Airbus A340

Airbus A340
Airbus A340
Ein Airbus A340-600
Eine A340-600 in Airbus-Hausfarben
Typ: Vierstrahliges Großraumflugzeug
Entwurfsland:
Hersteller: Airbus
Erstflug: 25. Oktober 1991
Indienststellung: März 1993
Produktionszeit: 1991 bis 2011
Stückzahl: 375 (Stand: September 2011)

Der Airbus A340 ist ein vierstrahliges Großraumflugzeug des europäischen Flugzeugherstellers Airbus. Der Erstflug dieses Langstreckenflugzeugs fand am 25. Oktober 1991 in der Version A340-300 statt. Der Tiefdecker war das erste Verkehrsflugzeug von Airbus mit vier Triebwerken und das erste zivile Großraumflugzeug weltweit mit digitaler Fly-by-Wire-Steuerung. Der Airbus A340 wurde parallel mit dem Schwestertyp Airbus A330 entwickelt, mit dem er viele Merkmale und Baugruppen gemeinsam hat. Die Endmontage des A340 findet in Toulouse auf einer gemeinsamen Taktstraße zusammen mit dem A330 statt. Mit Stand September 2011 wurden 375 von 379 bestellten Flugzeugen dieses Typs ausgeliefert, von denen noch 365 im Dienst sind. Am 10. November 2011 gab Airbus bekannt, die Produktion der A340 komplett einzustellen[1][2]. Das Nachfolgemodell ist der Airbus A350[3].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Konzeption

Bereits 1981 wurden erste Studien für die A340 bekannt, die damals unter dem Namen TA11 – Twin Aisle, also etwa „(Flugzeug mit) zwei Gängen“ – in der englischen Flugzeugzeitschrift „Air International“ veröffentlicht wurden. Ebenfalls wurden damals die Konzepte der späteren A320 unter dem Namen SA9 und der späteren A330 unter dem Namen TA9 vorgestellt, wobei auch die grundsätzlichen Leistungsdaten genannt wurden.[4] Trotz der nachdrücklichen Forderung der Lufthansa, die Entwicklung der TA11 zu forcieren, zog Airbus jedoch das A320-Programm vor und stellte damit die Entwicklung der TA9/TA11 zurück.[5]

Entwicklung

Economy-Kabine einer A340-600 der Lufthansa
Treppe in der Version der A340-600 mit Sanitäranlagen im Unterdeck

Das neue Flugzeugprogramm wurde inoffiziell am 24. Januar 1986 in München und offiziell am 5. Juni 1987 gestartet. Das Ziel war, das Airbus-Programm, das bisher lediglich aus Flugzeugtypen für Kurzstrecken (A320), Mittelstrecken (A300) und Langstrecken für kleine Passagieraufkommen (A310) bestand, mit einem (Ultra-)Langstreckenflugzeug mittlerer Passagierkapazität nach oben hin abzurunden. Zu dieser Zeit gab es genau für dieses Segment des Linienverkehrs eigentlich nur die westlichen, veralteten Flugzeugtypen McDonnell Douglas DC-10 und Lockheed L-1011, einige ineffiziente östliche Verkehrsflugzeuge und die für Langstrecken geeignete Boeing 767, deren Nachteil zu dieser Zeit auf einigen Strecken war, nur mit zwei Triebwerken ausgestattet zu sein: Mit der 767 musste daher immer eine Flugroute in der Nähe von Flugplätzen genutzt werden, um im Falle eines Triebwerkausfalls notlanden zu können. Da dies unter anderem auf der Atlantikstrecke zu einer deutlich längeren Flugstrecke führt – natürlich verbunden mit einem entsprechend höheren Treibstoffverbrauch –, wurde die A340 mit vier Triebwerken geplant. So umging man, wie bei der ebenfalls mit vier Triebwerken betriebenen Boeing 747, die ETOPS-Einschränkungen und gab den Fluglinien ein Argument, um besorgte Passagiere zu beruhigen und konnte auf Flugrouten ohne Umwege Treibstoff sparen. Auch in den späten neunziger Jahren wurde noch mit diesen Argumenten geworben, als die mit zwei Triebwerken auf den Markt kommende Boeing 777 der A340 Konkurrenz machte. Virgin Atlantic beispielsweise warb für seine damals ausschließlich aus vierstrahligen Flugzeugen bestehende Flotte mit dem Wahlspruch „4 Engines 4 Long Haul“ (in etwa: „Vier Triebwerke für die Langstrecke“).

Probleme beim SuperFan

Die Entwicklung des Airbus A340 lief bis auf Schwierigkeiten bei den Triebwerken vergleichsweise problemlos ab: Ursprünglich wollten sowohl CFM International und International Aero Engines Triebwerke für die neue A340 anbieten und liefern. Jedoch war nur das CFM International CFM56 in den späten 1980er-Jahren stark genug, um den grundsätzlichen Anforderungen von Airbus gerecht zu werden; das von IAE angebotene Triebwerk V2500 erwies sich auch in der damals höchsten Evolutionsstufe als zu leistungsschwach. Jedoch bot IAE eine revolutionäre Weiterentwicklung an: Aus dem Kerntriebwerk des V2500 wollte man einen Getriebefan namens SuperFan entwickeln: Das Konzept beinhaltete einen großen Bläser, der über ein Untersetzungsgetriebe angetrieben werden sollte; außerdem sollte er über verstellbare Schaufeln verfügen, wodurch ein hohes Leistungsvermögen erreicht worden wäre.[6] Um wettbewerbsfähig zu bleiben, entwickelte CFM zeitgleich eine neue Version ihres CFM56, die die geforderten Leistungsparameter leicht übertraf und man schaffte es, weiterhin eine Alternative zu bleiben. Airbus und seine Kunden bevorzugten jedoch IAEs SuperFan, da dieses Triebwerk eine weitaus höhere Effizienz versprach. Experten bezweifelten jedoch von Anfang an die Versprechungen IAEs – vor allem in der Kürze der Zeit – ein so komplexes Triebwerk, für das viele neue Technologien benötigt wurden, zu entwickeln. Es kam schließlich zum Debakel: Am 7. April 1987 gab das Unternehmen bekannt, die Entwicklung am SuperFan vollkommen einzustellen; dies war kurz- wie auch langfristig ein harter Schlag für das A340-Programm. Das CFM56 als nun einziges Triebwerk erreichte bei weitem nicht die Leistungen des SuperFans. Airbus musste somit einige Änderungen am Flugzeug durchführen. Die Spannweite wurde um zwei Meter erhöht und die eigentlich vorgesehen Wingtip Fences, die auch an der A310 und A380 installiert sind, wurden durch 2,74 Meter hohe, auftriebserzeugende Winglets ersetzt, die auch der Airbus A330 bekam, weil er die gleichen Tragflächen wie die A340 verwendet. Darüber hinaus wurden einige geplante Systemeinbauten aus Gewichtsgründen gestrichen, wodurch die ursprünglichen Leistungsgarantien der A340 wieder erreicht werden konnten. Jedoch sind die CFM56-Versionen der A340 an der Grenze der Leistungssteigerbarkeit der CFM56-Triebwerksfamilie angelangt, weshalb die späteren Modelle A340-500/600 mit Rolls-Royce Trent 500 ausgestattet wurden.

Verkaufsprobleme mit steigendem Ölpreis

Als in den 1990er-Jahren und insbesondere ab 2001 der Ölpreis immer mehr zu steigen begann und gleichzeitig die ETOPS-Regelungen für die im gleichen Marktsegment operierenden, zweistrahligen Boeing 777 immer großzügiger wurden, trat der größte Vorteil des Vierstrahlers, an keine Beschränkungen gebunden zu sein, immer mehr in den Hintergrund und die Nachteile des Konzepts wurden immer deutlicher: Vier Triebwerke benötigen mehr Kontrollsysteme, verursachen mehr Gewicht, höhere Wartungskosten, und verbrauchen mehr Kerosin. Hier zeigte sich nun der Vorteil der zweistrahligen A330, die sich weiterhin sehr gut verkaufte und somit Hartmut Mehdorns (damals Vorstandsmitglied der Deutschen Aerospace AG) Voraussage bestätigte, in der er – der Meinung der meisten Fachleute widersprechend – voraussagte, die ursprünglich eigentlich für Charterfluggesellschaften konzipierte A330 werde sich langfristig dreimal so gut verkaufen wie die A340.[7] Dennoch können ohne ETOPS weiterhin speziell im Pazifik-Raum bis heute direktere Routen geflogen werden. Ungeachtet dessen gewann Boeing immer mehr Aufträge für die Boeing 777, während Airbus die A340 seltener verkaufen konnte: Im Jahr 2005 verkaufte das Unternehmen beispielsweise nur 15 Flugzeuge, während Boeing im selben Zeitraum 154 Bestellungen für die Boeing 777 erhielt. Airbus reagierte schließlich darauf und auf die neue Boeing 787 mit der Entwicklung des zweistrahligen Langstreckenflugzeugs A350 XWB.

Aktuell liegen keine weiteren Aufträge für die A340-300 vor. Sollte Airbus keine weiteren Bestellungen akquirieren, wäre eine A340-300 in VIP-Ausstattung, die im September 2008 die Produktionslinie verließ, das letzte Exemplar der ursprünglichen A340-Varianten A340-200/-300.[8]

Einstellung des Programms

In einer EADS-Pressemitteilung am 10. November 2011 wurden einmalige positive Auswirkungen auf den EBIT der ersten neun Monate 2011 in Höhe von 192 Mio. € angegeben, die mit der Einstellung des A340-Programms begründet wurden.[9]

Kommunalität

In vielen Bereichen dieses Flugzeugs findet man die Anwendung der sogenannten Kommunalität wieder. Das bedeutet, dass Systeme verschiedener Flugzeugtypen identisch sind, um dadurch Kosten einzusparen. So ist etwa die A340 eng verwandt mit dem Airbus A330. Gegenüber der zweistrahligen A330 sind die Tragflächen im Bereich der äußeren Triebwerke verstärkt. Viele weitere Baugruppen sind mit denen der A330 identisch. Die Avionik ist im Wesentlichen die gleiche wie bei der A330 und der A320-Familie. Die CFM-International-CFM56-Triebwerke der beiden ersten Versionen A340-200 und -300 werden auch bei der Boeing 737 und der Airbus-A320-Familie eingesetzt. Außerdem ist das Cockpit dem der A320-Familie und der A330 gleich und weist mit dem von A350 und A380 große Ähnlichkeiten auf. Dadurch wird der Umschulungsaufwand der Piloten und die Einarbeitungszeit für Wartungstechniker verringert, was Kosten reduziert.[10] Ebenfalls kommt es zu Synergieeffekten bei der Einlagerung von Ersatzteilen.

Fertigung und Logistik

Ein Airbus Beluga, der zum Transport der Bauelemente eingesetzt wird

Wie bei allen Airbus-Flugzeugen werden die einzelnen Komponenten dezentral hergestellt, nur die Endmontage findet im französischen Toulouse statt. Die Bugsektion sowie die Aufhängungen der Triebwerksgondeln und ein Abschnitt des mittleren Rumpfes werden ebenfalls in Frankreich gebaut, das Höhenleitwerk wird in Spanien gefertigt. Die Airbus-Standorte in Deutschland bauen – mit Ausnahme der oben genannten Sektionen – den Rumpf, das Seitenleitwerk und die Kabineneinrichtung. Für die Tragflächen ist das Airbus-Werk Broughton in Großbritannien zuständig. Der Transport der Rumpfsektion erfolgt durch den Airbus Beluga (A300-600ST). Derzeit werden acht A330/A340 pro Monat hergestellt und ausgeliefert. Geplant ist, die Produktion auf zehn Maschinen im Monat zu erhöhen.[11]

Technik

Technische Neuerungen

Airbus betrachtet das A330/A340 Programm als eine einzelne, kombinierte Baureihe und hat es von Anfang an so entwickelt. Deswegen unterscheiden sich die beiden Typen nur zu einem sehr geringen Prozentsatz voneinander. Hauptsächlich sind hier die Tragflächen und das Kraftstoffsystem zu nennen, bedingt durch die verschiedene Anzahl der Triebwerke. Außerdem besitzt nur die A340 ein mittleres Hauptfahrwerk. Bei den Baureihen A340-500 und -600 sind weitere Unterschiede zur A330 hinzugekommen. Erstmals wurde bei einem Großraumflugzeug das digitale Fly-by-Wire-Flugkontrollsystem mit Sidesticks anstelle von Steuerhörnern verwendet; dieses hat Airbus von der Airbus-A320-Familie übernommen und weiterentwickelt.[12] Von diesem wurde auch das inzwischen zum Standard bei Airbus gewordenene Glas-Cockpit mit CRT- beziehungsweise später LCD-Bildschirmen übernommen, außerdem wurden konsequent weitere Sektoren des Rumpfes aus Verbundwerkstoffen gefertigt.

Triebwerke

Rolls-Royce Trent 500 an einer A340-600

An der A340 kommen zwei Triebwerkstypen zum Einsatz, die in den Versionen der A340 jeweils exklusiv verwendet werden.

Für die Versionen A340-200 und -300 werden die Turbofan-Triebwerke CFM56-5C in drei Ausführungen mit bis zu 151,3 kN Schubkraft eingesetzt. Das CFM56 ist in verschiedenen Versionen in der Verkehrsluftfahrt weit verbreitet. Es stellte eine Kooperation des US-Herstellers General Electric und der französischen Snecma dar.[13]

Für die Versionen A340-500 und -600 wurde vom britischen Hersteller Rolls-Royce bis zum Jahr 2000 das Turbofan-Triebwerk Trent 500 aus Vorgängermodellen entwickelt und in mittlerweile drei Versionen hergestellt. Die Triebwerke entwickeln je nach Ausführung bis zu 267 kN Schubkraft. Für den Einsatz speziell an Langstreckenflugzeugen wurden in der Trent-Serie einige technisch aufwändige Lösungen gewählt, um die Effizienz zu erhöhen.[14]

Rumpf

Rumpfsektion einer A340

Der Rumpf ist in Bauweise und Durchmesser aus dem A300/A310-Programm übernommen worden, wurde (je nach Version) entsprechend verlängert und durch die Lage der Türen modifiziert. Er ist in Aluminium-Halbschalenbauweise konstruiert und in Sektionen unterteilt, um den Transport zu erleichtern. Er ist komplett druckbelüftet, außer im Bereich des Fahrwerkes und des Heckkonuses. Je nach Version hat die A340 acht (A340-200/300 und -500) oder zehn (A340-600) Türen, die zum Teil als Notausstiege konzipiert sind. Im unteren Rumpfbereich befindet sich vor und hinter dem Hauptfahrwerk je ein Frachtraum, der durch jeweils eine große Frachttür von der rechten Seite aus zu beladen ist. Die Frachträume sind komplett mit einem Rollenbahnsystem ausgestattet, das die Beladung mit Standardcontainern ermöglicht. Außerdem hat Airbus mehrere Varianten zur Nutzung des Frachtraumes mit einem mobilen Schlafcontainer für die Crew oder zusätzliche Kraftstofftanks im Programm. In der Version -500 ist hier ein fest eingebauter zweiter Centertank installiert.

Leitwerk

Das Leitwerk der A340 ist als freitragendes, konventionelles Leitwerk mit Flossen und Rudern ausgeführt. Es besitzt keine Enteisungsmöglichkeit. Das Seitenleitwerk wurde von der A310 übernommen und besteht aus Kohlefaserverbundwerkstoff. Das Höhenleitwerk wurde neu entwickelt. Die Höhenflosse ist zur Trimmung voll beweglich und besteht aus einem Aluminiumholm, der Rest ist ebenfalls aus Kohlefaserverbundwerkstoff gefertigt. Jede Version der A340 hat im Höhenleitwerk einen Trimmtank eingebaut (ebenfalls von der A310 übernommen). Während des Fluges wird, durch einen Rechner gesteuert, zur Schwerpunktoptimierung Kraftstoff zwischen dem Trimmtank und den anderen Tanks hin- und hergepumpt. Die dadurch geringeren notwendigen Ausschläge des Höhenleitwerks führen zu einer Kraftstoffersparnis. Der Trimmtank kann auch als zusätzlicher Kraftstofftank genutzt werden. In der Version -200/-300 hat er eine Kapazität von 6200 Litern, in der Version -500/-600 fasst er 8200 Liter.

Tragflächen

Tragfläche mit Winglet und Vorrichtung zum Fuel Dumping an einer A340-600

Die A340 ist als Tiefdecker konzipiert. Die Tragflächen sind eine Neuentwicklung, in die aber die Erfahrungen aus der A310 eingeflossen sind. Hier wurde konsequent eine Fläche für den Langstreckeneinsatz entwickelt, woraus sich eine relativ hohe Spannweite ergab, auch um den erforderlichen Kraftstoff unterzubringen. Das Profil ist eine Weiterentwicklung des superkritischen Profils der A310. Die Tragflächen unterscheiden sich nur geringfügig von denen der A330, lediglich die Leitungen zu den Triebwerken und deren Aufhängungen sind unterschiedlich. Die Tragflächen bestehen aus drei Kastenholmen und sind aus Aluminium gefertigt. Die Pfeilung beträgt 30°. Sie sind fest mit der im Rumpf integrierten Flügelbox verbunden. In jeder Tragfläche befinden sich zwei Kraftstofftanks. Die A340 hat dazu noch einen Centertank im Rumpf, somit eine Kapazität von 135.000 Litern Kraftstoff. Verkleidungen, die äußeren Landeklappen, die Spoiler und Querruder sind aus Verbundfaserkunststoff gefertigt. Als Auftriebshilfen besitzt die A340 an den Tragflächenvorderkanten Slats, die an den Triebwerksaufhängungen unterbrochen sind. Sie können durch heiße Triebwerkszapfluft enteist werden. An der Hinterkante befinden sich die Flaps, diese sind als einfaches Fowlersystem ausgelegt und verlaufen durchgehend vom Rumpf bis zum äußerem Triebwerk. Hier schließen sich zwei unabhängige Querruder an, die von jeweils zwei Hydrauliksystemen angesteuert werden. Die Querruder werden durch auf der Tragflächenoberseite angebrachte Spoiler unterstützt. Diese dienen auch als Luftbremsen. An der Tragflächenspitze sind Winglets angebracht, die sowohl den Widerstand verringern, als auch selbst Auftrieb erzeugen.

Aufgrund des großen Unterschiedes zwischen maximalem Start- und Landegewicht sind alle Modelle der A340-Baureihe mit einer Anlage zum Notablassen von Kraftstoff ausgerüstet. Diese dient im Notfall dazu, schnell Gewicht zu verlieren um das maximale Landegewicht zu erreichen, und anschließend auf einem nahen Flughafen zu landen.

Fahrwerk

Das Fahrwerk der A340 besteht aus einem einachsigen Bugfahrwerk mit zwei Reifen, zwei Hauptfahrwerken, die zweiachsig mit jeweils vier Reifen ausgestattet sind und einem zusätzlichen mittlerem Fahrwerk zwischen den Hauptfahrwerken. Dieses besteht in den Versionen -200/-300 aus einem zweirädrigen, in den Versionen -500/-600 aus einem vierrädrigen Fahrwerk. Es ist als konventionelles Einziehfahrwerk ausgeführt und wird hydraulisch betätigt. Die Bugradlenkung erfolgt ebenfalls hydraulisch. Die acht Hauptfahrwerksreifen sind mit Carbonbremsen ausgestattet; diese werden hydraulisch betätigt. Bugfahrwerk und mittleres Fahrwerk sind bei der A340-200/300 ungebremst. Bei der A340-500/600 ist dagegen das mittlere Fahrwerk auch mit Bremsen ausgestattet. Die Bremsen besitzen ein Anti-Blockier-System und sind temperaturüberwacht.

Flugsteuerung

Die A340 hat ein digitales, mehrfach computerüberwachtes Flugsteuerungssystem, das mittels des Sidesticks und der Ruderpedale im Cockpit betätigt wird. Dieses wurde von der A320 übernommen. Es besteht keine mechanische Verbindung mehr zu den Steuerflächen. Nur das Seitenruder und die Höhenflosse können in den Versionen -200/-300 noch manuell über Seilzüge betätigt werden. Alle Steuerflächen werden hydraulisch von drei unabhängigen Hydrauliksystemen betätigt. Durch die vollkommen digitale Steuerung, die durch mehrere Computer erfolgt, hat Airbus eine Reihe von elektronischen Sicherheitsroutinen eingebaut, die das Flugzeug vor unkontrollierten Flugzuständen schützen sollen. Ein solches System wurde hier erstmals in einem Großraumflugzeug angewandt. Boeing zog erst Jahre später mit der 777 nach. Durch dieses System konnte Airbus auch ein Cockpitlayout und Flugverhalten erreichen, das der A320-Familie so ähnlich ist, dass es Piloten der A320 nach einer kurzen Schulung möglich ist, die A340 zu fliegen.

Varianten

Klassische Varianten

Die sogenannten klassischen Varianten sind fast vollständig bauteilgleich mit der A330. Sie sind durch die kleineren Triebwerke vom Typ CFM56 und das zweirädrige Mittelfahrwerk gekennzeichnet und bilden die Grundlage der A340-Familie, aus denen später größere und weiterentwickelte Varianten entstanden.

A340-200

Ein Airbus A340-200 der Qatar Airways

Die A340-200 ist ein um 4,68 m gekürztes Modell der Grundversion -300 und für größere Langstrecken gedacht. Sie kann bei einem maximalen Abfluggewicht von 257 t 261 Passagiere in einer Drei-Klassen-Konfiguration der Kabine über eine Strecke von bis zu 13.000 km transportieren bzw. 239 Passagiere über 14.000 km. Es kommen vier CFMI CFM56-5C2-Triebwerke zum Einsatz. Die Entwicklung der A340-200 begann 1987, der Erstflug erfolgte am 1. April 1992. Sie wurde 1993 von Lufthansa in Dienst gestellt. Ab 1994 wurde eine Version mit erhöhtem Abfluggewicht von 260 t angeboten. Vor allem auf Grund der hohen Betriebskosten[15] und des kleinen Einsatzfeldes war die A340-200 kein kommerzieller Erfolg. 2002 wurde diese Version nach nur 28 gebauten Exemplaren von Airbus aus dem Programm genommen.

Noch immer hält die Variante A340-200 den Streckenrekord für vierstrahlige Passagierflugzeuge, aufgestellt auf einem Testflug von Paris nach Auckland mit mehr als 19.000 km im Jahr 1994.[5]

A340-200E

Eine von den Abmessungen her auf der A340-200 basierende Variante mit einem noch weiter erhöhten Abfluggewicht von 275 Tonnen und zwei zusätzlichen Kraftstofftanks im Frachtraum wurde von Airbus ab 1997 zunächst unter der Bezeichnung A340-8000 entwickelt, später aber als A340-200E (E für Enhanced) vermarktet. Dank der größeren Kraftstoffkapazität konnte die Reichweite mit 232 Passagieren auf 14.800 km erhöht werden. Als Triebwerke wurden wie bei der A340-313E die 151 kN-starken CFMI CFM56-5C4 verwendet. Wegen des auch bei dieser Variante kostenintensiven Betriebs und wegen des nur sehr kleinen wirtschaftlich zu betreibenden Einsatzspektrums für Ultralangstrecken kam es dazu, dass die Airlines dieses Modell nicht annahmen.

Der Sultan von Brunei bestellte das einzig gebaute Exemplar, das nach seinem Erstflug im Dezember 1997 aber nie ausgeliefert wurde. Die Maschine mit der Seriennummer MSN204 war gleichzeitig die letzte gebaute A340-200. Sie wurde der Lufthansa-Technik zur Innenausstattung übergeben und war seit 1998 am Flughafen Berlin-Schönefeld und ab 2002 in Hamburg-Fuhlsbüttel abgestellt. 2007 wurde die Maschine an die als Saudi Arabian VIP bekannte Royal Flight-Abteilung von Saudi Arabian Airlines verkauft.[16]

A340-300

Ein Airbus A340-300 der Cathay Pacific
Ein Airbus A340-300 der Air Jamaica

Die A340-300 stellt die Grundversion der Familie dar und kann 295 Passagiere in einer Drei-Klassen-Konfiguration über eine Entfernung von 12.400 km befördern. Als erste A340 hatte eine -300 ihren Erstflug am 25. Oktober 1991 und wurde im März 1993 von Lufthansa und Air France in den Flugdienst aufgenommen. Es sollten eigentlich speziell für die 300er-Version entwickelte Triebwerke von IAE verwendet werden. Die Firma stellte die Arbeit an diesem Modell ein und so wurden vier CFMI CFM56-5C-Turbofans verwendet. Dies führte gegenüber der ursprünglichen Auslegung zu einem höheren Verbrauch, während sich gleichzeitig die Reichweite und Reisegeschwindigkeit verringerte.

A340-300E

Die A340-300E, oft fälschlicherweise auch als A340-300X bezeichnet, ist eine für höheres Abfluggewicht ausgelegte und mit stärkeren Triebwerken ausgestattete Version der A340-300. Das erste Exemplar wurde im April 1996 an Singapore Airlines geliefert, die diese Version mittlerweile nicht mehr betreibt. Das maximale Abfluggewicht wurde für die -300E auf 271 bis 275 Tonnen erhöht, wobei das Flugzeug 295 Passagiere bis zu 13.525 km weit transportieren kann. Als Triebwerke werden stärkere CFM International CFM56-5C4s mit je 151 kN verwendet.

A340-300 Enhanced

2003 erfolgte eine erneute Aktualisierung, unter dem Namen A340-300 Enhanced führte Airbus eine neue Variante mit verbesserten CFM56-5C/P-Triebwerken sowie den ursprünglich für die A340-500 und -600 entwickelten verbesserten Avionik- und Fly-by-wire-Systemen ein. Diese Variante wurde zum ersten Mal im Jahr 2003 an Swiss ausgeliefert, daneben war South African Airways ein Kunde.[17]

A340-400

Die A340-400 war ein Konzept, das eine nochmalige Rumpfstreckung auf 70,00 m und anstatt des vorderen Frachtraumes ebenfalls einen Passagierraum mit Fenstern unterhalb der normalen Kabine vorsah. Es wurde als Ersatz für die in Asien eingesetzten B747SR projektiert, jedoch nicht verwirklicht. Durch eine größtmögliche Kommunalität zur A340-200/-300 sollten Entwicklungskosten eingespart werden: Die Tragflächen wären quasi unverändert geblieben, und man hätte erneut die eigentlich nicht ideal zum Flugzeugtyp passenden relativ schwachen CFM-56-Triebwerke als Antrieb verwendet. Dadurch wäre die Reichweite drastisch auf 10.927 km gesunken. Da Boeing zeitgleich mit der 777-300 ein ähnliches, aber effizienteres Flugzeug präsentierte, ließ Airbus die Pläne für die A340-400 fallen und verfolgte mit der A340-500/-600 einen neuen Ansatz, der tiefgreifendere Änderungen am Flugzeug vorsah.[18]

„Nächste Generation“

Die „Next-Generation“-Modelle sind äußerlich durch die größeren Triebwerke vom Typ Rolls-Royce Trent 500 und das zweiachsige mittlere Fahrwerk gekennzeichnet. Sie haben geänderte Tragflächen und eine weiterentwickelte Flugsteuerung, die Airbus seitdem auch in die neugebauten Modelle der alten Baureihe A340-300 (Bezeichnung: A340-300 Enhanced) installiert. Die Tragflächen wurden um 20 Prozent vergrößert, erhielten neu entwickelte Tragflächenmittelstücke sowie neu entwickelte Winglets. Die Pfeilung wurde dabei auf 31,1° erhöht, womit diese Modelle jetzt eine Spannweite von 63,70 Metern aufweisen. Außerdem wurde das Höhenruder neu entwickelt und ein vergrößertes Seitenruder vom Airbus A330-200 übernommen; beide werden jetzt rein elektronisch angesteuert. Das Fahrwerk wurde ebenfalls neu entwickelt; zudem ist bei diesen Versionen auch das mittlere Fahrwerk mit Bremsen ausgestattet. Zur Erhöhung der Reichweite bei gleichzeitig erhöhter Reisegeschwindigkeit wurde die Kraftstoffkapazität um 50 Prozent vergrößert.[19].

A340-500

Ein Airbus A340-500 der TAM
Ein Airbus A340-500 der Etihad

Die A340-500 ist die Ultralangstreckenversion der neuen Modelle und besitzt die gleichen Tragflächen wie die A340-600. Sie kann 313 Passagiere in drei Klassen über eine Strecke von 15.740 km transportieren. Der Rumpf wurde von der A340-300 übernommen, jedoch um 4,20 m gestreckt. Im Rumpf ist ein zusätzlicher Kraftstofftank installiert, um die Reichweite zu erhöhen. Das maximale Abfluggewicht liegt bei 368 t. Die A340-500 verfügt wegen ihrer Rumpflänge über eine Heckkamera, die die Piloten beim Rangieren auf den Flughäfen unterstützt. Das Konzept wurde erstmals auf der Paris Airshow 1997 vorgestellt. Der Erstflug fand am 11. Februar 2002 statt und das erste Modell wurde am 3. Dezember 2002 an Emirates ausgeliefert.

Seit dem 28. Juni 2004 fliegt Singapore Airlines mit der A340-500 die Route Singapur – New York (Newark) (16.668 km) nonstop in 18 Stunden und 18 Minuten. Diese Strecke ist der längste kommerzielle Linienflug der Welt und kann nur unter massiver Einschränkung der Fracht- und Passagierkapazität geflogen werden, so dass lediglich 181 Passagiere an Bord Platz finden.[20] Inzwischen sind die A340-500-Maschinen der Singapore Airlines nur noch mit 100 Sitzplätzen (komplett Business Class) ausgestattet.[21] Für den Erstflug dieser Strecke benötigte die Maschine noch rund 22 Minuten mehr. Mit dem gleichen Modell hielt die Fluggesellschaft zuvor den Rekord auf der Strecke Singapur – Los Angeles mit einer Flugzeit von 16 Stunden (14.700 km). Der aktuelle Ultra-Langstreckenflug führt je nach Wetterlage über Sibirien und den Nordpol oder über Europa und den Atlantik und spart gegenüber einer Umsteigeverbindung vier Stunden. Der Rückflug ist planmäßig mit 17 Stunden und 14 Minuten etwas kürzer. Das Flugzeug würde auch einen Flug von London oder Frankfurt nach Sydney ohne Zwischenstopp schaffen, allerdings nicht mit einer wirtschaftlich vertretbaren Passagieranzahl und Frachtmenge.

Die A340-500 war bis zum Erscheinen der Boeing 777-200LR im Jahr 2006 der Rekordhalter im Liniendienst-Langstreckenflug. Der Airbus A340-500 wie auch die Boeing 777-200LR besetzen ein relativ kleines Nischensegment, da der Kundenkreis bei den hohen Flugpreisen, aufgrund der erheblichen Einschränkungen bei der Zuladung zum Erreichen der maximalen Reichweite, sehr gering ist. Darüber hinaus belasten derart lange Nonstop-Flüge die Crews der Maschinen erheblich.

Mit Air Canada hat bereits der erste Kunde den Typ zugunsten der Boeing 777-200LR verkauft. Der Aufkäufer TAM setzt diese Maschinen im Strecken- bzw. Passagierprofil einer Boeing 777-200ER ein. Inzwischen sind etwa 30 Exemplare der A340-500 im Einsatz (Stand Mitte 2008).

A340-500HGW
Ein Airbus A340-500 der Thai Airways

Die A340-500HGW (High Gross Weight – Hohes Gesamtfluggewicht) ist eine Version mit einem um 12 Tonnen auf 380 Tonnen erhöhten maximalen Startgewicht und einer leistungsstärkeren Variante der Rolls-Royce-Trent-500-Triebwerke. Das mögliche höhere Tankvolumen steigert die Reichweite auf 16.700 km. Die Zertifizierung fand am 15. Februar 2007 statt. Die erste Maschine wurde an Thai Airways ausgeliefert. Die Ultra-Langstrecke nonstop von Bangkok Suvarnabhumi Airport nach New York John F. Kennedy International Airport wurde von Thai Airways in 17 Stunden 30 Minuten geflogen. Diese Langstreckenverbindung wurde zum 1. Juli 2008 aufgegeben.

Derzeit liegen außerdem Bestellungen durch Kingfisher Airlines vor.

A340-600

Ein Airbus A340-600 der Lufthansa
Ein Airbus A340-600 der Virgin Atlantic

Der gegenüber der A340-500 noch einmal um 7,50 m gestreckte Rumpf der A340-600 machte sie bis zum Erstflug der Boeing 747-8 zum längsten Passagierflugzeug der Welt. Mit 75,30 Metern ist das Flugzeug über zwei Meter länger als die neue Airbus A380 (das bisher größte Passagierflugzeug der Welt). Sie hat eine Reichweite von 13.900 km und kann dabei bis zu 380 Passagiere in drei Klassen oder bis zu 419 in zwei Klassen befördern. Ziel war der Ersatz von frühen Versionen der Boeing-747-Modelle 747-100, -200 und -300, da die A340-600 die gleiche Anzahl von Passagieren bei doppelt so hohem Frachtvolumen und erheblich niedrigeren direkten Betriebskosten befördern kann. Der Erstflug der A340-600 fand am 23. April 2001 statt. Virgin Atlantic nahm als erste Fluggesellschaft im August 2002 den Flugbetrieb mit diesem Typ auf.

Die A340-600 konnte zunächst die Gewichtszusagen und damit auch einige garantierte Leistungswerte nicht einhalten. Die Fluggesellschaft Virgin Atlantic erhielt daher Ersatzflugzeuge, und die sieben zu schweren Exemplare wurden zu einem reduzierten Preis an Iberia Airlines und Cathay Pacific weiterverkauft.

Mit einem Passagierflugzeug dieser Länge hat Airbus die für die Flugzeugabfertigung an Flughäfen standardisierte Maximallänge von 80 Metern fast ausgeschöpft. Daher verfügt auch die A340-600 über Kameras, um die Piloten beim Rangieren auf Flughäfen zu unterstützen. Als Triebwerke werden vier 249 kN starke Rolls-Royce-Trent-500-Turbofans verwendet. Wegen der hohen Startmasse ist das zusätzliche Fahrwerk in der Mitte des Rumpfes (Center Gear) bei der A340-500 und -600 zweiachsig.

Als Besonderheit der A340-600 in der Konfiguration der Lufthansa befinden sich sowohl fünf Toiletten der Economy-Klasse als auch die Bordküche im Unterdeck (Lower Deck Facilities). Die Passagiere betreten diesen Bereich über eine Treppe, während die Trolleys mit den Mahlzeiten und Getränken mit zwei Aufzügen befördert werden. Seit der Zertifizierung der A340-600HGW wird nur noch letztere Version angeboten.

A340-600HGW

Um die Reichweite zu steigern, wurde auch eine „High Gross Weight“-Version der A340-600 entwickelt. Bei ihr wurde das Abfluggewicht (MTOW) auf 380 Tonnen gesteigert und die Reichweite auf 14.600 km angehoben. Dies wurde durch Erhöhung der Treibstoffkapazität sowie durch den Einsatz einer leistungsstärkeren Variante des Rolls-Royce Trent 500 erreicht. Um gleichzeitig das Gewicht der Flugzeugstruktur zu reduzieren, wird in der Fertigung nun Laserschweißen eingesetzt. Insgesamt ist dadurch laut Airbus die Produktivität verglichen mit der „normalen“ A340-600 um bis zu 18 Prozent gesteigert.[22]

Der Erstflug der A340-600HGW fand am 18. November 2005 statt. Nach der Zertifizierung des Modells im April 2006 begann der Liniendienst im September des Jahres 2006, nachdem Qatar Airways das erste Exemplar am 12. September erhalten hatte.

Auf der Paris Air Show 2003 gab Emirates als erster Kunde bekannt, achtzehn Flugzeuge dieser Variante bestellen zu wollen. Diese Bestellung wurde später jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben, da das Flugzeug laut Emirates zur ebenfalls georderten Boeing 777-300ER nur bedingt konkurrenzfähig sei.[23] Andere potenzielle Kunden äußerten ähnliche Bedenken, und die A340-600-Verkäufe blieben weit hinter denen des Boeing-Konkurrenzmodells.

Zunächst schlug Airbus als Lösung eine A340-600E mit neuen Triebwerken und weiteren Gewichtsersparnissen vor. Diese Überlegungen wurden wegen der erforderlichen Investitionen, der benötigten Entwicklungszeit und mangels Kundeninteresses verworfen. Mittlerweile arbeitet man an einem hausinternen Konkurrenten, der A350-1000, die sich im Vergleich zur A340-600HGW durch eine höhere Reichweite bei geringeren Betriebskosten auszeichnen soll und mit nur noch zwei Triebwerken auskommt. Emirates bestellte im November 2007 zwanzig Maschinen dieses neuen Typs – mit dieser Bestellung wurde deren Order für A340-600HGW aus den Airbus-Büchern gestrichen. Zuletzt stornierte Ende 2009 auch Virgin Atlantic ihre letzten sechs bestellten A340-600 im Gegenzug zu einer neuen Bestellung über A330-300. Die letzte A340-600 wurde am 4. August 2010 an Iberia ausgeliefert.

Zwischenfälle

Insgesamt wurden bis November 2007 fünf Airbus A340 durch Unfälle oder Kriegseinwirkungen zerstört oder derart beschädigt, dass sie als Totalschaden abgeschrieben werden mussten; bei diesen Ereignissen kamen keine Menschen ums Leben. Die Verlustrate von 0,92 Totalabschreibungen pro einer Million Flüge ist etwas höher als das typische Niveau anderer derzeit betriebener Verkehrsflugzeuge; die Opferquote von 0 trotz Flugzeugverlusten wird sonst lediglich noch von der Boeing 777 erreicht. Alle Zwischenfälle ließen sich auf menschliche Faktoren und nicht auf konstruktionsbedingte Ursachen zurückführen.[24] Folgende Unfälle erregten unter anderem beachtliches mediales Interesse:

  • Am 20. Januar 1994 brannte eine leerstehende A340-200 der Air France auf Grund eines technischen Defektes völlig aus. Bei diesem Unfall kam niemand zu Schaden.
  • Am 24. Juli 2001 wurde eine A340-300 der Sri Lankan Airlines durch die Tamil Tigers zusammen mit zwei A330 der Fluggesellschaft zerstört.
  • Am 2. August 2005 setzte eine A340-313X der Air France während eines schweren Unwetters zu spät auf der Landebahn in Toronto auf und konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Bei diesem Unfall wurden keine Menschen getötet und nur wenige verletzt. Das Flugzeug brannte innerhalb kürzester Zeit völlig aus (siehe auch: Air-France-Flug 358).
  • Am 9. November 2007 rutschte in Quito (Ecuador) eine A340-642 der spanischen Airline Iberia über das Ende der regennassen Landebahn hinaus und kam erst in einem Kiesbett zum Stehen. Von den 333 Passagieren an Bord kamen, abgesehen von teilweise leichten Prellungen, alle mit dem Schrecken davon. Bei dem Unfall verlor die Maschine drei Triebwerke, eines der Fahrwerke wurde herausgerissen und auch das Bugfahrwerk kam zu Schaden.[25]
  • Am 15. November 2007 wurde eine fabrikneue A340-600 während eines Triebwerktests auf dem Airbus-Gelände in Toulouse so stark beschädigt, dass die Maschine abgeschrieben werden musste. Das Flugzeug, das sechs Tage später an Etihad Airways ausgeliefert werden sollte, setzte sich ungewollt in Bewegung und rollte in eine Betonwand. Durch diese wurde die Cockpitsektion vollkommen vom Rumpf getrennt und fiel auf der anderen Seite der Wand etwa fünf Meter tief zu Boden. Fünf der neun Insassen wurden verletzt.[26][27]
  • Am 20. März 2009 wurde Emirates Flug 407, eine A340-500, beim Start auf dem Flughafen Melbourne durch einen massiven Heckaufschlag auf der Startbahn (auch Tailstrike genannt) schwer beschädigt.[28] Ein vorläufiger Untersuchungsbericht kam zu dem Ergebnis, dass vermutlich die Fehleingabe des Startgewichtes – um 100 Tonnen zu niedrig – zu dem Unfall geführt hat.[29]

Technische Daten

Kenngröße A340-200 A340-300 A340-300E A340-4001) A340-500 A340-600 A340-600HGW
Länge: 59,40 m 63,60 m 70,00 m 67,90 m 75,30 m2)
Spannweite: 60,30 m 63,45 m
Höhe: 16,80 m 17,80 m
Flügelfläche: 437,30 m² 439,40 m²
Flügelpfeilung: 30,0° 31,5°
Rumpfdurchmesser: 5,64 m
Kabinenbreite: 5,28 m
Flugreichweite: 14.800 km 13.350 km 13.500 km 10.927 km 16.050 km 13.900 km 14.600 km
Reisegeschwindigkeit: 880 km/h 905 km/h
Max. Flughöhe: 12.500 m 12.525 m
Max. Startgewicht: 257 t 271 t 275 t 267 t 368 t 380 t
Max. Landegewicht: 181 t 190 t 206 t 240 t 259 t 265 t
Leergewicht: 129 t 129 t k. A. k. A. 171 t 178 t k. A.
Typ. Sitzplatzanzahl:
(2 Klassen)
300
(30B, 270Y)
335
(30B, 305Y)
k. A. 359
(30B, 329Y)
419
(36B, 383Y)
Typ. Sitzplatzanzahl:
(3 Klassen)
261
(12F, 36B, 213Y)
295
(12F, 42B, 241Y)
335 313
(12F, 42B, 259Y)
380
(12F, 54B, 314Y)
Triebwerke: Vier CFMI CFM56-5C2 Vier CFMI CFM56-5C4s Vier CFMI CFM56-5C Vier Rolls-Royce Trent 553 Vier Rolls-Royce Trent 556 Vier Rolls-Royce Trent 560
Schubkraft: 4 × 139 kN 4 × 151 kN 4 × 152 kN 4 × 236 kN 4 × 249 kN 4 × 267 kN

1) Projekt; wurde nie gebaut

2) Mit der Länge von 75,30 m ist der Airbus A340-600 fünf Meter länger als eine Boeing 747-400 und steht damit an dritter Stelle der längsten Flugzeuge, hinter der Antonow An-225 (ein Frachtflugzeug, von dem nur ein Exemplar fertiggestellt wurde) mit 84 m und der Boeing 747-8I mit einer Länge von 76,40 m.

Verkaufszahlen & Nutzung

Alle Angaben mit Stand 31. Dezember 2010.
Auflistung der Aufträge und Auslieferungen nach Muster:[30]

A340-200 A340-300 A340-500 A340-600 Insgesamt
Listenpreise1[31] k. A. 228 250,8 263,8
Bestellungen 28 218 36 97 379
Auslieferungen 28 218 32 97 375
In Betrieb 26 216 32 96 370

Die größten Käufer des Airbus A340:

Airbus A340-200/-300 Airbus A340-500 Airbus A340-600
Lufthansa 35 Emirates 10 Lufthansa 24
Iberia 18 Singapore Airlines 5 Iberia 16
Singapore Airlines 17 Etihad Airways/Thai Airways 4 Virgin Atlantic Airways 14
ILFC 16 Air Canada/Arik Air/Kingfisher 2 ILFC 13

Die größten Betreiber des Airbus A340:

Airbus A340-200/-300 Airbus A340-500 Airbus A340-600
Lufthansa 26 Emirates 10 Lufthansa 24
Iberia 21 Singapore Airlines 5 Virgin Atlantic Airways 19
Air France 18 Etihad Airways/Thai Airways 4 Iberia 17
Cathay Pacific/Swiss 15 TAM/HiFly 2 South African Airways 9

1 Es handelt sich hierbei um Angaben in Millionen US-Dollar beim Stand von Mai 2008.

Offizielle Regierungsmaschine der Bundesrepublik Deutschland: Airbus A340-313X VIP 16+01 „Konrad Adenauer

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr hat im Dezember 2010 zwei A340 aus dem Bestand der Lufthansa übernommen, die als Regierungsflugzeuge der Bundesrepublik Deutschland umgebaut und ausgestattet und im Frühjahr 2011 unter den Namen „Konrad Adenauer“ und „Theodor Heuss“ in Dienst gestellt wurden. [32][33] Sie ersetzten zwei über 20 Jahre alte Airbus A310 und sollen jeden Punkt der Erde ohne Zwischenlandung anfliegen können.

Siehe auch

Literatur

  • Dietmar Plath und Karl Morgenstern: Airbus A330/ A340. Die Großen Europäer, ISBN 3-613-01728-8
  • Scott E. Germain: Airliner Tech Series Volume 3, AIRBUS INDUSTRIE AIRBUS A 340, Specialty Press, North Branch, Minnesota, USA (2000), ISBN 1-58007-002-7
  • Robert Hewson: Airlife´s Airliners: 16, Airbus A330 and A340, Airlife Publishing Ltd, Shrewsbury, England ISBN 1-84037-341-5

Weblinks

 Commons: Airbus A340 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verspätung beim A350, Aus für den A340, Tagesschau.de, abgerufen am 10. November 2011, abgerufen am 16. November 2011
  2. Andreas Spaeth: Bye-bye, Airbus A340, Airliners.de, erschienen am 16. November 2011
  3. Produktseite zur Airbus A340-Familie. airbus.com, abgerufen am 31. Oktober 2011 (englisch).
  4. Norbert Burgner: The Airbus Story. In: FLUG REVUE Online, FR 2/2000, Erscheinungsdatum 10. Januar 2000, abgerufen am 26. Januar 2009
  5. a b The success story of Airbus (engl.), Airbus.com, abgerufen am 16. November 2011
  6. SuperFan-powered A340 a possibility (engl.), Flight International, 6. Dezember 1986, abgerufen am 16. November 2011
  7. Dietmar Plath und Karl Morgenstern: Airbus A330/ A340. Die Großen Europäer. Motorbuch Verlag, 1998, ISBN 3-613-01728-8
  8. Flight Global: Last A340 Classic breaks cover in Toulouse (12. September 2008)
  9. Improving Performance: EADS Reports Nine-Month Results 2011. EADS Deutschland GmbH, 10. November 2011, abgerufen am 12. November 2011 (englisch): „Reported EBIT* includes a positive one-off due to the termination of the A340 programme of € 192 million.“
  10. Pierre Condom: The fly-by-wire family: one of the most fur-reaching decisions ever taken by Airbus was probably to equip the A320 with fly-by-wire controls, side stick controllers and electronic displays, CBS Business Library, Oktober/November 2003, abgerufen am 16. November 2011
  11. „EADS: Airbus will Produktion von A330 und A340 ankurbeln“, FinanzNachrichten, 5. April 2007, abgerufen am 16. November 2011
  12. A330 Family (engl.), Airbus.com, abgerufen am 16. November 2011
  13. Partnership: A Milestone in International Cooperation (engl.), CFM56.com, abgerufen am 16. November 2011
  14. Rolls Royce Trent 500, Datenblatt auf FlugRevue.de, 18. Dezember 2008, abgerufen am 16. November 2011
  15. DERPART Reisevertrieb GmbH: „Austrian Airlines: Langstreckenexoten Airbus A340-200 werden verkauft“ (15. August 2005)
  16. Flight International: Picture: Former Sultan of Brunei's unique A340-8000 derivative destined for Saudi Arabian VIP after nine years storage (engl.), FlightGlobal.com, 7. März 2007, abgerufen am 16. November 2011
  17. Airbus A340-300 Enhanced On Schedule For CFM56-5C/P Flight Tests (engl.), CFM56.com, 21. Juli 2002, abgerufen am 16. November 2011
  18. Universität Würzburg: Quelle für Airbus A340-400
  19. http://www.airguideonline.com/aircraft/aircr_345.htm
  20. Bericht über den Nonstop-Flug Singapur nach New York, Spiegel-Online, 29. Juni 2004
  21. Sitzpkonfiguration A340-500 Singapore Airlines
  22. Airbus-Presseerklärung
  23. Flight International: „Emirates pushes Airbus to integrate A350 technology on A340-600“
  24. Statistical Summary of Commercial Jet Airplanes Accidents (englisch)
  25. Fotos des Zwischenfalls. Airliners.net, abgerufen am 20. Oktober 2010 (englisch).
  26. Airbus: „Industrial accident at Airbus facility - Saint Martin site“ (15. November 2007)
  27. flugzeugbilder.de: Bild der verunfallten Etihad A340-600 F-WWCJ / A6-EHG
  28. http://www.airsafenews.com/2009/05/emirates-a340-accident-report-released.html
  29. http://blogs.crikey.com.au/planetalking/2009/04/30/emirates-ek-407-preliminary-report-is-published/
  30. Auflistung der Bestellungen und Auslieferungen des Airbus A340
  31. Airbus: Airbus Aircraft Listprice 2010 (pdf-Dokument)
  32. Nachrichtenarchiv auf http://www.luftwaffe.de
  33. http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLNzKId_dxB8lB2F7O-pFw0aCUVH1vfV-P_NxU_QD9gtyIckdHRUUAl64xJQ!!/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfMjBfR0xH?yw_contentURL=%2F01DB060000000001%2FW28FGH25882INFODE%2Fcontent.jsp

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