Mini Metro

Mini Metro
Austin Metro
MG Metro

Der Mini Metro war die Bezeichnung eines PKW-Modells von Austin, MG oder Rover (je nach Baujahr bzw. Auslieferungsland).

Der Metro war ursprünglich 1980 als Nachfolger des beliebten Mini auf den Markt gebracht worden. Während jedoch der Metro nach dem Facelift 1990 in Deutschland und vielen anderen Exportmärkten als Rover 100 in den Verkauf gelangte, wurde die Produktion des ursprünglichen Mini weitere 19 Jahre lang fortgesetzt. In England blieb der Name Metro bis 1994 erhalten und wurde erst im Zuge einer weiteren Überarbeitung den übrigen Märkten angepasst.

Ganz wie sein „Vorgänger“ Mini, war auch der Metro fortschrittlich gezeichnet. Der Metro war das erste Fahrzeug, bei dem die hintere Rückbank in einen Einzel- oder einen Doppelsitz teilbar war. Teilbare Rücksitzbänke gab es zwar vorher auch schon, aber nicht mit der 1/3-2/3-Teilung, die inzwischen in jedem Fahrzeug mit umklappbarer Rückbank vorhanden ist.

Da der 1275-cm³-Motor erst wieder (in modifizierter Form) im Metro verbaut wurde, und der Mini „nur“ mit dem 998-cm³-Motor ausgeliefert wurde, sind viele Metros und Metro Turbos zu Organspendern degradiert worden und mittlerweile mit ihrer ursprünglichen Motorisierung nur noch sehr selten zu finden.

Das Fahrwerk war mit einer Hydragas-Verbundfederung ausgestattet, die eine Weiterentwicklung der Mini-Hydrolastic-Federung darstellte.

Auch den Metro gab es in einer Van-Ausführung. Dieser verfügte über eine normale Karosserie, bei der aber die hinteren Seitenscheiben (C-Fenster) fehlten.

Der Metro war größer als der Mini, und es gab ihn seit 1985 auch als 4- bzw. 5-Türer. Der Antrieb basierte auf der Technik des Mini, die jedoch einige Veränderungen erfahren hatte. Die Triebwerke umfassten 998 cm³ (33 kW) und 1.275 cm³ (46 kW) sowie 70 kW beim Metro Turbo.

Metro 6R4

Metro 6R4 im Rallye-Einsatz

Der MG Metro 6R4 wurde 1984 für die kurzlebige Gruppe B des Rallyesports entworfen, besaß einen 6-Zylinder-Mittelmotor und Vierradantrieb. Das Wettbewerbsfahrzeug hatte nur entfernte Ähnlichkeit mit dem normalen Metro, es verfügte über Allradantrieb und hatte nur zwei Sitze. Die Entwicklung wurde Williams Grand Prix Engineering übertragen.

Der Metro 6R4 wurde im Mai 1985 präsentiert. Er wurde von einem längs eingebauten 3-Liter-V6-DOHC-Motor mit vier Ventilen pro Zylinder angetrieben. Die Maschine unterschied sich von den meisten Wettbewerbern dadurch, dass sie nicht über einen Turbolader verfügte. Die Karosserie bestand aus Kunststoff, die Türen waren jedoch aus Stahlblech gefertigt. Allerdings waren letztere mit Kunststoffverkleidungen versehen, die den Mittelmotor mit Luft versorgten. Show-Modelle haben heutzutage Aufkleber, die anzeigen, an welchen Stellen man das Fahrzeug sicher schieben kann, ohne die Karosserie zu beschädigen.

Der 6R4 erschien in zwei Versionen: Es gab ein sogenanntes Clubman-Modell, dessen Triebwerk ungefähr 184 kW entwickelte und von dem rund 200 Stück hergestellt wurden. Davon wurden 20 Evolutions-Exemplare laut Regelwerk der FIA vorbereitet, was unter anderem den Einbau eines 279-kW-Motors ermöglichte.

Als das Auto 1985 herauskam, kündigte Rover an, die notwendige Stückzahl für die Homologation (200 Einheiten) bis November des betreffenden Jahres herzustellen. Dies geschah in der größten MG-Rover-Fabrik in Longbridge. Ein Auto nahm an der Lombard-RAC-Rallye im November 1985 teil und belegte einen respektablen dritten Platz hinter zwei Lancia Delta S4.

Metro 6R4 im Rallycross-Einsatz

Allerdings setzten sich die Anfangserfolge nicht fort. Obwohl die 6R4 1986 in den Rallyes in Monte Carlo, Schweden, Portugal und Korsika eingesetzt wurden, erreichte keiner der eingesetzten Wagen das Ziel. Die meisten Probleme verursachte das an Kinderkrankheiten leidende V6-Triebwerk. Seit damals gab es viele Vorwürfe, dass der Motor nicht fertig entwickelt worden sei, bevor er in Wettbewerben eingesetzt wurde. Am Ende der Saison 1986 wurde die Gruppe B von der FIA aus der Rallye-WM verbannt, nachdem bei einer Serie von Unfällen sowohl Fahrer als auch Zuschauer getötet worden waren. Von da an konnten die 6R4-Modelle keine Erfolge mehr erringen, obwohl sie im weiteren Verlauf des Jahres noch eingesetzt wurden. Einige Exemplare gingen in private Hand über und wurden später als hervorragende Rallye- und Rallycross-Autos eingesetzt. So wurde der Brite Will Gollop 1992 mit einem fast 700 PS starken MG Metro 6R4 BiTurbo Rallycross-Europameister.

Austin Rover zog sich zum Ende der Saison 1986 aus der Rallye-Szene zurück. 1987 wurden alle Teile und Motoren an Tom Walkinshaw Racing verkauft, woraufhin die V6-Maschine unter der Motorhaube des Jaguar XJ220 wieder Verwendung fand, diesmal mit einem Turbolader ausgestattet.

Weblinks

 Commons: MG Metro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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