Adolf Eichmann

Adolf Eichmann
Adolf Eichmann (1961)
Unterschrift von Adolf Eichmann

Adolf Otto Eichmann (* 19. März 1906 in Solingen; † 31. Mai 1962 in Ramla bei Tel Aviv, Israel), SS-Obersturmbannführer (Oberstleutnant), war als Leiter des für die Organisation der Vertreibung und Deportation der Juden zuständigen Eichmannreferats des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) zentral mitverantwortlich für die Ermordung von schätzungsweise sechs Millionen Menschen im weitgehend besetzten Europa. Im Mai 1960 wurde er von israelischen Agenten in Argentinien entführt und anschließend nach Israel gebracht, wo ihm der Prozess gemacht wurde (siehe Eichmann-Prozess). Zwei Jahre später wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend und Ausbildung

Eichmanns Vater Karl Adolf zog im Jahre 1914 mit seiner Frau und den sechs Kindern von Solingen, wo er als Buchhalter für eine Elektrizitäts- und Straßenbahngesellschaft tätig war, ins österreichische Linz in die Bischofstraße Nummer 1. Dort starb seine Frau und er heiratete sehr bald wieder.[1] Nachdem Adolf Eichmann ohne Abschluss von der Realschule abgegangen war, begann er 1921 eine Ausbildung zum Mechaniker an der Höheren Bundeslehranstalt für Elektrotechnik, Maschinenbau und Hochbau in Linz. Während seiner Schulzeit in Linz lernte er Ernst Kaltenbrunner kennen, welcher später als Chef des Hauptamt Sicherheitspolizei und des SD sein Vorgesetzter wurde.

Eichmann verließ die Bundeslehranstalt im Jahre 1921 wiederum ohne Abschluss und war ab 1923 zunächst Arbeiter in der Untersberger Bergbaugesellschaft, in der auch sein Vater arbeitete, dann 1925 bis 1927 Verkäufer für die Oberösterreichische Elektrobau AG und schließlich bis zum Frühjahr 1933 Vertreter für das Bundesland Oberösterreich bei der Vacuum Oil Company AG, einer Tochterfirma von Standard Oil.

Am 21. März 1935 heiratete er Vera Liebl, mit der er vier Söhne hatte (Klaus, * 1936 in Berlin, Horst Adolf, * 1940 in Wien, Dieter Helmut, * 1942 in Prag und Ricardo Francisco * 1955 in Buenos Aires).

Aufstieg in NSDAP und SS

Eichmann in SS-Uniform, ca. 1942

Eichmann trat im Jahre 1927 der Frontkämpfervereinigung Deutsch-Österreichs bei, im April 1932 wurde er Mitglied der österreichischen NSDAP (Parteinummer 889 895) und der SS (SS-Nummer 45 326). Als am 19. Juni 1933 die NSDAP und alle ihre Gliederungen in Österreich verboten wurden, ging er im Juli nach Bayern, wo er als Mitglied der Österreichischen Legion zunächst in Klosterlechfeld und später in Dachau eine vierzehnmonatige militärische Ausbildung bei der SS absolvierte. Hier meldete er sich im Oktober 1934 freiwillig zum Sicherheitsdienst (SD) der SS nach Berlin.

Dienstbrief der Zentralstelle für jüd. Auswanderung Prag

Zunächst arbeitete er dort als Hilfskraft im SD-Referat II 111, das u. a. für den Aufbau einer sog. Freimaurerkartei zuständig war. Im Juni 1935 wurde Eichmann in das neugeschaffene Referat II 112 (Referat Juden) versetzt und war nunmehr als Sachbearbeiter für sogenannte Judenangelegenheiten zuständig. In enger Zusammenarbeit mit der Gestapo war er hier zunächst vor allem darum bemüht, die damals sogenannte Auswanderung – d. h. Vertreibung – der Juden aus Deutschland voranzutreiben.

Nach dem Anschluss Österreichs im Jahre 1938 wurde er als SD-Führer zum SS-Oberabschnitt Donau versetzt. Er baute zusammen mit seinem Stellvertreter Alois Brunner die Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien auf, welche die zwangsweise Ausreise der jüdischen Bevölkerung aus Österreich betrieb. Im März 1939 wurde er mit der Errichtung einer Auswanderungsbehörde nach demselben Modell in Prag beauftragt. Ende 1939/Anfang 1940 übernahm Eichmann die Leitung der zuvor von Reinhard Heydrich eingerichteten Reichszentrale für jüdische Auswanderung in Berlin und wurde Leiter des Referats IV D 4 (Räumungsangelegenheiten und Reichszentrale für jüdische Auswanderung) beim Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in Berlin. Die Wiener „Erfolge“ (in ca. 18 Monaten wurden 150.000 Juden vertrieben) ließen sich in der Form nicht mehr so leicht wiederholen: u. a. wegen des Kriegsbeginnes und weil immer weniger Staaten bereit waren, die Flüchtlinge aufzunehmen.

Im Juli 1941 wurde Eichmanns Referat im Zuge einer Umstrukturierung des RSHA und in Folge des Auswanderungsverbots für Juden (Herbst 41) in IV B 4 (Juden- und Räumungsangelegenheiten) umbenannt. Als Leiter des Referats IV D 4 bzw. IV B 4 war Adolf Eichmann für die gesamte Organisation der Deportation der Juden aus Deutschland und den besetzten europäischen Ländern zuständig. Ihm unterstand die Koordination sämtlicher Transporte, er sorgte für die Einhaltung der Fahrpläne und die Zusammenstellung und „Auslastung“ der Eisenbahnzüge, die die Menschen in die Ghettos und Konzentrationslager transportierten. Er war somit direkt mitverantwortlich für die Enteignung, Deportation und Ermordung von rund 6 Millionen Juden.

Die Reisen Eichmanns zur Information über die Umsetzung von Deportationen und Morden rekonstruierte Götz Aly mit Zitaten aus Eichmanns Götzen betitelten Aufzeichnungen:

„Im Herbst 1941 besuchte er eine Massenerschießung in Minsk, später – vermutlich im November – das noch im Bau befindliche Vernichtungslager Belcez, die Gaswagenstation Chelmno (Kulm) nördlich von Lodz inspizierte er während des Vernichtungsbetriebs im Januar und erst danach, ‚im Frühjahr 1942‘, das Vernichtungszentrum Auschwitz: ‚Höß, der Kommandant, sagte mir, daß er mit Blausäure töte. Runde Pappfilze waren mit diesem Giftstoff getränkt und wurden in die Räume geworfen, worin die Juden versammelt wurden. Dieses Gift wirkte sofort tödlich.‘“[2]

Protokollführer der Wannseekonferenz

Für die Wannseekonferenz am 20. Januar 1942, auf der die bereits vorher beschlossene sogenannte Endlösung der Judenfrage koordiniert wurde, verfasste Eichmann die Redevorlagen für Heydrichs Vortrag und war verantwortlich für die Protokollführung[3]. Schon im Sommer 1941 hatte er das Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau besucht. Eichmann leitete auch selbst Deportationen von Juden in dieses Lager. So war er dann auch nach der deutschen Besetzung Ungarns im Frühling und Frühsommer 1944 Hauptverantwortlicher für die in Ungarn erst jetzt einsetzenden Massendeportationen in die Vernichtungslager. Gleichzeitig verhandelte er im Auftrag Heinrich Himmlers gemeinsam mit Kurt Becher mit dem jüdischen Hilfskomitee in Budapest über den Freikauf einzelner jüdischer Gefangener. Eichmann hatte Überblick über die industrielle Vernichtung von Menschen nach 1941 und soll alle größeren Vernichtungslager besucht und Ermordungen in Augenschein genommen haben, um die Vernichtungsmethodik vom Schreibtisch aus rationalisieren zu können. Trotz seiner besonderen Stellung innerhalb der SS begegnete Eichmann Adolf Hitler nie persönlich.

Kriegsgefangenschaft, Untertauchen in der Lüneburger Heide und Flucht nach Südamerika

Der Rotkreuz-Ausweis, mit dem Eichmann 1950 unter falschem Namen nach Argentinien einreiste

Im Frühjahr 1945 trennte sich Eichmann im österreichischen Altaussee von seiner Familie und den letzten verbliebenen Mitarbeitern. Unter dem Namen Adolf Barth und im Rang eines Obergefreiten der Luftwaffe geriet er in US-Kriegsgefangenschaft. Aufgrund seiner Blutgruppentätowierung, die ihn eindeutig als SS-Mitglied auswies, bezeichnete er sich jedoch bald als SS-Untersturmführer Otto Eckmann. Man internierte ihn im Gefangenenlager Oberdachstetten. Nachdem er gegenüber einigen Mitgefangenen seine wahre Identität preisgegeben hatte, erhielt er von einem ehemaligen SS-Offizier im Januar 1946 ein Empfehlungsschreiben, das ihm das Untertauchen in der kleinen Ortschaft Altensalzkoth in der Lüneburger Heide ermöglichte. Im Februar floh Eichmann schließlich aus dem Lager und gelangte mit der Unterstützung alter Seilschaften über Hamburg zu seinem neuen Zufluchtsort. Auf seinem Weg konnte er sich gefälschte Papiere beschaffen, die ihn als Otto Heninger auswiesen. Unter diesem Namen nahm er in der Revierförsterei Kolenbach nahe Altensalzkoth eine Arbeit als Holzfäller und Waldarbeiter an. Als 1948 die ihn beschäftigende Firma Burmann ihren Geschäftsbetrieb aufgeben musste, mietete er sich in eine nahegelegene leere Hofstelle ein, kaufte etwa hundert Hühner und lebte in den folgenden Jahren vornehmlich von dem Verkauf von Eiern und Geflügel[4] sowie von Gelegenheitsarbeiten. Mit Hilfe des Pfarrers von Sterzing gelangte er über die österreichische Grenze nach Südtirol, wo er im Franziskanerkloster Bozen untergebracht wurde.[5] Im Jahre 1950 hatte er genug Ersparnisse zusammen, um mit Hilfe deutsch-katholischer Kreise um den österreichischen Bischof Alois Hudal im Vatikan über Italien entlang der sogenannten Rattenlinie nach Argentinien auszuwandern. Eichmann gab sich als Riccardo Klement aus. Dieser Name stand auch in seinem Flüchtlingspass des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genua.[6] Einige Zeit später holte er seine Familie nach. Sie lebten in relativ bescheidenen Verhältnissen. 1955 wurde der Sohn Ricardo Eichmann geboren, der nach dem nun vom Vater verwendeten Namen benannt wurde. Eichmann fand schließlich eine Anstellung als Elektriker im Lkw-Werk von Daimler-Benz in González Catán.

Der Ankläger im Frankfurter Auschwitz-Prozess und hessische Generalstaatsanwalt, Fritz Bauer, erhielt 1957 einen Brief des mit ihm befreundeten und überlebenden KZ-Häftlings Lothar Hermann aus Buenos Aires, dessen Tochter Sylvia Eichmanns ältesten Sohn kennen gelernt und die sich über dessen antisemitische Äußerungen gewundert hatte. Fritz Bauer informierte die israelische Regierung.

Ein angereister Mossad-Agent soll nach Besichtigung von Eichmanns Wohnung in der Calle Chacabuco nur gemeint haben, ein so wichtiger Nationalsozialist könne nicht in so ärmlichen Verhältnissen leben. Dann reiste er wieder ab. Aber Lothar Hermann mobilisierte die deutsch-jüdische Gemeinschaft in Buenos Aires und schrieb schließlich im März 1960 einen Brief an die israelischen Behörden: „Wie es scheint, haben Sie kein Interesse, Eichmann zu fassen.“

Festnahme

Aus im Juni 2006 freigegebenen CIA-Akten geht hervor, dass der Aufenthaltsort Eichmanns sowohl dem BND (und damit mutmaßlich auch der westdeutschen Regierung) als auch der CIA bereits 1958 bekannt war; aus zumindest teilweise[7] freigegebenen BND-Akten geht hervor, dass der Aufenthaltsort Eichmanns sogar schon 1952 der Organisation Gehlen, Vorläuferorganisation des 1956 gegründeten BND, bekannt gewesen sei.[8][9]Darüber hinaus hatte er auch Kontakt zum russischen Geheimdienst KGB.[10] Soweit Eichmann je stillen Schutz aus den USA oder Westdeutschland hatte, verlor er ihn, als er versuchte, sich in Interviews mit dem Journalisten Willem Sassen durch Belastung Dritter reinzuwaschen und Sassen Teile der Interviews an das Magazin „Life“ verkaufen wollte.

Einer Zielfahndergruppe des Mossad (u. a. Peter Zvi Malkin und Rafi Eitan) gelang der Zugriff auf Eichmann am 11. Mai 1960 in San Fernando, einem Stadtteil von Buenos Aires. Argentinien hatte zu der Zeit kein Auslieferungsabkommen mit Israel; so wurde die Operation ohne Einbeziehung der örtlichen Behörden durchgeführt und die Zielperson „Attila“ sodann mit einem Flugzeug der El Al am 22. Mai nach Israel verbracht. Der Distriktsrichter in Haifa erließ am 23. Mai 1960 den Haftbefehl gegen Eichmann.

Bei der Entführung sollen auch mehrere Freiwillige mitgewirkt haben, u. a. William Mosetti. Dieser war als Generaldirektor von Daimler-Benz Argentinien Eichmanns Chef und zudem als ehemaliger Manager der Standard Oil Company mit Eichmanns früherem Wiener Arbeitgeber verbunden. Die Entführungshelfer sollen Eichmann erst nach Punta del Este in Uruguay gebracht und dort am 21. Mai dem Mossad übergeben haben, der ihn dann nach Israel ausflog.[11]

Prozess und Hinrichtung

Fernsehbericht über Adolf Eichmanns Gerichtsverhandlung in Israel 1961 (englisch)
Hauptartikel: Eichmann-Prozess

Eichmann war neben John Demjanjuk der einzige Nationalsozialist, der jemals in Israel vor Gericht gebracht wurde. Der Prozess gegen Adolf Eichmann vor dem Jerusalemer Bezirksgericht (Aktenzeichen 40/61) begann am 11. April und endete am 15. Dezember 1961 mit dem Todesurteil.[12] Das Urteil wurde in zweiter Instanz am 29. Mai 1962 durch das Berufungsgericht bestätigt.

Eichmanns Zelle hatte eine Größe von drei mal vier Metern. Die Sicherungsmaßnahmen waren extrem, da die israelische Regierung fürchtete, Eichmann könne Selbstmord begehen. Ein Wachmann saß rund um die Uhr in seiner Zelle, hinter der Zellentür ein Zweiter, der durch ein Guckloch seinen Kollegen beobachtete. Ein weiterer Wachposten stand hinter der Tür zum Ausgang. In der Zelle brannte Tag und Nacht Licht, und ein Polizeiarzt untersuchte Eichmann zweimal täglich.

Die von dem israelischen Generalstaatsanwalt Gideon Hausner ausgearbeitete Anklageschrift umfasste fünfzehn Punkte, u. a. „Verbrechen gegen das jüdische Volk“, „Verbrechen gegen die Menschheit“, „Kriegsverbrechen“ und die „Mitgliedschaft in einer verbrecherischen Organisation“.[13]

Im Verlauf des Verfahrens wurden mehr als einhundert Zeugen aufgerufen und Tausende von Dokumenten als Beweismaterial vorgelegt. Insbesondere die Zeugenaussagen der Überlebenden der Konzentrationslager trugen mit dazu bei, dass die Schrecken der Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden einer breiten Öffentlichkeit ins Gedächtnis gerufen wurden. Die internationalen Medien berichteten ausführlich über diesen spektakulären Prozess und Adolf Eichmann wurde rasch zum Stereotyp eines NS-Schreibtischtäters. Vor allem auch in der deutschen Öffentlichkeit stieß der „Fall Eichmann“ auf großes Interesse. Alle großen deutschen Tageszeitungen sowie das Fernsehen berichteten ausführlich und nahezu täglich über den Jerusalemer Prozess. Sein Strafverteidiger war der Deutsche Robert Servatius.

Eichmann beharrte von Beginn des Prozesses bis zum Schluss darauf, dass er im juristischen Sinne unschuldig sei, und berief sich darauf, nur auf Befehl von Vorgesetzten gehandelt zu haben.[14] Menschlich habe er sich durch die Mitwirkung an der Deportation aber schuldig gemacht. Gleichzeitig bot er an, öffentlich Suizid zu begehen, da Reue nur etwas für kleine Kinder sei, Sühne aber so möglich wäre. Das Todesurteil wurde am 31. Mai 1962 kurz vor Mitternacht im Gefängnis von Ramla vollstreckt.[15] Sein Leichnam wurde verbrannt und die Asche ins Meer gestreut. Er ist der bislang einzige Mensch, der von der israelischen Justiz hingerichtet wurde.

Mitarbeiter Eichmanns

Als Mitarbeiter Eichmanns wurden, besonders durch ihre Tätigkeit als Judenreferent in verschiedenen SD-Dienststellen, bekannt:

Rezeption

Sassen-Interview

In Argentinien fand Eichmann Kontakt zu einer Gruppe um Eberhard Fritsch, der in seinem Dürer-Verlag die rechtsextreme Zeitschrift Der Weg erscheinen ließ. Man traf sich von April bis November 1957 an den Wochenenden im Haus von Willem Sassen, einem ehemaligen SS-Kriegsberichterstatter und Autor des Dürer-Verlags. Auch Ludolf-Hermann von Alvensleben nahm regelmäßig teil. Die Treffen sollten Veröffentlichungen vorbereiten, mit denen man zur Rehabilitierung des Nationalsozialismus den millionenfachen Judenmord widerlegen oder relativieren wollte. Eichmann leugnete jedoch nichts, sondern bestätigte den Ausrottungsplan:

„Ich muß Ihnen ganz ehrlich sagen, hätten wir von den 10,3 Millionen Juden, die Korherr, wie wir jetzt nun wissen, ausgewiesen hat, 10,3 Millionen Juden getötet, dann wäre ich befriedigt und würde sagen, gut, wir haben einen Feind vernichtet.”[16]
„Ich war kein normaler Befehlsempfänger, dann wäre ich ein Trottel gewesen, sondern ich habe mitgedacht, ich war ein Idealist gewesen.”[17]

Als „Sassen-Interviews” werden die entstandenen handschriftlichen Notizen, Kommentare und die Abschriften von über 72 Tonbändern auf rund eintausend Seiten bezeichnet. Wie ein Vergleich mit den wenigen erhaltenen Tonbändern zeigt, sind die Transkriptionen teilweise gekürzt, nicht vollständig und nicht ohne Eingriffe, aber keinesfalls eine Redaktion, gewollte Verfälschung oder Verzerrung.[18] Als Eichmann in Israel inhaftiert war, bearbeitete Willem Sassen das Material, entfernte Interviews mit anderen Teilnehmern und den Inhalt der Tonbänder 6 bis 10, in denen allzu deutliche Israel-Kritik stand, und ließ das Transkript mit einem Vortrag Eichmanns in Band 67 enden, der sich wie ein Schlusswort las. Dieses Material bot er unter anderen den Zeitschriften Life, SPIEGEL und dem Stern an, der am 25. Juni 1960 erste biografische Teile daraus veröffentlichte.

Der Generalstaatsanwalt Gideon Hausner verfügte lediglich über Kopien von 713 getippten Seiten von 67 Tonmitschnitten und 83 handgeschriebenen Seiten bzw. Seitenteilen, ohne zu wissen, dass dieses Konvolut unvollständig war: Es fehlten fünf Tonband-Transkriptionen, handschriftliche Kommentare und rund einhundert Seiten mit Notizen. Eichmann gelang es, grundlegende Zweifel an der Verlässlichkeit der Quelle zu säen: es habe sich um „Wirtshausgespräche” gehandelt und Sassen habe ihm bestimmte Aussagen in den Mund gelegt. Da man Eichmanns eigenhändige Korrekturen bis zum letzten Band nicht kannte, war ihm diese Einlassung nicht zu widerlegen.

Im März 1961 trafen sich Hermann Langbein aus Wien, Thomas Harlan aus Warschau und Henry Ormond aus Frankfurt und machten Fritz Bauer ein umfangreicheres Exemplar der Argentinien-Papiere zugänglich. Eine Veröffentlichung und ein Abgleich mit dem Material in Jerusalem unterblieb: Das Konvolut war Robert Eichmann, einem Bruder Adolf Eichmanns, durch einen gezielten Einbruch entwendet worden.[19]

1979 verkaufte Eichmanns Verteidiger Robert Servatius seine Unterlagen an das Bundesarchiv. Willem Sassen übergab die noch erhaltenen Original-Papiere und seine restlichen Tonbandaufnahmen von 29 Stunden Dauer an die Familie Eichmann, die diese an einen Schweizer Verlag veräußerte, bevor sie an das Bundesarchiv Koblenz gelangten.[20]

Hannah Arendt über Adolf Eichmann

Die Politologin Hannah Arendt, die den Nationalsozialisten knapp über Frankreich nach New York entkommen war, schrieb über den Prozess ursprünglich im Auftrag der Zeitschrift The New Yorker Reportagen, dann das Buch „Eichmann in Jerusalem“. Von ihr stammt in diesem Zusammenhang der Begriff der „Banalität des Bösen“, der eine große Kontroverse unter Intellektuellen auslöste. Arendt betonte, dass es sich um einen Bericht handele und die mögliche Banalität des Bösen nur auf der Ebene des Tatsächlichen liege. Eichmann sei einer der „größten Verbrecher“ seiner Zeit gewesen. Sie beschrieb Eichmann als „Hanswurst“,[21] „schier gedankenlos“, „realitätsfern“ und ohne Fantasie, dem man „beim besten Willen keine teuflisch-dämonische Tiefe abgewinnen“ könne. Die Lektion des Prozesses sei, dass ein solcher Mensch derart viel Unheil angerichtet habe. Hinzu kam die Art des Verbrechens, die nicht einfach kategorisierbar sei. Was in Auschwitz geschah, sei ein beispielloser „industrieller Massenmord“ gewesen. Zwar übte sie Kritik an der Durchführung des Prozesses in Israel − sie hätte ein internationales Gremium bevorzugt −, das Todesurteil jedoch befürwortete sie.

Insbesondere ihre Kritik an der Durchführung des Prozesses durch die israelische Justiz sowie ihre Kritik am Verhalten einzelner Vertreter jüdischer Organisationen während des „Dritten Reiches“ führten dazu, dass ihr Bericht über den Eichmann-Prozess nicht nur in Israel und innerhalb eines großen Teils der jüdischen Gemeinschaft auf starke Ablehnung traf.

Hannah Arendt lag bei der Verfassung ihrer Eichmann-Texte lediglich ein vom Gericht als Beweisstück angenommenes Schriftstück von Eichmann selbst vor. Es waren Notizen über seine Tätigkeit: „Betrifft: Meine Feststellungen zur Angelegenheit 'Judenfragen und Maßnahmen der nationalsozialistischen deutschen Reichsregierung zur Lösung dieses Komplexes in den Jahren 1933 bis 1945.“[22] Daher kannte sie das vollständige Sassen-Interview, in dem Eichmann seine Freude über seine Verbrechen ausdrückt, nicht. Sie erwähnt lediglich die in dem Magazin Life abgedruckte Version, die aus Gründen der besseren Vermarktung gekürzt und vor allem (durch Sassen und die Familie Eichmann) bereinigt worden war.

Nach Bettina Stangneth täuschte sich Hannah Arendt in ihrem Urteil, da sie auf Grundlage weniger Aussagen im Verhör und Prozess urteilte und die früher getätigten Äußerungen nicht kannte. Tatsächlich konnte Eichmann schlagkräftig argumentieren, und er sei „mit philosophischen Ideen vertraut, die man keineswegs zur Allgemeinbildung rechnet.“[23] Das Urteil von Stangneth trifft sich mit vielen anderen Historikern, wie David Cesarani, Yaacov Lozowick oder Irmtraud Wojak. Aber sie alle übersehen, dass Eichmann von Arendt viel radikaler kritisiert worden ist als es die Zuschreibung, Eichmann habe aus Antisemitismus gehandelt, sein kann. Arendts Analyse des neuen Verbrechertypus zeigt vielmehr, dass Eichmann durchdrungen war von einer "Ideologie der Sachlichkeit", [24] die die vollständige Zerstörung jeglichen Urteilsvermögens, jeglichen lebendigen Denkens meinte. Und diese Zerstörung des Denkens ist in ihrer politischen Theorie des Antisemitismus bereits angelegt. Damit ist in der Banalität des Bösen der Antisemitismus in seiner radikalen Ausformulierung anzutreffen[25]. Die 'Ideologie der Sachlichkeit' ging mit einer Begeisterung für 'den Führer' einher. Den 'Willen des Führers' internalisiert,[26] arbeitete er begeistert an dem Vernichtungsprojekt. Eichmanns Initiativkraft und diese Begeisterung für die Arbeit hat Arendt ebenso wenig in Abrede gestellt, wie Eichmanns Bildung und Schlagkräftigkeit der Arguemente. Auch ging es Arendt nicht darum, Eichmann als historische Figur zu beschreiben. Sondern dieses Buch ist vielmehr ein Stück ihrer politischen Theorie.

In einer Vorlesungsreihe (Über das Böse) reflektiert sie 1965 nochmals das Verhalten von Eichmann.

Nationalsozialisten

„Eichmann hatte Minderwertigkeitskomplexe. Er wollte unbedingt zeigen, ich bin kein Akademiker, aber ich kann das auch, ich werd' euch das beweisen. Und das verfolgte ihn sein ganzes Leben (…) Er hatte nicht einmal einen Schulabschluß, und das hat ihn furchtbar getroffen. Hinzu kamen noch bösartige Bemerkungen seiner Kameraden wegen seines ‚jüdischen Aussehens‘. Sie haben ihn Siggi Eichmann genannt, und das hat ihn mächtig gekränkt.“

Wilhelm Höttl, SS-Sturmbannführer[27]

„Wenn wir 50 Eichmänner gehabt hätten, hätten wir den Krieg gewonnen.“

Heinrich Müller, Chef Amt IV des RSHA (Gestapo)[27]

Eichmanns Apologie

Zu Beginn seiner Haftzeit verfasste Eichmann handschriftlich zwei Texte: Ein erstes Manuskript trug den Titel „Meine Memoiren“. Dieser apologetische Text fand wenig Interesse bei der Forschung und in den Medien, bis er 1999 von der konservativen Zeitung Die Welt als angebliche Neuentdeckung veröffentlicht wurde und die Freigabe des zweiten, wesentlich umfangreicheren Manuskripts „Götzen“ in Rede stand.[28]

Im März 2000 gab das israelische Staatsarchiv das zweite Eichmann-Manuskript frei. Die Fassung von 676 maschinenschriftlich transkribierten Blättern trägt den Titel Götzen, mit dem Eichmann ausdrücken wollte, dass er die NS-Führer lange vergöttert habe.[29]

Im ersten von drei Teilen berichtet Eichmann über die Judenpolitik in Deutschland, Österreich, Böhmen und Mähren, dem annektierten und besetzten Polen und seine Selbstsicht als Befehlsempfänger. Den zweiten Teil beschrieb Eichmann als „Deportationsangelegenheiten in 12 europäischen Ländern“,[30] den dritten als inneren Monolog nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Eichmann wiederholt und variiert dabei vielfach seine Verteidigung im Jerusalemer Prozess und beruft sich auf zahlreiche Dokumente, die auch darin verwendet wurden. Daher gehen seine Einlassungen im Wesentlichen nicht über seine Aussagen im Prozess hinaus, „wirken wie verzweifelte Nachträge des Angeklagten für seine realen Richter, die die Beweisaufnahme zwar abgeschlossen, aber weder den Schuldspruch noch das Strafmaß verkündet hatten.“[31]

Den Stil des am 6. September 1961 für im Wesentlichen abgeschlossen erklärten Manuskriptes nennt Götz Aly berichtend und schubweise kitschig-literarisierend.[31] Ihren Wert für die Holocaust-Forschung schätzt Aly als eng begrenzt ein, da Eichmanns Aussagen nur da neue Informationen enthalten, wo er andere Täter belastet, die sich zuvor unter Verweis auf Eichmann reingewaschen haben. „Wo es um seine eigentliche Tätigkeit geht, lügt Eichmann, verschweigt, schwindelt sich an der Wahrheit entlang, beruft sich auf Befehle oder weicht auf anekdotisches Spielmaterial aus“.[32]

Mahnmal

Mahn-Ort Bushaltestelle in der Kurfürstenstraße

In Berlin erinnern eine zum Mahnmal umgestaltete Bushaltestelle an die Tätigkeit von Adolf Eichmann sowie das Eichmannreferat an dem Ort, an dem sich seine Diensträume befanden.

Film und Ton

Dokumentarmaterial

Spielfilme und Serien

Literatur

  • Zvi Aharoni & Wilhelm Dietl: Der Jäger. Operation Eichmann. Was wirklich geschah, DVA, Stuttgart 1996. ISBN 3-421-05031-7
  • Günther Anders: Wir Eichmannsöhne. Offener Brief an Klaus Eichmann, 2., durch einen weiteren Brief ergänzte Aufl., C. H. Beck, München 1988. ISBN 3-406-33122-X (zuerst ohne den zweiten Brief 1964) (3. Aufl. 2002. ISBN 3-406-47548-5)
  • Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen, Piper, München 1986. ISBN 3-492-20308-6
  • David Astor: The Meaning of Eichmann, 1961
  • David Cesarani: Adolf Eichmann. Bürokrat und Massenmörder Übers. Klaus-Dieter Schmidt; Propyläen, Berlin 2004 ISBN 3-549-07186-8 Neuaufl. Weltbild 2005 ISBN 3-8289-0573-0 (Engl. Original Eichmann. His Life and Crimes Heinemann, London 2004 ISBN 0-434-01056-1)
  • dsb.: Becoming Eichmann. Rethinking the Life, Crimes, and Trial of a „Desk Murderer“ Da Capo Press 2006 ISBN 0-306-81476-5 TB 2007 ISBN 0-306-81539-7
  • Tuviah Friedman Hg.: Die drei verantwortlichen SS-Führer für die Durchführung der Endlösung der Judenfrage in Europa: Heydrich – Eichmann – Müller. Eine dokumentarische Sammlung von SS- und Gestapo-Dokumenten über die Vernichtung der Juden Europas 1939–1945. Institute of Documentation in Israel for the Investigation of Nazi War Crimes, Haifa 1993
  • Christina Große: Der Eichmann-Prozeß zwischen Recht und Politik, Frankfurt a. M. 1995. ISBN 3-631-46673-0
  • Gaby Weber: „La conexión alemana“ (Buenos Aires Edhasa 2005)
  • Gideon Hausner: Gerechtigkeit in Jerusalem, München 1967
  • Karl Jaspers zum Eichmann-Prozess. Ein Gespräch mit Luc Bondy. in: Der Monat, Jg. 13, 1961, Heft 152, S. 15–19
  • Rudolf Kastner: Der Kastner-Bericht über Eichmanns Menschenhandel in Ungarn, München 1961
  • Robert M. W. Kempner: Eichmann und Komplicen, Zürich u. a. 1961.
  • Guido Knopp, Jörg Müllner: Hitlers Helfer. Goldmann, 1999. ISBN 3-442-15017-5
  • Heinar Kipphardt: Bruder Eichmann. Schauspiel und Materialien, GW in Einzelausgaben, Hg. Uwe Naumann unter Mitarbeit von Pia Kipphardt, Rowohlt, Reinbek 1991. ISBN 3-499-15716-0
  • Peter Krause: Der Eichmann-Prozess in der deutschen Presse. Campus, Frankfurt 2002, ISBN 3-593-37001-8 (Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts, Bd. 8).[36]
  • F.A. Krummacher (Red.): Die Kontroverse. Hannah Arendt, Eichmann und die Juden München 1964
  • Hans Lamm: Der Eichmann-Prozeß in der deutschen öffentlichen Meinung. Eine Dokumentensammlung, Frankfurt a. M. 1961
  • Jochen v. Lang (Hrsg.): Das Eichmann-Protokoll. Tonbandaufzeichnungen der israelischen Verhöre, Wien 1991
  • Avner W. Less (Hrsg.): Schuldig. Das Urteil gegen Adolf Eichmann, Athenäum, Frankfurt a. M. 1987. ISBN 3-610-08432-4
  • Yaakov Lozowick: Hitlers Bürokraten. Eichmann, seine willigen Vollstrecker und die Banalität des Bösen Aus dem Engl. v. Christoph Münz. Pendo, Zürich 2000 ISBN 3-85842-390-4.[37]
  • Harry Mulisch: Strafsache 40/61. Eine Reportage über den Eichmann-Prozess, Tiamat, Berlin 1987. ISBN 3-7466-8016-6
  • Bernd Nellessen: Der Prozeß von Jerusalem. Ein Dokument, Düsseldorf 1964
  • Moshe Pearlman: Die Festnahme des Adolf Eichmann Aus dem Engl. von Margaret Carroux und Lis Leonard, (The Capture of Adolf Eichmann), S. Fischer, Frankfurt 1961
  • Berndt Rieger: Der Fahrdienstleiter des Todes. Franz Novak, der Transportexperte Eichmanns. Eine Biographie. Books on Demand, 2001, ISBN 3-8311-2541-4.
  • Quentin James Reynolds, Ephraim Katz, Zwy Aldouby: Minister of death. The Adolf Eichmann story. Viking Press, 1960 (englisch).
  • Hans Safrian: Eichmann und seine Gehilfen, Fischer TB, Frankfurt a. M. 1995. ISBN 3-596-12076-4
  • Dov B. Schmorak (Hrsg.): Sieben sagen aus. Zeugen im Eichmann-Prozeß. Einleitung Peter Schier-Gribowoski, Berlin 1962
  • Dov B. Schmorak (Hrsg.): Der Eichmann-Prozeß. Dargestellt anhand der in Nürnberg und in Jerusalem vorgelegten Dokumente und Gerichtsprotokolle, Wien u. a. 1964
  • Julia Schulze Wessel: Ideologie der Sachlichkeit. Hannah Arendts politische Theorie des Antisemitismus. Suhrkamp Wissenschaft, Frankfurt a. M. 2006. ISBN 3-518-29396-6
  • Bettina Stangneth: Eichmann vor Jerusalem: Das unbehelligte Leben eines Massenmörders. Arche Verlag, Zürich 2011, ISBN 978-3716026694
  • Christian Volk: Urteilen in dunklen Zeiten. Eine neue Lesart von H. Arendts „Banalität des Bösen“. Lukas, Berlin 2005 ISBN 3-936872-54-6
  • Irmtrud Wojak: Eichmanns Memoiren. Ein kritischer Essay, Campus, Frankfurt 2001. ISBN 3-593-36381-X & Fischer TB, ebd. 2004. ISBN 3-596-15726-9 (bei einem Internet-Buchhändler online les- und durchsuchbar)
  • Albert Wucher: Eichmanns gab es viele. Ein Dokumentarbericht über die Endlösung der Judenfrage, München 1961

Weblinks

 Commons: Adolf Eichmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf Eichmanns beim BBC, abgerufen am 13. Januar 2011
  2. Götz Aly: Adolf Eichmanns späte Rache. In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 11, 2000, Heft 1, S. 186–191, hier S. 190 (Zitate im Zitat von Adolf Eichmann; online).
  3. Bettina Stangneth, Eichmann vor Jerusalem : das unbehelligte Leben eines Massenmörders, Zürich ; Hamburg : Arche 2011, Anmerkung 665 auf S. 589
  4. Eike Frenzel: „Mein Nachbar, der Massenmörder“, einestages - Zeitgeschichten auf Spiegel-Online, 6. August 2010
  5. Gerhard Mumelter: Nazi-Fluchtweg Südtirol. Rezension von Gerald Steinachers Buch Nazis auf der Flucht. Wie Kriegsverbrecher über Italien nach Übersee entkamen. Der Standard, 3. Jänner 2009, S. Album A 5
  6. „Eichmanns gefälschter Pass entdeckt“, Spiegel-Online, 30. Mai 2007
  7. Eichmann, der BND und die Expertenkommission Gaby Weber, 21. Januar 2011 in Telepolis, Heise-Verlag, Wie der Geheimdienst und das Bundeskanzleramt mit einem von der Autorin erwirkten Urteil zur Herausgabe von Akten umgehen
  8. Scott Shane: „C.I.A. Knew Where Eichmann Was Hiding, Documents Show. New York Times, 7. Juni 2006
  9. BILD liefert letzten Beweis: BND kannte Versteck von Nazi-Monster Eichmann
  10. dradio.de, Deutschlandfunk, Dossier, 2. September 2011, Gaby Weber: Die nukleare Pflugschar - US-Testversuche trotz des Moratoriums?, S.3 (3. September 2011)
  11. Radio-Feature von Gaby Weber:Gabriele Weber: Adolf Eichmann und William Mosetti – Wie und warum wurde Eichmann aus Argentinien entführt?. SWR2, Koproduktion des Südwestrundfunks mit dem Deutschlandfunk und dem Westdeutschen Rundfunk. 23. Januar 2007 (RTF-Datei; 36 S.; 117 KB)
  12. Urteil des Jerusalemer Bezirksgerichts in englischer Übersetzung
  13. Christian Hofmann: Der Eichmann-Prozess in Jerusalem
  14. Nach umfangreichen Recherchen und Quellenstudien gelangt die Zeithistorikerin Bettina Stangneth in ihrem Buch "Eichmann vor Jerusalem. Das unbehelligte Leben eines Massenmörders" (Arche, 2011) zu der Einsicht, dass Eichmann es gelang, sich selbst vor Gericht als pedantischen "Schreibtischtäter" und Befehlsempfänger, als "Rädchen im Getriebe" darzustellen - eine konstruierte Legende. In Wahrheit war er, Stangneth zufolge, das vorausschauend-planende Gehirn des Massenmordes an den Juden. Vgl. "Eichmann hat eine perfide Show abgezogen", Interview mit Bettina Stangneth. Von Alan Posener, Die Welt, 3. April 2011
  15. Film über den Henker Schalom Nagar von Netalie Braun (2010): Hatalyan in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
  16. Bettina Stangneth: Nein, das habe ich nicht gesagt. Eine kurze Geschichte der Argentinien-Papiere. In: Einsicht: Bulletin des Fritz Bauer-Instituts. Nr. 5, Wochenschau-Verlag, Schwalbach 2011, ISSN 1868-4211, S. 18 (Digitalisat, abgerufen am 21. April 2011).
  17. Irmtrud Wojak: Eichmanns Memoiren. Ein kritischer Essay,. Fischer TB, Frankfurt 2004, ISBN 3-596-15726-9, S. 195 mit Anm. 15 (Verweis auf Sassen-Interview im Bundesarchiv)
  18. Bettina Stangneth: Eichmann vor Jerusalem. Das unbehelligte Leben eines Massenmörders. Zürich/Hamburg 2011, ISBN 978-3-7160-2669-4, S. 322/323.
  19. Bettina Stangneth: »Nein, das habe ich nicht gesagt.« Eine kurze Geschichte der Argentinien-Papiere. In: Einsicht 05 (Bulletin des Fritz Bauer Instituts) 3 (2011), ISSN 1868-4211, S. 22.
  20. Bettina Stangneth: „Die Argentinien-Papiere” Verteilungsgeschichte und heutiger Bestand. Annotiertes Findbuch zu den Beständen des Bundesarchivs, unveröffentlichtes Manuskript, Hamburg 2011 / Kopie im Archiv des Fritz-Bauer-Instituts.
  21. Günter Gaus im Gespräch mit Hannah Arendt. Was bleibt? Es bleibt die Muttersprache. In: RBB (Sendung vom 28. Oktober 1964).
  22. Irmtrud Wojak, 2004, S. 68.
  23. Bettina Stangneth, Eichmann vor Jerusalem..., S. 288.
  24. Julia Schulze Wessel, Ideologie der Sachlichkeit.
  25. Julia Schulze Wessel, Ideologie der Sachlichkeit, S. 11
  26. Julia Schulze Wessel, Ideologie der Sachlichkeit, S. 207-220
  27. a b Guido Knopp, Jörg Müllner: Hitlers Helfer. Goldmann, 1999. ISBN 3-442-15017-5. S. 26–27.
  28. Irmtrud Wojak: Eichmanns Memoiren. Ein kritischer Essay. Fischer TB, Frankfurt 2004, ISBN 3-596-15726-9, S. 44.
  29. Götz Aly: Adolf Eichmanns späte Rache. In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 11, 2000, Heft 1, S. 186–191, hier S. 186 (online).
  30. Götz Aly: Adolf Eichmanns späte Rache. In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 11, 2000, Heft 1, S. 186–191, hier S. 186f. (online).
  31. a b Götz Aly: Adolf Eichmanns späte Rache. In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 11, 2000, Heft 1, S. 186–191, hier S. 188 (online).
  32. Götz Aly: Adolf Eichmanns späte Rache. In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 11, 2000, Heft 1, S. 186–191, hier S. 187 (online).
  33. Ein Spezialist in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database.
  34. Operation Eichmann Videobeitrag auf YouTube, abgerufen am 25. Juli 2010
  35. Adolf Eichmann – Begegnungen mit einem Mörder in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database.
  36. Kurzfassung Online auf fritz-bauer-institut.de.
  37. Vgl. die Rezension zu Yaacov Lozowick: Hitler’s Bureaucrats: The Nazi Security Police and the Banality of Evil. Translated by Haim Watzman, Continuum, London/New York 2002: George C. Browder No Middle Ground for the Eichmann Männer? auf yadvashem.org.il (PDF, 26 KB).

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