Friedensreich Hundertwasser

Friedensreich Hundertwasser
Hundertwasser (links) 1965 in Hannover
Hundertwasser 1998 in Neuseeland

Friedrich Stowasser (* 15. Dezember 1928 in Wien; † 19. Februar 2000 an Bord der Queen Elizabeth 2 bei Neuseeland), besser bekannt als Friedensreich Hundertwasser, in Eigenkreation auch Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser, war ein österreichischer Künstler. [1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hundertwasser war das einzige Kind des arbeitslosen Ingenieurs Ernst Stowasser und dessen Ehefrau Elsa. Sein Vater starb dreizehn Tage nach seinem ersten Geburtstag an einer Blinddarmentzündung, worauf ihn seine Mutter alleine großzog. Mit sieben Jahren kam er auf die Montessori-Schule in Wien. Die dortigen Kunsterzieher attestierten ihm „außergewöhnlichen Formen- und Farbensinn“. Obwohl seine Mutter Jüdin war, wurde Hundertwasser 1935 katholisch getauft. Nach dem „Anschluss Österreichs“ kam er 1938 zur Hitler-Jugend. Da Privatschüler nach außen hin eher auffielen, ließ Elsa Stowasser ihren Sohn auf eine staatliche Wiener Schule wechseln.

Nach seiner Matura am Gymnasium Horn im Jahr 1948 besuchte er im Wintersemester 1948/49 für drei Monate die Wiener Akademie der bildenden Künste. Dort begann er seine Werke mit dem Künstlernamen Hundertwasser (Sto = Hundert in vielen slawischen Sprachen) zu signieren. Kurz nachdem er sein Studium abgebrochen hatte, reiste Hundertwasser im April 1949 zum ersten Mal nach Italien. Er lernte u. a. den französischen Künstler René Brô kennen. Gemeinsam reisten sie 1950 bis nach Paris. Es folgten weitere Reisen nach Marokko (erste Jahreshälfte von 1951), nach Tunesien, Sizilien und auf die Bürgeralm bei Aflenz in der Steiermark.

Der Einzelgänger Hundertwasser reiste Zeit seines Lebens viel und gerne. Dabei lernte er Englisch, Französisch und Italienisch. Außerdem sprach er ein wenig Japanisch, Russisch, Tschechisch und Arabisch. Stets hatte er einen Miniaturmalkasten bei sich, um überall und sofort malen zu können. Seine ersten Ausstellungen hatte Hundertwasser 1952 und 1953 in seiner Heimatstadt Wien, 1955 dann in Mailand sowie 1954 und 1956 in Paris.

Im Jahr 1957 erwarb Hundertwasser einen Bauernhof am Rand der Normandie. 1958 heiratete er in Gibraltar Herta Leitner. Die Ehe wurde zwei Jahre später wieder geschieden. Hundertwasser reiste 1960 nach Japan, wo er 1961 bei der 6. Internationalen Kunstausstellung in Tokio den Mainichi-Preis erhielt. 1962 heiratete er ein zweites Mal. Auch die Ehe mit der Japanerin Yuko Ikewada wurde 1966 geschieden. Während der Zeit in Japan entstand auch der Name Friedensreich. Er übersetzte seinen Vornamen in die japanischen Schriftzeichen für die Begriffe Friede und reich und nannte sich von nun an Friedensreich.

Nach dem Bauernhaus in der Normandie kaufte Hundertwasser 1964 die nicht mehr in Betrieb befindliche „Hahnsäge“ im dünn besiedelten niederösterreichischen Waldviertel. Dort, fernab von Hektik und inmitten der Natur, richtete er sich eine neue Behausung ein. Im Jahr 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel in der Abteilung Malerei gezeigt.

Von 1970 bis 1972 arbeitete er mit dem Regisseur Peter Schamoni an dem Film „Hundertwassers Regentag“. Dieser war nach dem Dokumentarfilm „Hundertwasser" von Ferry Radax (1966) der zweite Film über das Leben des Künstlers. Er handelt von dem alten Salzfrachter, mit dem Hundertwasser 1968 von Sizilien nach Venedig segelte und der nach vollständigem Umbau zu Hundertwassers Schiff Regentag wurde.

Hundertwasser entwarf ein Plakat der Künstlerserie der XX. Olympischen Sommerspiele 1972 in München. 1975 begann er, Postwertzeichen zu entwerfen. 1982 gestaltete er die Fassade der Rosenthal-Fabrik in Selb um. Ein Jahr später folgte die Grundsteinlegung des Hundertwasser-Hauses in Wien, das am 17. Februar 1986 an die Mieter übergeben wurde. In den Jahren darauf arbeitete Hundertwasser an zahlreichen Architekturprojekten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, aber auch in Kalifornien, Japan und Neuseeland.

Als 1988 neue Kfz-Kennzeichen für Österreich eingeführt wurden, setzte er sich für die Beibehaltung der alten Farben Weiß auf Schwarz ein und entwarf eigene Tafeln.[2] Er konnte sich trotz vieler Anhänger jedoch nicht gegen den Verkehrsminister durchsetzen.[3]

1993 ließ er sich für die Idee gewinnen, für das lateinisch-deutsche Schulwörterbuch Der kleine Stowasser von Joseph Maria Stowasser anlässlich einer geplanten Neuauflage ein künstlerisch interessantes Design zu entwerfen, „der Jugend zum Geschenk“ (Formulierung des Verlags). Diese Jubiläumsausgabe des im gesamten deutschen Sprachraum weit verbreiteten Wörterbuchs erschien 1994 in genau hundert (vgl. „Sto“ – „Hundert“) verschiedenen farblichen Variationen und wird bis heute so angeboten.

1995 erschien die „Hundertwasser-Bibel“. Die 1688 Seiten starke Bibel ist mit dreißig extra für diese Edition geschaffenen Collagen und fünfzig Kunstwerken bebildert. Die Einbände sind handgefertigt und jeweils Unikate.

Am 19. Februar 2000 starb Friedensreich Hundertwasser auf der Rückreise von Neuseeland nach Europa an Bord der Queen Elizabeth 2 an Herzversagen. Seinem letzten Wunsch entsprechend wurde er am 3. März 2000 auf seinem Grundstück in Neuseeland unter einem Tulpenbaum, ohne Sarg und nackt, eingehüllt in eine von ihm entworfene Koruflagge, beerdigt.

Im Jahr 2007 wurde im Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus der Friedensreich-Hundertwasser-Platz nach ihm benannt.

Auszeichnungen

  • 1959: Sanbra-Preis bei der V. Biennale São Paulo
  • 1961: Mainichi-Preis in Tokyo
  • 1980: Großer Österreichischer Staatspreis für Bildende Kunst
  • 1981: Österreichischer Naturschutzpreis

Politische Ansichten

Infolge seiner Erfahrungen als Verfolgter des NS-Regimes vertrat Hundertwasser früh eine konsequent antitotalitäre Position. Er dürfte von seiner Mutter im Sinne der in der Zwischenkriegszeit verbreiteten k.u.k-Nostalgie beeinflusst worden sein. Seine frühen Ängste vor den im Karree marschierenden Bataillonen der Diktaturen könnte seine Ablehnung gegen die Geometrisierung des Menschen und seiner Architektur mit bedingt haben. In einem Brief aus 1954 assoziiert Hundertwasser etwa zum Rechteck „die in geometrische Rechtecke gepressten Marschkolonnen“.[4] 1959 engagierte Hundertwasser sich anlässlich der Flucht des Dalai Lama aus Tibet in Carl Laszlos Zeitschrift „Panderma“ für das tibetische religiöse Oberhaupt. In späteren Jahren, als bereits bekannter Künstler, hat sich Friedensreich Hundertwasser als Umweltaktivist betätigt und zuletzt eher als EU-Gegner und Verfechter der Bewahrung regionaler Eigenarten profiliert. Zu den weniger bekannten Facetten von Hundertwassers Persönlichkeit gehört sein Bekenntnis zur konstitutionellen Monarchie:

„Österreich braucht ein übergeordnetes Zentrum, bestehend aus immerwährenden höheren Werten, – die man gar nicht mehr auszusprechen wagt -, wie Schönheit, Kultur, inneren und äußeren Frieden, Glaube, Reichtum des Herzens […]
Österreich braucht einen Kaiser, der dem Volke untertan ist. Eine übergeordnete und strahlende Größe, zu der alle Vertrauen haben, weil diese Größe im Besitz aller ist. Die rationalistische Denkungsart hat uns zwar in diesem Jahrhundert einen ephemeren (kurzlebigen Anm.d.Red.) höheren amerikanischen Lebensstandard auf Kosten der Natur und der Schöpfung gebracht, der jetzt wieder zu Ende geht, doch unser Herz, unsere Lebensqualität, unsere Sehnsüchte zerstört, ohne die ein Österreicher nicht leben mag.
Es ist ungeheuerlich, daß Österreich einen Kaiser hat, der niemandem Böses tat, und ihn dennoch wie einen Aussätzigen behandelt. Österreich braucht eine Krone! Es lebe Österreich! Es lebe die konstitutionelle Monarchie! Es lebe Otto von Habsburg!“

Friedensreich Hundertwasser: Für die Wiederkehr der konstitutionellen Monarchie. Kaurinui, Neuseeland, 28. März 1983. Am 14. Mai 1987 Otto von Habsburg zu seinem 75. Geburtstag gewidmet.

Kunstschaffen und Bauten

Von Hundertwasser entworfene Briefmarke, 1983
Titelblatt des Verschimmelungsmanifests, 1958

1949 änderte Hundertwasser seinen Namen: Er übersetzte die Silbe „Sto“, die in vielen slawischen Sprachen „hundert“ bedeutet, und nannte sich fortan „Hundertwasser“. 1961, während eines Aufenthaltes in Japan, änderte er auch seinen Vornamen, um ihn leichter ins Japanische übersetzen zu können, in „Friedereich“, später „Friedenreich“ und „Friedensreich“.

1949 begann Hundertwasser zu reisen. Seine Aufenthalte in Italien, Frankreich und Nordafrika beeinflussten seine künstlerische Entwicklung. 1953 verwendete er zum ersten Mal die Spirale, die zum bestimmenden Element seines malerischen Werkes wurde. Hundertwasser bezeichnete seine Malerei als „vegetativ“.

Zitat Wieland Schmied:[5] „Ein wesentlicher Teil der Wirkung von Hundertwassers Malerei geht von der Farbe aus. Hundertwasser setzt die Farbe instinktiv ein, ohne nach irgendwelchen, auch selbst festgelegten Regeln etwa bestimmte Farben bestimmten Zeichen zuzuordnen. Er bevorzugt intensive, leuchtende Farben und liebt es, Komplementärfarben unmittelbar nebeneinander zu setzen – etwa zur Pointierung der Doppelbewegung der Spirale. … Die Position seiner Malerei ist heute singulär und ohne Parallele.“

Heimann-Jelinek meint, Hundertwassers labyrinthischer Spiralstil habe seine Wurzeln auch in der permanenten Spannung und Angst, die er in den Jahren 1938 bis 1945 durchleben musste. Hundertwasser hat sich einige Zeit ganz bewusst mit der Shoa beschäftigt: Bilder wie Blut regnet auf die Häuser (1961), Judenhaus in Österreich (1961-62), Blutgarten (1962) oder Krematorium (1963) legen davon Zeugnis ab.

Hundertwasser arbeitete in vielen graphischen Techniken: Lithographie, Siebdruck, Radierung, Farbholzschnitt und andere mehr. Er war der erste europäische Maler, dessen Werke von japanischen Meistern geschnitten und gedruckt wurden. Vor allem gelang es ihm, Graphik-Editionen herzustellen, bei der die Blätter der Auflage Unikate sind.

In den siebziger Jahren ließ Hundertwasser erste Architektur-Modelle anfertigen, beispielsweise die Modelle für die Eurovisions-Sendung Wünsch Dir was, mit denen er seine Ideen der Dachbewaldung, der Baummieter und des Fensterrechts veranschaulichte. In diesen Modellen schuf er architektonische Formen wie z. B. das Augenschlitzhaus, das Terrassenhaus und das Hoch-Wiesen-Haus, später kamen die Modelle Grubenhaus, Spiral-Haus, die Begrünte Tankstelle sowie die Unsichtbare und unhörbare Autobahn hinzu.

Seit den frühen achtziger Jahren betätigte sich Hundertwasser als „Architekturdoktor“, wie er sich selbst bezeichnete. Mit dem Bau der Wohnhausanlage der Gemeinde Wien (Architekten Krawina und Pelikan) in der Löwengasse begann seine eigentliche Arbeit im Bereich der Architektur. Das Haus wurde sofort zum Touristenmagneten. Auch Hundertwassers zahlreiche Folgeprojekte in Europa und Übersee (in Zusammenarbeit mit den Architekten Springmann und Pelikan) wurden vom breiten Publikum in der Regel sehr beifällig aufgenommen, von der Architektenschaft und der Fachkritik aber zumeist virulent abgelehnt.[6] Besonders scharf gestaltete sich diese Konfrontation um die Mitte der 1990er Jahre.[7]

Hundertwasser schuf viele Objekte angewandter Kunst, entwarf Briefmarken, Fahnen, Münzen, Bücher, Porzellanobjekte. Er gestaltete die „Vindobona“, ein Fahrgastschiff der DDSG Blue Danube (1995), und eine Boeing B  757 für die Condor Fluggesellschaft, Deutschland (nicht realisiert).

Engagement

Seit den frühen fünfziger Jahren setzte sich Hundertwasser mit der Architektur auseinander und trat für eine natur- und menschengerechtere Architektur ein. Er begann sein Engagement mit Manifesten, Essays und Demonstrationen wie dem „Verschimmelungsmanifest gegen den Rationalismus in der Architektur“ (1958), den „Nacktreden für das Anrecht auf die dritte Haut“ in München 1967 und in Wien 1968 sowie der Rede „Los von Loos – Gesetz für individuelle Bauveränderungen oder Architektur-Boykott-Manifest“ (1968). Im „Verschimmelungsmanifest“ formulierte er die Ablehnung des Rationalismus, der geraden Linie und der funktionellen Architektur.[8] In seinen Nacktreden behauptete Hundertwasser die Versklavung des Menschen durch das sterile Rastersystem der Architektur und durch die Serienfabrikation einer mechanisierten Industrie.[9] In seinem Architektur-Boykott-Manifest bezieht er sich auf die in der Tradition des österreichischen Architekten Adolf Loos („Ornament und Verbrechen“) entstandene rationale, sterile Architektur, die für ihn in ihrer tödlichen Eintönigkeit verantwortlich ist für das Elend der Menschen. Er ruft zum Boykott dieser Architektur auf, fordert schöpferische Baufreiheit und das Recht zur individuellen Bauveränderung.[10] In diesem Zusammenhang prägte er die Begriffe „Fensterrecht“ und „Baumpflicht“ (1972). Eng verbunden mit Hundertwassers Philosophie einer Architektur in Harmonie mit der Natur war sein ökologisches Engagement. Er setzte sich für die Erhaltung des natürlichen Lebensraumes der Menschen ein und forderte ein Leben in Einklang mit den Gesetzen der Natur. Er verfasste zahlreiche Manifeste, hielt Vorträge und gestaltete Plakate zugunsten des Naturschutzes, u. a. gegen die Kernenergie, zur Rettung der Meere und der Wale und zum Schutz des Regenwaldes.

Er war ein Verfechter der Humustoilette und des Prinzips der Pflanzenkläranlage. Für ihn waren Fäkalien nicht ekelerregend, sondern Teil des Kreislaufs der Natur. Davon zeugen sein Manifest Die Heilige Scheiße sowie eine Anleitung zum Selbstbau einer Komposttoilette.[11]

Bauwerke

Hundertwasser gestaltete in Zusammenarbeit mit den Architekten Josef Krawina, Peter Pelikan und Heinz M. Springmann folgende Bauwerke:

  • Japan
    • Countdown 21st Century Monument for TBS Tokyo, 1992
    • Kids Plaza Ōsaka, 1996–1997
    • Maishima Incineration Plant Ōsaka, 1997–2000
    • Maishima Sludge Center Ōsaka, 2000

Bilder

Furoshiki von Hundertwasser.
  • 1959 Kaaba-Penis, die halbe Insel, Hamburg Sammlung Poppe
  • 1954 entwickelte Hundertwasser die Kunsttheorie des Transautomatismus.

Briefmarken

Zu dem umfangreichen Schaffen Hundertwassers gehören 26 Werke, die von ihm selbst als Briefmarkenentwürfe für verschiedene Postverwaltungen konzipiert wurden.

Siebzehn dieser Entwürfe wurden – zum Teil nach seinem Tode – als Briefmarke realisiert.

  • Österreich
    • Moderne Kunst in Österreich, 1975
    • Gipfelkonferenz der Staats- und Regierungschefs der Europarat-Mitgliedsstaaten, Wien, 1993
    • 80. Geburtstag Friedensreich Hundertwasser (4 Briefmarken in Form eines Blocks), 2008
  • Senegal – Kunst auf Briefmarken (3 Briefmarken), 1979
  • Kapverdische Inseln – Schifffahrt, 1982 (gedruckt, aber nicht ausgegeben), 1985 (mit Überdruck ausgegeben)
  • UNO-Postverwaltung (Wien, Genf und New York) – 35. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (6 Briefmarken), 1983
  • Liechtenstein – Hommage an Liechtenstein, 1993

Zwei der nicht realisierten Entwürfe sind Alternativentwürfe zu einer Briefmarkenausgabe (Vereinte Nationen, Senegal) und wurden deshalb nicht ausgeführt.

Sieben weitere Entwürfe entstanden für die Postverwaltungen von Marokko und Französisch-Polynesien, wurden jedoch nicht als Briefmarke realisiert.

Daneben hat Friedensreich Hundertwasser einige seiner Werke für Briefmarkenausgaben adaptiert. Auf der Grundlage dieser Adaptionen wurden Briefmarken ausgegeben von:

  • Frankreich – 2 Dienstmarken für den Europarat, 1994
  • UNO-Postverwaltung (Wien, Genf und New York) – Sozialgipfel (3 Briefmarken), 1995
  • Luxemburg – Europäische Kulturhauptstadt (3 Briefmarken), 1995
  • Liechtenstein – EXPO 2000 Hannover (3 Briefmarken), 2000

Die Österreichische Post verwendete weitere Hundertwasser-Motive für die Europa-Ausgabe 1987 (Moderne Architektur, Hundertwasserhaus), anlässlich seines Todes 2000 (Gemälde Blue Blues, im Rahmen der WIPA 2000) und 2004 Nationalpark Donauauen (Plakat Die freie Natur ist unsere Freiheit anlässlich der Aubesetzung in Hainburg).

Erstmals wurde ein Hundertwasser-Motiv anlässlich der Kunstausstellung Salon de Mayo (Havanna, 1967) auf einer kubanischen Briefmarke wiedergegeben.

Mit Ausnahme der Dienstmarken für den Europarat und der kubanischen Marke wurden alle Briefmarken von Prof. Wolfgang Seidel gestochen und von der Österreichischen Staatsdruckerei in einem sehr aufwändigen Kombinationsdruckverfahren produziert (Stichtiefdruck, Rastertiefdruck, z.T. auch Metallprägung).

Bücher

Lateinwörterbuch Der Kleine Stowasser im Hundertwasser-Design

1989 erschien die von Hundertwasser gestaltete 19. Auflage der 24-bändigen Brockhaus-Enzyklopädie in einer auf 1800 Stück limitierten Sonderausgabe. Jeder Einband dieser Auflage variiert in der Farbe des Leinens wie auch in den Farben der Folienprägung, somit ist jedes Exemplar ein Unikat. „Kein Band, kein Einband der von mir entworfenen Enzyklopädie ist dem anderen gleich. Trotzdem greifen sie bei aller Verschiedenheit ineinander und fügen sich zu einem Gesamtbild. Dieses Vernetzen untereinander ist Sinnbild des Wissens, das Brockhaus vermittelt“. (F. Hundertwasser).

Für die 1994 neu erschienene Ausgabe des Wörterbuchs „Der kleine Stowasser“ gestaltete Hundertwasser textile Einbände in 100 farblich unterschiedlichen Variationen.

1995, Format: 20x28,5 cm, 1.688 Seiten, 80 ganzseitige Bilder, davon 30 Collagen, die Hundertwasser eigens für diese Bibel-Edition geschaffen hat. Jede Bibel zeichnet sich durch eine andere Farbkombination in der Leinenwebung aus. Ebenfalls unterscheiden sich die Exemplare in den leuchtend strahlenden Metall-Farbprägungen. Jeder Einband wurde überwiegend in Handarbeit hergestellt.

Literatur

  • Harry Rand: Hundertwasser, der Maler. Bruckmann, München 1986, ISBN 3-7654-2075-1.
  • Walter Koschatzky: Friedensreich Hundertwasser. 4. Auflage. Orell Füssli, Zürich 1996, ISBN 3-280-01647-9.
  • Pierre Restany: Die Macht der Kunst, Hundertwasser. Der Maler-König mit den fünf Häuten. Taschen, Köln 1998, ISBN 3-8228-7856-1.
  • Robert Schediwy: Hundertwassers Häuser – Dokumente einer Kontroverse über zeitgemäße Architektur. Edition Tusch, Wien 1999, ISBN 3-85063-215-6.
  • Hundertwasser 1928 – 2000. Catalogue raisonné. Band 1: 'Wieland Schmied: Persönlichkeit, Leben, Werk. Band 2: Andrea Fürst: Werkverzeichnis. Taschen, Köln 2000, ISBN 3-8228-6014-X.
  • Carmen Sylvia Weber (Hrsg.): Friedensreich Hundertwasser. La raccolta dei sogni. Die Ernte der Träume. The fruits of the dreams. Katalog zur Ausstellung im Art Forum Würth (Capena) bei Rom. Swiridoff, Künzelsau 2008, ISBN 978-3-89929-137-7.

Filme

Einzelnachweise

  1. Siehe zur Namensgebung Pierre Restany: Die Macht der Kunst, Hundertwasser. Der Maler-König mit den fünf Häuten. Taschen, Köln 2003, ISBN 978-3-8228-6598-9, S. 16
  2. Bilder der Nummerntafeln im Lehrerweb
  3. Spiegel-Interview
  4. zitiert bei:Robert Schediwy - Huudertwassers Häuser, Wien 1999, S. 12
  5. Aus: Hundertwasser KunstHausWien, Köln: Taschen 199
  6. Zu dieser grundsätzlichen Tendenz vgl. Robert Schediwy: Hundertwassers Häuser – Dokumente einer Kontroverse über zeitgemäße Architektur. Edition Tusch, Wien 1999
  7. Vgl. beispielsweise Liesbeth Wächter-Böhm in Die Presse 31. Dezember 1993 oder Dietmar Steiner im Kurier vom 10.April 1994. Wächter-Böhm bezeichnete die Ausbreitung der Hundertwasserbauten als „Beulenpest“, Steiner als „Krebsgeschwür“.
  8. Siehe: Wieland Schmied, Hundertwasser 1928-2000, Catalogue Raisonné, Köln: Taschen 2001/2002, Band 2, S. 1167
  9. ebenda S. 1177
  10. ebenda S. 1178
  11. Manifest Die heilige Scheiße

Weblinks

 Commons: Friedensreich Hundertwasser – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Ausstellungen


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