Mini Moke

Mini Moke
Mini Moke
Morris Mini Moke.jpg
Moke
Hersteller: BMC,
British Leyland Portugal,
Cagiva
Produktionszeitraum: 1964–1993
Klasse: Buggy / Kleinstwagen
Karosserieversionen: Buggy
Motoren: A-Serie, 848–1275 cm³
Länge: 3041 mm
Breite: 1361 mm
Höhe: 1473 mm
Radstand: 2020 mm
Leergewicht: 600 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines

Der Mini Moke ist ein auf dem Mini basierendes Fahrzeug und wurde von Sir Alec Issigonis für die British Motor Corporation (BMC) entworfen. Der Name kommt vom „Mini“ – das Auto, mit dem der Moke viel gemeinsam hat und „Moke“, das veralteter britischer Jargon für „Esel“ ist.

Das Ausgangsdesign war ein Prototyp für ein leichtes militärisches Fahrzeug in der Art des amerikanischen Jeeps, allerdings war wegen seiner kleinen Räder und der geringen Bodenfreiheit nicht als Geländewagen brauchbar. Folglich wurde er in einer Zivilversion als Gebrauchsfahrzeug mit geringen Kosten und leichter Wartbarkeit angeboten. Seinen Erfolg erzielte der Moke schließlich als Alternative zum VW Buggy – als populäres Kultfahrzeug in Australien, den Vereinigten Staaten und in vielen tropischen Ferienorten. Der ursprüngliche Moke benutzte den gleichen Motor, Getriebe und Aufhängung wie der Mini.

Inhaltsverzeichnis

Popularität

Im James-Bond-Film Leben und sterben lassen kam ein Mini Moke als Sportflitzer vor. James Bond steuert auf eine Yacht zu und steigt aus. In den Bond-Filmen Man lebt nur zweimal, Der Spion, der mich liebte und Moonraker wurde der Moke als Lastentransporter in den Hauptsitzen des jeweiligen Bösewichts eingesetzt.

In der englischen Fernsehserie Nummer 6 (Originaltitel: The Prisoner) fuhren Mokes als Taxi durch die Stadt.

In der Fernsehserie Die Zwei fährt in der Folge 02 (Geschäfte mit Napoleon) Tony Curtis von der Rollbahn ans Meer und in der Folge 20 (Die Jagd nach der Formel) spielt ein Moke als Rakete mit.

Außerdem spielen in einigen Filmen mit Louis de Funès, Balduin, der Ferienschreck (Les grandes vacances), Fantomas gegen Interpol (Fantômas contre Interpol), Alles tanzt nach meiner Pfeife (L'homme orchestre) und Louis und seine verrückten Politessen (Le Gendarme et les Gendarmettes), Mokes mit.

In der Love Story More – mehr – immer mehr (More) von Barbet Schroeder und in dem Film Die Sammlerin (La Collectionneuse) spielt ebenfalls ein Moke mit, auch in der französisch-italienischen Komödie Pack den Tiger schnell am Schwanz (Le diable par la queue) und im Film Brutale Stadt (Città violenta) von Sergio Sollima, des Weiteren in den Filmen von Georges Lautner Nimm's leicht, nimm Dynamit (Ne nous fachons pas) und Ein Mädchen wie das Meer (La grande sauterelle).

In der Low-Budget-Filmreihe Carry on… spielt im Film Das total verrückte Campingparadies (Carry on Camping) derselbe Moke wie in der Fernsehserie Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers) mit.

Ein gelber Moke spielt eine wichtige Rolle in der Filmkomödie Zwölf plus eins von 1969 mit Vittorio Gassman und Sharon Tate.

Moke-Versionen

Prototypen

Schon 1959 wurden die ersten Prototypen des Moke gebaut, zu erkennen an den fehlenden Seitenfächern. Einer der ersten hängt im Haynes Motor Museum, in Sparkford, Somerset.

Später wurden auch Mokes mit kürzerem Radstand und welche mit Doppelmotoren gebaut.

In Australien wurden Ende der 1970er einige Allrad-Mokes gebaut, die Produktion in Sydney endete jedoch vor der Marktreife.

Britischer Moke 1964–1968

Nachdem der Verkauf des Moke an das Militär nicht geklappt hatte, fiel 1963 die Entscheidung, eine zivile Version für gewerbliche Anwendungen zu bauen. Als der Wagen 1964 vorgestellt wurde, wurde wegen der Umsatzsteuer beschlossen, ihn als PKW und nicht wie vorgesehen als LKW zu verkaufen.

Alle Mokes wurden mit 848-cm³-Motor ausgeliefert, als Sonderausstattung konnte man Passagiersitze, Haltegriffe, Heizung, Scheibenwaschanlage, Verdeck und Scheibenwischer für die Beifahrerseite bestellen. Allerdings mussten alle Extras selbst angebracht werden.

Der Mark I Moke hatte einen einzelnen Scheibenwischer und einen am Boden montierten Fernlichtschalter. Die einzig verfügbare Farbe war Grün.

1967 kam der Mark II Moke, er hatte einen Beifahrer-Scheibenwischer und der Fernlichtschalter war mit dem Richtungswechselschalter kombiniert, diese Mokes waren auch in der Farbe Weiß verfügbar.

Insgesamt wurden in England nur 14518 Mokes gebaut, davon gingen 90 % in den Export.

Afrikanischer Moke 1964–1967

Ungefähr 300 Mark I Mokes, welche im Completely Knocked Down (CKD)-Verfahren exportiert wurden, wurden in der Stadt Umtali in Rhodesien/Simbabwe zusammengebaut.

Diese wurden auf einem Extraschild neben der Fahrgestellnummer durchnummeriert. Darauf steht ASSEMBLED IN RHODESIA BODY No. XXX.

Australischer Moke 1966–1982

Ab 1966 wurden auch in Sydney (Australien) Mokes (auch: BMC YDO7 / YDO18) hergestellt, 1968 wurde die gesamte Produktion nach Australien verlegt.

Anfangs wurden die Mokes noch mit 10"-Rädern gebaut, später bekamen sie wegen der größeren Bodenfreiheit 13"-Räder. Die harten Metallsitze wurden gegen Freischwinger-Sitze getauscht, diese Variante hatte anfangs auch einen 998-cm³-Motor, später wurde auf 1098 cm³ gewechselt, 1976 wurde wegen der Abgasnorm in Australien wieder der 998-cm³-Motor verwendet.

Als Extras gab es Überrollbügel, Scheinwerfergitter, Stollenreifen und seitliche Verdecke. Beim Californian-Modell konnte man sogar ein Radio oder Metalliclackierung bestellen.

1972 wurde das Modell Californian mit 1275-cm³-Motor für den amerikanischen Markt gebaut. 1975 gab es eine Pick-up-Version mit 1,45 x 1,50 m Ladefläche. Ab 1979 wurden Mokes mit verzinkter Karosserie, Überrollbügel, größerem Tank, anderem Verdeck und anderen Sitzen ausgeliefert.

In Australien wurden insgesamt 26.142 Mokes produziert.

Portugiesischer Moke 1980–1990

Als die Produktion in Australien dem Ende zu ging, wurde die Herstellung zu British Leyland Portugal nach Vendas Novas verlegt. Dort wurden ca. 8500 Stück gebaut, anfangs noch mit 13"-Rädern, ab 1986 dann mit 12"-Rädern, um mehr Standardteile des Mini verwenden zu können.

Als Extras gab es Alu-Felgen, Ölwannenschutz, Ersatzradabdeckung und ein Hardtop.

Cagiva Moke 1990–1993

Der italienische Motorradhersteller Cagiva kaufte 1990 von der MG Rover Group die Fertigungsgerechte für den Moke, bis 1993 wurde er weiterhin in Portugal hergestellt. Als die Maschinen nach Bologna (Italien) gebracht wurden, sollten dort ab 1995 wieder Mokes produziert werden, was allerdings nie geschah. Cagiva stellte nur ca. 1500 Mokes her.

Insgesamt wurden 49.937 Mokes gebaut.

„China“ Moke Bausatzauto seit 2007

Seit 2007 lässt eine Firma aus England in China Moke Kit Cars herstellen, diese sind leicht zu erkennen an den fehlenden Sicken der inneren Bleche.

Moke und Tourismus

Auf den Inselstaaten Seychellen, Barbados und Mauritius war der Moke als Strandbuggy sehr beliebt.

Bis 2006 wurden in Macau noch Mokes an Touristen vermietet, was aber wegen neuer Sicherheitsvorschriften dann nicht mehr möglich war.

Auf der kleinen australischen Insel Magnetic Island kann man heute noch Mokes mieten.

Weblinks

Bildergalerie


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