäferhallig, 1858 noch drei Halligen im Bottschlotter See, liegen heute im Herrenkoog. Nur die Schäferhallig war befestigt und bewohnt.[9]
  • Hasenhallig ist heute ein Hof in Stedesand.
  • Oselichshallig
  • Lundingland und
  • Südhörn lagen östlich von Habel und sind abgetragen.
  • Beenshallig blieb 1634 als Rest des Nordstrander Kirchspiels Westerwoldt übrig. Ab 1798 war die stark verkleinerte Hallig unbewohnt und um 1890 verschwunden.[10]
  • Hainshallig (auch Hayenshallig), nach 1860 abgetragen, lag östlich von Hooge
  • Herst oder Horst ist auf der Karte von Johannes Petreus von 1601[11] und mehreren Karten von Johannes Mejer, die die Situation vor der Burchardiflut 1634 darstellen,[12] als unbewohnte Hallig direkt neben Gröde zu erkennen.
  • Silboll,
  • Gardsland und
  • Ebland erscheinen auf der Karte von 1601 als unbewohnte Eilande nördlich von Nordstrand. Rund dreißig Jahre später sind sie nicht mehr eingezeichnet.
  • Gaikenbüller Hallig, wo 1629 die Friesen dem dänischen König huldigten,[13] war ein Rest der Insel Strand und gehört jetzt zu Nordstrand.
  • Moderhallig und
  • Harmelfshallig befanden sich südlich der Hamburger Hallig und waren 1756 bereits abgetragen.
  • Pieckhallig,
  • Meed- und
  • Jacobshallig wurden in den Cäcilienkoog einbezogen.
  • Pohnshallig wurde 1634 von Nordstrand abgetrennt, war seit der Sturmflut von 1751 unbewohnt und wurde 1924 eingedeicht (Pohnshalligkoog). In der Zwischenzeit diente die Hallig den Schobüllern zur Heugewinnung.
  • Audtshallig und
  • Trentham lagen südlich von Nordstrandischmoor und verschwanden um 1590.
  • Nübell oder Nubel und
  • Nielandt waren zusammen mit Südfall von Rungholt übrig geblieben. Als die unbewohnte Hallig Nübell und das alte Südfall untergingen, siedelten die Bewohner nach Nielandt über, das nun den Namen Südfall erhielt.[14]

Halligen in Dänemark

  • Jordsand ist seit 1999 überflutet und seitdem nur noch eine Sandbank.
  • Mandø ist seit 1937 mit einem Seedeich vor „Landunter“ geschützt und seitdem keine Hallig mehr; südwestlich vorgelagert ist der Hochsand Koresand.
  • Langli ist die letzte bestehende Hallig Dänemarks

Einzelnachweise

  1. Online Etymology Dictionary [1]
  2. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch. Leipzig 1793-1801, Bd. 2, S. 921
  3. Die Halligen Nordfrieslands. Die Geschichte einer besonderen Inselform [2]
  4. Wolfgang Pfeiffer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen dtv München 1985; S. 552
  5. Herkunft des Namens „Holland“ (niederländisch)
  6. Schmidtke, Kurt-Dietmar: Die Entstehung Schleswig-Holsteins; Wachholtz Verlag, Neumünster 1992; S. 86-91
  7. a b Susanne Schubert: Entwicklung der Halligen im nordfriesischen Wattenmeer und dortige Lebensbedingungen
  8. http://www.ringelganstage.de/
  9. a b Karte der Halligen 1858
  10. Hanswerner Röhr: Die Halligen an der Westküste gelten vorerst als sicher
  11. abgedruckt im Anhang von: Reimer Hansen (Hrsg.): Johannes Petreus`(† 1603) Schriften über Nordstrand. Quellensammlung der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte Band 5; Kiel 1901
  12. Oswald Dreyer-Eimbcke: 400 Jahre Johannes Mejer. Der große Kartograph aus Husum; Oldenburg 2006; S. 32
  13. J. A. Petersen: Wanderungen durch die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Band 3, S. 38
  14. Geschichte von Südfall

Literatur

  • Georg Quedens: Die Halligen. 13. Auflage. Breklumer Verlag, Breklum 1994, ISBN 3-7793-1114-3
  • Ulli Harth: Untergang der Halligen. Rendsburg 1990, ISBN 3-87550-118-7
  • Manfred Jakubowski-Tiessen: Kein Zurück zur Natur. Wie Romantik und Kommerz die Diskussion über die Halligwelt nach der Sturmflut von 1825 prägten. In: Ders. u. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt (Hrsg.): Dünger und Dynamit. Beiträge zur Umweltgeschichte Schleswig-Holsteins und Dänemarks. Neumünster 1999, S. 121-136.
  • Harry Kunz, Albert Panten: Die Köge Nordfrieslands. Nordfriisk Instituut 1997, ISBN 3-88007-251-5

Weblinks

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