Nationalpark Bayerischer Wald

Nationalpark Bayerischer Wald
Nationalpark Bayerischer Wald
Typische Landschaft für den Nationalpark Bayerischer Wald: felsiger Granituntergrund und Mischwaldbestand aus überwiegend Fichten und Buchen
Typische Landschaft für den Nationalpark Bayerischer Wald: felsiger Granituntergrund und Mischwaldbestand aus überwiegend Fichten und Buchen
Nationalpark Bayerischer Wald (Deutschland)
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Lage: Bayern, Deutschland
Fläche: 24.217 ha
Gründung: 7. Oktober 1970
Adresse: Webseiten des Nationalparks
Freyunger Straße 2
94481 Grafenau
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Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein Nationalpark im Hinteren Bayerischen Wald direkt an der Grenze zu Tschechien. Er wurde am 7. Oktober 1970 als erster Nationalpark Deutschlands gegründet. Seit der Erweiterung vom 1. August 1997 hat er eine Größe von 24.250 Hektar. Zusammen mit dem unmittelbar angrenzenden tschechischen Böhmerwald bildet der Bayerische Wald die größte nicht zerschnittene Waldfläche Mitteleuropas.

Geschützt werden vor allem fichtenreiche Hochlagenwälder, Bergmischwälder aus Tannen, Buchen und Fichten sowie Aufichtenwälder in den Tälern. Obwohl einige Urwaldreste vorhanden sind, ist das Nationalparkgebiet noch stark von der ehemaligen Forstwirtschaft geprägt. Da die Natur inzwischen wieder sich selbst überlassen wird, schritt der Mensch auch bei Katastrophenereignissen wie großflächigem Borkenkäferbefall nicht mehr ein. Dieser führte in den 1990er Jahren zu einem Absterben eines Teils der Hochlagenwälder und löste bei den Anwohnern des Nationalparks kontroverse Diskussionen aus, in denen sich auch unterschiedliche Einstellungen zur Wildnis zeigen. So wird nun aufgrund eines Kompromisses im Erweiterungsgebiet der Borkenkäfer bekämpft.

Die bedeutendsten Gipfel des Nationalparks sind der Große Falkenstein (1305 m), der Lusen (1373 m) und der Große Rachel (1453 m). Neben den Hochwäldern erstrecken sich dort auch noch ökologisch wertvolle Hochmoore mit Moorseen wie dem Latschensee und ehemalige Hochweiden, die sogenannten Schachten, die sich auf der tschechischen Seite im Böhmerwald noch weiter ausbreiten.

Mit über 700.000 Besuchern pro Jahr ist der Nationalpark ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der strukturschwachen Region des Bayerischen Waldes.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Nationalpark erstreckt sich entlang Hauptkamms des Bayerischen Waldes von Großen Falkenstein (1305 m) im Nordwesten über den Großen Rachel (1453 m) bis hin zum Lusen (1373 m) im Südosten.

Nach der Gliederung der Naturräumlichen Haupteinheiten Deutschlands gehört er zum Hinteren Bayerischen Wald[1] in der Gruppe Oberpfälzisch-Bayerischer Wald.

In Tschechien schließt sich an den Nationalpark Bayerischer Wald unmittelbar das Gebiet des Nationalparks Šumava an, der 68.064 ha groß ist.

Der Nationalpark liegt im Osten Bayerns in den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau entlang der Grenze zu Tschechien und umfasst heute eine Fläche von 24.250 Hektar (Ur)Waldlandschaft im Mittelgebirge des Bayerischen Waldes. Er grenzt an die Gemeinden (von Nord nach Süd): Bayerisch Eisenstein, Zwiesel, Lindberg, Frauenau, Spiegelau, Sankt Oswald-Riedlhütte, Neuschönau, Hohenau und Mauth. Teilweise befindet sich der Nationalpark auf dem Territorium der jeweiligen Gemeinden, teilweise handelt es sich auch um gemeindefreie Gebiete.

Im Nationalparkgebiet, besonders an den Rändern, befinden sich viele Enklaven:

  • Zwieslerwaldhaus am Fuß des Großen Falkensteins, gehört zur Gemeinde Lindberg.
  • Schleicher und Kreuzstraßl, gehören zu Lindberg.
  • Neuhütte und Jägerfleck bei Spiegelau
  • Guglöd, gehört zu Sankt Oswald-Riedlhütte
  • Waldhäuser am Lusen, gehört zu Neuschönau, größte Enklave des Nationalparks
  • Altschönau, gehört zu Neuschönau.
  • Sagwasser-Säge und Weidhütte, zusammenhängende funktionale Enklave, die zwar mit dem übrigen Land verbunden ist, aber nur über eine im Nationalpark liegende Straße erreicht werden kann, gehört zu Hohenau.
  • Glashütte, gehört zu Hohenau.

Daneben existieren noch einige weitere Enklaven, die aber nur ein oder mehrere kleine Grundstücke umfassen. Diese zahlreichen Enklaven besonders im Altgebiet haben zur Folge, dass dort die Grenze sehr lang ist und die Randzone, in der Borkenkäferbekämpfung erlaubt ist, weit in das Innere des Parks hereinragt (genaueres dazu siehe unten).

Geologie und Böden

Hauptartikel: Bayerischer Wald - Geologie

Der Bayerische Wald bildet den Südwestrand des sehr alten Grundgebirgsareals der Böhmischen Masse. Sie bildet zusammen mit dem Schwarzwald und den Vogesen den Zentralbereich des mitteleuropäischen variszischen Gebirges.[2] Ihre Auffaltung begann im Erdzeitalter Devon vor 416 Millionen Jahren, sie wurde aber in den folgenden Zeitaltern zu einem Mittelgebirge erodiert. Im Rahmen der Alpidischen Orognese vor 100 Millionen Jahren (Erdzeitalter Kreide) wurde sie wieder angehoben.

Ausgangsgesteine sind daher Paragneise und Kristallgranite, die meistens tiefgründig verwittert sind. Die Flächen zwischen Bayerisch Eisenstein und dem Rachelsee bestehen aus Gneisen. In den gesamten Bereich sind einige Granitvorkommen eingestreut.

In den Eiszeiten (30 Millionen bis 13.000 Jahre vor heute) waren die Hochlagen der Berge vergletschert.

Entsprechend dieser Ausgangslage dominieren im Nationalparkgebiet stark saure Braunerden, Podsole und Podsol-Braunerden. In den steilen Hochlagen sind Braunerden kleinflächig mit Rohböden und Rankern vergesellschaftet.[3]

Klima

Hauptartikel: Bayerischer Wald - Klima

Der Bayerische Wald liegt an der Grenze zwischen dem maritim geprägten Klima Westeuropas und dem Kontinentalklima Osteuropas. Teilweise steht er noch unter dem Einfluss atlantischer Westwinde, teilweise dominieren hier bereits kontinentale Südostströmungen. Im Sommer liegt das Gebiet häufig an der Ostflanke westlicher Hochdruckgebiete. Am von Nordwesten nach Südosten reichenden Gebirgskamm stauen sich von Westen heranziehende Schlechtwetterfronten und feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum. Dies führt zu Niederschlagsmaxima im Juli und Dezember/Januar. Im Winter liegt das Gebiet häufig unter dem Einfluss kontinentaler Hochdruckgebiete. Das Klima des inneren Bayerischen Waldes ist also von kalten, schneereichen Wintern und kurzen, relativ warmen Sommern geprägt. In den Hochlagen kommen im Winter regelmäßig Schneehöhen von über einem Meter vor, in Extremfällen können sie drei bis vier Meter erreichen.[4]

Lebensraumtypen

Zonale Vegetation

Im Nationalpark kann entsprechend der Höhenlage eine typische Zonierung der Wälder beobachtet werden:

Hochlagen

Bergfichtenwald mit Gemeiner Fichte (Picea abies)

Die Hochlagen oder Gipfelregionen, die je nach Standort zwischen 1050 und 1250 m über NN beginnen, sind mit Jahresmitteltemperaturen von zwei bis fünf Grad Celsius am kältesten. Die Niederschläge erreichen 830 bis 2280 mm pro Jahr und die Schneebedeckung kann sieben bis acht Monate dauern. Die typische Waldgesellschaft der Hochlagen ist der Bergfichtenwald (Calamagrosti villosae-Picetum barbilophozitosum). Es kommt hier fast ausschließlich die Gemeine Fichte (Picea abies) vor. In geringem Umfang eingestreut ist die Vogelbeere (Sorbus aucuparia) und der Bergahorn (Acer pseudoplatanus). Die Untergrenze der Hochlagenwälder wird durch die Verbreitungsgrenze der Rotbuche (Fagus sylvatica) definiert.

  • Arten der Kraut und Strauchschicht (Auswahl)
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Siebenstern (Trientalis europaea), Frauenfarn (Athyrium filix-femina), Pannonischer Enzian (Gentiana pannonica), Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea), Blauer Eisenhut (Aconitum napellus), Flechten.

Hanglagen

Bergmischwald mit Buche und Fichte

Die Hanglagen zwischen 700 und 1150 m über NN sind mit Jahresmitteltemperaturen von 4,4 bis 7,2 Grad Celsius die klimatisch günstigsten Regionen des Nationalparks. Der Jahresniederschlag beträgt zwischen 830 und 1820 mm, die Schneebedeckung dauert nur vier bis fünf Monate. Wegen der günstigen klimatischen Verhältnisse wächst dort Bergmischwald, der ohne Einfluss des Menschen zu je einem Drittel aus Rotbuche (Fagus sylvatica), Weißtanne (Abies alba) und Gemeiner Fichte (Picea abies) bestehen würde. In der Liste der natürlichen Waldgesellschaften wird der Bergmischwald in Dornfarn-Tannen-Buchenwald (Luzulo luzoloides-Fagetum) auf den ärmeren und Waldmeister-Buchenwald (Galio odorati-Fagetum) auf den reicheren Standorten unterteilt.

Durch die Forstwirtschaft wurde die Weißtanne ab 1850 in den Bergmischwäldern wegen ihrer langsamen Wuchsgeschwindigkeit zugunsten der Buche und insbesondere der Gemeinen Fichte zurückgedrängt. Des Weiteren wurde sie auch durch Wildverbiss massiv beeinträchtigt. Neuartige Waldschäden („Waldsterben“) führten zwischen 1960 und 1990 ebenfalls zu einem massiven Ausfall von Tannen. Gegenwärtig ist diese Baumart deshalb mit weniger als fünf Prozent am Waldaufbau beteiligt. Ihr Anteil an der Verjüngung beträgt jedoch bereits wieder neun Prozent, sodass sie in Zukunft eine größere Rolle spielen wird.

Die Tanne verjüngt sich allerdings in offenen Freiflächen wie den Borkenkäferflächen schlecht. Hier ist sie der Gefahr von Strahlungsfrösten ausgesetzt und wird besonders von der Fichte, aber auch der Buche im Wachstum abgehängt. Sie ist auf das ausgeglichene Klima im Waldinnern angewiesen. Dort kann sie mehrere Jahrhunderte im Unter- und Zwischenstand ausharren, um dann bei Lichtzufuhr beispielsweise durch Absterben eines Altbaumes schnell in die Oberschicht einwachsen zu können. Voraussetzung hierfür wäre eine ungestörte Waldentwicklung und größere Bestände, die sich im Zerfallsstadium befinden.

Tannen können bis zu 600 Jahre alt werden und leben damit doppelt so lang wie Buche und Fichte. Sie wachsen allerdings deutlich langsamer, können aber über 60 m hoch werden. Ein hoher Tannenbestand ist deshalb die Voraussetzung für den aus ökologischen Gründen gewünschten mehrstufigen Bestandsaufbau im Bergmischwald.

Da aufgrund der intensiven Forstwirtschaft von 1850 bis 1970 die meisten alten Bestände zerstört wurden, dürfte es noch mehrere Baumgenerationen und demnach Jahrhunderte ungestörter Waldentwicklung dauern, bis auch nur der Stand von 1850 wieder erreicht ist.

  • Arten der Kraut und Strauchschicht (Auswahl)
Himbeere (Rubus idaeus), Fuchssches Greiskraut (Senecio ovatus), Breitblättriger Dornfarn (Dryopteris dilatata), Echter Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), Rippenfarn (Blechnum spicant), Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium), Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina), Türkenbund (Lilium martagon) , Mondviole (Lunaria), Ähriges Christophskraut (Actaea spicata L. ), Hasenlattich (Prenanthes purpurea), Roter Holunder (Sambucus racemosa).

Tallagen

Aufichtenwald beim Zwieslerwaldhaus

Die Tallagen befinden sich zwischen 600 und 800 m Höhe über NN. In ihnen staut sich die aus den höheren Lagen abfließende Luft, so dass sich dort häufig Kaltluftseen bilden. Die jährlichen Niederschläge liegen bei 1030 bis 1630 mm, die durchschnittlichen Jahrestemperaturen bei 3,7 bis 6,5 Grad Celsius und die Schneebedeckung hält zwischen 5 und 6 Monaten an. Insbesondere das häufige Auftreten von Früh- und Spätfrösten und großflächige Nassböden führen dazu, dass sich dort die Buche und andere wärmeliebende Laubbäume nicht halten können. Die dominierende Waldgesellschaft ist der Aufichtenwald (Calamagrosti villosae-Picetum bazzanietosum), in dem die Fichte die vorherrschende Baumart ist. Auf etwas trockeneren Lagen kommt Hainsimsen-Fichten-Tannewald vor, wo unter natürlichen Bedingungen je zu 50 % Fichten und Weißtannen wachsen würden. Nebenbaumarten in den Tälern sind Sandbirke (Betula pendula), Moorbirke (Betula pubescens), Eberesche (Sorbus aucuparia), Schwarzerle (Alnus glutinosa), Grau- oder Weiß-Erle (Alnus incana), diverse Weidenarten (Salix), Waldkiefer (Pinus sylvestris) und Bergkiefer (Pinus mugo)

  • Arten der Kraut- und Strauchschicht (Auswahl)
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea), Farne, Moose

Azonale Vegetation

Neben den nach Höhenlagen gestaffelten Wäldern kommen an Sonderstandorten auch noch andere Vegetationsgesellschaften vor:

Schluchtwälder

Höllbachgspreng

In tiefen Schluchten wie dem Höllbachgspreng befinden sich Schluchtwälder, wo neben Fichte, Buche und Tanne auch zahlreiche Edellaubbäume vorkommen, darunter Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Spitzahorn (Acer plantanoides), Bergulme (Ulmus glabra), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), Sommerlinde (Tilia platyphyllos), Winterlinde (Tilia cordata), Vogelkirsche (Prunus avium) sowie die Eibe (Taxus baccata).

Hochmoore

Großer Filz
Großer Filz

Unter feucht-kalten Bedingungen haben sich sowohl in den durch Kaltluft beeinträchtigten Talkesseln als auch in einigen Plateau- und Sattellagen großen Mengen an unverrottetem Pflanzenmaterial angesammelt, das aufgrund der kurzen Vegetationszeiten nicht vollständig abgebaut werden konnte. Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich meterhohe Torfschichten, die sich immer mehr vom Grund- und Oberflächenwasser isolierten. Die Wasserversorgung kann in diesen Hochmooren ausschließlich durch das sehr nährstoffarme Regenwasser erfolgen. Unter diesen Bedingungen können nur sehr wenige, an diese Bedingungen gut angepasste Pflanzen überleben, v. a. Torfmoose (Sphagnum).

Viele Moore wurden in den vergangenen Jahrhunderten entwässert und es wurde Torf abgebaut. Nach Unterschutzstellung bemüht sich die Nationalparkverwaltung um eine Renaturierung und Wiedervernässung dieser wertvollen Lebensräume, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg.[5]

Siehe auch: Regenmoor

Aktuelle Baumartenzusammensetzung

In der Waldinventur 2002/03 wurde folgende Baumartenzusammensetzung in der Oberschicht festgestellt. Deutlich wird, dass die Fichte gegenüber der potentiellen natürlichen Vegetation erheblich häufiger vertreten ist, während die Tanne fast ganz fehlt.

Aktuelle Baumartenzusammensetzung (gerundet)
Höhenstufe /Baumart Tanne Buche Fichte Sonstige Laubbäume
Hochlagen 0 % 0 % 90 % 10 %[6]
Hanglagen 3 % 34 % 58 % 5 %
Tallagen 5 % 6 % 83 % 6 %

Fauna und Flora

Säugetiere

Luchs

Im Nationalpark konnten sich viele seltene Tierarten erhalten beziehungsweise wurden dort wieder angesiedelt. Darunter befinden sich seltene Arten wie der Luchs (Lynx lynx), Wildkatze (Felis silvestris), Biber (Castor fiber), Fischotter (Lutra lutra), Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteini), Großes Mausohr (Myotis myotis), genauso wie andere typische Bewohner des Bayerischen Waldes. Dazu zählen unter anderem die Rothirsche, die den Winter allerdings in einem Gatter verbringen, weil man allzu große Verbissschäden am Bergwald vermeiden will. Sogar Elche sind anzutreffen, die vom Lipno-Stausee in Tschechien herüberkommen.

Die letzten freilebenden Luchse wurden im Bayerischen Wald um 1850 ausgerottet. In den 1970er Jahren wurden im Gebiet des Nationalparks fünf bis zehn Luchse ausgesetzt, in den 1980er Jahren in der damaligen ČSSR im Böhmerwald (Šumava) noch einmal 17 Tiere. Zunächst stieg die Luchspopulation stark an. Experten gingen von 70 bis 100 Tieren aus. Seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre geht die Luchspopulation allerdings rapide zurück. Hierfür werden v. a. illegale Abschüsse auf tschechischer Seite, die sich nach dem Zerfall des Realsozialismus häuften, verantwortlich gemacht. Aber auch auf der Bayerischen Seite kamen Abschüsse vor.[7]

Große Prädatoren wie Wolf (Canis lupus) und Braunbär (Ursus arctos) kommen freilebend im Nationalpark gegenwärtig nicht vor.

Das Rotwild im Nationalpark

Das Fehlen der großen Prädatoren macht es erforderlich, den Bestand an Rehen (Capreolus capreolus), Rothirschen (Cervus elaphus) und Wildschweinen (Sus scrofa) durch die Jagd zu regulieren, um die Verbissbelastung von Waldbäumen, insbesondere der Weißtanne, einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Rund zwei Drittel der Rothirsche werden im Winterhalbjahr in vier Wintergattern gehalten, die von nicht zugänglichen Wildschutzgebieten umgeben sind. Dort, aber auch an anderen Stellen durch Ansitzjagd werden einzelne Exemplare erlegt, nicht zuletzt, um erhöhte Schäden in den umliegenden Privatwäldern zu vermeiden.[8] Aufgrund des Jagddrucks ist das Rotwild nach wie vor scheu und nachtaktiv. Naturschutzverbände, aber auch die Nationalparkleitung suchen deshalb nach Alternativen.[9] Nach Vorstellungen der Nationalparkverwaltung sollen sich die Rothirsche im Winter in den niedriger liegenden Wirtschaftswäldern aufhalten. Wintergatter wären dann verzichtbar. Der Vorschlag scheiterte aber am Widerstand der jagdlichen Funktionsträger und der Grundeigentümer.[10]

Vögel

Viele seltene Vogelarten leben im Nationalpark: Auerhuhn (Tetrao urogallus), Haselhuhn (Bonasa bonasia), Wanderfalke (Falco peregrinus), Wespenbussard (Pernis apivorus), Schwarzstorch (Ciconia nigra) und Sperlingskauz (Glaucidium passerinum).

Der Bestand des inzwischen sehr seltenen Auerhuhns ging seit 1945 trotz aller Schutzmaßnahmen beständig zurück. In diesem Jahr wurden noch 250 Vögel gezählt, 1984 nur noch 16. Zwischen 1982 und 2000 wurden 534 Auerhühner ausgewildert. Dennoch ist der Bestand kaum angestiegen. Im Jahr 2005 wurden der Bestand im gesamten Nationalpark auf 23 bis 30 Hühner geschätzt. Im Nationalpark Šumava gibt es möglicherweise noch mehr Auerhühner. Die Ursache für den Rückgang ist nicht ganz klar; eigentlich müsste die abwechslungsreiche Landschaft mit inzwischen wieder hohem Grenzlinienanteil den Vögeln zusagen. Möglicherweise werden sie durch freilaufende Hunde der Touristen sehr gestört.[11]

Seltene Pflanzen

Seltene und von Aussterben bedrohte Pflanzenarten, die im Nationalpark vorkommen, sind: Pannonischer Enzian (Gentiana pannonica), Blauer Tarent (Swertia perennis), Grünes Koboldmoos (Buxbaumia viridis) und Grünes Besenmoos (Dicranum viride).[12]

Wald- und Naturschutzgeschichte

Ältere Waldgeschichte

In der Periode der älteren Dryas (11.490-11.400 v. Chr.) waren die Berge des Bayerischen Waldes, soweit nicht vergletschert, von Tundrenvegetation bedeckt. Erst gegen Ende dieser Periode zeigen Pollenanalysen das Aufkommen einer Strauchvegetation aus Wacholder (Juniperus) und niedrigen Weidenarten (Salix).

Im Alleröd-Interstadial (11.400-10.730 v. Chr.) dominierte lichter Birken- (Betula) und Kiefernwald (Pinus), der im Laufe der Zeit dichter wurde. Krautvegetation ging zurück.

In der Jüngeren Dryas (10.730–9700 v. Chr.) kam es zur Neuentfaltung spätglazialer Krautfluren unter einem schütteren Kiefernwald mit eingestreuten Birken und Wacholdern.

Im Präboreal (9700-8690 v. Chr.) zeigen Pollenanalysen einen geschlossenen Kiefernwald mit Birken und Pappeln (Populus). Es kam zu einer Massenausbreitung der Haselnuss (Corylus avellana). Die lichtbedürftige Krautvegetation und die Wacholder gingen zurück. In dieser Epoche ist eine langsame Einwanderung von Gemeiner Fichte (Picea abies), Ulmen (Ulmus), Eichen (Quercus) und Erlen (Alnus) festzustellen. Diese hatten zunächst nur einen geringen Anteil am Waldaufbau.

Im Boreal (8690-7270 v. Chr.) wurden die Kiefern- und Birkenwälder in tieferen Lagen durch Eichenmischwald aus Eiche, Ulme, Linde (Tillia), Haselnuss und in den Hochlagen durch Fichtenwälder zurückgedrängt. In der Mitte des Boreals erreichte die Haselnuss-Ausbreitung ihren Höhepunkt, danach ging dieser Strauch ständig zurück. In den Flussauen der Tallagen breiteten sich großflächig die Erlen aus.

Atlantikum

Das feuchte und warme Atlantikum (7270-3710 v. Chr.) bildet das holozäne Klimaoptimum.

In den nun dicht geschlossenen Wäldern der Tal- und Hanglagen überwogen Eichenmischwälder aus Eiche, Linde, Ulme und Esche (Fraxinus). Kiefer und Birke gingen zurück. Die Haselnuss hatte noch einen bedeutenden Anteil am Waldaufbau, ging aber im Laufe des Atlantikums ebenfalls ständig zurück. Oberhalb von 900 Metern wurde der Eichenmischwald durch die Fichte zurückgedrängt.

In der zweiten Hälfte des Atlantikums wanderte die Rotbuche (Fagus sylvatica) ein und verdrängte den Eichenmischwald, besonders Linde und Ulme. Das Blätterdach war jetzt so dicht geschlossen, dass die Krautvegetation nochmals zurückging. Im Bayerischen Wald dominierten Buchen- und Fichtenwälder, oberhalb von 1050 Metern fast reine Fichtenwälder. In diese Zeit fiel ein erstes sporadisches Auftreten der Weißtanne (Abies alba). Jetzt tauchten auch wärmeliebende Sträucher und Bäume auf wie Holunder (Sambucus), Efeu (Hedera helix), Misteln (Viscum) und die Europäische Eibe (Taxus baccata).

Pollenanalysen zeigen, dass sich in der warmen und feuchten Periode des späten Atlantikums die Tanne im Bayerischen Wald auf Kosten der Fichte ausbreitete, während sich der Anteil der Buche nicht veränderte. Im Unterschied zur gegenwärtigen Periode existierten in den Hochlagen dichte Fichten-Tannen-Buchenwälder, wobei die Rotbuche merklich, die Tanne nur geringfügig gegenüber den Verhältnissen in den tieferen Lagen zurücktrat.

In den Hang- und Tallagen gab es Buchen-Tannenwälder ohne Fichten. Letztere Baumart wurde auf extrem nasse und arme Böden in den Tälern zurückgedrängt. Ulme, Linde, Esche, Haselnuss und Ahorn wuchsen nur noch auf speziellen Standorten wie Schluchten. Eichen waren nur noch unter 500 Meter Höhe anzutreffen. Relativ hohe Anteile an Kiefernpollen zeigen, dass es damals als Eiszeitrelikt in den höchsten Lagen wohl deutlich umfangreichere Latschengebüsche (Pinus mugo) als heute gab. Erstmals tauchte auch die Hainbuche (Carpinus betulus) im Bayerischen Wald auf. Sie hatte aber immer nur einen sehr geringen Anteil am Waldaufbau.

Nachwärmezeit

In der Nachwärmezeit, dem Subboreal (3750-450 v. Chr.), verschlechterte sich das Klima, es wurde kälter und trockener (kontinentaler). Die Gemeine Fichte (Picea abies) breitete sich jetzt stärker auf Kosten der Buche und Tanne aus.

Noch zu Beginn des Subatlantikums (450 v. Chr. bis heute) hatte die Tanne in allen Höhenlagen einen größeren Anteil als 1850, dem Beginn der modernen Forstwirtschaft. Dies zeigt folgende Tabelle:

Baumartenzusammensetzung zu Beginn des Subatlantikums (gerundet)
Höhenlage/Baumart Tanne Buche Fichte
Hochlagen 30 % 30 % 40 %
Hanglagen 40 % 40 % 20 %
Tallagen 40 % 50 % 10 %

In den folgenden Jahrhunderten ging der Tannen- und Buchenanteil langsam zugunsten der Fichte zurück. Besonders seit der Kleinen Eiszeit um 1300 bildete sich die rezente, im Kapitel Ökologie beschriebene Baumartenverteilung heraus.[13]

Ursachen der beschriebenen Baumartenabfolge waren einerseits Klimaveränderungen. Eine bedeutende Rolle spielte aber auch die sukzessive Einwanderung unterschiedlicher Baumarten. Klimatische Bedingungen erlaubten das Wachstum einer größeren Anzahl von Baumarten. Unter diesen setzten sich die konkurrenzstärksten durch. Im Bayerischen Wald waren das die Tanne, Buche und Fichte, während andere Arten wie die Eiche, die auch in diesem Gebiet wachsen könnten, verdrängt wurden.[13]

Herkynischer Wald

Um die Zeitenwende lebten zwar in Niederbayern an der Donau keltische Bevölkerungsgruppen, aber der Bayerische Wald, von den Römern als Herkynischer Wald bezeichnet, war eine vollständig menschenleere Waldwildnis.

Dies zeigen auch Pollenanalysen. Seit dem Subboreal kommen zwar in den Mooren Pollen des Siedlungszeigers Spitzwegerich (Plantago lanceolata) vor, aber keinerlei Getreidepollen. Erstere sind wohl über 50 km von der seit langem besiedelten Donauebene herangeweht worden. Getreidepollen fliegen dagegen nicht so weit. Diese konnten erst in mittelalterlichen Horizonten nachgewiesen werden.[14]

Nordwald

Im Mittelalter begann – von der Donau aus nach Osten vordringend – die Rodung und Urbarmachung des jetzt Nordwald genannten äußeren und inneren Bayerischen Waldes durch christliche Mönche. Es entstanden die Klöster Niederaltaich im Jahr 741, Rinchnach 1011, Gotteszell 1286 und St. Oswald 1396. Weitere Rodungen entstanden an den Handelswegen nach Böhmen. Es wurden einige Dörfer gegründet mit der für die Händler notwendigen Infrastruktur wie Wirtshäuser, Sattlereien und Hufschmieden. „Diese erste Siedlungstätigkeit hatte zwar Rodungsinseln im Waldmeer geschaffen, aber die Substanz des Waldes nicht verändert.“ Durch den Bedarf an Brenn- und Bauholz wurden die riesigen Holzvorräte selbst in der Nähe der wenigen menschlichen Siedlungen bei weitem nicht vollständig genutzt.

Glashüttenwald

Im 13. Jahrhundert siedelten die Bayerischen Herzöge und späteren Kurfürsten Glasmacher an. Dies erfolgte zunächst im äußeren und im 15. Jahrhundert auch im inneren Bayerischen Wald. Die zur Glasherstellung benötigten Rohstoffe in Form von Holz und Quarz gab es im Überfluss. Die meisten Orte in der heutigen Nationalparkregion verdanken ihr Entstehen den Glashütten, darunter Riedlhütte, Neuschönau und Weidhütte. Der Wald in der Umgebung der Glashütten wurde intensiv genutzt. Es wurden allerdings nur die für Bearbeitung und Transport gut geeigneten Stämme entnommen, so dass es nicht zu vollständigen Kahlschlägen kam. War der nutzbare Wald in der Umgebung einer Glashütte aufgebraucht, wurde sie einfach an einen anderen Ort verlegt. Holztransport auf weitere Entfernungen war nicht möglich. Pottasche zur Herabsetzung der Schmelztemperatur des Glases wurde durch Köhler in weiter entfernten Wäldern gewonnen, da sie einfach transportiert werden konnte. Um das Jahr 1850, dem Beginn der modernen Forstwirtschaft, waren nur noch Grenzwälder in einem einigermaßen naturnahen Zustand. Diese bildeten später den Nationalpark.

Moderne Waldwirtschaft (1850–1969)

Ab 1850 wurden die Rechte der Glashüttenherren abgelöst und die Wälder des Bayerischen Waldes forstlich bewirtschaftet. Die Wälder der Tallagen wurden vollständig eingeschlagen, die Böden entwässert und in Fichtenplantagen umgewandelt. In den Hanglagen wurde zunächst das Verfahren des Plenter- und Femelschlages praktiziert, wo einige Bäume als Überhälter stehen blieben. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden allerdings die meisten jungen nachwachsenden Tannen im Rahmen der sogenannten „Vorwuchsmusterung“ entfernt, so dass ihr Anteil ganz erheblich zurückging. Die eigentlichen Berglagen wurden noch relativ wenig genutzt. Um das Holz abzutransportieren, wurden die Bergbäche begradigt und sogenannte Klausen, also Stauteiche angelegt. Zur Zeit des Frühjahrshochwassers wurden sie abgelassen, so dass der Wasserstand ausreichte, um große Stämme ins Tal zu flößen (Trift). Die meisten dieser Klausen sind noch erhalten. Sie bilden eine unüberwindbare Barriere für Wanderfische.

Um das Jahr 1900 setzte sich in der bayerischen Forstwirtschaft die sogenannte Bodenreinertragslehre durch. Danach waren die restlichen urwaldartigen Bestände Übervorräte, die von ihrem Zuwachsverhalten her längst unproduktiv waren. Ziel musste es nach dieser Lehre sein, solche Bestände möglichst rasch abzuholzen und durch schnell wachsende Fichtenbestände zu ersetzen. Das wurde dann im Jahr 1910 auch beschlossen. Zwischen 1910 und 1950 wurden fast alle verbleibenden Urwaldreste der Berg- und Hanglagen de facto im Kahlschlagverfahren zerstört.[15] Erst ab 1950 kehrte man zum Saumfemelschlag zurück. Zu diesem Zeitpunkt nahmen Wälder über 100 Jahre nur noch 21,6 % der Fläche des späteren Nationalparkes ein.

Der letzte Braunbär im Bayerischen Wald wurde bereits 1833, der letzte Wolf 1846 und der letzte Luchs 1850 erlegt.[16] Ursprünglich lebten kaum Hirsche und Rehe im späteren Nationalparkgebiet. Diese wurden erst seit 1850 zu Jagdzwecken durch Winterfütterungen und Ausrottung der großen Prädatoren gefördert. Als Folge stieg die Verbissbelastung der Waldbäume, insbesondere der Weißtanne an und behinderte ihre Verjüngung erheblich.

Erste Naturschutzgebiete

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde sichtbar, dass die majestätischen, wilden Hochwälder des Bayerischen Waldes mit ihren riesigen Baumexemplaren, die noch Adalbert Stifter in seinen Romanen beschrieben hat, in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören würden. Erstmals wurde gefordert, dass wenigstens einige besonders markante Urwaldreste erhalten werden sollten. Bereits 1914 wurde deshalb das Höllbachgspreng unter Schutz gestellt, im Jahr 1939 das Urwaldgebiet Mittelsteighütte und 1950 der Hans-Watzlik-Hain mit seinen riesigen Weißtannen.

Nationalpark

Die ersten Forderungen nach der Errichtung eines großen Naturschutzreservates im Bayerischen Wald erschienen bereits 1911 in den Niederbayerischen Monatsheften. Ende der 1930er/Anfang der 1940er Jahre waren die Planungen zur Schaffung eines Nationalparkes, zu dessen Befürwortern Lutz Heck gehörte, bereits weit fortgeschritten, sie mussten aber kriegsbedingt zurückgestellt werden. Erst 1966 wurden auf Initiative von Bernhard Grzimek und dem Bund Naturschutz in Bayern unter Hubert Weinzierl diese Pläne erneuert. Das Bayerische Landwirtschaftsministerium und die Staatsforstverwaltung hatten jedoch zunächst Bedenken. In der Presse sowie in Rundfunk und Fernsehen begannen teilweise heftige Diskussionen über den Sinn und Charakter des Projekts.

Am 6. September 1967 fand in Grafenau die offizielle Gründungsversammlung des Zweckverbandes zur Förderung des Projektes eines Nationalparkes Bayerischer Wald statt. Am 11. Juni 1969 beschloss der Bayerische Landtag einstimmig die Errichtung des Nationalparkes Bayerischer Wald im Rachel-Lusen-Gebiet. Der alte Nationalpark hatte eine Größe von 13.229 Ha. Am 2. November 1969 nahm das Nationalparkamt Bayerischer Wald in Spiegelau seine Tätigkeit auf. Am 7. Oktober 1970 wurde er in Neuschönau durch Staatsminister Hans Eisenmann feierlich eröffnet.

Auch nach Gründung des Nationalparkes war zunächst jahrelang in reduzierter Form weiterhin Forstwirtschaft zugelassen. Ziel war die Schaffung und Erhaltung eines standortgerechten Waldes mit stabilem stufigem Aufbau, der Umbau aller nicht standortgemäßen Waldteile sowie die Entnahme fremder Baumarten wie der Douglasie (Pseudotsuga menziesii). Bestehende Urwaldreste sollten erhalten werden. Das Erntealter war nicht mehr am maximalen Geldertrag, sondern am physischen Höchstalten und dem Gesundheitszustand der Bäume orientiert. Bedrohte und seltene Baumarten wie die Weißtanne waren zu fördern. Allerdings führten die Neuartigen Waldschäden („Waldsterben“) zu Zuwachsdepression und einem weiteren Rückgang dieser Baumart, die sehr empfindlich auf Schwefeldioxid regiert. Durch die Großfeuerungsanlagenverordnung konnte in den späten 1980er Jahren der Schwefeldioxid-Ausstoß deutlich reduziert werden. Deshalb begann in dieser Zeit die Wuchsleistung und die Vitalität der Weißtanne wieder zuzunehmen und erreicht gegenwärtig das Niveau vor der Zeit des Waldsterbens.

Im Jahr 1983 wurde die Holzwirtschaft in einem „Reservatsgebiet“ im inneren des Nationalparkes mit einer Fläche von 6.500 ha eingestellt. 1992 wurde gemäß der neuen Nationalparkverordnung die reguläre Forstwirtschaft vollständig beendet. Lediglich in einem 500m breiten Grenzstreifen dürfen zum Schutz der angrenzenden Wirtschaftswälder vom Borkenkäfer befallene Bäume gefällt werden.

Der Borkenkäfer im Nationalpark

Durch Windbrüche vorbelasteter Fichtenwald nach Borkenkäferbefall
Junge Fichte am Rachel

Als am 1. August 1983 ein Gewittersturm und ein weiterer Sturm im November desselben Jahres etwa 70.000 Festmeter Holz fällten, entschied Minister Hans Eisenmann, in den neuen Reservatsgebieten nicht mehr in die natürliche Waldentwicklung einzugreifen. Es sollte ein „Urwald für unsere Kinder und Kindeskinder“ entstehen. Auch bei Extremereignissen wie Sturmwürfe und Borkenkäferbefall wird die natürliche Entwicklung fortgesetzt.

Mitte der 1980er und Anfang der 1990er Jahre kam es durch heftige Stürme zu weiteren zahlreichen Windbrüchen, durch die schlagartig günstige Lebensbedingungen für den zur Unterfamilie der Borkenkäfer gehörenden Buchdrucker (Ips typographus) entstanden. Bei ihm handelt es sich um einen gefürchteten Forstschädling, der bereits in früheren Jahrhunderten große Gebiete im Bayerischen Wald befallen hatte. In den Folgejahren erhöhte sich die Population des Buchdruckers teilweise so stark, dass selbst gesunde, stehende Fichten dem starken Befall zum Opfer fielen. Einzelne „Käferlöcher“ weiteten sich aus und verschmolzen schließlich zu großen Fronten.

In den Jahren von 1995 bis 2005 wurden pro Jahr zwischen 367 und 827 ha Fichtenwaldfläche vom Borkenkäfer befallen. Inzwischen ist im Altgebiet der Schwerpunkt der Massenvermehrung überschritten. Allerdings sind die alten Fichten im Hochlagenwald nahezu vollständig abgestorben.

Die Massenvermehrung des Buchdruckers (Ips typographus) wurde in den 1990er Jahren auch durch mehrere warme Jahre begünstigt. Seit 1995 kamen in den Hochlagen jedes Jahr bereits im April und Mai Tage mit Temperaturen über 20 Grad vor, so dass der Buchdrucker ausschwärmen konnte. Erst diese frühe Schwärmzeit ermöglicht die Bildung mehrerer Käfergenerationen in einem Sommer und damit eine Massenvermehrung. Diese Entwicklung hängt sicherlich mit der Globalen Erwärmung zusammen. Möglicherweise waren die Fichten auch durch neuartige Waldschäden zusätzlich geschwächt und damit für den Befall prädisponiert.[17]

In Teilen der Bevölkerung stieß die von der Nationalparkverwaltung verordnete Tatenlosigkeit auf Unverständnis; die angrenzenden Waldbauern fürchteten um ihren eigenen, wirtschaftlich genutzten Bestand. Andere sahen im Borkenkäfer dagegen einen Helfer, um Wirtschaftswald mit anfälligen Monokulturen in kräftigen Mischwald, die beste Vorsorge gegen zukünftigen Befall, zu verwandeln. Nachdem die alten Nadelwaldkulturen inzwischen weitgehend tot sind, gehen die Borkenkäferzahlen seit einigen Jahren deutlich zurück und mit dem Nachwachsen von jungen Ebereschen, Fichten und Buchen ist an vielen Stellen wieder ein Jungwald entstanden. Diese neuen Bäume hatten 2004 schon eine Höhe von 70 cm erreicht.

Es gibt im Bayerischen Wald mehrere Vereine, in denen sich Nationalparkgegner und andererseits Nationalparkbefürworter zusammengeschlossen haben. Seitdem erkennbar ist, dass sich der abgestorbene Wald verjüngt und der Tourismus nicht beeinträchtigt wurde, geht die Anzahl der Kritiker der Nationalparkverwaltung zurück.[18]

Nationalparkerweiterung

Alt- und Erweiterungsgebiet des Nationalparkes

Am 10. Juli 1997 wurde der Nationalpark durch den Beschluss des Bayerischen Landtags um 10.950 ha vergrößert. Im Wesentlichen wurde das Falkensteingebiet des ehemaligen Forstamtes Zwiesel in den Nationalpark einbezogen. Hinzu kamen einige bisher im Privatbesitz befindliche Wälder bei der Trinkwassertalsperre Frauenau. 460 ha konnten aus dem Besitz des Freiherren von Poschinger erworben werden und 504 ha kamen durch Tausch aus dem Besitz des Barons von Wolffersdorf an den Nationalpark.

Aus Befürchtungen, dass die Wälder des Großen Falkenstein auch absterben werden, speisten sich u. a. Proteste gegen die Nationalparkerweiterung. Gegen die geplante Erweiterung des Nationalparkes auf das Gebiet des Landkreises Regen gab es in den betroffenen Gemeinden (Bayerisch Eisenstein, Frauenau, Lindberg und Zwiesel) teilweise heftige Proteste mit Demonstrationen, zum Beispiel auf dem Stadtplatz in Zwiesel am 1. Juli 1995 mit rund 1500 Teilnehmern.[19] In Frauenau kam es zu einem Bürgerentscheid über die Nationalparkerweiterung. Bei einer Wahlbeteiligung von knapp über 51 Prozent stimmten 83,7 Prozent gegen eine Nationalpark-Erweiterung.[20]

Wegen fehlender Zuständigkeit der Gemeinden wurde die Erweiterung um 12.500 Hektar dennoch vollzogen. Aufgrund der Proteste der Nationalparkgegner wurde aber in § 14 „Hochlagenwald“ der Nationalparkverordnung vom 12. September 1997 die Bestimmung aufgenommen, dass der Hochlagenwald in seiner Substanz und Funktion zu erhalten und deshalb im Zeitraum bis zum Jahr 2027 die Ausweitung des Borkenkäfers auf die Wälder der Hochlagen zwischen Falkenstein und Rachel zu verhindern ist.[21] Infolge dieser Regelung wird der Borkenkäfer im Erweiterungsgebiet durch Fällung betroffener Fichten teilweise massiv bekämpft. Besonders der Einsatz großer Maschinen beim Holzabtransport wird unter anderem vom Bund Naturschutz in Bayern kritisiert.[22] Von einer ganz anderen Sichtweise ausgehend pflanzten im September 2010 rund 100 Anhänger der „Bürgerbewegung zum Schutz des Bayerischen Waldes“ illegal 500 Fichten-Setzlinge auf einer Kahlfläche zwischen Großem Falkenstein und Lakaberg im Rahmen einer Protestaktion gegen die Borkenkäfer-Politik des Nationalparkes.[23]

Besonderheiten im Nationalpark

Rachel

Blick vom Rachelsee zum großen Rachel
Blick vom Falkenstein auf den Rachel

Der Rachel ist mit 1453 m der höchste Berg des Nationalparkes und der zweithöchste Berg des Bayerischen Waldes insgesamt (nach dem Arber mit 1456 m). Bergmischwald reicht bis ca. 1150 m und oberhalb dieser Grenze findet sich Bergfichtenwald, der allerdings durch Borkenkäferbefall fast vollständig abgestorben ist. Im Unterschied zum Lusengebiet ist die Verjüngung hier relativ gering. Ursache ist, dass die Hochlagenwälder erst nach der Fichtenvollmast von 1995 abstarben, so dass sich bereits größere Farn- und Grasfacies gebildet haben, die die Keimung von Fichtensamen behinderten. Die größeren Anteile von Höhenlagen über 1250 m im Rachelmassiv und der vorherrschende Block-Humus-Boden erschweren die Verjüngung zusätzlich. Der Rachelsee befindet sich auf einer Höhe von 1071 m. Er wurde durch einen Moränenwall nach der letzten Eiszeit gebildet. In der Rachelseewand in 1212 m Höhe steht die Rachelkapelle. Südlich des Rachelsees befindet sich ein Eiszeitinformationspfad. An Ostufer des Rachelsees an der Seewand ist der ursprüngliche Urwald erhalten geblieben (ehemaliges NSG). Der Rachel kann von den Wanderparkplätzen Gfäll und Racheldiensthütte aus erreicht werden. Sie werden in den Sommermonaten regelmäßig von den IGEL-Bussen angefahren, die dahinführenden Straßen sind jedoch für den PKW-Verkehr gesperrt. Ein weiterer, jedoch erheblich längerer Weg führt von Frauenau zum Rachel.

Lusen

Blick vom Lusengipfel auf den Sommerweg

Der 1373 m hohe Lusen befindet sich im östlichen Teil des Nationalparkes direkt an der Grenze zu Tschechien. Bergmischwald reicht hier bis 1250 m, darüber findet sich Bergfichtenwald, der aber ebenfalls durch Borkenkäferbefall abgestorben ist. Im Unterschied zum Rachelgebiet sind deutlich größere Anteile von Jungfichten bedeckt, die selbst der Gipfelregion teilweise Höhen von mehreren Metern erreicht haben. Der oberste Gipfelbereich des Lusen wird von einer Silikat-Blockschutthalde eingenommen. Die Felsen sind mit Flechten bewachsen, v. a. mit der Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum). Etwas unterhalb des Gipfels befindet sich ein Latschengebüsch (Pinus mugo).

Der Lusen kann von den Wanderparkplätzen Fredebrücke und Lusen erreicht werden, die von den IGEL-Bussen angefahren werden. Westlich des Gipfels an der Kleinen Ohe wurde ein Bergbachlehrpfad angelegt. In der Nähe befindet sich das Teufelsloch, ein Blockschutthang und der steile Sommerweg, der direkt zum Gipfel des Lusen führt.

Großer Falkenstein

Blick auf den Falkenstein von Oberfrauenau

Der 1305 m hohe Falkenstein ist der höchste Berg im Erweiterungsgebiet des Nationalparkes. Ein Aufstieg führt durch das Höllbachgspreng, eine steile Schlucht, in der der ursprüngliche Schluchtwald erhalten blieb. Im Unterschied zum Altgebiet sind im Falkensteinmassiv die Bergfichtenwälder nicht abgestorben.

Urwaldgebiete am Zwieslerwaldhaus

Europäische Eibe (Taxus baccata) im Urwaldgebiet Mittelsteighütte
Riesige Stämme der Rotbuche (Fagus sylvaticus) und der Gemeinen Fichte (Picea abies) im Urwaldgebiet Mittelsteighütte

Östlich des Zwieslerwaldhauses unterhalb des Falkensteins befindet sich das 38 Hektar große Urwaldgebiet Mittelsteighütte mit riesigen alten Fichten, Tannen und Buchen. Westlich davon liegt der elf Hektar große Hans-Watzlik-Hain mit der Dicken Tanne (auch Westhütter Tanne genannt), die einen Stammdurchmesser von zwei Meter und eine Höhe von über 50 m hat. Sie ist damit der stärkste Baum des Bayerischen Waldes. Ihr Alter wird auf 400 Jahre geschätzt. Im Hans-Watzlik-Hain befinden sich auch zahlreiche andere große Bäume der Arten Fichte, Buche und Tanne.

Schachten und Filze bei Buchenau

Zwischen dem Rachel und dem Falkenstein bei Buchenau liegen mehrere Schachten und Filze, also ehemalige Waldweiden mit vielen alten, einzeln stehenden Bäumen und Mooren. Besonders interessant ist das Moorgebiet Latschenfilz mit einem Bergkiefernmoor und dem Latschensee. In der Nähe befinden sich der Kohlschachten und der Große Schachten.

Felswandergebiet

Das Felswandergebiet bei Neuschönau besteht aus zahlreichen bizarren Felstrümmern um die Berge Kanzel (1002 m) und Kleine Kanzel (1011 m). Der sie umgebende Wald ist so schwer begehbar, dass er nur mit großen Schwierigkeiten forstlich genutzt werden konnte. Deshalb sind viele alte Bäume, insbesondere Weißtannen, erhalten geblieben. Seit 1970 ruht jede forstliche Nutzung. Inzwischen hat sich das Felswandergebiet schon ein großes Stück in Richtung Urwald zurückentwickelt. Etwas weiter nördlich des Felswandergebietes befindet sich der Berg Großalmeyerschloß (1196 m).

Großer Filz

Der Große Filz liegt bei Sankt Oswald-Riedlhütte auf ca. 750 m Höhe (Parkplatz Diensthüttenstraße). Ein Bohlensteig führt durch die Ränder des Moores. Hier dominiert Fichtenmoorwald, weiter innen Bergkiefernwald mit Zwergsträuchern, Besenheide (Calluna vulgaris) und Torfmoosen. Die Moorweite ist nicht direkt zugänglich, kann aber von einem Aussichtsturm beobachtet werden.[24]

Nationalparkkonzept und -verwaltung

Zielvorgabe

Zielvorgabe des Nationalparkes ist es, „Natur Natur sein [zu] lassen“. Auf der überwiegenden Fläche des Nationalparkes sollen die Natur und damit auch die dynamischen Abläufe in den Wäldern geschützt werden. Auf über 11.000 Hektar (43 Prozent der Fläche) greift der Mensch in den natürlichen Ablauf daher überhaupt nicht mehr ein. Dieser Anteil wird schrittweise auf über 75 % erhöht und entspricht damit den internationalen Vorgaben für einen Nationalpark.

Zonierung

Management-Zonen im Nationalpark
Betretensrechtliche Zonen im Nationalpark

Um sicherzustellen, dass die natürlichen Abläufe im Nationalpark keine unerwünschten Auswirkungen auf benachbarte Gebiete haben, wurde die Nationalparkfläche in Zonen eingeteilt:

  • Die Naturzone macht 71,2 % der Fläche des Altgebietes (AG) und 10,3 % der Fläche des Erweiterungsgebietes (EG) aus. Hier greift der Mensch überhaupt nicht mehr ein, selbst nicht bei Katastrophenereignissen wie Windbruch und Borkenkäferbefall. Lediglich die Wanderwege werden offengehalten.
  • In der Randzone (26,5 % AG, 16,0 % EG) findet dauerhaft eine Borkenkäferbekämpfung zum Schutz der umliegenden Wälder statt. Ansonsten wird auch die Randzone nicht waldbaulich genutzt.
  • In der Erholungszone sind die touristischen Angebote wie Nationalparkzentren und Tierfreigehege konzentriert. Sie macht 2,3 % des AG und 1,0 % des EG aus.
  • Die Erweiterungszonen liegen nur im EG und machen dort 72,6 % aus. Bis zum Jahr 2017 sollen die Wälder schrittweise der natürlichen Nutzung überlassen werden. Noch bestehende Nutzungen, die aus Rechten Dritter (Rezesse) resultieren, sollen möglichst schnell abgelöst werden. Borkenkäferbekämpfung bleibt bis 2027 zulässig.[25]

Davon unabhängig ist die Einteilung des Nationalparkes in Kern- und Randzonen. In den Kernzonen, die vor allem die Hochlagen, aber auch das Urwaldgebiet Mittelsteighütte, den Großen Filz bei Riedlhütte und das Felswandergebiet umfassen, herrscht strenges Wegegebot. In der Randzone darf der Wald auch außerhalb der Wege betreten werden.

Zertifikate

Im Jahre 1972 erhielt der Nationalpark die internationale Anerkennung durch die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN). 1986 erfolgte die Verleihung des Europadiploms der Kategorie A durch den Europarat (letztmals 2006 verlängert bis 2011).[26]

In Deutschland wurde bisher nur ein einziger Nationalpark, der Nationalpark Bayerischer Wald, im Jahre 2009 mit einem Zertifikat Transboundary Park für vorbildliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem tschechischen Nationalpark Šumava ausgezeichnet.[27]

Verwaltung

Die Nationalparkverwaltung hat ca. 200 Mitarbeiter, Hauptsitz ist Grafenau.

Leiter der Nationalparkverwaltung:

Verhalten in Nationalpark

Laut Nationalparkverordnung gelten im Nationalpark einige besondere Verhaltensregeln für Besucher:

  • In den Kerngebieten dürfen die Wege nicht verlassen werden.
  • Es ist verboten, Hunde frei laufen zu lassen.[28]
  • Zelten und offenes Feuer sind nur an ausdrücklich dafür gekennzeichneten Stellen erlaubt.
  • Radfahren ist ebenfalls nur auf dafür freigegeben Wegen zugelassen.
  • Die meisten Straßen im Nationalpark sind im Sommer für den Kraftverkehr gesperrt.
  • Es ist verboten, Müll im Nationalpark zurückzulassen.
  • Lärmen und lautes Musikabspielen ist verboten.
  • Pflanzen und Tiere dürfen dem Nationalpark nicht entnommen werden.[29]

Nationalparkwacht

Hauptaufgabe der ca. 30 Ranger der Nationalparkwacht ist es, die Bestimmungen der Nationalparkverordnung, insbesondere das Wegegebot in den Kernzonen durchzusetzen und darauf zu achten, dass Hunde der Besucher nicht umherschweifen (repressive Funktion). Im Jahr 2009 sprachen die Ranger 1851 Belehrungen aus und stellten 118 Strafanzeigen.

Daneben bieten sie auch Führungen an und beantworten Fragen der Touristen. Eine weitere Aufgabe der Ranger ist es, die Begehbarkeit der Wege und die Sicherheit der Besuchereinrichtungen zu kontrollieren. In Notfällen leisten sie erste Hilfe.[30]

Bildungseinrichtungen im Nationalpark

Nationalparkzentren

Nationalparkzentrum Lusen

Braunbär

Am 5. Juli 1982 übergab Staatsminister Eisenmann das Informationszentrum bei Neuschönau, heute Hans-Eisenmann-Haus, seiner Bestimmung. Dort ist eine Waldökologische Ausstellung zu sehen. In der Nähe des Hans-Eisenmann-Hauses befinden sich ein Baumkronenpfad, sowie ein Tier-, Pflanzen-, und Steinfreigelände. Im Tierfreigelände sind in weiträumigen Gehegen aktuell und ehemals ansässige Tiere wie Fischotter, Käuze, Wildkatze, Luchs, Uhu, Wisent, Rothirsch, Wildschwein, Braunbär und Wolf in Freigehegen untergebracht.

Nationalparkzentrum Falkenstein

In der Nähe von Ludwigsthal befindet sich das 2005 errichtete Infozentrum „Haus zur Wildnis“ des Nationalparkes Bayerischer Wald sowie ein 65 ha großes Tierfreigehege. Hier sind seit 2006 Rückzüchtungen von heute in Mitteleuropa ausgestorbenen Tierarten wie z. B. dem Wildpferd und dem Urrind zu beobachten.

Der Eintritt in die Nationalparkinformationszentren und die Tierfreigelände ist kostenlos. Allerdings haben Besucher auch keine Garantie, alle Tiere in den weitläufigen Gehegen zu Gesicht zu bekommen. Für die Parkplätze werden Gebühren erhoben. Die Nationalparkzentren können allerdings auch mit den IGEL-Bussen erreicht werden.

Jugendwaldheim

Das bereits 1974 eröffnete Jugendwaldheim bei Neuschönau bietet gegenwärtig 55 Plätze für Schulklassen und Jugendgruppen. Neben seiner Erhaltungsfunktion hat der Nationalpark auch den Auftrag, seine Besucher und insbesondere junge Menschen über natürliche Zusammenhänge zu informieren. Das Jugendwaldheim bietet für Kinder im Grund- und Mittelschulalter ein Standardprogramm an. Für ältere Kinder der Klassen fünf bis acht wurde ein attraktives Programm mit Wanderungen (Felswandergebiet, Lusen, Tierfreigelände), Besichtigungen des Hans-Eisenmann-Hauses und des Baumkronenpfades und einem Nationalparkerlebnistag ausgearbeitet. In letzterem sollen die Kinder mit allen Sinnen erfahren, was wilde Natur bedeutet. Sie werden z. B. angehalten, mit verbundenen Augen einen Baum zu umarmen, Geräuschen der Natur zu lauschen und sie zu identifizieren oder die unterschiedlichen Grüntöne der Pflanzen zu malen. Neben dem Standardprogramm können Klassen und Gruppen auch eigene, selbst erarbeitete Projekte realisieren, wenn sie etwas mit dem Nationalpark zu tun haben.[31]

Wildniscamp

Nach einem etwas anderen Konzept als das Jugendwaldheim wird das Wildniscamp am Falkenstein bei Zwieslerwaldhaus betrieben. Die Übernachtung erfolgt hier in kleinen Gruppen in Themen- oder Länderhütten. Das Konzept für Kinder und Jugendliche besteht darin, dass die Kleingruppen während der Aufenthaltsdauer eigenständig Projekte erarbeiten, die im thematischen Zusammenhang mit der jeweiligen Übernachtungshütte stehen. Im Mittelpunkt steht hier die Naturerfahrung und die Vermittlung von Wissen über den Nationalpark. Ein Aufenthalt ist auch für Gruppen von Erwachsenen oder Familien möglich.

Lehr- und Erlebnispfade

Kleine Ohe

Im Nationalpark existieren folgende Lehr- und Erlebnispfade:

  • Urwald-Erlebnisweg im Hans-Watzlik-Hain bei Zwieslerwaldhaus.
  • Erlebnisweg Schachten und Filze. Rundwanderweg um den Hochschachten, den Latschenfilz mit dem Latschensee und den Kohlschachten.
  • Aufichtenwaldsteig bei Spiegelau
  • Seelensteig am Großen Rachel in der Nähe des Parkplatzes Gfäll. In einem typischen Tannen-Buchen-Fichten-Mischwald wird ein seit 50 Jahren nicht mehr genutzter Wald naturschonend zugänglich gemacht. In Texttafeln werden Gedanken bedeutender Schriftsteller zum Wald mitgeteilt.
  • Eiszeitlehrpfad am Rachelsee.
  • Wildbachlehrpfad an der Kleinen Ohe beim Lusen.
  • Waldgeschichtlicher Lehrpfad bei Finsterau

Waldspielgelände

Nach dem Motto Spielend die Natur begreifen bietet das Waldspielgelände bei Spiegelau in einem 50 Hektar großen parkartigen Waldgelände zahlreiche Spielplätze, einen Naturerlebnispfad und eine Waldwiese mit Grillmöglichkeit.

Mensch und Wald

In der Einstellung des Menschen zum Nationalpark Bayerischer Wald können zwei diametral unterschiedliche Sichtweisen identifiziert werden.

Traditionelle Sichtweise

Nach der traditionellen Sichtweise, die immer noch von vielen älteren Bewohnern der Region geteilt wird, gilt Urwald als eine gefährliche und bedrohliche Wildnis. Er stehe in einem absoluten Gegensatz zu den Werten der Zivilisation und müsse demnach im Zaum gehalten werden.

Lange Jahrhunderte haben die Bewohner des Bayerischen Waldes, genannt Woidler, vom Wald gelebt (Brenn- und Bauholz, Glas, Pottasche, Jagd, Sammeln von Beeren und Pilzen etc.), durch Rodungen mühsam den Urwald zurückdrängt und das „Raubzeug“, also Wölfe, Bären, Luchse etc., das in ihren Vorstellungen die ungezähmte Wildnis repräsentierte, ausgerottet. Deshalb kam die Einrichtung des Nationalparkes und mehr noch die Einstellung der Forstwirtschaft einer Kulturrevolution gleich. Für viele ältere Bewohner der Region gleicht der wilde, so ganz und gar nicht geordnete Wald einem „Sauhaufen“. Hier spielen auch christliche Vorstellungen wie das Gebot „Macht euch die Erde Untertan“ in der sehr gläubigen Region eine wichtige Rolle.[32]

Moderne Sichtweise

„Waldwoge hinter Waldwoge“, Blick vom Rachel in Richtung Arber

Im 19. Jahrhundert tauchten – inspiriert von der Romantik – erstmals Sichtweisen auf, die die Schönheit des alten Hochwaldes mit seinen riesigen uralten Baumgestalten betonten. Hier ist insbesondere das Werk des Schriftstellers Adalbert Stifter (1805-1868) zu nennen. Das folgende Zitat stammt aus einer Beschreibung des Bayerischen Waldes:

Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet. Grossartig ist es, wenn Wolkenberge an dem Himmel lagern, und mit blauen Schattenflecken dieses Waldmeer unterbrechen. Kann man eine herrliche Alpenansicht ein schwungvolles lyrisches Gedicht nennen, so ist die Einfachheit dieses Waldes ein gemessenes episches.[33]

Da der wilde Hochwald durch die moderne Forstwirtschaft immer mehr reduziert wurde, erschien er jetzt als etwas Wertvolles und Schützenswertes. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde erstmals über Forderungen diskutiert, diese alten Wälder unter Schutz zu stellen. Zunächst einmal konnten nur relativ kleine Schutzgebiete ausgewiesen werden. Als dann der Nationalpark 1969 errichtet wurde, war der überwiegende Teil der Urwälder bereits zerstört.

Die moderne Sichtweise wurde zunächst nur von einigen Intellektuellen, Bio- und Ökologen vertreten. Erst seit den 1980er Jahren im Rahmen der Ökologiebewegung und der Diskussionen über das Waldsterben wurde sie zu einem Massenphänomen. Seit dem Jahr 2000 werden Wildnis und Nationalparks von immer mehr Menschen als Ausgleich zu einer übertechnisierten Welt geschätzt.[34] Allerdings hängen in der Nationalparkregion selbst viele Bewohner noch den traditionellen Vorstellungen von Wildnis an.

Aktuelle Entwicklungen

Dieser Hintergrund erklärt vielleicht die heftigen Reaktionen in der einheimischen Bevölkerung auf die Untätigkeit der Nationalparkverwaltung beim massiven Borkenkäferbefall in den 1990er Jahren.

Am 17. September 2007 wurde eine Verordnung erlassen, die unter anderem vorsieht, dass bis zum Jahr 2027 75 Prozent des Nationalparkgebiets zu einer Naturzone zu entwickeln sind. Dagegen erhob im Juni 2008 eine Bürgerbewegung eine Popularklage vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof. Dieser erklärte in seinem Urteil vom 4. März 2009 die Erweiterung der Naturzone als mit der Bayerischen Verfassung vereinbar und das Restrisiko eines Schädlingsbefalls bei den Anwohnern für zumutbar.[35]

Tourismus

Im Jahr 2007 besuchten nach einer Studie von Hubert Job 760.000 Menschen den Nationalpark. Davon waren 511.000 Besucher, also 67 %, Übernachtungsgäste, und 249.000, also 33 %, Tagesgäste. Damit ist der Nationalpark die am häufigsten besuchte Attraktion des Bayerischen Waldes insgesamt. Mit Ausnahme von Bodenmais weisen die unmittelbar an den Nationalpark angrenzenden Gemeinden der Landkreise Regen und Freyung-Grafenau deutlich höhere Übernachtungszahlen auf, als die weiter entfernt liegenden.

96,1 % der Besucher kommen aus Deutschland, 3,9 % aus dem Ausland. 28 % der erfassten Besucher, vor allem die Tagesgäste, kommen aus der unmittelbaren Umgebung des Nationalparkes.

Für 45,8 % der Besucher spielt die Existenz des Nationalparkes eine große oder sehr große Rolle bei ihrer Entscheidung, das Gebiet zu besuchen. Für 54,2 % spielt sie keine Rolle. Der Anteil der eigentlichen Nationalparktouristen, für die die Existenz des Parkes eine wichtige Rolle spielt, ist bei den Übernachtungsgästen etwas höher, als bei den Tagesgästen (72 % Nationalparktouristen zu 63 % Nichtnationalparktouristen bei den Übernachtungsgästen, 28 % Nationalparktouristen zu 37 % Nichtnationalparktouristen bei den Tagesgästen).

Besucher des Nationalparkes sorgten in Jahr 2007 für einen Nettoumsatz von 24 Millionen Euro, von dem vor allem das Beherbergungsgewerbe profitiert.

Von den befragten Touristen verneinten 66,3 % die Aussage „Die Borkenkäferentwicklung schadet dem Tourismus.“ Damit stehen sie der aktuellen Waldentwicklung aufgeschlossener gegenüber, als lokale Unternehmer, die der obigen Aussage zu 46,0 % zustimmten. Je mehr die Touristen von den Aufgaben eines Nationalparkes und die Rolle des Borkenkäfers im Waldökosystem wissen, desto eher befürworten sie es, den Borkenkäfer nicht zu bekämpfen.[36]

Zweckverband Nationalpark-Gemeinden

Lange Zeit standen Lokalpolitiker der Nationalparkgemeinden und auch Beherbergungsbetriebe dem Nationalpark eher ablehnend gegenüber. Inzwischen haben sich jedoch die Gemeinden Bayerisch Eisenstein, Lindberg, Zwiesel, Frauenau, Spiegelau, Sankt Oswald-Riedlhütte, Neuschönau, Hohenau, Mauth und Grafenau zum Zweckverband Nationalpark-Gemeinden zusammengeschlossen. Diese kooperieren im Bereich des Tourismus und werben auch für den Nationalpark.

Gemeinsam mit den Gemeinden des tschechischen Nationalpark Šumava treten sie unter der Markenbezeichnung „Tierisch Wild“ als Nationalpark-Region auf.

Nationalpark-Verkehrskonzept Bayerischer Wald

Hauptartikel: Nationalparkverkehrskonzept Bayerischer Wald

Das Nationalpark-Verkehrskonzept Bayerischer Wald soll autofreien Tourismus im Nationalpark ermöglichen. In den Sommermonaten werden alle Wanderparkplätze des Nationalparkes im Stunden- oder Halbstundentakt von den sogenannten Igelbussen angefahren, während viele Straßen im Park für den Autoverkehr gesperrt sind. Die Verbindung zwischen den größeren Gemeinden wird vor allem durch die Waldbahnstrecken Zwiesel-Grafenau und Zwiesel-Bayerisch Eisenstein ermöglicht. In Zwiesel wurde ein Taktknoten im Rahmen eines integrierten Taktfahrplans aller Waldbahnstrecken eingerichtet. Ein Flaschenhals ist gegenwärtig die Strecke Zwiesel-Grafenau, die mangels Signalanlagen und Kreuzungsmöglichkeiten nur im Zweistundentakt befahren werden kann. Gegenwärtig laufen Planungen für einen Ausbau der Strecke, so dass ab Dezember 2013 auch hier ein Stundentakt möglich ist.

Neben dem Fahrtangebot wurde 2001 ein Verbundfahrschein, das Bayerwald-Ticket, in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen sowie einigen angrenzenden Strecken, eingeführt.

Im Mai 2010 wurde das Gästeservice-Umwelt-Ticket (GUTi) eingeführt. Dieses ermöglicht Übernachtungsgästen die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn im Gültigkeitsbereich des Bayerwald-Tickets. An diesem Ticket nehmen die Gemeinden Spiegelau, Neuschönau, Sankt Oswald-Riedlhütte, Grafenau, Schönberg, Bayerisch Eisenstein, Zwiesel, Lindberg, Frauenau, Hohenau, Regen und Mauth (letztere beiden erst ab 1. Dezember 2010) teil.

Durch die Einführung des GUTi kam es im Mai 2010 zu einer Verdreifachung der Fahrgastzahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat.[37] Auf der Bahnstrecke Zwiesel–Grafenau stieg die Auslastung nach der Einführung des GUTis auf 80 bis 100 %.[38]

Literatur

Briefmarke „Nationalpark Bayerischer Wald“, Erstausgabetag: 7. April 2005[39]
  • Hans Bibelriether, Hartmut Strunz: Unterwegs im Nationalpark Bayerischer Wald. Ein Führer für Wanderer und Naturfreunde. Wald erleben, Natur verstehen. Morsak, Grafenau 1990, 213 S., ISBN 3-87553-353-4
  • Hans Bibelriether, Hannes Burger: Nationalpark Bayerischer Wald. Süddeutscher Verlag und Morsak-Verlag, München und Grafenau 1983, 175 S., ISBN 3-7991-6193-7 und ISBN 3-87553-202-3
  • Marco Heurich, Hans Jehl: Waldentwicklung im Bergwald nach Windwurf und Borkenkäferbefall. Grafenau 2001. 182 S. ISBN 3-930977-26-5
  • Marco Heurich, Markus Neufanger: Die Wälder des Nationalparks Bayerischer Wald. Ergebnisse der Waldinventur 2002/2003 im geschichtlichen und waldökologischen Kontext. Nationalpark Bayerischer Wald: Wissenschaftliche Reihe, Heft 16. Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, Grafenau 2005, 176 S., ISBN 3-930977-28-1
  • Stefan Nüßlein: Zur Waldentwicklung im Nationalpark Bayerischer Wald 1999. Buchdrucker-Massenvermehrung und Totholzflächen im Rachel-Lusen-Gebiet. Berichte aus der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Nr. 25. Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), Freising 2000, 47 S.
  • Wolfgang Scherzinger: Artenschutzprojekt Auerhuhn im Nationalpark Bayerischer Wald von 1985–2000. Nationalpark Bayerischer Wald: Wissenschaftliche Reihe, Heft 15. Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, Grafenau 2003, 130 S., ISBN 3-930977-27-3
  • Wolfgang Scherzinger, Michael Held: Wilde Waldnatur: der Nationalpark Bayerischer Wald auf dem Weg zur Waldwildnis. Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, Passau 2000, 43 S. Online verfügbar
  • Karl Friedrich Sinner, Günter Moser: Waldwildnis grenzenlos. Nationalpark Bayerischer Wald. Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2006, 128 S., ISBN 978-3-935719-37-7 oder ISBN 3-935719-37-X
  • Hubert Weinzierl, Hans Bibelriether, Georg Sperber: Nationalpark Bayerischer Wald. Verlag Morsak, Grafenau, 1972, 184 S., ISBN 387553-010-1
  • Literatur der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Filmografie

  • Nationalpark Bayerischer Wald. Dokumentarfilm, 45 Min., Deutschland, 1987, von Robert Anzeneder und Jens-Uwe Heins, Produktion: Komplett-Media-GmbH, Grünwald (ISBN 3-89672-488-6), Kurzbeschreibung des NDR
  • Natur erleben im Nationalpark Bayerischer Wald – Neuer Film, der sich mit dem Ökosystem Wald beschäftigt, DVD, Informationen und Vorschau hier: http://www.nationalparkfilm.de

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Nationalpark Bayerischer Wald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BfN: Landschaftssteckbrief
  2. Walter, Roland et al.: Geologie von Mitteleuropa. 5. Auflage, Schweizerbarth’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1992, ISBN 3-510-65149-9
  3. Vgl. für diesen Abschnitt: Marco Heurich und Markus Neufanger: Die Wälder des Nationalparks Bayerischer Wald, Grafenau 2005, S. 11.
  4. Vgl. für diesen Abschnitt: Marco Heurich und Markus Neufanger: Die Wälder des Nationalparkes Bayerischer Wald, Grafenau 2005, S. 10.
  5. Vgl. für diesen Abschnitt: Marco Heurich und Markus Neufanger: Die Wälder des Nationalparks Bayerischer Wald, Grafenau 2005, S. 12 f. und http://www.waldwildnis.de/cd/archiv/scherzinger_sys/lit_page.htm
  6. Hier fast ausschließlich die Eberesche auf den Borkenkäferflächen.
  7. Vgl. Natura 2000 Management im Bayerischen Wald, Grafenau 2008, Wissenschaftliche Reihe, Band 17, S. 132 ff. und Nationalpark Bayerischer Wald (Hrsg.): Jahresbericht 2009, S. 15 ff.
  8. Rothirsch - Internetangebot Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
  9. [1] (Link nicht mehr abrufbar)
  10. http://www.jagderleben.de/anvisiert/wintergatterabschuss.html und Nationalpark Bayerischer Wald: Jahresbericht 2009, S. 49
  11. Vgl. Natura 2000 Management im Bayerischen Wald, Grafenau 2008, Wissenschaftliche Reihe, Band 17, S. 176 ff.
  12. Vgl. Natura 2000 Management im Bayerischen Wald, Grafenau 2008, Wissenschaftliche Reihe, Band 17
  13. a b Hartmut Stalling: Untersuchungen zur postglazialen Vegetationsgeschichte im Bayerischen Wald, Göttingen 1987
  14. Hartmut Stalling: Untersuchungen zur postglazialen Vegetationsgeschichte im Bayerischen Wald, Göttingen 1987, S. 112
  15. Formell wurde das Verfahren immer als Saumfemelschlag deklariert, aber aufgrund des raschen Hiebfortschritts unterschied es sich nicht mehr von einem Kahlschlag, vgl. Heurich, Neufanger, a. a. o., S. 74.
  16. Kathrin Biebelriether: Nationalpark Bayerischer Wald – Unterwegs im Tierfreigelände, Grafenau 2007, S. 15 und 29
  17. Vgl. für diesen Abschnitt: Marco Heurich (Hrsg.): Waldentwicklung im Bergwald nach Windwurf und Borkenkäferbefall, Wissenschaftliche Reihe, Band 14, Grafenau 2001, S. 9 ff.
  18. Vgl. Nationalpark Bayerischer Wald (Hrsg.): Jahresbericht 2008, S. 15 ff.
  19. Die Bürgerbewegung gegen Nationalparkerweiterung
  20. Zur Akzeptanz von Totalreservaten in der Öffentlichkeit
  21. Vgl. für diesen Abschnitt: Marco Heurich und Markus Neufanger: Die Wälder des Nationalparkes Bayerischer Wald, Grafenau 2005, S. 67 ff., wörtliches Zitat auf S. 67.
  22. Borkenkäfer-Bekämpfung ist Thema in der Abendschau
  23. Bürgerbewegung pflanzt 500 Fichten
  24. Vgl. Adalbert Pongratz: Nationalpark Bayerischer Wald. Ein Begleiter für Nationalparkbesucher, Grafenau 1998
  25. Vgl. Marco Heurich und Markus Neufanger: Die Wälder des Nationalparkes Bayerischer Wald, Grafenau 2005, S. 15 ff., wörtliches Zitat auf S. 67.
  26. Pressemitteilung: Schnappauf: Europadiplom um 5 Jahre verlängert- InternetangebotBayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit - InternetangebotBayerisches Staatsmin...
  27. Pressemitteilung des Nationalpark Bayerischer Wald vom 15. September 2009, abgerufen am 15. Juli 2010
  28. Ein expliziter Leinenzwang existiert nicht, aber die Hundebesitzer müssen darauf achten, dass sich die Tiere in ihrer unmittelbaren Nähe aufhalten und keinesfalls herumstreunen.
  29. Vgl. http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de/wir/doc/verordnung_np_bw_01_11_2007_ba.pdf
  30. Nationalpark Bayerischer Wald, Jahresbericht 2009, Grafenau 2010
  31. WaldWildnis Literatur
  32. Baedeker Allianz Reiseführer Bayerischer Wald, Ostfildern 2010, S. 202 ff., Hannes Burger in der Sendung „Planet Wissen - Der Bayerische Wald - Von Urwaidlern, Glasbläsern und Umweltpionieren“ vom 22. April 2009, WDR
  33. Adalbert Stifter: Aus dem Bairischen Walde, Erstveröffentlichung 1868
  34. Matthias Stremlow & Christian Sidler: Schreibzüge durch die Wildnis. Wildnisvorstellungen in Literatur und Printmedien der Schweiz. Bristol-Stiftung, Zürich. Eidgenössische Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf. Haupt Verlag, Bern, Stuttgart und Wien 2002.
  35. http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?cid=29-23501128&Ressort=bay&BNR=0 (Link nicht mehr abrufbar)
  36. Hubert Job et al.: Der Nationalpark Bayerischer Wald als regionaler Wirtschaftsfaktor, Schriften aus dem Nationalpark, Heft 4/2008
  37. Passauer Neue Presse Ausgabe F 21. Juli 2010: „Die Bahnreaktivierung kommt Zug um Zug näher “
  38. Bayerwald Bote 29. Juli 2010: GUTi: Letzter Beitrittstermin ist der 1. Januar 2011
  39. http://philatelie.deutschepost.de/philatelie/shop/templates/produktseiten/produktdetail_standard.jhtml?id=prod3420011 (28. Februar 2010)

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