Fußball-Weltmeisterschaft 2010

Fußball-Weltmeisterschaft 2010
FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010
2010 FIFA World Cup South Africa
2010 FIFA World Cup logo.svg
Anzahl Nationen 32 (von 204 Bewerbern)
Weltmeister SpanienSpanien Spanien (1. Titel)
Austragungsort SudafrikaSüdafrika Südafrika
Eröffnungsspiel 11. Juni 2010
Endspiel 11. Juli 2010
Spiele   64
Tore 145  (∅: 2,27 pro Spiel)
Zuschauer 3.178.856  (∅: 49.670 pro Spiel)
Torschützenkönig DeutschlandDeutschland Thomas Müller
(5 Tore, 3 Vorlagen)
Bester Spieler UruguayUruguay Diego Forlán
Gelbe Karte Gelbe Karten 245 (∅: 3,83 pro Spiel)
Gelbrote Karte Gelb-rote Karten (∅: 0,13 pro Spiel)
Rote Karte Rote Karten (∅: 0,14 pro Spiel)

Die Endrunde der 19. Fußball-Weltmeisterschaft der Männer (offiziell 2010 FIFA World Cup South Africa, deutsch „FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010“) wurde vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2010 in Südafrika und damit erstmals in Afrika ausgetragen. Der Beschluss des Exekutivkomitees des Weltfußballverbands FIFA fiel am 15. Mai 2004 in Zürich. Gewinner der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 ist Spanien. Vizeweltmeister wurden die Niederlande, den dritten Platz erreichte Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Vergabe

Aufgrund eines von der FIFA beschlossenen Rotationsprinzips wurden für die WM 2010 nur Bewerbungen afrikanischer Länder angenommen. Neben Südafrika wurden noch Ägypten und Marokko als Bewerber zugelassen. Eine gemeinsame Bewerbung von Libyen und Tunesien war zuvor abgelehnt worden, woraufhin Tunesien sich zurückzog. Libyen machte klar, dass eine Beteiligung Israels in seinem Land nicht zugelassen würde, und schied kurze Zeit später als Bewerber aus. Die offizielle Begründung der FIFA war, dass die Infrastruktur Libyens nicht ausreiche, um eine Weltmeisterschaft auszutragen. Nigeria hatte entgegen ersten Ankündigungen keine Bewerbung eingereicht. Bereits im ersten Wahlgang sicherte sich Südafrika mit 14 zu 10 Stimmen gegenüber Marokko den Sieg. Ägypten erhielt keine Stimmen.

Den genauen Termin der WM 2010 gab die FIFA am 6. Dezember 2006 in Zürich bekannt.

Austragungsorte

Als Austragungsorte der WM wurden zehn Stadien in neun südafrikanischen Städten ausgewählt:

Fußballstadien der Fußball-Weltmeisterschaft 2010
Johannesburg Durban Kapstadt Johannesburg Pretoria
Soccer City Moses-Mabhida-Stadion Green-Point-Stadion Ellis-Park-Stadion Loftus-Versfeld-Stadion
Kapazität: 84.490[1] Kapazität: 62.760 Kapazität: 64.100 Kapazität: 55.686 Kapazität: 42.858
Meereshöhe: 1.753 m[2] Meereshöhe: m Meereshöhe: m Meereshöhe: 1.723 m Meereshöhe: 1.350 m
Eröffnung: 7. Oktober 1989 Eröffnung: 28. November 2009 Eröffnung: 14. Dezember 2009 Eröffnung: 1928 Eröffnung: 1923
Soccer City Moses-Mabhida-Stadion Green-Point-Stadion Blick auf den Coca-Cola Park Loftus-Versfeld-Stadion
Port Elizabeth Bloemfontein Polokwane Nelspruit Rustenburg
Nelson-Mandela-Bay-Stadion Free-State-Stadion Peter-Mokaba-Stadion Mbombela-Stadion Royal-Bafokeng-Stadion
Kapazität: 42.486 Kapazität: 40.911 Kapazität: 41.733 Kapazität: 40.929 Kapazität: 38.646
Meereshöhe: 15 m Meereshöhe: 1.389 m Meereshöhe: 1.290 m Meereshöhe: 697 m Meereshöhe: 1.177 m
Eröffnung: 7. Juni 2009 Eröffnung: 1952 Eröffnung: 2009 Eröffnung: 2009 Eröffnung: 1999
Nelson-Mandela-Bay-Stadion Free-State-Stadion Peter-Mokaba-Stadion Mbombela-Stadion Royal-Bafokeng-Stadion
Austragungsorte der Fußball-WM 2010

Etwa ein Jahr vor der WM fand in Südafrika der Konföderationen-Pokal 2009 vom 14. bis 28. Juni statt. Er diente, wie schon 2005 der Konföderationen-Pokal 2005 in Deutschland, als Generalprobe für das Großereignis im Folgejahr. Wegen erheblicher Bedenken, ob die Bauarbeiten am Nelson-Mandela-Bay-Stadion rechtzeitig beendet werden könnten, musste das Organisationskomitee diesen Austragungsort streichen. Die WM-Generalprobe wurde daher nur in vier Stadien (Ellis-Park-Stadion Johannesburg, Pretoria, Rustenburg und Bloemfontein) ausgetragen, zur WM wurde das Nelson-Mandela-Bay-Stadion jedoch rechtzeitig fertig.

Soccer City in Johannesburg gilt als „Heimat des südafrikanischen Fußballs“[1] und wurde als Austragungsort des Eröffnungs- und Finalspiels ausgewählt. Das Stadion ist ein reines Fußballstadion und bietet nach einer Erweiterung für die WM etwa 84.490 Zuschauern Platz.[1] Die beiden Halbfinalspiele fanden in Kapstadt und Durban statt, das Spiel um Platz drei wurde in Port Elizabeth ausgetragen. Insgesamt fanden in Soccer City sowie in Kapstadt und Port Elizabeth acht Partien statt, der Johannesburger Ellis Park war wie das Stadion in Durban Schauplatz für sieben Spiele. In Rustenburg, Bloemfontein und Pretoria wurden jeweils sechs Spiele ausgetragen. Für die beiden Stadien in Polokwane und Nelspruit standen jeweils vier Vorrundenpartien an.[3]

Qualifikation und Teilnehmer

An der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 teilnehmende Länder:
  • Länder, die sich für die Teilnahme qualifiziert haben
  • Länder, die sich nicht qualifiziert haben
  • Nicht am Qualifikationsprozess teilnehmende Länder
Platzierungen der Teilnehmer

Für die Teilnahme an der 19. Fußball-WM hatte sich die Rekordzahl von 200 Fußballnationalmannschaften beworben. Die Startplätze wurden innerhalb der sechs Kontinentalverbände durch ein Qualifikationsturnier vergeben, das auch als WM-Vorrunde bezeichnet wird. Die Auslosung der Qualifikationsgruppen fand während des Preliminary draw am 25. November 2007 in Durban statt.

Der europäischen UEFA wurden dabei 13 WM-Teilnehmer garantiert, der afrikanischen CAF 6, einschließlich des Gastgeberlandes. Dagegen musste die asiatische AFC ihren fünftplatzierten Kandidaten in einem Play-off gegen den Sieger der OFC-Qualifikation aus Ozeanien antreten lassen, durch das sich Neuseeland für die WM qualifizierte. Aus der nord- und mittelamerikanischen CONCACAF qualifizierten sich drei Teams, da Uruguay sich in der Relegation als fünfter südamerikanischer Starter für den Verband CONMEBOL durchsetzte.

Damit nahmen an der Fußball-WM in Südafrika die folgenden 32 Nationalmannschaften von allen sechs Kontinentalverbänden teil:

13 aus Europa DanemarkDänemark Dänemark DeutschlandDeutschland Deutschland EnglandEngland England FrankreichFrankreich Frankreich
  GriechenlandGriechenland Griechenland ItalienItalien Italien NiederlandeNiederlande Niederlande PortugalPortugal Portugal
  SchweizSchweiz Schweiz SerbienSerbien Serbien SlowakeiSlowakei Slowakei SlowenienSlowenien Slowenien
  SpanienSpanien Spanien      
5 aus Südamerika ArgentinienArgentinien Argentinien BrasilienBrasilien Brasilien ChileChile Chile ParaguayParaguay Paraguay
  UruguayUruguay Uruguay      
3 aus Nord- und Mittelamerika HondurasHonduras Honduras MexikoMexiko Mexiko Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten  
6 aus Afrika AlgerienAlgerien Algerien ElfenbeinküsteElfenbeinküste Elfenbeinküste GhanaGhana Ghana KamerunKamerun Kamerun
  NigeriaNigeria Nigeria SudafrikaSüdafrika Südafrika    
4 aus Asien (mit Australien) AustralienAustralien Australien JapanJapan Japan Korea NordNordkorea Nordkorea Korea SudSüdkorea Südkorea
1 aus Ozeanien NeuseelandNeuseeland Neuseeland      

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 gab es keinen echten „Neuling“. Serbien und die Slowakei sind nominell zwar zum ersten Mal dabei, waren jedoch bei früheren Turnieren als Teil der jugoslawischen (2006: serbisch-montenegrinischen) und der tschechoslowakischen Nationalmannschaft vertreten.

Schiedsrichter

Hauptartikel: Liste der Schiedsrichtereinsätze bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010

Von der FIFA wurden zunächst 30 Schiedsrichter und 60 Schiedsrichterassistenten nominiert. Nach der Streichung von zwei Teams wegen mangelnder Fitness der Assistenten und der Nachnominierung eines Teams[4] ergab sich eine Liste von 29 Schiedsrichtern und 58 Schiedsrichterassistenten für die Weltmeisterschaft.[5]

Fünf der nominierten Schiedsrichter wurden lediglich als vierte Offizielle eingesetzt; zehn Schiedsrichterassistenten kamen gar nicht zum Einsatz. Auch bei dieser Weltmeisterschaft mussten die Schiedsrichter einige Kritik einstecken; diese richtete sich sowohl gegen einzelne Fehlentscheidungen wie falsch beurteilte Tore, als auch gegen die generellen Tendenzen einzelner Referees, zu viele Gelbe Karten zu geben, oder sich mit „affektierten Gesten und übertriebenem Gehabe“ selbst „zu sehr in den Mittelpunkt“ zu stellen.[6] Erstmals äußerte sich auch für die FIFA ihr Generalsekretär Jérôme Valcke kritisch zu den Leistungen der Schiedsrichter und räumte ein, dass es Entscheidungen gab, „die keine guten Entscheidungen waren“.[6] Die vieldiskutierte Einführung technischer Hilfsmittel wie Videobeweis[7] und Chip-Ball lehnte die FIFA ab, kündigte aber die Unterstützung der Schiedsrichter durch zusätzliche Assistenten auf den Torlinien an.[6] Lob über die Schiedsrichterleistung betraf die konsequente Ahndung verletzungsgefährdender Fouls.[6]

Das Eröffnungsspiel leitete der Usbeke Ravshan Ermatov, der mit fünf Begegnungen auch die meisten Spielleitungen hatte.

Das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 wurde vom englischen Profischiedsrichter Howard Webb geleitet.

Neuerungen im Regelwerk

Zur WM 2010 hatte die FIFA zwei Veränderungen im Regelwerk durchgeführt. Die erste betraf die Regel der Gelbsperre von Spielern, die nach dem Sammeln von zwei gelben Karten für das nächste Spiel gesperrt sind. Anders als bei der WM 2006 verfielen vorhandene gelbe Karten nun nicht mehr nach der Vorrunde, sondern erst nach dem Viertelfinale.[8][9] Die zweite Neuerung betraf die Ausführung von Elfmetern. Hier durfte der Schütze zwar weiterhin seinen Anlauf, nicht aber den Schuss verzögern. Bei Verstoß gegen diese Regel war der Elfmeter zu wiederholen, der Schütze konnte mit einer gelben Karte bestraft werden.[10]

Auslosung

Am 2. Dezember 2009 gab die FIFA die Lostöpfe für die Auslosung bekannt.[11] Entgegen der früheren Praxis wurde erstmals nur auf die FIFA-Weltrangliste (vom Oktober 2009) zurückgegriffen, um die gesetzten Teams festzulegen. In den vorangegangenen Jahren war immer eine Mischung aus Weltrangliste und den Ergebnissen vergangener Turniere zum Einsatz gekommen. Neben Gastgeber Südafrika (Rang 85) waren die europäischen Mannschaften aus Spanien (Rang 2), den Niederlanden (3), Italien (4), Deutschland (5) und England (7) gesetzt, sowie aus Südamerika Brasilien (1) und Argentinien (6).[12] Ihnen wurde jeweils eine Mannschaft aus Nord- und Mittelamerika, Asien und Ozeanien, einer der übrigen Vertreter aus Afrika und Südamerika und eine der restlichen europäischen Mannschaften zugelost. Zusätzlich zu dieser Regelung legte die FIFA zudem fest, dass Brasilien und Argentinien keine andere südamerikanische und Südafrika keine andere afrikanische Mannschaft zugelost werden durfte.[13]

Die Auslosung zur Finalrunde fand am 4. Dezember 2009 in Kapstadt statt.[14] Sie ergab folgende Gruppenzusammensetzung:[15]

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
SudafrikaSüdafrika Südafrika ArgentinienArgentinien Argentinien EnglandEngland England DeutschlandDeutschland Deutschland
MexikoMexiko Mexiko NigeriaNigeria Nigeria Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten AustralienAustralien Australien
UruguayUruguay Uruguay Korea SudSüdkorea Südkorea AlgerienAlgerien Algerien SerbienSerbien Serbien
FrankreichFrankreich Frankreich GriechenlandGriechenland Griechenland SlowenienSlowenien Slowenien GhanaGhana Ghana
Gruppe E Gruppe F Gruppe G Gruppe H
NiederlandeNiederlande Niederlande ItalienItalien Italien BrasilienBrasilien Brasilien SpanienSpanien Spanien
DanemarkDänemark Dänemark ParaguayParaguay Paraguay Korea NordNordkorea Nordkorea SchweizSchweiz Schweiz
JapanJapan Japan NeuseelandNeuseeland Neuseeland ElfenbeinküsteElfenbeinküste Elfenbeinküste HondurasHonduras Honduras
KamerunKamerun Kamerun SlowakeiSlowakei Slowakei PortugalPortugal Portugal ChileChile Chile


Gruppenphase

Es gab acht Gruppen mit je vier Teilnehmern. Innerhalb jeder Gruppe spielte jede Mannschaft gegen jede andere Mannschaft. Die jeweils ersten beiden Mannschaften qualifizierten sich für das Achtelfinale. Die Platzierung der Mannschaften in den Vorrundengruppen ergab sich dabei in folgender Reihenfolge:[16]

  1. Anzahl der Punkte aus allen Gruppenspielen (Sieg: 3 Punkte; Unentschieden: 1 Punkt; Niederlage: 0 Punkte);
  2. Tordifferenz aus allen drei Spielen;
  3. Anzahl der erzielten Tore;
  4. Anzahl Punkte aus den Direktbegegnungen der punkt- und torgleichen Teams;
  5. Tordifferenz in den Direktbegegnungen der punkt- und torgleichen Teams;
  6. Anzahl der in den Direktbegegnungen der punkt- und torgleichen Teams erzielten Tore;
  7. Losentscheid durch die FIFA-Organisationskommission.

In den 48 Spielen der Gruppenphase wurden insgesamt 101 Tore geschossen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Anzahl von 2,10 Treffern pro Spiel, beziehungsweise 1,05 Treffern pro Spiel und Mannschaft. Etwa die Hälfte der Spiele ging mit maximal einem Tor pro Mannschaft aus, und die Verteilung der Spielergebnisse entspricht erwartungsgemäß weitgehend einer Poisson-Verteilung.

Hinweis zu den Tabellen: Die Anstoßzeiten in der Ortszeit (UTC+2) entsprechen der Mitteleuropäischen Sommerzeit.[17] Der Spielstand zur Halbzeit ist in Klammern gesetzt.

Gruppe A

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Gruppe A
Rang Land Tore Punkte
1 UruguayUruguay Uruguay 4:0 7
2 MexikoMexiko Mexiko 3:2 4
3 SudafrikaSüdafrika Südafrika 3:5 4
4 FrankreichFrankreich Frankreich 1:4 1
Die Südafrikaner beim Torjubel im Spiel gegen Mexiko am 11. Juni 2010
Fr., 11. Juni 2010, 16:00 Uhr in Johannesburg (Soccer City)
Südafrika Mexiko 1:1 (0:0)
Fr., 11. Juni 2010, 20:30 Uhr in Kapstadt
Uruguay Frankreich 0:0
Mi., 16. Juni 2010, 20:30 Uhr in Pretoria
Südafrika Uruguay 0:3 (0:1)
Do., 17. Juni 2010, 20:30 Uhr in Polokwane
Frankreich Mexiko 0:2 (0:0)
Di., 22. Juni 2010, 16:00 Uhr in Rustenburg
Mexiko Uruguay 0:1 (0:1)
Di., 22. Juni 2010, 16:00 Uhr in Bloemfontein
Frankreich Südafrika 1:2 (0:2)

Die Mannschaft aus Uruguay galt im Vorfeld nicht unbedingt als Favorit der Gruppe A, das Auftaktspiel gegen die Franzosen in Kapstadt war über weite Strecken arm an Höhepunkten. Am Ende stand ein torloses 0:0, sodass die Südamerikaner im zweiten Spiel gegen Gastgeber Südafrika schon unter Zugzwang standen. In einer einseitigen Partie traf Uruguays Stürmerstar Diego Forlán nach 24 Minuten zum 0:1-Pausenstand, doch auch danach dominierten die "Urus" das Geschehen. Nach einem Foul von Südafrikas Torwart Khune an Suárez in der 80. Minute sah dieser die rote Karte, der anschließende Elfmeter wurde erneut von Forlán versenkt. Den 0:3-Endstand markierte Pereira in der Nachspielzeit, sodass Uruguay im letzten Spiel schon ein Unentschieden gereicht hätte, um das Achtelfinale zu erreichen. Das letzte Spiel der Gruppe A gegen Mexiko konnte durch einen Treffer von Suárez in der 44. Minute ebenfalls gewonnen werden. Uruguay feierte somit erstmals seit der WM 1990 wieder den Einzug ins Achtelfinale und kassierte neben Portugal als einzige Mannschaft in der Gruppenphase kein einziges Gegentor.

Als Gruppenzweiter setzte sich Mexiko durch. Zwar gerieten die Mexikaner im Eröffnungsspiel gegen Südafrika kurz nach der Pause in Rückstand, jedoch konnte das Ergebnis in der 79. Minute egalisiert werden, als Rafael Márquez völlig frei im Strafraum der Gastgeber zum Schuss kam. Am Ende blieb es beim 1:1. Im zweiten Spiel gegen Frankreich nahmen die Mittelamerikaner das Zepter in die Hand und dominierten den überraschend passiv agierenden Vize-Weltmeister. Tore durch den zuvor eingewechselten Javier Hernández in der 69. Minute sowie ein Foulelfmeter durch Altstar Cuauhtémoc Blanco brachten den ersten Sieg für die Mexikaner bei dieser WM. Somit war im letzten Gruppenspiel gegen Uruguay noch die Achtelfinalteilnahme möglich. Dieses ging zwar mit 0:1 verloren, aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Südafrika reichte es dennoch für den Einzug in die Runde der letzten 16.

Gastgeber Südafrika galt zwar von vornherein als Außenseiter in der Gruppe A, doch schon im Eröffnungsspiel gegen Mexiko zeigte die Mannschaft von Trainer Carlos Alberto Parreira Herz und Willen, und ging in der 55. Minute sogar durch einen Schuss von Siphiwe Tshabalala in Führung. Der anschließende Ausgleichstreffer durch Márquez ließ den Traumstart für den Gastgeber zwar zerplatzen, am Ende reichte es dennoch für ein respektables 1:1. Das darauffolgende Spiel gegen Uruguay jedoch zeigte Südafrikas spielerische Schwächen: Der Gastgeber konnte nach vorne hin kaum Akzente setzen, die Defensive wirkte oft unorganisiert. Folglich ging das Spiel dann auch mit 0:3 verloren. Damit hätte Südafrika nur noch mit einem hohen Sieg gegen Frankreich das Achtelfinale erreichen können. Im letzten Spiel zeigte Südafrika zwar Kämpferwillen und konnte das Spiel durch Tore von Khumalo und Mphela am Ende mit 2:1 gewinnen. Die schlechtere Tordifferenz im Vergleich zu Mexiko ließ Südafrika am Ende aber nur auf Platz drei in der Gruppe A stehen. Somit war zum ersten Mal in der Geschichte der Gastgeber einer WM in der Gruppenphase ausgeschieden.

Wie zuletzt bei der WM 2002 schied Frankreich in der Vorrunde aus. Nach einem verhaltenen Start gegen Uruguay, welcher 0:0 endete, und einer Niederlage gegen Mexiko hätte der Vize-Weltmeister nur noch mit einem Sieg das Achtelfinale erreichen können. Auch das letzte Spiel der Gruppe A gegen Südafrika konnte nicht mehr gewonnen werden: Nach 0:2-Rückstand konnte auch der einzige Treffer der Franzosen in diesem Turnier in der 70. Minute durch Florent Malouda die Blamage nicht abwenden: Frankreich schied mit einem Punkt und mit einem Torverhältnis von 1:4 als Gruppenletzter aus. Doch nicht nur spielerisch, sondern auch außerhalb des Feldes herrschte Chaos: Nach einem Streit zwischen Kapitän Patrice Evra und Konditionstrainer Robert Duverne boykottierten die Spieler das Training. Zudem wurde Stürmer Nicolas Anelka vorzeitig nach Hause geschickt, weil er Trainer Raymond Domenech in der Halbzeit gegen Mexiko mit den Worten: "Fick dich in den Arsch, du dreckiger Hurensohn" beschimpft haben soll.

Gruppe B

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Gruppe B
Rang Land Tore Punkte
1 ArgentinienArgentinien Argentinien 7:1 9
2 Korea SudSüdkorea Südkorea 5:6 4
3 GriechenlandGriechenland Griechenland 2:5 3
4 NigeriaNigeria Nigeria 3:5 1
Sa., 12. Juni 2010, 13:30 Uhr in Port Elizabeth
Südkorea Griechenland 2:0 (1:0)
Sa., 12. Juni 2010, 16:00 Uhr in Johannesburg (Ellis-Park-Stadion)
Argentinien Nigeria 1:0 (1:0)
Do., 17. Juni 2010, 13:30 Uhr in Johannesburg (Soccer City)
Argentinien Südkorea 4:1 (2:1)
Do., 17. Juni 2010, 16:00 Uhr in Bloemfontein
Griechenland Nigeria 2:1 (1:1)
Di., 22. Juni 2010, 20:30 Uhr in Durban
Nigeria Südkorea 2:2 (1:1)
Di., 22. Juni 2010, 20:30 Uhr in Polokwane
Griechenland Argentinien 0:2 (0:0)

Diego Maradona und seine Argentinier galten im Vorfeld als großer Favorit auf den Weltmeistertitel. Im Auftaktspiel gegen Nigeria wurde man diesem Ruf schnell gerecht, als Gabriel Heinze die Südamerikaner bereits nach sechs Minuten in Führung brachte. Der Rest des Spiels konnte allerdings nicht mehr an das Niveau der Anfangsminuten anschließen, trotzdem blieb es beim 1:0-Sieg der Gauchos. Im zweiten Spiel gegen Südkorea zeigte Maradonas Truppe dann ihre Offensivqualitäten, bereits nach einer halben Stunde stand es 2:0. Kurz vor der Pause ließ eine Unachtsamkeit von Martín Demichelis den Anschlusstreffer für die Südkoreaner zu und machte das Spiel noch einmal spannend, gegen Ende der Partie ging den Asiaten allerdings die Luft aus: Zwei Tore von Higuaín in der Schlussphase markierten den 4:1-Endstand. Somit war Argentinien bereits vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert. Doch auch das letzte Spiel, in dem Maradona eine B-Elf gegen harmlose Griechen antreten ließ, konnte mit 2:0 gewonnen werden. Damit war Argentinien - neben den Niederlanden in Gruppe E - die einzige Mannschaft, die alle drei Vorrundenspiele gewann.

Südkorea qualifizierte sich erstmals seit dem respektablen 4. Platz bei der WM 2002 im eigenen Land wieder für ein Achtelfinale. Im Auftaktspiel gegen Griechenland konnten durch Tore von Lee Jung-soo und Manchester-Star Park Ji-sung die ersten 3 Punkte eingeholt werden. Die darauffolgende 4:1 Niederlage gegen Argentinien stellte die Asiaten allerdings unter Zugzwang: Nur ein Sieg gegen Nigeria hätte Südkorea direkt ins Achtelfinale gebracht, bei einer Niederlage oder einem Unentschieden hätte man auf eine Niederlage Griechenlands gegen Argentinien hoffen müssen. Nachdem Südkorea im Entscheidungsspiel nach 12. Minuten mit 1:0 hinten lag, konnte das Ergebnis vor der Pause von Lee Jung-soo (38. Minute) egalisiert werden. Kurz nach der Pause drehte Lee Chung-yong dann das Spiel, es stand 1:2 für Südkorea. Ein Foulelfmeter ließ Nigeria in der 69. Minute zwar noch ausgleichen, am Ende reichte aber das 2:2 Unentschieden für den Einzug in die K.o.-Runde, da Griechenland mit 2:0 verlor.

Erstmals seit der WM 1994 nahm Griechenland wieder an einer WM teil. Wie schon damals spielte man auch diesmal mit Argentinien und Nigeria in einer Gruppe. Das Auftaktspiel gegen Südkorea ging mit 0:2 verloren, zu harmlos wirkte das Auftreten der Griechen. Im Spiel gegen Nigeria konnte ein früher 0:1-Rückstand noch in ein 2:1 umgewandelt werden. Damit erzielte Griechenland seine ersten WM-Punkte und -Tore überhaupt. Ein Sieg gegen Argentinien, sowie eine gleichzeitige Niederlage der Südkoreaner gegen Nigeria hätten Griechenland noch ins Achtelfinale bringen können. Doch das Spiel gegen Argentiniens B-Mannschaft ging mit 0:2 verloren. Die Griechen mussten die vorzeitige Heimreise antreten. Otto Rehhagel trat daraufhin als Trainer des griechischen Nationalteams zurück.[18]

Die enttäuschende Leistung der nigerianischen Nationalmannschaft (nur ein Punkt aus 3 Spielen) hatte wesentlich schwerwiegendere Konsequenzen. Am 30. Juni 2010 verfügte der nigerianische Staatspräsident Goodluck Jonathan die Auflösung des nigerianischen Fußballverbandes sowie den Rückzug der Super Eagles für zwei Jahre von allen Turnieren. Er kündigte zudem an, für eventuelle Veruntreuungen von Geldern die Funktionäre zur Rechenschaft ziehen zu wollen.[19] Die Maßnahmen sollten einem grundlegenden Neuaufbau dienen, da die Probleme des nigerianischen Fußballteams struktureller Art seien.[19] Sie widersprachen allerdings dem FIFA-Prinzip staatlicher Nichteinmischung. In der Vergangenheit hatte die FIFA schon mehrfach Mannschaften wie die irakische oder bruneiische wegen staatlicher Eingriffe vorübergehend suspendiert.[20] Kurz vor Ablauf des Ultimatums, in dem die FIFA mit der Suspendierung Nigerias gedroht hatte, nahm der nigerianische Präsident seine Sperre für die Nationalmannschaften und die Auflösung des Verbandes am 5. Juli 2010 zurück.[21] 1996 war Nigeria für zwei Jahre vom afrikanischen Fußballverband CAF ausgeschlossen worden, nachdem das Team auf Anordnung des Militärdiktators Sani Abacha nicht an der Fußball-Afrikameisterschaft 1996 in Südafrika teilgenommen hatte.[19]

Gruppe C

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Gruppe C
Rang Land Tore Punkte
1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA 4:3 5
2 EnglandEngland England 2:1 5
3 SlowenienSlowenien Slowenien 3:3 4
4 AlgerienAlgerien Algerien 0:2 1
Vor dem Spiel England-USA am 12. Juni 2010
Sa., 12. Juni 2010, 20:30 Uhr in Rustenburg
England USA 1:1 (1:1)
So., 13. Juni 2010, 13:30 Uhr in Polokwane
Algerien Slowenien 0:1 (0:0)
Fr., 18. Juni 2010, 16:00 Uhr in Johannesburg (Ellis-Park-Stadion)
Slowenien USA 2:2 (2:0)
Fr., 18. Juni 2010, 20:30 Uhr in Kapstadt
England Algerien 0:0
Mi., 23. Juni 2010, 16:00 Uhr in Pretoria
USA Algerien 1:0 (0:0)
Mi., 23. Juni 2010, 16:00 Uhr in Port Elizabeth
Slowenien England 0:1 (0:1)

Eine der großen Überraschungen der Vorrunde war der Gruppensieg der Amerikaner in Gruppe C. Obwohl man im Auftaktspiel gegen England schon nach 4 Minuten in Rückstand geriet, konnte das Ergebnis kurz vor der Pause egalisiert werden: Ein harmloser Schuss von Clint Dempsey in der 40. Minute rutsche Englands Torwart Robert Green durch die Handschuhe hindurch ins Tor. Die USA konnte das Ergebnis bis zum Abpfiff verteidigen, und der erste Punkt gegen die hochfavorisierten Engländer eingeholt werden. Auch im zweiten Spiel gegen Slowenien gerieten die Amerikaner früh in Rückstand, nach 13. Minuten schoss Birsa die Osteuropäer in Führung, ehe Ljubijankič kurz vor der Pause auf 2:0 erhöhte. Alles schien auf eine Niederlage der USA hinauszulaufen, doch die Amerikaner gaben sich kämpferisch und schafften kurz nach der Halbzeit durch Landon Donovan den Anschlusstreffer. 8 Minuten vor Schluss traf Michael Bradley, Sohn von Trainer Bob Bradley, zum 2:2 Ausgleich. Mit zwei Unentschieden mussten die Amerikaner das letzte Spiel gegen Algerien gewinnen, durch Englands Sieg gegen Slowenien hätte ein Unentschieden nicht gereicht. Doch genau danach sah es lange Zeit aus, nachdem die Amerikaner nahezu fahrlässig mit der Chancenverwertung umgingen. Erst in der Nachspielzeit gelang Landon Donovan der erlösende Treffer zum 1:0 Sieg, somit war die USA nicht nur in der K.o.-Runde, sondern aufgrund des besseren Torverhältnisses sogar Gruppenerster.

Die Engländer galten, auch Aufgrund der souveränen Qualifikation, als einer der Topfavoriten auf den WM-Titel. Doch bereits im ersten Spiel gegen die USA wurde man dieser Favoritenrolle zu keiner Zeit gerecht. Zwar gelang Liverpools Steven Gerrard früh die Führung, der Rest der Partie war allerdings fahrig. Somit konnte auch der Patzer von Keeper Green nicht mehr ausgebessert werden, womit der Traumstart für den Favoriten misslang. Auch im zweiten Spiel sah die Lage nicht besser aus: Gegen Algerien gab es ein Tor- und Highlightarmes 0:0. Mit zwei Unentschieden waren die Engländer im letzten Gruppenspiel gegen Slowenien unter Zugzwang, schafften es aber, die Führung durch ein Tor von Defoe in der 23. Minute über die Zeit zu retten. England war damit Punktgleich mit der USA, aufgrund des schlechteren Torverhältnisses reichte es aber nur zu Platz 2 in der Gruppe.

Für Slowenien begann das Turnier als Außenseiter der Gruppe C furios: Durch den 1:0-Sieg im Auftaktspiel gegen Algerien konnten die ersten drei Punkte eingeholt werden. Auch im zweiten Spiel gegen die USA führte man zur Pause bereits mit 2:0. Am Ende schafften die Amerikaner allerdings noch den Ausgleich, sodass der Einzug in die K.o.-Runde vom letzten Spiel gegen England abhing. Ein Unentschieden oder eine Niederlage der USA gegen Algerien hätte den Slowenen für den Achtelfinaleinzug gereicht, doch man konnte nicht mehr an die guten Leistungen der vergangenen Spiele anknüpfen, und so ging das Spiel mit 0:1 verloren. Damit waren die Slowenen als Gruppendritter ausgeschieden.

In der WM Qualifikation konnte sich Algerien im Entscheidungsspiel überraschend gegen Ägypten durchsetzen, und damit nach 1982 und 1986 wieder bei einer WM-Endrunde teilnehmen. Doch bereits das erste Spiel gegen Slowenien ging mit 0:1 verloren. Den Engländern konnte man im zweiten Spiel zwar ein 0:0 abringen, doch Algeriens Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale waren nur noch Theorie. Auch im letzten Spiel gegen die USA konnte man zwar lange mithalten, am Ende reichte das zumeist auf Abwehrarbeit reduzierte Spiel der Nordafrikaner nicht mehr. Die 0:1-Niederlage besiegelte Algeriens Ausscheiden, kein einziges Tor konnte erzielt werden.

Gruppe D

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Gruppe D
Rang Land Tore Punkte
1 DeutschlandDeutschland Deutschland 5:1 6
2 GhanaGhana Ghana 2:2 4
3 AustralienAustralien Australien 3:6 4
4 SerbienSerbien Serbien 2:3 3
Die Mannschaften aus Ghana (vorne) und Deutschland kurz vor Anpfiff
So., 13. Juni 2010, 16:00 Uhr in Pretoria
Serbien Ghana 0:1 (0:0)
So., 13. Juni 2010, 20:30 Uhr in Durban
Deutschland Australien 4:0 (2:0)
Fr., 18. Juni 2010, 13:30 Uhr in Port Elizabeth
Deutschland Serbien 0:1 (0:1)
Sa., 19. Juni 2010, 16:00 Uhr in Rustenburg
Ghana Australien 1:1 (1:1)
Mi., 23. Juni 2010, 20:30 Uhr in Nelspruit
Australien Serbien 2:1 (0:0)
Mi., 23. Juni 2010, 20:30 Uhr in Johannesburg (Soccer City)
Ghana Deutschland 0:1 (0:0)

Die favorisierte deutsche Mannschaft sicherte sich gegen Australien ein klares 4:0, wobei der spätere Torschützenkönig Thomas Müller mit dem Treffer zum 3:0 sein erstes WM-Tor erzielte. Gegen Serbien unterlag man unglücklich mit 0:1, wobei unter anderem der Platzverweis von Miroslav Klose nach zwei gelben Karten sehr unterschiedlich diskutiert wurde. Eine weitere Besonderheit in diesem Spiel war der verschossene Elfmeter von Lukas Podolski, wodurch zum ersten Mal seit Uli Stielike 1982 wieder ein deutscher Spieler bei einer Weltmeisterschaft einen Elfmeter verschoss. Im dritten Spiel musste die deutsche Mannschaft für ein sicheres Weiterkommen somit gewinnen, was nach einem schwachen Spiel durch ein Tor von Mesut Özil auch gelang.

Ghana konnte zwar in der gesamten Vorrunde kein Tor aus dem Spiel heraus erzielen, erkämpfte aber durch je ein Elfmetertor gegen Serbien und Australien vier Punkte, was trotz einer 0:1-Niederlage gegen Deutschland zum Weiterkommen ausreichte.

Serbien verlor das erste Spiel gegen Ghana unglücklich, konnte aber dank einer stärkeren Leistung gegen Deutschland einen Sieg holen, wobei Torwart Vladimir Stojković einen wichtigen Elfmeterschuss gegen Podolski hielt. Durch ein Sieg gegen Australien bzw. ein Remis bei gleichzeitiger Niederlage Deutschlands gegen Ghana hätte die serbische Mannschaft die K.O.-Runde sicher erreichen können. Jedoch verlor man trotz einer besseren ersten Halbzeit mit 1:2, wodurch Serbien mit drei Punkten ausschied.

Australien verlor gegen Deutschland mit 0:4. Im zweiten Spiel ging man zunächst in Führung, kassierte aber in derselben Halbzeit durch einen Handelfmeter noch den Ausgleich zum 1:1-Endstand. Schließlich schied man trotz eines Sieges gegen Serbien aus, da für ein Erreichen des Achtelfinales ein Sieg mit 4 Toren Vorsprung nötig gewesen wäre.

Gruppe E

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Gruppe E
Rang Land Tore Punkte
1 NiederlandeNiederlande Niederlande 5:1 9
2 JapanJapan Japan 4:2 6
3 DanemarkDänemark Dänemark 3:6 3
4 KamerunKamerun Kamerun 2:5 0
Szene aus dem Spiel Niederlande - Dänemark am 14. Juni 2010
Mo., 14. Juni 2010, 13:30 Uhr in Johannesburg (Soccer City)
Niederlande Dänemark 2:0 (0:0)
Mo., 14. Juni 2010, 16:00 Uhr in Bloemfontein
Japan Kamerun 1:0 (1:0)
Sa., 19. Juni 2010, 13:30 Uhr in Durban
Niederlande Japan 1:0 (0:0)
Sa., 19. Juni 2010, 20:30 Uhr in Pretoria
Kamerun Dänemark 1:2 (1:1)
Do., 24. Juni 2010, 20:30 Uhr in Rustenburg
Dänemark Japan 1:3 (0:2)
Do., 24. Juni 2010, 20:30 Uhr in Kapstadt
Kamerun Niederlande 1:2 (0:1)

Topfavorit der Gruppe E waren die Niederlande, auch aufgrund der souveränen Qualifikation mit acht Siegen in acht Spielen. Gegen sehr defensive Dänen wurde der Auftakt allerdings zum Geduldsspiel für Bert van Marwijk und seine Holländer: Erst ein Eigentor von Daniel Agger kurz nach der Pause brachte Schwung in den niederländischen Angriffsfußball, Dirk Kuyt traf kurz vor Abpfiff zum 2:0. Auch das zweite Spiel gegen Japan verlief Arm an Höhepunkten, die hochgelobte Offensive der Holländer kam gegen dicht stehende Asiaten nur schwer in Fahrt. Ein Gewaltschuss von Sneijder in der 53. Minute landete im Tor von Kawashima und markirte den 1:0 Endstand. Im letzten Spiel gegen Kamerun ging man durch einen Treffer von van Persie nach einer knappen halben Stunde in Führung, doch ein Handspiel von Rafael van der Vaart brachte den Kamerunern in der 65. Minute einen Elfmeter, den Eto´o zum Ausgleich verwandelte. Der lange verletzte Arjen Robben feierte in der 73. Minute mit seiner Einwechslung seinen WM-Auftakt, und nur zehn Minuten später gelang ihm die Vorlage zur 1:2-Führung, die Huntelaar einnetzte. Somit waren die Niederlande Erster der Gruppe E und zusammen mit Argentinien die einzige Mannschaft, die alle Vorrundenspiele gewann.

Das erste Spiel der Japaner gegen Kamerun gestaltete sich sehr fahrig, mit wenig Offensivdrang beider Mannschaften. In der 38. Minute schoss Keisuke Konda das 1:0 für die Asiaten, das einzige Highlight der Partie und gleichzeitig der Endstand. Gegen die Holländer musste man im zweiten Spiel zwar eine Niederlage hinnehmen, trotzdem konnte sich Japan im letzten Gruppenspiel noch für die K.O-Runde qualifizieren. Gegen Dänemark stand es nach 2 Freistoßtoren von Honda und Endo schon nach einer knappen halben Stunde 2:0. Ein verwandelter Foulelfmeter von Tomasson kurz vor Schluss brachte die Dänen nochmal ran, doch in der 89. Minute schoss der eingewechselte Okazaki das Tor zum 1:3 Endstand, und damit Japan ins Achtelfinale.

Lange konnten die Dänen im Auftaktspiel mit den Niederländern mithalten, doch ein Eigentor von Agger nahm ihnen den Wind aus den Segeln, das Spiel wurde mit 2:0 verloren. Im zweiten Spiel gegen Kamerun lag man schon nach zehn Minuten in Rückstand, doch Tore von Bendtner und Rommedahl brachten die Dänen zurück, das Spiel konnte mit 2:1 gewonnen werden. Somit war im letzten Spiel gegen Japan für die Mannschaft von Morten Olsen noch der zweite Platz drin, doch am Ende musste man sich mit 1:3 geschlagen geben und als Gruppendritter nach der Vorrunde die WM beenden.

Nachdem Kameruns Starspieler Samuel Eto´o kurz vor der WM aufgrund der Kritik von Roger Milla mit Boykott gedroht hatte, entstand schon im Vorfeld viel Unruhe in der und um die Mannschaft. Am Ende stand Eto´o doch im Kader, doch Kamerun konnte zu keinem Zeitpunkt die hohen Erwartungen des Landes erfüllen. Alle drei Gruppenspiele gingen verloren. Kamerun beendete die erste WM auf dem eigenen Kontinent als schlechteste afrikanische Mannschaft.

Gruppe F

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Gruppe F
Rang Land Tore Punkte
1 ParaguayParaguay Paraguay 3:1 5
2 SlowakeiSlowakei Slowakei 4:5 4
3 NeuseelandNeuseeland Neuseeland 2:2 3
4 ItalienItalien Italien 4:5 2
Das Italienische Team am 14. Juni beim Spiel gegen Paraguay, das mit einem Unentschieden endete.
Mo., 14. Juni 2010, 20:30 Uhr in Kapstadt
Italien Paraguay 1:1 (0:1)
Di., 15. Juni 2010, 13:30 Uhr in Rustenburg
Neuseeland Slowakei 1:1 (0:0)
So., 20. Juni 2010, 13:30 Uhr in Bloemfontein
Slowakei Paraguay 0:2 (0:1)
So., 20. Juni 2010, 16:00 Uhr in Nelspruit
Italien Neuseeland 1:1 (1:1)
Do., 24. Juni 2010, 16:00 Uhr in Johannesburg (Ellis-Park-Stadion)
Slowakei Italien 3:2 (1:0)
Do., 24. Juni 2010, 16:00 Uhr in Polokwane
Paraguay Neuseeland 0:0

Nach Vizeweltmeister Frankreich in Gruppe A schied mit Italien auch der amtierende Weltmeister aus. Für Italien war dies zugleich das erste Vorrundenaus seit der WM 1974. Italien ist damit der vierte Titelverteidiger seit 1950 (ebenfalls Italien), 1966 (Brasilien) und 2002 (Frankreich), der in der ersten Runde ausschied. Die Slowakei erreichte durch ihren Sieg über Italien nach drei gescheiterten WM-Qualifikationsversuchen bei ihrer ersten Teilnahme als eigenständige Nation auf Anhieb das Achtelfinale. Neuseeland konnte bei seiner zweiten WM-Teilnahme nach der WM 1982 seine ersten Punkte bei einer Weltmeisterschaft erzielen und schied als einzige Mannschaft ungeschlagen aus dem Turnier aus. Neuseeland ist damit die fünfte Mannschaft, die ungeschlagen aus der Vorrunde ausschied (nach 1958 (England), 1974 (Schottland), 1982 (Kamerun) und 1998 (Belgien)).

Gruppe G

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Gruppe G
Rang Land Tore Punkte
1 BrasilienBrasilien Brasilien 5:2 7
2 PortugalPortugal Portugal 7:0 5
3 ElfenbeinküsteElfenbeinküste Elfenbeinküste 4:3 4
4 Korea NordNordkorea Nordkorea 1:12 0
Die Mannschaften von Nordkorea (im Vordergrund) und Brasilien kurz vor dem Spiel.
Di., 15. Juni 2010, 16:00 Uhr in Port Elizabeth
Elfenbeinküste Portugal 0:0
Di., 15. Juni 2010, 20:30 Uhr in Johannesburg (Ellis-Park-Stadion)
Brasilien Nordkorea 2:1 (0:0)
So., 20. Juni 2010, 20:30 Uhr in Johannesburg (Soccer City)
Brasilien Elfenbeinküste 3:1 (1:0)
Mo., 21. Juni 2010, 13:30 Uhr in Kapstadt
Portugal Nordkorea 7:0 (1:0)
Fr., 25. Juni 2010, 16:00 Uhr in Durban
Portugal Brasilien 0:0
Fr., 25. Juni 2010, 16:00 Uhr in Nelspruit
Nordkorea Elfenbeinküste 0:3 (0:2)

Brasilien galt wie immer als der Favorit der Gruppe G. Im ersten Spiel gegen Nordkorea jedoch tat sich die Mannschaft mit ihrer neuen, bodenständigeren Spielweise ungewöhnlich schwer und konnte lange keinen Vorteil gegen die abwehrstarken Koreaner erringen. Erst in der zweiten Halbzeit gelangen die beiden Siegtore, allerdings konnte Nordkorea in der 89. Minute noch auf 1:2 verkürzen. Das Spiel gegen die Elfenbeinküste gewann man trotz einer gelb-roten Karte für Spielmacher Kaká mit 3:1 - wobei Luis Fabiano das 2:0 allerdings regelwidrig unter Zuhilfenahme des Arms erzielte - und sicherte sich dann in einem eher enttäuschenden Spiel gegen defensiv ausgerichtete Portugiesen, in dem insgesamt 7 gelbe Karten fielen, den Gruppensieg.

Portugal enttäuschte als Mitfavorit im ersten Spiel gegen die Elfenbeinküste mit einem 0:0. Gegen Nordkorea lief man dann erheblich spielfreudiger auf und gewann gegen schwächelnde Nordkoreaner mit einem erdrückenden 7:0. Somit war der zweite Gruppenplatz nahezu sicher, den sich Portugal im letzten Spiel mit einem 0:0 holte.

Die Elfenbeinküste schied trotz 4 Punkten als Gruppendritter aus. Einem 0:0 gegen Portugal folgte trotz Spielfreude eine Niederlage gegen Brasilien, bei der nur Kapitän Didier Drogba auf 1:3 verkürzen konnte. Erst im letzten Spiel gelang ein versöhnlicher Sieg gegen Nordkorea, der aber wegen der nicht erfolgenden Niederlage Portugals gegen Brasilien keinen Effekt mehr hatte.

Dem Außenseiter Nordkorea wurden in dieser Gruppe keine großen Chancen eingeräumt. Das knappe 1:2 gegen Brasilien wurde jedoch als Achtungserfolg angesehen, weshalb man sich im totalitären Heimatland - in dem Spiele normalerweise nur zeitversetzt gesendet werden, um sie bei unliebsamen Ergebnissen aus dem Programm streichen zu können - dazu entschloss, das Spiel gegen Portugal live zu senden. Man erhoffte eine Revanche für das Viertelfinalspiel 1966, das Nordkorea trotz einer 3:0-Führung am Ende mit 3:5 verlor. Ironischerweise blieb das Spiel gegen die starken Brasilianer jedoch das Beste der koreanischen Mannschaft, die Neuauflage gegen Portugal endete mit einem desaströsen 0:7. Der nordkoreanische Kommentator schwieg nach dem vierten Tor, nach dem Abpfiff wurde die Sendung kommentarlos beendet. Auch im letzten Spiel gegen die Elfenbeinküste hatte die Mannschaft keinen Erfolg mehr und verlor mit 0:3, womit sie mit dem schlechtesten Torverhältnis aller WM-Mannschaften in der Vorrunde ausschied.
Bereits nach dem Spiel gegen Portugal wurden Gerüchte laut, dass die koreanische Mannschaft im Heimatland für ihre unzureichenden Leistungen bestraft werden könnte. Die FIFA leitete eine Untersuchung in die Wege, stellte sie allerdings mittlerweile wieder ein, da sich keine verdachtserhärtenden Hinweise ergaben.

Gruppe H

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Gruppe H
Rang Land Tore Punkte
1 SpanienSpanien Spanien 4:2 6
2 ChileChile Chile 3:2 6
3 SchweizSchweiz Schweiz 1:1 4
4 HondurasHonduras Honduras 0:3 1
Szene aus dem Spiel Schweiz-Spanien
Mi., 16. Juni 2010, 13:30 Uhr in Nelspruit
Honduras Chile 0:1 (0:1)
Mi., 16. Juni 2010, 16:00 Uhr in Durban
Spanien Schweiz 0:1 (0:0)
Mo., 21. Juni 2010, 16:00 Uhr in Port Elizabeth
Chile Schweiz 1:0 (0:0)
Mo., 21. Juni 2010, 20:30 Uhr in Johannesburg (Ellis-Park-Stadion)
Spanien Honduras 2:0 (1:0)
Fr., 25. Juni 2010, 20:30 Uhr in Pretoria
Chile Spanien 1:2 (0:2)
Fr., 25. Juni 2010, 20:30 Uhr in Bloemfontein
Schweiz Honduras 0:0

Spanien galt als der klare Favorit der Gruppe H, da das Land bereits die Fußball-Europameisterschaft 2008 gewonnen hatte und eine hervorragende Qualifikation gespielt hatte. Umso überraschender war die 0:1-Auftaktniederlage der Mannschaft gegen die Schweiz, die zum einen dem Unvermögen der spanischen Mannschaft, ihren Ballbesitz zu verwerten, als auch der soliden Schweizer Defensive zu verdanken war. Gegen Honduras steigerte sich die Mannschaft dann allerdings und gewann mit einem verdienten 2:0, ebenso wie gegen Chile mit 2:1. Drei der Tore erzielte Stürmer David Villa, der später mit 5 Toren zu den besten Schützen des Turniers gehören sollte.

Chile gewann das erste Spiel überlegen mit 1:0, ebenso wie gegen die Schweizer, wodurch man mit einem Unentschieden gegen Spanien den Achtelfinaleinzug sicherstellen konnte. Trotz einer relativ starken Leistung, bei der Rodrigo Millar einen der zwei einzigen spanischen Gegentreffer überhaupt erzielte, verlor man das Spiel, konnte dank des nicht erfolgenden Sieges der Schweiz im letzten Spiel gegen Honduras aber trotzdem das Achtelfinale erreichen.

Die Schweiz glänzte zwar besonders gegen Spanien mit einer gut ausgebildeten Defensive, wies aber während der gesamten Vorrunde teils gravierende Schwächen in der Offensive auf. Gewann man gegen Spanien durch ein etwas kurioses Kontertor von Gelson Fernandes, fing man sich seinerseits im Spiel gegen Chile einen Treffer ein. Zuvor hatte die Schweiz mit insgesamt 558 Minuten ohne Gegentor bei Weltmeisterschaften den Rekord von Italien überboten. Gegen Honduras hätte man den Achtelfinaleinzug klarstellen können, doch wegen unzureichender Offensivbemühungen der Schweizer reichte es nur zu einem 0:0, wodurch die Mannschaft trotz des Sieges über den Europameister als Drittplatzierter ausschied.

Honduras machte in seinen Spielen keine sonderlich gute Figur und verlor 0:1 und 0:2 gegen Chile und Spanien. Lediglich gegen schwache Schweizer konnte man mit einer besseren Leistung aufwarten und letztlich noch einen Punkt sichern.

Finalrunde

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Finalrunde


Spielplan Finalrunde

Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Finale
                           
           
  A1: UruguayUruguay Uruguay  2
  B2: Korea SudSüdkorea Südkorea  1  
  UruguayUruguay Uruguay  1 (4)2
    GhanaGhana Ghana  1 (2)0  
  C1: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA  10
  D2: GhanaGhana Ghana  21  
  UruguayUruguay Uruguay  2
    NiederlandeNiederlande Niederlande  3  
  E1: NiederlandeNiederlande Niederlande  2
  F2: SlowakeiSlowakei Slowakei  1  
  NiederlandeNiederlande Niederlande  2
    BrasilienBrasilien Brasilien  1  
  G1: BrasilienBrasilien Brasilien  3
  H2: ChileChile Chile  0  
  NiederlandeNiederlande Niederlande  00
    SpanienSpanien Spanien  11
  B1: ArgentinienArgentinien Argentinien  3
  A2: MexikoMexiko Mexiko  1  
  ArgentinienArgentinien Argentinien  0
    DeutschlandDeutschland Deutschland  4  
  D1: DeutschlandDeutschland Deutschland  4
  C2: EnglandEngland England  1  
  DeutschlandDeutschland Deutschland  0
    SpanienSpanien Spanien  1   Spiel um Platz drei
  F1: ParaguayParaguay Paraguay  0 (5)2
  E2: JapanJapan Japan  0 (3)0  
  ParaguayParaguay Paraguay  0   UruguayUruguay Uruguay  2
    SpanienSpanien Spanien  1     DeutschlandDeutschland Deutschland  3
  H1: SpanienSpanien Spanien  1
  G2: PortugalPortugal Portugal  0  

1 Sieg nach Verlängerung
2 Sieg im Elfmeterschießen

Achtelfinale

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Finalrunde#Achtelfinale
Nr. Tag und Uhrzeit Spielort Erste Mannschaft Zweite Mannschaft Ergebnis
1 Sa., 26. Juni 2010, 16:00 Uhr Port Elizabeth UruguayUruguay Uruguay Korea SudSüdkorea Südkorea 2:1 (1:0)
2 Sa., 26. Juni 2010, 20:30 Uhr Rustenburg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten GhanaGhana Ghana 1:2 n. V. (1:1, 0:1)
3 So., 27. Juni 2010, 16:00 Uhr Bloemfontein DeutschlandDeutschland Deutschland EnglandEngland England 4:1 (2:1)
4 So., 27. Juni 2010, 20:30 Uhr Johannesburg (Soccer City) ArgentinienArgentinien Argentinien MexikoMexiko Mexiko 3:1 (2:0)
5 Mo., 28. Juni 2010, 16:00 Uhr Durban NiederlandeNiederlande Niederlande SlowakeiSlowakei Slowakei 2:1 (1:0)
6 Mo., 28. Juni 2010, 20:30 Uhr Johannesburg (Ellis Park) BrasilienBrasilien Brasilien ChileChile Chile 3:0 (2:0)
7 Di., 29. Juni 2010, 16:00 Uhr Pretoria ParaguayParaguay Paraguay JapanJapan Japan 0:0 n. V., 5:3 i. E.
8 Di., 29. Juni 2010, 20:30 Uhr Kapstadt SpanienSpanien Spanien PortugalPortugal Portugal 1:0 (0:0)

Viertelfinale

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Finalrunde#Viertelfinale
Nr. Tag und Uhrzeit Spielort Erste Mannschaft Zweite Mannschaft Ergebnis
1 Fr., 2. Juli 2010, 16:00 Uhr Port Elizabeth NiederlandeNiederlande Niederlande BrasilienBrasilien Brasilien 2:1 (0:1)
2 Fr., 2. Juli 2010, 20:30 Uhr Johannesburg (Soccer City) UruguayUruguay Uruguay GhanaGhana Ghana 1:1 n. V. (1:1, 0:1), 4:2 i. E.
3 Sa., 3. Juli 2010, 16:00 Uhr Kapstadt ArgentinienArgentinien Argentinien DeutschlandDeutschland Deutschland 0:4 (0:1)
4 Sa., 3. Juli 2010, 20:30 Uhr Johannesburg (Ellis Park) ParaguayParaguay Paraguay SpanienSpanien Spanien 0:1 (0:0)

Halbfinale

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Finalrunde#Halbfinale
Nr. Tag und Uhrzeit Spielort Erste Mannschaft Zweite Mannschaft Ergebnis
1 Di., 6. Juli 2010, 20:30 Uhr Kapstadt UruguayUruguay Uruguay NiederlandeNiederlande Niederlande 2:3 (1:1)
2 Mi., 7. Juli 2010, 20:30 Uhr Durban DeutschlandDeutschland Deutschland SpanienSpanien Spanien 0:1 (0:0)

Spiel um Platz 3

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Finalrunde#Spiel um Platz 3
Tag und Uhrzeit Spielort Erste Mannschaft Zweite Mannschaft Ergebnis
Sa., 10. Juli 2010, 20:30 Uhr Port Elizabeth UruguayUruguay Uruguay DeutschlandDeutschland Deutschland 2:3 (1:1)

Zum ersten Mal gab es eine Neuauflage im Spiel um Platz 3, nämlich die der Begegnung von 1970. Bis dahin war jede Paarung in dieser Runde einmalig. Zudem wurde Deutschland als erste Mannschaft zum zweiten Mal in Folge WM-Dritter.

Finale

Hauptartikel: Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Finalrunde#Finale
Tag und Uhrzeit Spielort Erste Mannschaft Zweite Mannschaft Ergebnis
So., 11. Juli 2010, 20:30 Uhr Johannesburg (Soccer City) NiederlandeNiederlande Niederlande SpanienSpanien Spanien 0:1 n. V.
Die spanische Mannschaft bei der Meisterfeier

Zum ersten Mal seit 1978 standen wieder zwei Mannschaften im Finale, die beide bis dahin noch nie Weltmeister geworden waren. Mit dem Sieg der Spanier wurde eine zweite Parallele zur WM 1978 aufgestellt: Seitdem war es das erste Mal, dass ein Team Weltmeister wurde, obwohl es im Laufe des Turniers eine Niederlage einstecken musste. Dass eine Mannschaft nach einer Auftaktniederlage noch Weltmeister wurde, war hingegen ein Novum.

Zum ersten Mal seit 1962 blieb der WM-Pokal auf demselben Kontinent, nämlich in Europa. Dabei wechselte er zum ersten Mal überhaupt das Land, aber nicht den Kontinent. Mit Spanien wurde zudem erstmals eine europäische Mannschaft bei einer Endrunde außerhalb Europas Weltmeister.


Beste Torschützen

Die Reihenfolge der Einzelspieler richtet sich nach den Kriterien der FIFA für den „Goldenen Schuh“[22]. Dabei zählen zuerst die erzielten Treffer. Sind diese gleich, entscheidet die Anzahl der Vorlagen. Ist auch diese gleich, wird der Spieler mit den geringeren Einsatzminuten höher bewertet.[23]

Rang Spieler Tore davon
Strafst.
Vorl. Min
01 DeutschlandDeutschland Thomas Müller „Goldener Schuh“ 5 0 3 473
02 SpanienSpanien David Villa „Silberner Schuh“ 5 0 1 635
03 NiederlandeNiederlande Wesley Sneijder „Bronzener Schuh“ 5 0 1 652
04 UruguayUruguay Diego Forlán 5 1 1 654
05 ArgentinienArgentinien Gonzalo Higuaín 4 0 0 341
06 SlowakeiSlowakei Róbert Vittek 4 1 0 353
07 DeutschlandDeutschland Miroslav Klose 4 0 0 357
08 UruguayUruguay Luis Alberto Suárez Díaz 3 0 2 543
09 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Landon Donovan 3 1 0 390
10 BrasilienBrasilien Luís Fabiano 3 0 0 418
11 GhanaGhana Asamoah Gyan 3 2 0 501
12 DeutschlandDeutschland Lukas Podolski 2 0 2 531
13 BrasilienBrasilien Elano 2 0 1 140
14 PortugalPortugal Tiago 2 0 1 298
15 BrasilienBrasilien Robinho 2 0 1 354
16 NiederlandeNiederlande Arjen Robben 2 0 1 387
17 JapanJapan Keisuke Honda 2 0 1 390
18 AustralienAustralien Brett Holman 2 0 0 136
19 MexikoMexiko Javier Hernández 2 0 0 169
20 NigeriaNigeria Kalu Uche 2 0 0 195
21 KamerunKamerun Samuel Eto’o 2 1 0 270
22 ArgentinienArgentinien Carlos Tévez 2 0 0 324
23 Korea SudSüdkorea Lee Chung-yong 2 0 0 359
24 Korea SudSüdkorea Lee Jung-soo 2 0 0 360
25 SpanienSpanien Andrés Iniesta 2 0 0 557
26 DeutschlandDeutschland Mesut Özil 1 0 3 586
58 DeutschlandDeutschland Marcell Jansen 1 0 0 154
65 DeutschlandDeutschland Cacau 1 0 0 205
66 SchweizSchweiz Gelson Fernandes 1 0 0 213
94 DeutschlandDeutschland Sami Khedira 1 0 0 608
95 DeutschlandDeutschland Arne Friedrich 1 0 0 630
Gewinner des „Goldenen Schuhs“: Thomas Müller
Gewinner des „Silbernen Schuhs“: David Villa
Gewinner des „Bronzenen Schuhs“: Wesley Sneijder

Darüber hinaus gab es weitere 65 Spieler mit einem Treffer. Hinzu kamen zwei Eigentore.

Der Verein, dessen Spieler die meisten Tore erzielten, war der FC Bayern München (12 Tore, davon 5 durch Müller und 4 durch Klose), gefolgt von Inter Mailand (9 Tore, davon 5 durch Sneijder) und Atlético Madrid (6 Tore, davon 5 durch Forlán).

Die Nationale Liga mit den erfolgreichsten Torschützen war die spanische Primera División (29 Tore: u. a. Forlán 5, Villa 5, Higuaín 4, Fabiano 3), gefolgt von der deutschen Bundesliga (21 Tore: u. a. Müller 5, Klose 4) und der italienischen Serie A (16 Tore: u. a. Sneijder 5); die Spieler der englischen Premier League kamen auf 12 Tore (u. a. Donovan 3).[24]

Auszeichnungen

Weltmeister und Platzierte

Der Weltmeister Spanien erhielt unmittelbar nach dem Finale durch einen Vertreter der FIFA den Pokal, der vor der Abreise aus Südafrika gemäß Reglement[25] durch eine vergoldete Replik ersetzt wurde. Auch die Replik bleibt Eigentum der FIFA und muss dieser auf Verlangen zurückgegeben werden. Zudem erhielten die Mannschaften der drei Erstplatzierten Spanien, Niederlande und Deutschland je 50 Medaillen in Gold, Silber bzw. Bronze.

Goldener Ball

Diego Forlán wurde von Medienrepräsentanten aus einer Auswahl von zehn von der FIFA nominierten Spielern zum besten Spieler der WM gewählt und somit Gewinner des Goldenen Balls, gefolgt von Wesley Sneijder (Silberner Ball) und David Villa (Bronzener Ball). Die Deutschen Bastian Schweinsteiger und Mesut Özil waren ebenfalls unter den zehn Nominierten.

Goldener Schuh

Die drei besten Torschützen erhielten den goldenen, silbernen bzw. bronzenen Schuh.

Goldener Handschuh

Iker Casillas aus Spanien wurde von der technischen Studiengruppe der FIFA zum besten Torhüter des Turniers gewählt.

FIFA-Fairplay-Trophäe

Die in der Fairplay-Wertung des Turniers am besten bewertete Mannschaft Spanien erhielt die FIFA-Fairplay-Trophäe, sowie eine Fairplay-Medaille für jeden Spieler und jeden Offiziellen, ein Diplom und einen Gutschein im Wert von 50.000 US-Dollar, der für Fußballausrüstung in der Nachwuchsförderung zu verwenden ist.

Bester junger Spieler

Der deutsche Thomas Müller wurde von der technischen Studiengruppe der FIFA zum besten Nachwuchsspieler bestimmt.

Das unterhaltsamste Team

Auf der Webseite FIFA.com wurde eine Abstimmung zur unterhaltsamsten Mannschaft gestartet, in der Deutschland vor Uruguay führt.[26] Entgegen der Ankündigung im Reglement wurde der Preis nicht offiziell verliehen.[27]

Man of the Match

In Zusammenarbeit mit dem Sponsor Budweiser wurde per Internetabstimmung zu jedem Endrundenspiel der beste Mann des Spiels (Man of the Match oder auch Budweiser Man of the Match) bestimmt.[28] Mit vier Auszeichnungen für die Spiele gegen Dänemark, Japan, Brasilien und Uruguay hat der niederländische Fußballspieler Wesley Sneijder diese Auszeichnung am häufigsten erhalten.[29]

Deutsche Gewinner:

Schweizer Gewinner:

All-Star-Team

Am 15. Juli 2010 veröffentlichte die FIFA das All-Star-Team der Weltmeisterschaft.[30] Im Unterschied zu früheren Turnieren wurde diesmal eine beste Elf anstelle einer 23-köpfigen Auswahl gewählt.

Torhüter Abwehr Mittelfeld Stürmer

SpanienSpanien Iker Casillas

DeutschlandDeutschland Philipp Lahm
SpanienSpanien Carles Puyol
BrasilienBrasilien Maicon
SpanienSpanien Sergio Ramos

NiederlandeNiederlande Wesley Sneijder
DeutschlandDeutschland Bastian Schweinsteiger
SpanienSpanien Andrés Iniesta
SpanienSpanien Xavi

SpanienSpanien David Villa
UruguayUruguay Diego Forlán

Ehrungen der Platzierten

In den Niederlanden wurden Bert van Marwijk und Giovanni van Bronckhorst zu Rittern des Ordens von Oranien-Nassau geschlagen. Bundespräsident Wulff kündigte am Tag nach dem Spiel um Platz 3 an, Joachim Löw das Bundesverdienstkreuz und den Spielern das Silberne Lorbeerblatt zu verleihen. Die deutsche Mannschaft wurde zum insgesamt neunten Mal und zum dritten Mal als WM-Dritter als Deutschlands Mannschaft des Jahres gewählt. Weltmeister Spanien wurde 2011 bei den Laureus World Sports Awards zur Mannschaft des Jahres gewählt.

Auswirkungen auf die FIFA-Weltrangliste

Durch den WM-Sieg kletterte Spanien in der am 14. Juli 2010 veröffentlichten FIFA-Weltrangliste mit dem neuen Rekordwert von 1.883 Punkten auf Platz 1. Auch die Platzierten konnten sich verbessern: Die Niederlande und Deutschland um jeweils zwei Plätze auf Rang 2 bzw. 4. Dagegen rutschten aus den Top-10 Brasilien um 2, Portugal um 5, Italien um 6 und Frankreich um 12 Plätze ab. Frankreich fiel damit erstmals seit 1998 aus den Top 20, wobei die Platzierung 1998 dadurch bedingt war, dass man als Veranstalter der WM 1998 nur weniger gewichtete Freundschaftsspiele bestritten hatte. Die größten Sprünge von den WM-Teilnehmern nach oben machten Neuseeland (24 Plätze), Südafrika (17 Plätze), Paraguay (15 Plätze), Japan (13 Plätze), Uruguay (10 Plätze), Ghana (9 Plätze) und Chile (8 Plätze). Uruguay schaffte erstmals seit Bestehen der FIFA-Weltrangliste den Sprung in die Top-10, Slowenien erstmals in die Top-20. Die meisten Plätze von den WM-Teilnehmern verlor Kamerun (21). Ohne Spiel bei der WM erreichte Ägypten erstmals mit Platz 9 einen einstelligen Tabellenplatz, wobei man in erster Linie vom Vorrundenaus der Finalisten von 2006 profitierte.[31]

Organisation

Finanzen

Das Gesamtvolumen der Investitionen für die Weltmeisterschaft betrug laut den Bewerbungsunterlagen von Südafrika 825 Millionen US-Dollar. Etwa 467 Millionen Euro wollte das Organisationskomitee der WM durch Kartenverkäufe einnehmen, lokale Sponsoren sollten etwa 47 Millionen beisteuern.

Die 32 teilnehmenden Verbände erhielten davon insgesamt über 283 Millionen Euro, gestaffelt nach ihrem sportlichen Erfolg. Die 16 Mannschaften, die nach der Vorrunde ausschieden, bekamen je 6,5 Millionen, die acht Achtelfinal-Verlierer je 7,3 Millionen und die vier im Viertelfinale unterliegenden Teilnehmer je 11,3 Millionen. An die Verbände der vier erstplatzierten Mannschaften wurden 14,6, 16,2, 19,5 und 24,4 Millionen Euro „Antritts- und Erfolgsprämie“ ausgezahlt. Dazu kamen für jeden Teilnehmer einheitlich etwa 815.000 Euro als Erstattung der Vorbereitungskosten sowie, erstmalig bei einer WM, eine Gesamtsumme in Höhe von 32,5 Millionen Euro an die Vereine der teilnehmenden Spieler – und zwar 1300 Euro pro Spieler und Tag (einschließlich der Vorbereitungszeit).[32]

Eintrittskarten

Für das Turnier standen insgesamt 3.422.868 Eintrittskarten zur Verfügung;[3] 480.000 waren für südafrikanische Fans reserviert, weitere 1,5 Millionen konnten Zuschauer aus dem Ausland erwerben, der Rest ging an Sponsoren, Mitglieder der FIFA und an die Spieler. Die erste von fünf Verkaufsphasen begann mit einer Registrierungsphase vom 20. Februar bis zum 31. März 2009 und einer Auslosung am 15. April 2009.[33] Nach Ende der dritten Verkaufsphase am 13. Januar 2010 wurde festgestellt, dass der Ticketverkauf bis dahin unter den Erwartungen geblieben war.[34]

Die Preise für die Eintrittskarten waren in vier Kategorien geteilt und erstreckten sich von umgerechnet rund 20 US-Dollar in der Kategorie 4 bei einem Gruppenspiel bis 900 US-Dollar für eine Endspielkarte der Kategorie 1.[3] Die rund 480.000 Eintrittskarten der Kategorie 4 waren den Einwohnern von Südafrika vorbehalten, wurden im Gegensatz zu den in US-Dollar abgerechneten Karten der Kategorien 1 bis 3 in südafrikanischen Rand bezahlt[35] und kosteten umgerechnet rund zwischen 13 und 100 Euro.[3] Erstmals gab es einen Kartenfonds, der Tickets an Einwohner des Gastgeberlandes verschenkte, die sich sonst kein Spiel live anschauen konnten.[35] Er enthielt für alle Spiele zusammen 120.000 Freikarten der Kategorie 4.[3] Davon gehen nach FIFA-Angaben 54.000 Eintrittskarten an die am Stadionbau beteiligten Arbeiter und „66.000 an Südafrikanerinnen und Südafrikaner, die sich in sozialen und kommunalen Programmen engagieren.“[36]

Trotz des nach FIFA-Angaben zufriedenstellenden Verkaufs von 97 Prozent der verfügbaren Tickets zeigten sich bei einigen Spielen zahlreiche leere Sitzplätze.[37] Die Vorrundenpartie Niederlande gegen Dänemark fand vor etwa 10.000 leeren Plätzen statt, die offiziell angegebene Zuschauerzahl von 83.465 ließ jedoch nur auf rund 1.000 fehlende Zuschauer schließen.[37] FIFA-Mediendirektor Nicolas Maingot kommentierte, Untersuchungen darüber hätten begonnen: „Die Karten sind verkauft, aber die Plätze bleiben dennoch leer.“[37] Frühere Angaben, alle WM-Tickets hätten reißenden Absatz gefunden, hatten sich bereits als falsch herausgestellt.[37]

Infrastruktur

Transportsystem

Für die Fußball-WM wurden die internationalen Flughäfen Johannesburg und Kapstadt ausgebaut, in Durban wurde ein komplett neuer Flughafen errichtet, um dem erhöhten Fluggastaufkommen gerecht zu werden. Insgesamt gibt es zehn südafrikanische Flughäfen, die Großflugzeuge abfertigen können.

Pünktlich zum Beginn der Weltmeisterschaft wurde der erste Abschnitt des neuen Eisenbahnsystems Gautrain in der Metropolregion zwischen Pretoria und Johannesburg eröffnet. Nutzbar sind für die Veranstaltung auch Abschnitte des vorhandenen, mehr als 20.000 Kilometer umfassenden Eisenbahnnetzes. Das Straßennetz mit über 73.000 Kilometern asphaltierter Straßen und Autobahnen gilt als in sehr gutem Zustand, auch dank der Verkehrsinvestitionen des südafrikanischen Staates in Höhe von 170 Milliarden Rand.[38]

Ein Streik von Busfahrern, die mit Protesten ihre Forderung nach Bezahlung von Überstunden unterstreichen wollten, wurde nach Zugeständnissen binnen eines Tages beendet (→ Probleme).

Sicherheitskräfte

Für die Sicherheit der Fußball-WM wurden nach Regierungsangaben 41.000 Polizeikräfte bereitgestellt, die Ausgaben in Höhe von 640 Millionen Rand bedeuten; 10.000 der eingesetzten Polizisten wurden als Reservisten zusätzlich herangezogen. Bei Streiks der Stadion-Ordner (→ Probleme) mussten außerdem Polizeischüler einspringen.[39]

Während das Vorgehen der Polizeikräfte bei Protestaktionen auch Kritik ausgesetzt war, wurde die vor der WM häufig in Frage gestellte Sicherheit[40] der Fußballfans während der Weltmeisterschaft sehr positiv beurteilt: Einige der kriminalitätsfördernden Faktoren wie „soziale Ungleichheit, Unzufriedenheit, Arbeitslosigkeit, Alkohol und freier Zugang zu Feuerwaffen“ seien „während der WM ausgeschaltet“, daher sei die Verbrechensrate während der WM stark zurückgegangen, analysierte das südafrikanische Institut für Sicherheits-Studien.[41] In nur einem Fall wurden WM-Besucher Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls. Die südafrikanische Polizei betrachtete ihre starke Präsenz als Hauptursache dieser Sicherheitsbilanz: „Rund 44.000 Polizisten wurden speziell in den WM-Orten eingesetzt, hinzu kamen etwa 11.000 Polizei-Auszubildende, die direkt an den Stadien im Einsatz sind“, zudem leisteten viele Polizisten ein doppeltes Schicht-Pensum.[41] Fans beachteten meist die Hinweise für „angemessenes Verhalten in Südafrika“ und trugen damit zu ihrer Sicherheit bei, bemerkte der Sprecher der deutschen Botschaft und ergänzte: „Auf Südafrika vorbereitete Touristen sind normalerweise nicht dort anzutreffen, wo in Südafrika Gewaltkriminalität geschieht. Die Stadien, die Orte der Begegnung an den Spielorten, die Hotels und Gasthäuser sind gut gesichert, der zusätzliche Aufwand der Polizei erhöht noch die Sicherheit“.[41]

Derweil gab es jedoch Berichte über „zwei spektakuläre Einbrüche in Johannesburg“:[41] Aus dem Haus des südafrikanischen Vize-Polizeiministers Fikile Mbalula wurde unter anderem ein wertvoller Fernseher gestohlen.[41] Bei einem Einbruch in das FIFA-Büro in Johannesburg gingen „sieben Kopien des WM-Pokals“ verloren.[41]

Probleme

Vorbereitung

Vorberichte der Inspektorengruppe des Weltfußballverbandes FIFA sahen Transportsysteme, Telekommunikation, Hotellerie und die medizinische Versorgung auf einem sehr guten Niveau und für die Weltmeisterschaft gerüstet. Kritisiert wurde die mangelnde Sicherheit im Land, jedoch habe die südafrikanische Regierung nach FIFA-Einschätzung die Mittel und das Wissen, die WM ohne Probleme zu veranstalten.

Vor der WM wurden dennoch erhebliche Mängel kritisiert: Demnach musste an der Verkehrsinfrastruktur des öffentlichen Personennahverkehrs beträchtlich nachgebessert werden. Laut Berichten südafrikanischer Medien ergab sich wegen steigender Baupreise und wegen des Fehlens einheimischer Fachkräfte eine Budgetlücke von rund 270 Millionen Euro.

Im Vorfeld der WM kam es zudem zu Vertreibungen von Menschen aus Armensiedlungen. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte berichtete unter anderem über 20.000 Menschen, die wegen der WM in Übergangscamps verfrachtet wurden.[42] Zudem wurden staatliche Programme zum sozialen Wohnungsbau durch die Budgeterfordernisse im Vorfeld der WM beeinträchtigt.[42] Kritik des UN-Hochkommissariats richtete sich auch gegen die dramatische Erhöhung der Budgets für Sport und Freizeit bis zur WM, obwohl die südafrikanische Bewerbung um die WM-Austragung gerade die Konzentration auf die Verbesserung der Lebensbedingungen sozial benachteiligter Bevölkerungsschichten zugesagt hatte.[42]

Im Bestreben, Südafrika in einem möglichst positiven Licht zu präsentieren, wurden nach Augenzeugenberichten auch Straßenkinder deportiert.[43] Im April 2010 lancierte das Schweizerische Arbeiterhilfswerk (SAH) eine Petition an die FIFA, in der sie deren Präsidenten Blatter dazu aufrief, sich aktiv für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen. Die FIFA weigerte sich jedoch am 8. Juni 2010, die über 13.000 Unterschriften offiziell entgegenzunehmen. Das SAH kritisierte, dass „die Löhne der BauarbeiterInnen nicht einmal Existenz sichernd“ gewesen seien, dass „Armenviertel […] für Stadien und Infrastrukturbauten niedergerissen [wurden] und die FIFA versuchte der Presse einen Maulkorb zu verpassen“.[44]

Turnierverlauf

Nachdem es bereits im Vorfeld zu mehreren Streiks gekommen war,[45] machten auch während der ersten Turniertage verschiedene Beschäftigtengruppen durch Streiks und Demonstrationen auf sich aufmerksam:[39] In Johannesburg sorgten protestierende Busfahrer für Aufsehen, als sie nach dem Vorrundenspiel Niederlande gegen Dänemark die Rückkehr von rund 1.000 Fans aus Soccer City ins Stadtzentrum behinderten. Die Busfahrer verlangten eine Bezahlung der Überstunden, die sie durch WM-Zusatzschichten machen mussten. Das Transportsystem von Johannesburg funktionierte nach einer Einigung mit den Busfahrern am nächsten Tag wieder.[46] Auch Beschäftigte des Energiekonzerns Eskom erneuerten Streikdrohungen.[39]

Größeres Aufsehen erregte nach dem ersten Spiel des deutschen WM-Teams gegen Australien der Protest von mindestens 400 Stadion-Ordnern (“Stewards”) in Durban, deren Kollegen beim privaten Sicherheitsunternehmen Stallion Security auch in Johannesburg, Kapstadt und Port Elizabeth die Arbeit niederlegten.[39] Nach Angaben der Streikenden seien Tageslöhne von 350 Rand mit ihnen vereinbart gewesen, erhalten hätten sie in den ersten Turniertagen jedoch nur 150 Rand, umgerechnet rund 15 Euro.[39] Dabei kam es zu schweren Ausschreitungen, die zeitweise die Durchführung des Spiels Italien gegen Paraguay gefährdeten.[47] Die Polizei setzte Tränengas, Gummigeschosse und Blendgranaten gegen die Demonstranten ein.[47]

Einige Streikende gaben ihre Arbeitswesten ab und beendeten den Protest, als ihnen je rund 200 Rand ausgezahlt wurden.[39] Die FIFA, die die Streikenden um Unterstützung ihrer Lohnforderungen gebeten hatten, erklärte sich für nicht zuständig: Die Stadion-Sicherheit sei eine Angelegenheit des Organisationskomitees, Sicherheit außerhalb der Stadien blieb den südafrikanischen Behörden überlassen.[39] Statt der streikenden Ordner wurden in den betroffenen Stadien Polizisten eingesetzt.[39]

Bilanz

In einer Studie über die sozioökonomischen Auswirkungen der WM in Südafrika kam das Schweizerische Arbeiterhilfswerk SAH zum Schluss, dass vor allem die FIFA und Baukonsortien von der WM profitiert hätten, für Südafrika aber nur ein Schuldenberg zurückgeblieben sei. [48] Der Befund des SAH wird durch Aussagen des Sprechers der südafrikanischen Steuerverwaltung gestützt. Dieser kritisierte, dass die vielen Privilegien und Konzessionen, die die südafrikanische Regierung der FIFA zugestehen musste, "zu hoch und zu erdrückend" gewesen seien, als dass Südafrika von der WM hätte profitieren können. [49]

Kultur

Eröffnungsfeier in Soccer City, Johannesburg, 11. Juni 2010
Jabulani, offizieller WM-Spielball
Jo’bulani, offizieller Ball des WM-Finales

Das offizielle Logo des Turniers wurde nach einjähriger Entwicklung am 7. Juli 2006 im Rahmen einer offiziellen Pressekonferenz in Berlin durch den südafrikanischen Staatspräsidenten Thabo Mbeki präsentiert. Es stellt in abstrakter Form einen Spieler beim Ansatz zum Fallrückzieher vor der stilisierten Silhouette des afrikanischen Kontinents dar.

Der offizielle Spielball wurde, wie schon bei den anderen Weltmeisterschaften, von Adidas gefertigt und trug bei diesem Turnier den Namen Jabulani, was in der Sprache der Zulu so viel wie „Feiern“ bedeutet. Die elf verwendeten Farben stehen für die elf Stämme Südafrikas und ihre Sprachen sowie für die elf Spieler jeder Mannschaft. Im Finale wird, wie erstmals 2006, ein spezieller Ball namens Jo’bulani verwendet – in Anlehnung an den Finalspielort Johannesburg, der auch Jo’burg genannt wird.[50] Nach der WM wird eine Jabulani-Variante namens Torfabrik in schwarz und rot auf weiß der erste „Einheitsball“ der Fußball-Bundesliga.[51][52] Die von vielen Seiten geäußerte Kritik am Jabulani ging so weit, einen „unfairen Vorteil“ für die deutsche Mannschaft zu unterstellen, da der neue Ball seit dem 4. Dezember 2009 in der Bundesliga getestet wurde.[51]

Das Motto der Endrunde wurde am 25. November 2007 bekannt gegeben: „Ke Nako. Celebrate Africa’s Humanity“. „Ke Nako“ bedeutet „Es ist Zeit“. „Celebrate Africa’s Humanity“ bedeutet „Feiert Afrikas Menschlichkeit“. Frei übersetzt bedeutet der Slogan also: „Es ist Zeit, Afrikas Menschlichkeit zu feiern“. Das Motto sollte Afrikas größte Ressource, nämlich die „Wärme, Freundlichkeit, Bescheidenheit und Menschlichkeit seiner Einwohner herausstellen“.

Am 22. September 2008 wurde Zakumi als offizielles WM-Maskottchen der Öffentlichkeit vorgestellt.[53] Es stellte einen Leoparden dar. „ZA“ ist das internationale Kfz-Kennzeichen Südafrikas, während „Kumi“ in mehreren Sprachen 10 bedeutet.[53] Übersetzt steht „Zakumi“ damit für „Südafrika 2010“. Der Kapstädter Andries Odendaal hatte das Maskottchen erfunden.[53]

Am 26. April 2010 verkündete die Sängerin Shakira auf ihrer offiziellen Internetseite, dass sie zusammen mit der südafrikanischen Gruppe Freshlyground das offizielle Lied zur WM 2010, Waka Waka (This Time for Africa), eingespielt habe.[54] Der Song basiert ursprünglich auf einem afrikanischen Soldatenlied namens „Zangalewa“, das bereits 1986 erstmals veröffentlicht wurde.[55] Shakira und Freshlyground werden das Lied beim Eröffnungskonzert am 10. Juni in Soweto und vor dem Eröffnungsspiel und dem Finale live aufführen. Die offizielle Hymne der WM ist jedoch Sign of a Victory von R. Kelly featuring The Soweto Spiritual Singers.[56]

Im Vorfeld der Fußball-WM wollten Kritiker die in Südafrika üblichen Vuvuzela-Trompeten aufgrund ihrer Lautstärke verbieten lassen, der Fußball-Weltverband FIFA gab den Protesten aber nicht nach und erlaubte die Vuvuzela in den Stadien der Endrundenspiele.[57]

Erstmals in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften fand bereits am Vorabend des Eröffnungsspiels ein großes Eröffnungskonzert statt, das weltweit im Fernsehen übertragen wurde. Alicia Keys, Amadou & Mariam, Angélique Kidjo, Black Eyed Peas, Juanes, Shakira, Tinariwen, Vusi Mahlasela und andere Musiker traten dazu im Orlando-Stadion in Soweto auf. Eine Begrüßungsansprache hielt dabei der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu. Der Nettoerlös des Konzerts kam einer Kampagne zur Errichtung von 20 Bildungs-, Gesundheits- und Fußballzentren in ganz Afrika zugute.[58]

Das Goethe-Institut Südafrika und die Deutsche Botschaft in Pretoria gestalteten mit südafrikanischen Partnern während der Weltmeisterschaft ein Kulturprogramm, das dazu dienen sollte, „Menschen zusammen [zu] bringen und die Kontakte später weiter [zu] führen“. Dabei ging es um „Begegnung, Erfahrungsaustausch, Partnerschaften und Überwindung von Distanzen und Vorurteilen“.[59]

Fernsehübertragung

Sendezentrale der FIFA-Fernsehübertragung in Soccer City, Juni 2010

Produktion

Die FIFA-Abteilung Host-Broadcasting-Produktion (Host Broadcasting Production Department) organisierte für den Weltverband die Bereitstellung der Standard-Übertragungssignale aus dem Sendezentrum in Soccer City, Johannesburg.[60] Dabei koordinierte diese Abteilung die Zusammenarbeit des WM-Organisationskomitees, der Fernsehsender und des sogenannten Host Broadcasters, der das von drei Minuten vor Spielbeginn bis zwei Minuten nach Spielende weltweit verbindliche[61] Fernsehbild im Auftrag der FIFA produziert.[60] Seit der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 hatte das zur Schweizer Infront-Sportrechte-Agentur gehörende Unternehmen Host Broadcast Services (HBS) die Fernsehbilder der Fußball-Weltmeisterschaften nach FIFA-Richtlinien hergestellt. Kritiker bemängeln dabei einerseits übertriebene Ästhetisierung, andererseits jedoch auch zu statische und emotionslose Unterinszenierung.[62] Auch für die Produktion des Radiosignals, und für weitere Übertragungsdienste und -einrichtungen war HBS verantwortlich,[63] es hatte auch den Zuschlag für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 bereits erhalten.[60] Die zugehörigen Grafiken stellt das Unternehmen Delta Tre her.[60] Die Übertragungsrechte verkaufte die FIFA jedoch direkt, und zwar in Form von Paketen, die von Fernsehsendern und -konsortien weltweit erworben wurden.[64]

Ausstrahlung

Für Deutschland erwarb die damalige Premiere AG die Übertragungsrechte und lizenzierte sie weiter: Der Pay-TV-Sender und Premiere-Nachfolger Sky übertrug alle 64 Partien live. ARD und ZDF übertrugen 46–55 der 64 Spiele des Turniers live in HDTV, die übrigen Spiele zeigte RTL.[65] Pro Wochentag fanden in der Gruppenphase drei Spiele statt, die jeweils um 13:30 Uhr, 16:00 Uhr und 20:30 Uhr südafrikanischer Ortszeit und somit auch Mitteleuropäischer Sommerzeit angepfiffen wurden. Die beiden letzten Vorrundenspiele in jeder Gruppe wurden gleichzeitig ausgetragen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden (siehe Nichtangriffspakt von Gijón). Beide Spiele wurden dabei live übertragen, z. T. von Einsfestival und vom ZDFinfokanal. Dabei spielte an jedem Tag jeweils eine Gruppe um 16:00 Uhr und die andere um 20:30 Uhr.[66] Die Rundfunkanstalten der ARD haben insgesamt 20 Spiele im Radio übertragen.

Nach Kritik an den die TV-Übertragung beherrschenden Vuvuzela-Klängen richteten mehrere Fernsehsender Vuvuzela-Filter ein, bei denen die Tonhöhe der Blasinstrumente aus dem Audiosignal herausgefiltert wird, so dass Fangesänge und Jubel wieder hörbar werden.[67] Der Vuvuzela-Filter von Sky wurde besonders gelobt, ebenso Skys Fußballkommentator Marcel Reif, aber auch die Spielanalysen von Gerhard Delling mit Günter Netzer, die bei dieser WM ihre 13jährige Zusammenarbeit beendeten, sowie von Katrin Müller-Hohenstein mit Oliver Kahn.[68]

In Österreich wurden alle 64 Spiele in ORF 1 in HDTV übertragen, der Sender soll sieben Millionen Euro für die Übertragungsrechte gezahlt haben.[69] In der Schweiz wurden sämtliche 64 Spiele live auf SF 2 sowie auf HD suisse übertragen, ebenso auf der zweiten Kette in der französisch- und der italienischsprachigen Schweiz (TSR 2 und RSI LA 2). Parallele Spiele wurden auf SF info gesendet.

Die für die deutsche WM-Übertragung prägende Aufteilung zwischen öffentlichen und privaten Fernsehsendern sowie Pay-TV-Kanälen zeigte sich auch in vielen anderen europäischen WM-Teilnehmer-Ländern:

  • In Frankreich zeigte der Privatsender TF1 27 Spiele, die übrigen 37 Spiele übertrugen die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt France Télévisions und der Pay-TV-Sender Canal+.
  • In Italien sendete das öffentlich-rechtliche Fernsehen Rai 1 insgesamt 25 Spiele live, darunter das Eröffnungsspiel, die drei Vorrundenspiele der italienischen Nationalmannschaft, vier Achtelfinalspiele, zwei Viertelfinalspiele und die vier abschließenden Partien des Turniers.[70] Der Pay-TV-Sender Sky Italia übertrug alle 64 Spiele live und in HD.[71]
  • In den Niederlanden wurden alle 64 Spiele live von NOS auf dem Fernsehsender Nederland 1 übertragen. Der niederländische Rundfunk widmete der WM insgesamt 250 Stunden Sendezeit.[72]
  • Im Vereinigten Königreich konkurrierten die öffentliche BBC mit dem Privatsender ITV im Free-TV,[73] daneben übertrugen auch Bezahlsender. ITV erregte durch mehrere Pannen Aufsehen: Zunächst zeigte der Sender 1,5 Millionen HDTV-Zuschauern Werbung, während im Gruppenspiel England – USA das Führungstor für die Briten fiel – über fünftausend Beschwerden gingen beim Sender ein. Die Wettquoten, dass ein England-Tor wegen technischer Mängel nicht übertragen würde, lagen zuvor bei 8:1.[73] Später musste ITV seinen Kommentator Robbie Earle entlassen (→ Ambush Marketing).

Außereuropäische WM-Teilnehmerländer hatten teilweise mit großen Zeitverschiebungen zu kämpfen, für die Live-Übertragung der Weltmeisterschaft scheuten sie jedoch kaum Kosten und Mühen:

  • In Australien wurden sämtliche Spiele vom öffentlich-rechtlichen SBS übertragen. Die Anstoßzeiten sind in der Gruppenphase in der Zeitzone von Melbourne und Sydney jeweils um 21:30 Uhr, 0:00 Uhr und 4:30 Uhr.[74]
  • Zahlreiche arabische Staaten versorgte Al Jazeera Sports mit WM-Übertragungen in Radio und TV. Für diese Rechte soll der Sender rund eine Milliarde US-Dollar gezahlt haben.[75]
  • Das staatliche nordkoreanische Fernsehen KCTV wurde nur durch die Asia-Pacific Broadcasting Union aus Malaysia mit Bildern versorgt, nachdem Verhandlungen mit dem südkoreanischen Rechteinhaber SBS an den politischen Spannungen scheiterten. Das Gruppenspiel Portugal – Nordkorea war die erste im Ausland ausgetragene Partie Nordkoreas, die live im Fernsehen übertragen wurde.[76] Die Übertragung der als Demütigung empfundenen 0:7-Niederlage endete abrupt mit dem Schlusspfiff;[76] der Kommentator hatte bereits seit dem vierten Tor Portugals in der 60. Minute kein Wort mehr gesprochen.[76]

Auch in vielen Staaten ohne an der WM teilnehmende Mannschaft waren viele Spiele – wenn auch zuweilen mit Einschränkungen – zu sehen. So musste das staatliche norwegische Fernsehen NRK die Übertragungsrechte für die Fußball-WM wieder verkaufen, um die Kosten von rund 25 Millionen Euro für die Ausrichtung des Eurovision Song Contest 2010 aufbringen zu können.[77] In Tschechien zeigte der öffentlich-rechtliche Sender Česká televize sämtliche Spiele zeitversetzt.

Einschaltquoten

Die deutschen Einschaltquoten der Fußball-WM übertrafen im Allgemeinen noch die der WM 2006, die bereits scherzhaft als „Quotenmärchen“ bezeichnet worden war,[78] und der EM 2008 – was als Anzeichen für eine wachsende Fußballbegeisterung gewertet wird. Das Eröffnungsspiel der WM zwischen Gastgeber Südafrika und Mexiko erreichte bei einem Marktanteil von 55,5 Prozent allerdings nur rund 8,68 Millionen Fernsehzuschauer.[79] 2006 war das Eröffnungsspiel Deutschland – Costa Rica noch von 20,13 Millionen Zuschauern bei 75,7 Prozent Marktanteil angesehen worden.[80] Das erste Spiel der deutschen Mannschaft bei der EM 2008 hatten bereits 23,66 Millionen Zuschauer eingeschaltet;[78] die erste Begegnung mit deutscher Beteiligung in Südafrika sahen bereits durchschnittlich 27,91 Millionen Menschen vor dem heimischen Fernseher.[81] Fans beim Public Viewing werden bei der Einschaltquotenermittlung nicht berücksichtigt.[82]

Die weiteren Vorrundenspiele des deutschen Teams schalteten 22,01 Millionen[83] und 29,19 Millionen[82] Zuschauer ein; ersterer Wert bedeutete für das ZDF wegen des nachmittäglichen Anpfiffs „einen Marktanteil von grandiosen 84,8 Prozent“.[83] Für Achtel- und Viertelfinalbegegnung der deutschen Mannschaft blieben an Wochenend-Nachmittagen 25,57 Millionen[84] und 25,95 Millionen[85] Zuschauer zuhause – die Marktanteile kletterten auf 87,2[84] und 89,2 Prozent.[85]

Den Höhepunkt der TV-Fußballbegeisterung stellten die Halbfinalbegegnungen dar. Das Spiel Deutschland – Spanien erreichte mit bis zu 31,96 Millionen Zuschauern (durchschnittlich 31,10 Millionen) bis zu 84,7 Prozent des Fernsehpublikums (durchschnittlich 83,2 Prozent)[86] und übertraf damit das Halbfinale von 2006 gegen Italien, das in der Spitze 31,31 Millionen Menschen in Deutschland angesehen hatten.[87] Eine höhere Zuschauerzahl war nie zuvor gemessen worden; bis 2006 hatte das Finale der Fußball-WM 1990 mit 28,66 Millionen den Zuschauer-Rekord gehalten, damals jedoch ohne Berücksichtigung der Zuschauer in der DDR.[88] Allerdings wurden die von der Gesellschaft für Konsumforschung erhobenen und von Media Control vermarkteten Messergebnisse als wenig aussagekräftig und kaum vergleichbar kritisiert: Das kürzlich umgestellte Erhebungsverfahren erfasse nun erstmals auch Gäste in Privathaushalten,[88] zudem sei es schwer zu glauben, dass mit rund 49 Millionen eine deutliche Bevölkerungsmehrheit das Spiel gegen Spanien nicht gesehen habe.[88] Bereits 2006 waren derartige Zweifel laut geworden, so dass das ZDF auf Grundlage einer Forsa-Umfrage vermutet hatte, die tatsächlichen Zuschauerzahlen lägen um bis zu 70 Prozent höher als die gemessenen Quoten,[89] übertragen auf das Halbfinale Deutschland – Spanien also bei über 54 Millionen Zuschauern oder rund zwei Drittel aller Einwohner.

In den Niederlanden steht hingegen fest, dass sich mit 12,27 Millionen Menschen über 70 Prozent der Gesamtbevölkerung den Halbfinal-Sieg gegen Uruguay angesehen haben – ebenfalls ein „Allzeitrekord“ der niederländischen Fernsehgeschichte,[90] der auch vom Finale mit höchstens 9,1 Millionen Zuschauern (55 Prozent der Bevölkerung) nicht annähernd wieder erreicht wurde.[91] In Spanien wurde das Siegtor gegen Ende des WM-Finales von 16,8 Millionen der rund 47 Millionen Einwohner verfolgt, ebenfalls zuzüglich der auf den Straßen feiernden Fans.[91]

Eine niedrigere Zuschauerzahl als 2006 hatte in Deutschland das Spiel um Platz 3, das damals noch 23,92 Millionen,[92] 2010 jedoch nur 23,62 Millionen Zuschauer durchschnittlich einschalteten.[93] Dabei erreichte die Übertragung jedoch mit 77,3 Prozent[93] einen höheren Marktanteil als vier Jahre zuvor mit 76,0 Prozent.[92] In Deutschland verfolgten durchschnittlich 9,74 Millionen Zuschauer die ersten 54 Liveübertragungen von WM-Spielen aus Südafrika.[94] Beim Marktanteil von durchschnittlich 45,1 Prozent zeigten sich Unterschiede vor allem zwischen den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen, in denen fast 50 Prozent der Zuschauer Fußball guckten, und Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen, wo nur knapp 35 Prozent sich für die WM-Spiele entschieden.[94]

Der SWR wies darauf hin, dass auch die Nachfrage nach WM-Radio-Berichterstattung enorm gewesen sei.[95] Auch die Online-Berichterstattung habe man ausgebaut: Neben einem Liveticker für alle Spiele boten sowohl die ARD als auch das ZDF Live-Streams für ausgewählte Spiele an.[66] Diese erstmals zu WM-Spielen verfügbaren Streaming-Media-Angebote verzeichneten bis zu 180.000 gleichzeitige Zugriffe.[95] Dabei kam es während des Spiels Deutschland – Serbien am 18. Juni zu einem Totalausfall des Live-Streams, da nach ZDF-Angaben „die extrem hohe Nachfrage […] den Stream an die Kapazitätsgrenze gebracht habe“, obwohl man „vor dem Spiel die Kapazitäten extra ausgebaut habe“. Als Grund für die zahlreichen Zugriffsversuche auf den Live-Stream wurde angenommen, dass das um 13:30 Uhr angepfiffene Spiel in die Arbeitszeit vieler deutscher Fans fiel und diese vom Büro aus auf den Stream zugreifen wollten.[96]

Werbung

Sponsorenfotowand des Preliminary Draws 2007 in Durban. Damals standen nur drei FIFA-WM-Sponsoren und zwei nationale Förderer fest.
Hyundai Tucson mit Hinweis auf die WM 2010 auf der IAA 2009
Das Flugzeug der FIFA-Pokal-Tournee 2009 einen Tag vor dem Abflug nach Afrika in Zürich

Sponsoring-Konzept

Im Vergleich zur WM 2006 entwickelte die FIFA ein neues Sponsoring-Konzept. Neben den bereits feststehenden ständigen FIFA-Partnern Adidas, Coca-Cola, Emirates, Hyundai Kia Automotive Group, Sony und VISA waren bis zu sechs weitere FIFA-WM-Sponsoren und bis zu sechs nationale Förderer vorgesehen.

Als „Sponsoren FIFA Fußball-Weltmeisterschaft“ wurden 2010 die acht Marken Budweiser, Castrol, Continental, McDonald’s, MTN, Mahindra Satyam, Seara und Yingli Solar ausgewählt.[17]

„Nationale Förderer“ wurden BP South Africa, die südafrikanische First National Bank, Neo Africa, Prasa, Shanduka-Aggreko und Telkom.[17]

Sponsoren und Werbeeffekte

Für die als Sponsoren engagierten Konzerne machte die Fußball-WM einen Hauptbestandteil ihrer Werbestrategie aus: Der als FIFA-Partner und Trikotausrüster präsente Sportartikelhersteller Adidas verzichtete sogar erstmals ganz auf Werbespots in Deutschland: „Am Firmensitz im fränkischen Herzogenaurach geht man davon aus, dass die massive Bildpräsenz der Produkte mit den drei Streifen durch die umfangreichen Ausrüsterverträge mit insgesamt zwölf von 32 Mannschaften und mit der Fifa für den WM-Ball kaum mehr zu übertreffen sein dürfte.“[97] Auch als Trikotsponsor der „Überraschungself Deutschland“, die „ein über weite Strecken begeisternd spielender, sympathischer, junger Werbeträger auf einem zentralen europäischen Absatzmarkt“ sei, dürfe Adidas sich „als Gewinner der Marken-WM 2010 fühlen“.[98]

Die Konkurrenten Nike und Puma litten hingegen unter dem schlechten sportlichen Ergebnis ihrer Hauptwerbeträger: Die Nike-Strategie setzte vor allem auf die Top-Stars Wayne Rooney, Franck Ribéry, Fabio Cannavaro und Cristiano Ronaldo, die jedoch alle frühzeitig aus dem Turnier ausschieden;[98] Ronaldinho, ebenfalls ein Nike-Werbeträger, wurde gar nicht erst für die WM nominiert. Im Laufe des Turniers waren dann auch Spieler „aus der zweiten Reihe“ wie Robinho oder Mesut Özil in Fernsehspots zu sehen.[98] Das Puma-Konzept, das ganz auf den afrikanischen Kontinent setzte, von dessen sechs WM-Teilnehmern es vier als Ausrüster betreut, erlitt eine „Niederlage“, da es von diesen Mannschaften nur Ghana bis ins Viertelfinale schaffte.[98] Bei dem fränkischen Hersteller hatte die Silhouette des afrikanischen Kontinents im Sommer 2010 die springende Raubkatze als Logo ersetzt.[98]

Ein bei der WM 2010 als prägender Bestandteil von Werbestrategien aufkommender Aspekt war die Betonung der Corporate Social Responsibility: Nike warb mit Didier Drogba in Südafrika für die Anti-AIDS-Kampagne “Lace Up. Save Lives”, Gesundheit war ebenfalls das Feld der Adidas-Unterstützung für ein Projekt des südafrikanischen Bildungsministeriums, und Puma sponserte in südafrikanischen Townships Street-Soccer-Turniere als soziale Hilfsprojekte.[98] Auch die FIFA selbst betonte ihr soziales Engagement, auch um „das Image des geldgierigen Geschäftemachers“ abzulegen.[97]

Eine besondere Bedeutung gewann das WM-Sponsoring durch das große Interesse an den Fernsehübertragungen, nicht mehr nur der Spiele der eigenen Mannschaft. Die übertragenden Fernsehsender nutzten diese Aufmerksamkeit zur Begleitung der Spiele „mit Vor- und Nachberichten, Land-und-Leute-Storys und Talks“, die „fast den ganzen Sendetag füllen.“[97] Beklagt wird dabei die „heimliche Allianz“ der FIFA mit den TV-Sendern einerseits und der Politik andererseits.[97]

„Die Fernsehereignisse, über die alle sprechen, weil sie fast jeder gesehen hat, sind in der bunten Medienwelt ein umkämpftes Segment. In milliardenschweren Werbeverträgen sichern sich Multis viel Aufmerksamkeit und ein Stückchen vom positiven Image der Spiele.“[97]

Auch die nicht im Sportartikelhandel tätigen WM-Sponsoren konnten die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika zur Steigerung ihres Bekanntheitsgrades und zur Identifikation mit dem Großevent nutzen: Im Juni 2010 erreichte etwa die Information, dass die Fluggesellschaft Emirates FIFA-Partner ist, 30 Prozent der Deutschen statt zuvor 21 Prozent.[99] Jedoch hielten 41 Prozent das Konkurrenzunternehmen South African Airways fälschlicherweise für den offiziellen WM-Sponsor, damit allerdings 11 Prozent weniger als im Mai 2010.[99] Hyundai als FIFA-Partner zu identifizieren gelang Anfang Juli 41 Prozent; vor der WM hatte Hyundai noch fast gleichauf mit dem Konkurrenten Honda um 30 Prozent gelegen.[99] An der Spitze der FIFA-Partner-Bekanntheit lagen stabil Coca-Cola, McDonald’s und Adidas mit 60–80 Prozent.[99]

Siehe auch: Fußball-Weltmeisterschaft/Sponsoren

Ambush Marketing

Bereits vor Beginn der Weltmeisterschaft hatte die FIFA 2.500 Fälle angeblichen Ambush Marketings behandelt, darunter auch den Werbespruch „Inoffizielle nationale Fluglinie der Sie-Wissen-Schon-Was“ der südafrikanischen Fluglinie Kulula, gegen den die FIFA juristisch vorging.[100]

Nach dem ersten Spiel der Gruppe E, Niederlande – Dänemark (2:0) am 14. Juni, erregten eine vermutliche Ambush-Marketing-Aktion der niederländischen Brauerei Bavaria und die Gegenmaßnahme der FIFA öffentliches Aufsehen:[101] 36 Frauen in orangen Kleidern saßen auf Plätzen nahe dem Spielfeldrand, lärmten und sangen, so dass die Fernsehkameras sie mehrfach ins Bild nahmen.[101] Da FIFA-Mitarbeiter sie beschuldigten, heimlich für eine nicht zu den offiziellen Sponsoren gehörenden Biermarke zu werben, wurden sie in der zweiten Halbzeit von 40 Ordnern umstellt und zum Verlassen des Stadions gezwungen. Nach einer Befragung durch die FIFA wurden die Frauen nach eigener Aussage auch von der Polizei verhört.[102][101] Die FIFA bestritt Festnahmen,[103] erklärte jedoch, alle rechtlichen Möglichkeiten gegen die Bavaria-Brauerei ausschöpfen zu wollen,[103] die bereits 2006 mit einem Ambush-Marketing-Versuch beim Spiel Niederlande – Elfenbeinküste aufgefallen war.[104] Schon 2006 hatte sich die Bavaria-Brauerei dagegen ausgesprochen, als die FIFA Fußballfans zum Ablegen von Kleidungsstücken zwang, auf denen sich unlizenzierte Firmenlogos befanden.[104]

Nach FIFA-Ermittlungen über die Herkunft der Eintrittskarten der beschuldigten Frauen entließ der Fernsehsender ITV seinen Fußball-Experten Robbie Earle, da er für Familie und Freunde bestimmte Karten regelwidrig an Dritte weitergegeben haben soll.[103] Die FIFA konfiszierte von Earle weitergegebene Karten für spätere Spiele, um sie neu zu verkaufen.[105] Die am 14. Juni aus Soccer City verwiesenen Frauen, die nach Angaben von Bavaria in keiner Verbindung zur Brauerei stünden, hätten lediglich als Werbemittel mit Bavaria-Produkten verkaufte orange Kleider getragen, die keine Brauerei-Logos trugen.[101] Brauerei-Vorstand Peer Swinkels sagte, Niederländer trügen bei Feiertagen oder Großveranstaltungen eben gerne Orange, dies könne man ihnen nicht verbieten.[106][101]

Zwei der Niederländerinnen wurden zwei Tage nach dem Spiel in ihrem Hotel erneut festgenommen und erst nach Zahlung einer Kaution und Abgabe ihrer Reisepässe auf freien Fuß gesetzt.[105][107] Es wurde festgestellt, dass sich ein Bavaria-Logo, „nicht größer als eine Briefmarke, […] kaum sichtbar auf schwarzen Schildern am Kleid“ befand.[105] Der Anwalt der Beschuldigten berichtete, sie seien „völlig traumatisiert“, da sie behandelt wurden „wie Gewalttäter“.[107] Kritik am Vorgehen der FIFA und der südafrikanischen Behörden äußerten auch der niederländische Außenminister Maxime Verhagen, der es in einer offiziellen Protestnote als unverhältnismäßig und absurd bezeichnete, und die niederländische Botschaft in Pretoria.[108] Peer Swinkels wies darauf hin, dass die Werbewirkung der orangen Kleider nur durch das Einschreiten der FIFA entstand, da nun die ganze Welt über Bavaria und die sogenannten „Beer Babes“ rede.[105]

Über die Gerichtsverhandlung am 22. Juni, in der den beiden Angeklagten eine Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten drohte,[109] wollten 50 Reporter berichten,[110] nachdem die Ambush-Marketing-Vorwürfe gegen die Niederländerinnen die Titelseiten südafrikanischer Zeitungen[111] gefüllt, weltweite Medienaufmerksamkeit erhalten und zu „einer diplomatischen Verstimmung zwischen den Niederlanden und Südafrika“[110] geführt hatten. Trotz ihrer juristischen Unterstützung durch die niederländische Botschaft in Pretoria vermuteten Medienberichte vor dem Prozesstermin, dass die FIFA ein Exempel statuieren lassen könnte.[109] Die WM-Sondergerichte hätten bis dahin schnelle und harte Verurteilungen zu langjährigen Gefängnisstrafen ausgesprochen.[109] Am Prozesstag gab die Staatsanwaltschaft jedoch bekannt, die Anklage sei fallengelassen worden.[112] Da die FIFA nach einer Übereinkunft mit der Bavaria-Brauerei kein Interesse mehr „an einer Fortführung der Angelegenheit habe“, sprach sich die Staatsanwaltschaft gegen eine weitere Strafverfolgung aus.[76] Über die Inhalte der außergerichtlichen Einigung wurde nichts bekannt,[111] Spekulationen sprechen von einer Erklärung, bis 2022 die Marketingrechte der FIFA anzuerkennen,[97] oder von einer Bavaria-Zahlung von einer Million Euro, beurteilen diese jedoch als geringen Preis für die gewonnene Medienaufmerksamkeit:[110] Das „verheerende internationale Presseecho“[97] kritisierte überwiegend „die ‚allmächtige Fifa‘, die es sich herausgenommen habe‚ ‚unschuldige Mädchen vorübergehend zu verhaften‘.“[110]

Wirtschaftliche Auswirkungen

Ein Fan der südafrikanischen Mannschaft

Für die neuen Stadien und den Ausbau der Infrastruktur wollte die südafrikanische Regierung von 2006 bis zum Beginn der WM etwa 600 Milliarden Südafrikanische Rand, umgerechnet etwa 60 Milliarden Euro, ausgeben.[38] „Eine solch gewaltige Summe ist bislang noch nie innerhalb so kurzer Zeit in Südafrika investiert worden.“[113] Auf das Verkehrswesen entfielen allein 170 Milliarden Rand.[38] Der Anteil dieser Arbeiten, der von einheimischen Unternehmen ausgeführt wurde, ist nicht genau bekannt; das Organisationskomitee bemühte sich jedoch um die besondere Berücksichtigung „kleiner“ (SMME) sowie „schwarzer“ (BEE) Unternehmen (die spezielle Bestimmungen für „Small, Medium and Micro Enterprises“ sowie „Black Economic Empowerment“ erfüllen).[38] Bis September 2008 sollen 55 % der Investitionen an BEE- und 26 % an SMME-Unternehmen geflossen sein.[38]

Zeitgleich mit der WM-Gruppenauslosung fand in Stellenbosch allerdings ein Seminar internationaler Sportökonomen statt, die vor einer „notorischen Überschätzung“ des ökonomischen Nutzens dieser Großveranstaltung warnten: „Der Weltcup wird keine Dollars vom Himmel regnen lassen“, befürchteten sie und vermutlich würden einige der neu gebauten Arenen in Provinzstädten, nach dem 11. Juli 2010, wie „Ladenhüter in der Gegend herumstehen“.[114]

Schätzungen des von der südafrikanischen Regierung beauftragten Unternehmensberaters Grant Thornton International zufolge sollte die Fußball-WM in den fünf Jahren bis 2010 etwa 55,7 Milliarden Rand zur südafrikanischen Wirtschaftsleistung beitragen.[38] Dabei sollten über 400.000 Arbeitsplätze entstehen und 19,3 Milliarden zusätzliche Steuereinnahmen.[38] Von den prognostizierten zusätzlichen 483.000 Touristen wurden Einnahmen um 8,5 Milliarden Rand veranschlagt;[38] die Gesamtzahl jährlicher Südafrika-Reisender soll durch die zusätzlichen Besucher auf über 10 Millionen gesteigert werden,[38] weshalb angetrieben durch die WM etwa 25 neue Hotels in den vorhergehenden Jahren gebaut wurden.[115]

Als offizielle Kampagne betrieb die Weltmeisterschafts-Organisation die Errichtung von 20 Zentren für Bildung, Gesundheit und Fußball in ganz Afrika.[38] Das erste der fünf für Südafrika vorgesehenen Zentren wurde am 5. Dezember 2009 bereits im Township Khayelitsha eröffnet[38] und dient unter anderem der HIV-Prävention.[115] In Ruanda, Ghana, Mali, Kenia und Namibia befanden sich bei der WM fünf weitere dieser Zentren im Bau.[115]

Cassandra Mbuyene-Mokone, die Gesandte der südafrikanischen Botschaft in Berlin, zog am 7. Juli 2010 gegenüber dem Fernsehsender Phoenix eine positive Bilanz der WM: Sie habe die Einheit Südafrikas und seiner ethnischen Gruppen gefördert, den Ruf des Landes im Ausland verbessert und den Tourismus angekurbelt. Rund 500.000 Besucher zusätzlich seien wegen der WM ins Land gekommen. Da diese nicht nur dort übernachteten, sondern auch einkauften und zukünftig für weitere Südafrika-Reisen sorgen würden, könne man auch eine positive wirtschaftliche Bilanz ziehen: Die finanziellen Gewinne überwögen die Kosten der WM-Ausrichtung.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Soccer City Stadium – Johannesburg. In: Fifa.com (deutsch), abgerufen am 12. Juni 2010.
  2. Alle Höhenangaben beziehen sich auf das DGM der NASA (GE Geländedaten).
  3. a b c d e Freitickets für Südafrikaner, Finale in Johannesburg. In: spiegel.de, 24. November 2007, abgerufen am 10. Juni 2010.
  4. Fußball-WM 2010: FIFA streicht zwei Schiedsrichter-Gespanne. In: Zeit Online, 6. Juni 2010, abgerufen am 10. Juni 2010.
  5. List of Referees and Assistant Referees. In: Fifa.com, 27. Mai 2010, abgerufen am 10. Juni 2010 (PDF, 360 KB).
  6. a b c d WM 2010: Fifa kritisiert erstmals die Schiedsrichter. In: Focus.de, 27. Juni 2010, abgerufen am 9. Juli 2010.
  7. Peter Ahrens, Jan Reschke: Videobeweis-Streit. Drama, Schiri, Drama! In: Spiegel Online, 28. Juni 2010, abgerufen am 9. Juli 2010.
  8. Regulations on cautions and expulsions. In: Fifa.com, 18. Juni 2010, abgerufen am 26. Juni 2010.
  9. Regelungen zu Verwarnungen und Platzverweisen. In: de.fifa.com, 18. Juni 2010, abgerufen am 13. Juli 2010.
  10. Elfmeter und gelbe Karten: Neue Regeln zur WM 2010. In: Antenne Bayern, 14. Juni 2010, abgerufen am 26. Juni 2010.
  11. Lostöpfe WM 2010. In: kicker.de. Abgerufen am 3. Dezember 2009.
  12. FIFA/Coca-Cola World Ranking. In: Fifa.com, 16. Oktober 2009, abgerufen am 22. Juni 2010.
  13. FIFA-OK genehmigt Auslosungsverfahren. In: Fifa.com. 2. Dezember 2009, abgerufen am 10. Juni 2010.
  14. Auslosung live auf FIFA.com. In: Fifa.com, 4. Dezember 2009, abgerufen am 10. Juni 2010.
  15. Die Würfel sind gefallen. In: Fifa.com, 4. Dezember 2009, abgerufen am 10. Juni 2010.
  16. Artikel 39, Absatz 5 des Reglement. FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010. In: Fifa.com, 3. August 2007, abgerufen am 7. Juli 2010 (PDF, 467 KB).
  17. a b c Spielplan FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010. In: Fifa.com, 14. April 2010, abgerufen am 10. Juni 2010 (PDF, 255 KB; mit Sponsorenliste).
  18. Georgios Vavritsas: Hellas sagt Danke. Rehhagel sagt Adio. In: Kicker.de, 24. Juni 2010, abgerufen am 7. Juli 2010.
  19. a b c Nigeria president suspends national team. In: The Globe and Mail, 30. Juni 2010, abgerufen am 7. Juli 2010.
  20. Nigerias Präsident straft Nationalelf drakonisch ab. In: Die Zeit, 1. Juli 2010, abgerufen am 7. Juli 2010.
  21. World Cup 2010: Nigerian president lifts ban on team. In: BBC Online, 5. Juli 2010, abgerufen am 7. Juli 2010.
  22. Vgl. die vollständige Torschützenliste Der goldene Schuh. In: Fifa.com.
  23. FIFA: Reglement der FIFA, Artikel 44, Punkt 11b (Seite 53) (abgerufen am 8. Juli 2010)
  24. ספורט הארץ (13. Juli 2010). מה מספרים המספרים על גביע העולם? [= Was sagen die Zahlen über die Weltmeisterschaft?] Haaretz (abgerufen 13. Juli 2010)
  25. Artikel 44 des Reglement. FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010, Artikel 44. In: Fifa.com, Juli 2007, letztmals abgerufen am 7. Januar 2011 (PDF, 467 KB).
  26. Was war für Sie der schönste Moment des Turniers?. In: FIFA.com; letztmals abgerufen am 7. Januar 2011
  27. FIFA Fussballweltmeisterschaft 2010 Auszeichnungen In: fifa.com, letztmals abgerufen am 7. Januar 2011
  28. Man of the Match. In: Fifa.com, abgerufen am 7. Juli 2010.
  29. Übersicht „Man of the Match“. In: Fifa.com, abgerufen am 13. Dezember 2010.
  30. Spaniards dominate All-Star Team. In: fifa.com (englisch), abgerufen am 15. Juli 2010.
  31. FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste, Stand 14. Juli 2010
  32. France Football, 8. Juni 2010, S. 57. Vgl. Record prize money on offer at World Cup finals only increases pain for Irish. In: The Times, 4. Dezember 2009, abgerufen am 12. Juni 2010.
  33. Der Countdown läuft: Ticketverkauf FIFA WM 2010. In: Fifa.com, 10. Februar 2009, abgerufen am 12. Juni 2010.
  34. Thomas Kistner: Festival der Freikarten. In: Süddeutsche Zeitung, 14. Januar 2009, abgerufen am 18. Juni 2010.
  35. a b Kartenpreise und vier Ticketkategorien genehmigt. In: Fifa.com, 24. November 2007.
  36. Bauarbeiter einen Schritt näher am Traumticket. In: Fifa.com, 3. Mai 2010, abgerufen am 12. Juni 2010.
  37. a b c d Fußball-WM 2010. FIFA untersucht leere Sitzplätze. In: Zeit Online, 14. Juni 2010, abgerufen am 15. Juni 2010.
  38. a b c d e f g h i j k Fact Sheet. Government Preparations for the 2010 FIFA World Cup. In: sa2010.gov.za (englisch), abgerufen am 13. Juni 2010.
  39. a b c d e f g h Fußball-WM. Streiks und Proteste stürzen Südafrika ins Chaos. In: Spiegel Online, 15. Juni 2010, abgerufen am 15. Juni 2010.
  40. Christian Putsch: WM 2010: Südafrikas größtes Problem ist die Sicherheit. In: Welt Online, 26. November 2007, abgerufen am 30. Juni 2010.
  41. a b c d e f Olaf Jansen: Sicherheit ist gewährleistet. Kriminelle machen WM-Urlaub. In: Tagesschau.de, 30. Juni 2010, abgerufen am 30. Juni 2010.
  42. a b c Raquel Rolnik: Report of the Special Rapporteur on adequate housing as a component of the right to an adequate standard of living, and on the right to non-discrimination in this context. In: OHCHR.org, 18. Dezember 2009, abgerufen am 12. Juni 2010 (PDF, 136 KB).
  43. David Smith: Life in ‘Tin Can Town’ for the South Africans evicted ahead of World Cup. Campaigners say conditions in Blikkiesdorp or ‘Tin Can Town’ are worse than in the townships created during apartheid. In: Guardian.co.uk, 1. April 2010, abgerufen am 12. Juni 2010.
  44. Anstoss Südafrika. Petition an Sepp Blatter. In: anstoss-suedafrika.ch, abgerufen am 12. Juni 2010.
  45. Wolfgang Drechsler: Streiks kratzen am Image von WM-Gastgeber Südafrika. In: Allgemeine Zeitung Namibia, 26. Mai 2010, abgerufen am 15. Juni 2010.
  46. Fußball-WM 2010. Wilder Busfahrerstreik in Johannesburg beendet. In: Zeit Online, 15. Juni 2010, abgerufen am 15. Juni 2010.
  47. a b Fußball-WM 2010. WM-Ordner streiken – Polizei reagiert brutal. In: Zeit Online, 14. Juni 2010, abgerufen am 15. Juni 2010.
  48. Studie zu den Auswirkungen der Fußball-WM 2010 in Südafrika
  49. Fifa's great SA rip-off: City Press: South Africa: News
  50. Große Bühne für den WM-Final-Ball. Adidas präsentiert in Herzogenaurach „Jo-bulani“ (Link nicht mehr abrufbar). In: nn-online.de, 20. April 2010, abgerufen am 10. Juni 2010.
  51. a b Kritik am WM-Ball „Jabulani“ Dauerthema in Südafrika. DFL präsentiert „Torfabrik“. In: Kicker.de, 15. Juni 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  52. Vgl. „Jabulani“ wird Bundesliga-Spielball. In: Fifa.com, 14. Dezember 2009, abgerufen am 3. Juli 2010.
  53. a b c WM-Maskottchen für 2010 präsentiert. „Zakumi“ beerbt „Goleo“. In: Kicker.de, 22. September 2008, abgerufen am 10. Juni 2010.
  54. Shakira records official FIFA World Cup 2010 song. In: Shakira.com, 26. April 2010, abgerufen am 10. Juni 2010.
  55. Shakira, Waka waka (This time for Africa). In: Musikwelt.de, abgerufen am 10. Juni 2010.
  56. R Kelly: „Das Größte, was ich jemals gemacht habe“. In: Fifa.com, 9. Juni 2010, abgerufen am 10. Juni 2010.
  57. Kein Vuvuzela-Verbot bei WM. In: sport1.de, 17. Juli 2009, abgerufen am 10. Juni 2010.
  58. Musikstars stimmen ein. In: Fifa.com, 17. März 2010, abgerufen am 10. Juni 2010.
  59. „Football meets culture“: Kultur aus der Tiefe des Raums. In: Goethe.de. Goethe-Institut, abgerufen am 9. März 2011.
  60. a b c d Host Broadcasting. In: fifa.com, abgerufen am 18. Juni 2010.
  61. „Der reine Fußball sieht überall gleich aus“ (nicht mehr online verfügbar). In: tagesschau.de, 21. Juni 2010, abgerufen am 25. Juni 2010.
  62. Daniel Haufler: WM-Übertragungen. Ein Bild vom Spiel. In: FR-online.de, 9. Juli 2010, abgerufen am 13. Juli 2010.
  63. Die FIFA ernennt HBS für 2007–2010 zum Host Broadcaster. In: fifa.com, 13. Februar 2006, abgerufen am 18. Juni 2010.
  64. Siehe die Übersicht 2010 FIFA World Cup broadcasting rights in der englischsprachigen Wikipedia.
  65. WM 2010 im deutschen Free TV. In: fussball24.de, 15. Juli 2007, abgerufen am 10. Juni 2010.
  66. a b Die ARD-Live-Berichterstattung von den Spielen der FIFA WM 2010. TV, Radio, Online. In: Sportschau.de, 21. Mai 2010, abgerufen am 10. Juni 2010.
  67. Sky überträgt WM-Spiele mit Vuvuzela-Filter. In: Big Screen, 17. Juni 2010, abgerufen am 18. Juni 2010. Vgl. Auch Das Erste bietet nun Vuvuzela-Filter für WM an. In: Cinefacts, 18. Juni 2010, abgerufen am 20. Juni 2010.
  68. Manuel Nunez Sanchez, Manuel Weis: WM 2010: Die Tops und Flops. In: Quotenmeter.de, 15. Juli 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  69. Patricia Käfer: WM-Übertragung: Ein Spiel kostet 265.625 Euro. In: Die Presse, 2. Juni 2010, abgerufen am 10. Juni 2010.
  70. Mondiali 2010 – le partite in onda su Raiuno. In: decoderdigitale.net, 27. Mai 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  71. Oggi su Sky e Rai1 il calcio d'inizio ai Mondiali Fifa 2010. In: tvblog.it, 11. Juni 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  72. Sebastiaan Timmermans: De NOS pakt uit tijdens het WK. In: de Volkskrant, 18. Mai 2010, abgerufen am 11. Juni 2010.
  73. a b Gina Thomas: WM-Übertragung in England. Das Idiotometer ist immer dabei. In: FAZ.net, 16. Juni 2010, abgerufen am 18. Juni 2010.
  74. SBS Sydney Schedule. Friday 11th June, 2010. In: SBS.com.au, abgerufen am 10. Juni 2010.
  75. Keach Hagey: Al Jazeera secures World Cup rights (Link nicht mehr abrufbar). In: The National, 24. November 2009, abgerufen am 18. Juni 2010.
  76. a b c d Fußball-WM 2010. TV-Kommentator verschlägt es die Sprache. In: Zeit Online, 22. Juni 2010, abgerufen am 22. Juni 2010.
  77. Espen A. Eik: Eurovision Song Contest: Warum die Norweger nicht gewinnen wollen. In: Der Tagesspiegel. 27. Mai 2010, abgerufen am 30. Mai 2010.
  78. a b Bis zu 26 Millionen Zuschauer – Neuauflage des Quotenmärchens. In: media-control.de, 9. Juni 2008, abgerufen am 15. Juli 2010.
  79. Über zehn Millionen sahen WM-Spiel Uruguay – Frankreich. In: media-control.de, 12. Juni 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  80. WM-TV: National-Kicker schaffen Rekord-Quote. In: media-control.de, 10. Juni 2006, abgerufen am 15. Juli 2010.
  81. Fast 28 Millionen Zuschauer fieberten bei Deutschland-Spiel mit. In: media-control.de, 14. Juni 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  82. a b Über 29 Millionen Zuschauer verfolgten Deutschlands Einzug ins WM-Achtelfinale. In: media-control.de, 24. Juni 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  83. a b Deutschland – Serbien bannte 22 Millionen vor die Bildschirme. In: media-control.de, 19. Juni 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  84. a b DFB-Achtelfinale begeisterte 25,5 Millionen. In: media-control.de, 28. Juni 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  85. a b Fast 26 Millionen sahen DFB-Sensationsspiel. In: media-control.de, 4. Juli 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  86. Neuer Rekord: 31,10 Millionen verfolgten deutsche Niederlage. In: media-control.de, 8. Juli 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  87. WM-TV: Absoluter Quotenrekord – fast 30 Millionen vorm Fernseher. In: media-control.de, 5. Juli 2006, abgerufen am 15. Juli 2010.
  88. a b c TV-Rekordquote der Nationalelf ist umstritten. In: Welt Online, 9. Juli 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  89. WM-Übertragung. Fußball mit dem Mullah. In: FAZ.net, 3. Juli 2006, abgerufen am 16. Juli 2010.
  90. Fußball-WM 2010: Halbfinalspiele fahren Rekord-Einschaltquoten ein. In: Stern.de, 8. Juli 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  91. a b WM-Finale dominiert TV-Sonntagabend. In: Zeit Online, 12. Juli 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  92. a b WM-TV: Kleines Finale, große Quote. In: media-control.de, 9. Juli 2006, abgerufen am 15. Juli 2010.
  93. a b 23,62 Millionen Zuschauer feierten dritten Platz. In: media-control.de, 11. Juli 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  94. a b Hessen sind die größten WM-Gucker. In: media-control.de, 6. Juli 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  95. a b ARD mit Rekordbilanz bei FIFA Fußball-WM 2010. In: SWR.de, 12. Juli 2010, abgerufen am 15. Juli 2010.
  96. Franziska Bluhm: WM-Spiel Deutschland vs. Serbien: ZDF-Livestream nicht erreichbar. In: RP-online, 18. Juni 2010, abgerufen am 22. Juni 2010.
  97. a b c d e f g Volker S. Stahr: Sportsponsoring. Na, Logo! (Link nicht mehr abrufbar) In: Rheinischer Merkur Nr. 26, 1. Juli 2010, abgerufen am 9. Juli 2010.
  98. a b c d e f Christoph Bieber: Sport und Sponsoring. Rooney ist zurück im Wohnwagen. In: Zeit Online, 9. Juli 2010, abgerufen am 9. Juli 2010. Vgl. Christoph Bieber: Dossier – Fußball-WM 2010. Schaufenster Südafrika. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Dossier WM 2010: Fußball WM in Südafrika, 8. Juni 2010, abgerufen am 9. Juli 2010.
  99. a b c d Jessica Mulch: WM-Sponsoren: Emirates und Hyundai steigern Bekanntheit. In: Horizont.net, 5. Juli 2010, abgerufen am 9. Juli 2010.
  100. Die „Beer Babes“ hatten sich verkleidet. Holländerinnen kamen als Däninnen – 2500 Verstöße gegen Trittbrettmarketing. In: Der Standard, 17. Juni 2010, abgerufen am 22. Juni 2010.
  101. a b c d e World Cup 2010: Fifa detains 36 female Holland fans for ‘ambush marketing’. In: Guardian.co.uk, 15. Juni 2010, abgerufen am 15. Juni 2010.
  102. “The police came and kept on asking us the same questions over and over, asking if we worked for Bavaria. They said we were ambush-marketing and it was against the law in South Africa. They said we would be arrested and would stay in jail for six months. Girls were crying. It was bad.” (Barbara Castelein in: World Cup 2010: Fifa detains 36 female Holland fans for ‘ambush marketing’. In: Guardian.co.uk, 15. Juni 2010, abgerufen am 15. Juni 2010. deutsch: „Die Polizei kam und fragte uns immer wieder die selben Fragen, fragte ob wir für Bavaria arbeiteten. Sie sagten wir betrieben Ambush Marketing, und das sei gegen das Gesetz in Südafrika. Sie sagten wir würden eingesperrt und für sechs Monate im Gefängnis bleiben. Mädchen weinten. Es war schlimm.“)
  103. a b c Andy Winter: ITV Sacks Pundit Over World Cup Ticket Claims. In: News.Sky.com, 15. Juni 2010, abgerufen am 15. Juni 2010.
  104. a b Laura Smith-Spark: Dutch fans given shorts for match. In: BBC News, 21. Juni 2006, abgerufen am 15. Juni 2010.
  105. a b c d Wer nicht zahlt, darf auch nicht werben. In: Welt Online, 18. Juni 2010, abgerufen am 18. Juni 2010.
  106. “In my opinion, people should have the right to wear whatever they want. […] And Fifa don’t have a monopoly over orange.” (Peer Swinkels in: World Cup 2010: Fifa detains 36 female Holland fans for ‘ambush marketing’. In: Guardian.co.uk, 15. Juni 2010, abgerufen am 15. Juni 2010. deutsch: „Meiner Meinung nach sollten die Leute das Recht haben, zu tragen was sie wollen. […] Und die FIFA hat kein Monopol auf Orange.“)
  107. a b Fußball-WM 2010. Verhaftete "Bier-Babes" unter Schock. In: Zeit Online, 17. Juni 2010, abgerufen am 18. Juni 2010.
  108. Markus Völker: Die Fifa ist Spitze darin, die Interessen ihrer Großsponsoren zu schützen. Bei Blatter piepst es. In: taz.de, 17. Juni 2010, abgerufen am 18. Juni 2010.
  109. a b c Die „Beer Babes“ vor Gericht. In: Der Standard, 21. Juni 2010, abgerufen am 22. Juni 2010.
  110. a b c d Küsschen und Rosen: Die „Beer Babes“ sind frei. In: Die Presse, 22. Juni 2010, abgerufen am 22. Juni 2010.
  111. a b Verfahren eingestellt. Nach außergerichtlicher Einigung der Streitparteien FIFA und Bavaria. In: Der Standard, 22. Juni 2010, abgerufen am 22. Juni 2010.
  112. Fußball-WM 2010. Anklage gegen „Bier Babes“ fallen gelassen. In: Zeit Online, 22. Juni 2010, abgerufen am 22. Juni 2010.
  113. Vogelperspektive auf WM-Stadien. In: Stadionwelt.de, 3. März 2010, abgerufen am 13. Juni 2010.
  114. Johannes Dieterich: Die WM und ihr Nutzen. Gute Hoffnung. In: Frankfurter Rundschau, 5. Dezember 2009, S. 24.
  115. a b c The legacy of the 2010 FIFA World Cup. In: sa2010.gov.za, 3. Mai 2010 (englisch), abgerufen am 13. Juni 2010.

Weblinks

 Commons: Fußball-Weltmeisterschaft 2010 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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