Louisiana

Louisiana
Louisiana
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(Details) (Details)
Karte der USA, Louisiana hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Baton Rouge
Staatsmotto: Union, Justice, and Confidence
Fläche: 134.264 km²
Einwohner: 4.533.372 (Zensus 2010) (34 E./km²)
Mitglied seit: 30. April 1812
Zeitzone: Central: UTC-6/-5
Höchster Punkt: 163 m (Driskill Mountain)
Durchsch. Höhe: 30 m
Tiefster Punkt: -2,5 m New Orleans
Gouverneur: Bobby Jindal (R)
Post / Amt / ISO LA / / US-LA
Karte von Louisiana
Karte von Louisiana
Geographische Karte Louisianas
Geographische Karte Louisianas

Louisiana Zum Anhören bitte klicken! [luːˌiːziˈænə] oder Zum Anhören bitte klicken! [luːziˈænə] (zu französisch Louisiane) ist ein Bundesstaat im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika. Louisiana liegt an der Mündung des Mississippi River in den Golf von Mexiko und hat eine Größe von 134.264 km², davon sind 21.440 km² Gewässerflächen. Louisiana hat zwei Beinamen: zum einen „Pelican State“, wegen des Wappenvogels und zum anderen „Bayou State“ – sumpfiges Gebiet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Louisiana grenzt an die Bundesstaaten Arkansas im Norden, Mississippi im Osten und Texas im Westen.

Gliederung

Louisiana gliedert sich in 64 Parishes (Bezirke, in anderen Bundesstaaten County genannt).

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Louisianas

Der Name wurde zu Ehren Königs Ludwig XIV. von Frankreich gewählt. Louisiana wurde früh erforscht; bereits der Spanier Hernando de Soto erkundete von 1539 bis 1542 das Mississippigebiet, der Franzose Robert Cavelier de La Salle setzte diese Forschungen 1681 fort, woraufhin Frankreich das Gebiet für sich beanspruchte und 1699 erstmals dauerhaft besiedelte. (siehe Kolonie Louisiana)

Im Herbst 1729 kam es mit dem Natchez-Aufstand (Natchez Uprising) zu einer großen Rebellion der Natchez-Indianer, die sich mit afrikanischstämmigen Sklaven verbündet hatten, gegen die französischen Kolonialherren, bei der das Fort Rosalie zerstört und fast alle dort lebenden Franzosen getötet wurden. Der Aufstand traf die Kolonisten so schwer, dass die Wirtschaft der Region fast ein Jahrhundert lang stagnierte und eine hochprofitable Plantagenökonomie, wie sie in anderen Teilen des amerikanischen Südens bereits im 18. Jahrhundert entstand, sich in Louisiana erst im 19. Jahrhundert herausbildete.[1]

Die Besitzverhältnisse änderten sich im Laufe der Jahre mehrmals: Auf Grund der Übereinkünfte im Pariser Frieden kam der westliche Teil 1762 an Spanien, der östliche ein Jahr später an Großbritannien, das ihn 1783 an die Vereinigten Staaten abgeben musste. 1800 erwarb Napoleon I. den spanischen Anteil zurück.

Am 30. April 1803 kaufte US-Präsident Thomas Jefferson mit dem so genannten Louisiana Purchase die französische Kolonie Louisiana von Napoleon I. für 15 Mio $. Die Vereinigten Staaten verdoppelten damit ihr Staatsgebiet auf einen Schlag, denn das damalige Louisiana umfasste noch große Gebiete des Mittleren Westens. Louisiana wurde am 10. März 1804 in einer förmlichen Zeremonie übergeben. Mit dem Organic Act vom 26. März 1804 wurde mit Wirkung vom 1. Oktober aus dem Gebiet, das südlich des 33. Breitengrades lag, das Orleans-Territorium geschaffen, das im Wesentlichen dem heutigen Louisiana entspricht. Der weitaus größere Teil nördlich des 33. Breitengrades wurde zum District of Louisiana, der 1805 in Louisiana-Territorium umbenannt wurde. Am 30. April 1812 wurde das Orleans-Territorium unter dem Namen Louisiana als 18. Bundesstaat der USA aufgenommen. Um eine Verwechslung zu vermeiden wurde im Juni des gleichen Jahres das Louisiana-Territorium in Missouri-Territorium umbenannt.

Während des Amerikanischen Bürgerkriegs (1861–1865) gehörte der Staat Louisiana der Südstaatenunion der Konföderierten Staaten von Amerika an. Hauptstadt von Louisiana ist Baton Rouge, größte und bekannteste Stadt ist New Orleans.

Im August 2005 wurde der Südosten des Staates vom Hurrikan Katrina heimgesucht. Die Stadt New Orleans und umliegende Regionen erlitten dabei schwere Schäden.

Bevölkerung

Historische Einwohnerzahlen
Census Einwohner ± in %
1810 76.556
1820 153.407 100 %
1830 215.739 40 %
1840 352.411 60 %
1850 517.762 50 %
1860 708.002 40 %
1870 726.915 3 %
1880 939.946 30 %
1890 1.118.588 20 %
1900 1.381.625 20 %
1910 1.656.388 20 %
1920 1.798.509 9 %
1930 2.101.593 20 %
1940 2.363.516 10 %
1950 2.683.516 10 %
1960 3.257.022 20 %
1970 3.641.306 10 %
1980 4.205.900 20 %
1990 4.219.973 0,3 %
2000 4.468.976 6 %
2010 4.533.372 1 %
Vor 1900[2]

1900–1990[3] 2000[4]

Louisiana hat 4.287.768 Einwohner (Stand: Census 1. Juli 2006), davon sind 64,4 % Weiße, 31,6 % Afroamerikaner, 2,9 % Hispanics oder Latinos, 1,3 % Asiatische Amerikaner und 0,6 % Indianer.[5] Die Mehrheit der Weißen hat französische bzw. kreolische Vorfahren,[6] doch nur noch 4,7 % sprechen Französisch als Muttersprache.[7]

Sprachen

Louisiana hat keine offizielle Amtssprache. Aufgrund der starken Präsenz des Französischen wurden bis zum Amerikanischen Bürgerkrieg offizielle Dokumente sowohl auf Englisch als auch auf Französisch herausgegeben. Die Verfassung von 1845 und ein Gesetz von 1847 sicherten die Zweisprachigkeit. Eine weitere sprachliche Minderheit bilden die Isleños, welche im 18. Jahrhundert von den Kanarischen Inseln nach Louisiana auswanderten.

Religionen

Die wichtigsten Religionsgemeinschaften im Jahr 2000:[8]

1.382.603 Katholische Kirche, 768.587 Southern Baptist Convention, 160.153 United Methodist Church

Es gibt viele andere, vor allem protestantisch geprägte Konfessionen. Im Vergleich zu den anderen Südstaaten gibt es ungewöhnlich viele Katholiken.

Größte Städte

New Iberia Houma (Louisiana) Alexandria (Louisiana) Monroe (Louisiana) Bossier City Kenner (Louisiana) Lake Charles Lafayette (Louisiana) Shreveport Baton Rouge New Orleans

Politik

Louisiana, früher berühmt für seine Kultur recht offener politischer Korruption, ist einer der in seiner Gesamtheit weniger konservativen Südstaaten. New Orleans und Baton Rouge sind in diesem Staat Zentren des demokratischen Liberalismus. Die Landbevölkerung ist ähnlich konservativ wie in anderen Südstaaten. Nach dem Hurrikan Katrina bleibt allerdings abzuwarten, ob sich das ehemalige liberale Zentrum des Südens, New Orleans, noch einmal erholen kann. In der Vergangenheit war Louisiana vergleichbar mit den anderen Südstaaten. Demokratische Dominanz und Pro-Segregation-Inhalte dominierten bis weit in die 1980er-Jahre das politische Geschehen. Allerdings ist Louisiana durch die Liberalisierung der Demokraten nicht zum eindeutigen Red State geworden, wie zum Beispiel South Carolina, Alabama oder Mississippi. Vielmehr hat Louisiana seit 1972 bei Präsidentschaftswahlen immer für den am Ende siegreichen Kandidaten gestimmt - allerdings nicht im Jahr 2008, als die Wahlmännerstimmen deutlich an den Republikaner John McCain gingen, der Demokrat Barack Obama aber zum Präsidenten gewählt wurde. Louisiana stellt im Electoral College seit 1992 neun Wahlmänner. 1988 waren es noch zehn.[9]

Im US-Senat wird der Staat durch die Demokratin Mary Landrieu und den Republikaner David Vitter vertreten. Louisianas Delegation im Repräsentantenhaus des 112. Kongresses besteht aus sechs Republikanern und einem Demokraten.

Gouverneure

Senat

Recht

Im Gegensatz zum Rest der Vereinigten Staaten, in denen Angloamerikanisches Recht gilt, gilt in Louisiana ein auf dem Code Napoleon basierendes kontinentaleuropäisches Recht. Ein in Louisiana akkreditierter Rechtsanwalt hat deshalb keine Zulassung außerhalb des Bundesstaates, und umgekehrt. Auch das Wahlrecht in Louisiana folgt französischem Vorbild, bei den meisten Wahlen gibt es daher eine Stichwahl zwischen den beiden führenden Bewerbern, wenn in der ersten Runde keiner eine absolute Mehrheit erreichen konnte. In fast allen anderen Staaten der USA gilt immer ein einfaches Mehrheitswahlrecht, bei dem keine absolute Mehrheit erforderlich ist, sondern der Kandidat mit den meisten Stimmen sofort gewinnt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Leben in Louisiana ist von zahlreichen Kulturen, Sitten und Gebräuchen geprägt, beispielsweise auch dem Voodookult. Noch heute ist der französische Einfluss spürbar.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2006 bei USD 32.923 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 38).[10]

In der Landwirtschaft werden auf fruchtbaren Böden Sojabohnen, Baumwolle, Zuckerrohr, Süßkartoffeln und Reis erzeugt. Große Bedeutung haben Fleisch- und Milchviehhaltung, Geflügelzucht und Fischerei (Garnelen, Austern) sowie Pelzproduktion durch Fallenstellen (Nerze, Otter, Bisamratte, Opossum, Nutria). Die Wälder liefern Bauholz und den Rohstoff für Papiererzeugung. Reiche Lagerstätten an Erdöl und Erdgas (auch Offshoreförderung) sowie an Schwefel und Steinsalz sind Grundlagen der Industrie. Tourismus ist bedeutend.[11]

Wichtigste Wirtschaftszweige im Überblick:

  • Anbau von Baumwolle, Zuckerrohr, Reis, Gemüse, Tabak
  • Rinderzucht (v. a. Milchwirtschaft)
  • Fischerei
  • Holzgewinnung
  • Chemische und petrochemische Industrie (Erdöl, Erdgas, Schwefel)
  • Papierindustrie
  • Aluminiumindustrie
  • Tourismus (v. a. New Orleans mit dem größten Hafen der Golfküste)

Louisiana ist seit Ende des 20. Jahrhunderts der zweitgrößte Erdöl- und Erdgasproduzent der USA.

Persönlichkeiten

Bildung

Die wichtigsten staatlichen Hochschulen sind in dem University of Louisiana System und dem Louisiana State University System zusammengefasst. Eine weitere staatliche Hochschule ist das Southern University and A&M College. Die bekannteste private Hochschule ist die Tulane University. Weitere Universitäten sind in der Liste der Universitäten in Louisiana verzeichnet.

Einige bekannte Museen haben hier ihren Standort: Alexandria Museum of Art, Confederate Memorial Hall, LSU Rural Life Museum, Louisiana History Museum, Louisiana State Museum, National World War II Museum, New Orleans Mint, New Orleans Museum of Art, R.W. Norton Art Gallery, River Road African American Museum, Shaw Center for the Arts.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. The Natchez Indians Rebel; Ira Berlin: Generations of Captivity: A History of African-American Slaves, Cambridge, London: The Belknap Press of Harvard University Press, 2003, ISBN 0-674-01061-2, S. 42.
  2. U.S. Census Bureau _ Census of Population and Housing. Abgerufen am 28. Februar 2011
  3. Auszug aus Census.gov. Abgerufen am 28. Februar 2011
  4. Auszug aus factfinder.census.gov Abgerufen am 28. Februar 2011
  5. factfinder.census.gov.
  6. Prof. Dr. Wolfgang Viereck: dtv-Atlas Englische Sprache, Seite 160. München 2002
  7. US Census 2000
  8. The Association of Religion Data Archives | Maps & Reports
  9. www.270towin.com.
  10. U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts.
  11. Brockhaus. Enzyklopädie in 30 Bänden, 21., völlig neu bearbeitete Auflage (2006), Mannheim: Brockhaus Verlag, s. v. Louisiana.

Weblinks

 Commons: Louisiana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Louisiana – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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