Bundesautobahn 9

Bundesautobahn 9

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Bundesautobahn 9 in Deutschland
Bundesautobahn 9
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Bundesautobahn 9
Bundesautobahn 9
Karte
Verlauf der A 9
Basisdaten
Betreiber: Bundesrepublik Deutschland
Gesamtlänge: 529 km

Bundesland:

Bundesautobahn 9 bei Garching
Bundesautobahn 9 bei Garching

Die Bundesautobahn 9 (Abkürzung: BAB 9) – kürzer Autobahn 9 (Abkürzung: A 9) – verbindet Berlin mit München.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Historisches Bild der Saalebrücke mit Reichsautobahn (heutige A 9)
Im Glogau-Baruther Urstromtal in Brandenburg

Die ersten Ideen zu der Strecke gab es in den 1920er Jahren, als eine „Autofernstraße“ Berlin–Rom geplant war, deren deutscher Teil München, Leipzig und Berlin verbinden sollte, woraus der Name der vorgesehenen Strecke und der ab 1927 mit der Planung beschäftigten Gesellschaft, MüLeiBerl, entstand[1]. Die Autobahn wurde ab 1936 in mehreren Teilabschnitten eröffnet. Zunächst wurde der 164 km lange Abschnitt zwischen dem heutigen Kreuz Schkeuditz und Bad Berneck freigegeben. Nachdem im Jahr 1941 noch die 3,7 Kilometer lange zweite Richtungsfahrbahn im Bereich des Hienbergabstiegs bei Schnaittach dem Verkehr übergeben wurde, war sie durchgehend von Berlin bis München befahrbar. Damit ist sie eine der ältesten Autobahnen in Deutschland mit überregionaler Bedeutung. Bis zur Einführung der neuen Autobahnnummerierung 1974 wurde die Strecke in der Bundesrepublik als A 3 bezeichnet.

Ein Teil der Autobahn wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur deutschen Wiedervereinigung als eine von drei Transitstrecken zwischen Westdeutschland und West-Berlin genutzt. In die blaue Streckenbeschilderung waren gelbe Zusatztafeln mit dem schwarzen Schriftzug „Transit“ eingefügt. Auf Entfernungsschildern stand generell „Berlin – Hauptstadt der DDR“, was sich auf die Streckenführung über das Schönefelder Kreuz nach Ost-Berlin bezog, sodass die Transitreisenden die – kürzere – Entfernung bis West-Berlin selbst herausfanden. Trotz der Überweisungen der Bundesrepublik für den Unterhalt der Transitstrecken befand sich der Autobahnteil in der DDR größtenteils in schlechtem Zustand. Die Autobahn war ursprünglich aus Betonplatten konstruiert worden. Zwischen der Raststätte Rodaborn und der Abfahrt Schleiz bestand die Fahrbahn teilweise aus Kopfsteinpflaster, das zu DDR-Zeiten überasphaltiert wurde. Mitte der 1980er Jahre wurde der Asphalt wieder entfernt und der Fahrbahnbelag mit Beton ausgeführt. Dieser Abschnitt ist 2009 noch in Betrieb, wird aber in den nächsten Jahren dem sechsstreifigen Ausbau weichen.

Zwischen 1945 und 1966 war die A 9 in Höhe der bayerisch-thüringischen Landesgrenze – der damaligen innerdeutschen Grenze – unterbrochen, da die Saalebrücke gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von deutschen Truppen zerstört worden war. Der Verkehr von und nach West-Berlin wurde in diesem Zeitraum über die A 72 mit dem Grenzübergang Heinersgrün nach Plauen und weiter über Schleiz wieder zur A 9 (zwischen 1946 und 1951) bzw. die A 72 nach Töpen und weiter über die Bundesstraße 2 zum neuen Grenzübergang Töpen-Juchhöh und zurück zur A 9 (von 1951 bis 1966) umgeleitet.[2]

Bis zur deutschen Wiedervereinigung waren die beiden Fahrbahnen im Nordabschnitt nicht durch bauliche Einrichtungen voneinander getrennt.

Am 30. Juni 2004 wurde die älteste Autobahnraststätte Deutschlands, Rodaborn bei Triptis, geschlossen. Grund war der Ausbau der Autobahn auf sechs Fahrstreifen. Rodaborn war 1928 als Ausflugslokal für die Bürger von Triptis eröffnet worden und wurde 1936 mit der Fertigstellung der Reichsautobahn zur ersten Autobahnraststätte Deutschlands. Zu DDR-Zeiten wurde sie in den 1970er Jahren geschlossen und 1986 nur für Transitreisende wieder eröffnet.

Die Münchener Stadteinfahrt der A 9 war in früheren Jahren ab dem Kreuz München-Nord als A 990 geplant.

Strecke und Ausbau

Beginn der A 9 am Autobahndreieck Potsdam
A 9 in Richtung Berlin zwischen München und Nürnberg

Die A 9 verbindet die deutschen Millionenstädte Berlin und München. Während das südliche Ende im Münchner Stadtteil Schwabing endet, führt sie im Norden bis auf 30 Kilometer an die Berliner Stadtgrenze heran und mündet südlich der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam am gleichnamigen Dreieck in den Berliner Ring, die A 10.

Nach der Wiedervereinigung wurde der durchgehende sechsstreifige Ausbau der A 9 vom Dreieck Potsdam bis zum Autobahnkreuz Nürnberg als wichtiges Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 12 in Angriff genommen. Mit einer Verkehrsbelastung von bis zu 50.000 Fahrzeugen pro Tag bei Bayreuth im Jahr 1990 war die vierstreifige Trasse nahe der Kapazitätsgrenze. Seit der Fertigstellung des Ausbaus im Bereich Bayreuth 2006 gibt es nur noch in Thüringen Streckenabschnitte der A 9 mit vier Fahrstreifen ohne Standstreifen. Dabei handelt es sich zum einen um das Hermsdorfer Kreuz und zum anderen um 19 Kilometer südlich der Anschlussstelle Triptis bei Betriebs-Kilometer 205 und nördlich der Anschlussstelle Schleiz bei Betriebs-Kilometer 224. Da die Priorität Thüringens beim Einsatz knapper finanzieller Mittel bisher auf der A 4 lag, wurde dieser Abschnitt bis heute als einziger der gesamten Strecke von München bis Berlin nicht fertiggestellt. Ein weiterer Grund der Verzögerung ist die Tatsache, dass in Sachen Finanzierung neue Wege ausprobiert und private Investoren mittels Ausschreibung gesucht werden, die sich über die Lkw-Maut refinanzieren sollen (sogenanntes A-Modell). Man verspricht sich davon eine höhere Qualität der Fahrbahn und eine schnellere Fertigstellung. Laut Mitteilung vom 4. August 2011 erhielt ein Konsortium aus den Unternehmen VINCI Concessions, BAM PPP und Reinhold Meister GmbH den Zuschlag für den Ausbau, der 2012 beginnen und im November 2014 abgeschlossen sein soll. Der Ausbau der A 9 wird dann rund 25 Jahre gedauert haben. Der Abschnitt vom Kreuz Nürnberg bis zum Autobahnkreuz München-Nord wurde bereits Mitte bis Ende der 1970er Jahre auf drei Fahrstreifen plus Standstreifen je Fahrtrichtung ausgebaut.

Verkehrswegebündelung zwischen A 9 und Schnellfahrstrecke unweit des Autobahndreiecks Nürnberg/Feucht
Das Ende der A 9 im Münchener Stadtteil Schwabing

Die Neubaustrecke Ingolstadt–Nürnberg der Deutsche Bahn AG verläuft über weite Strecken parallel zur A 9. Sie ist die Fortsetzung der Strecke Berlin–Nürnberg, Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8.

Seit 2006 ist der ursprünglich geplante und auch in Teilen ausgeführte Ausbau des Dreiecks Holledau zu einem Autobahnkreuz im Gespräch. Ziel ist jedoch nicht mehr die Verlängerung der A 93 nach Augsburg, sondern die Erschließung des Landkreises Pfaffenhofen.

Der zuletzt im Jahr 2008 mit durchschnittlich 143.000 und an Spitzentagen mit bis zu 184.000 Fahrzeugen hoch belastete Abschnitt zwischen den Autobahnkreuzen Neufahrn und München-Nord wurde zwischen 2004 und 2006 auf acht Fahrstreifen ausgebaut.

Von 2007 bis 2010 wurde das Autobahnstück in München zwischen dem Frankfurter Ring und Schwabing (Hochbrücke Freimann) erneuert. Die über 30 Jahre alten Brücken an der Auf- und Abfahrt der Anschlussstelle Frankfurter Ring (im Volksmund ‚Tatzelwurm‘ genannt) sowie die Hochbrücke selbst wurden dabei fahrtrichtungsweise abgerissen und erneuert[3].

Seit 2009 wird das Autobahnkreuz Neufahrn bei Freising vom Kleeblatt zu einem Leistungskreuz mit Verbindungsrampe (sogenanntes Overfly) umgebaut.

Besonderheiten

Zwischen der Anschlussstelle (AS) 5 – Niemegk und der AS 6 – Klein Marzehns wird die Hagenbrücke („Millionenbrücke“) passiert. Die Bezeichnung „Millionen“ bezieht sich darauf, dass die Brücke eine Backsteinbrücke ist und der Volksmund von Millionen Backsteinen (Ziegeln) sprach, die dafür angeblich verbaut worden sein sollen. Im Reichsautobahnkonzept war hier ein Parkplatz vorgesehen: Dieser ist noch heute rechts in Fahrtrichtung München erkennbar.

An der Elbebrücke Vockerode zwischen der Anschlussstelle 8 – Coswig und AS 9 – Vockerode befindet sich am nördlichen Elbufer ein Turm. Im Reichsautobahnkonzept war auch hier ein heute noch erkennbarer Parkplatz vorgesehen. Der Turm sollte ursprünglich eine offene Besucherplattform haben. Zu DDR-Zeiten war am Turm die Werbeaufschrift „Plaste und Elaste aus Schkopau“ der Buna-Werke so angebracht, dass Fahrer sie in Richtung Berlin lesen konnten. Außerdem verläuft dort direkt neben dem Standstreifen in Richtung Berlin die Alternativstrecke des Elberadweges zwischen Dessau-Roßlau und Coswig, der beispielsweise bei Hochwasser genutzt wird.

Nahe der Anschlussstelle 10 – Dessau-Ost bestand seit 1939 das „Reichsautobahnbad Mildensee“ mit Umkleidekabinen und gastronomischer Bewirtschaftung. Hierfür war eine Kiesgrube, aus der Baumaterial für die Autobahn und Zubringerstraßen gewonnen wurde, renaturiert worden, die noch heute als „Strandbad Adria“ zur Naherholung genutzt wird.

Südlich der Anschlussstelle 11 – Dessau-Süd wurde bereits beim Bau eine Hochgeschwindigkeitsstrecke für Rekordfahrten und Autorennen („Dessauer Rennstrecke“) vorgesehen und mit gerader Streckenführung, durchgehendem Betonbelag ohne Mittelstreifen und pfeilerlos querenden Bogenbrücken ausgestattet. Hier fanden Hochgeschwindigkeitsfahrten statt; auch Autorennen wurden bis in die 1950er Jahre gefahren. Das Denkmal für den 1952 tödlich verunglückten Paul Greifzu steht neben der Fahrbahn nach München, ist für den Autofahrer aber nicht zu erkennen.

Der Abschnitt zwischen der Anschlussstelle 11 – Dessau-Süd und der AS 12 – Wolfen war während des Zweiten Weltkrieges als Autobahn-Behelfsflugplatz vorgesehen. Es ist nicht bekannt, ob dort je Landungen stattfanden. Zu DDR-Zeiten war der Abschnitt als Behelfsflugplatz für die GSSD reserviert. Mit dem sechsstreifigen Ausbau der A 9 (1995) wurde dieser Abschnitt 3+1+3 ausgebaut – Flugzeuglandungen wären prinzipiell dort möglich. Allerdings bestehen dort die Mittelleitplanken aus aufgesetzten Betonelementen, Erdaufschüttung und Bepflanzung des resultierenden Raums.

Das erste Autobahnkreuz in Kleeblatt-Ausführung in Deutschland war das 1936 für den Verkehr freigegebene Schkeuditzer Kreuz (15).

Die Raststätte Frankenwald nahe der Anschlussstelle Rudolphstein (bei Hof) ist eine von zwei Raststätten an deutschen Autobahnen, die über ein Brückenrestaurant verfügt. (50° 24′ 19″ N, 11° 46′ 25″ O50.40531666666711.773513888889)

Die Autobahn führte westlich von Bad Berneck auf einer Brücke mitten durch die Ortschaft Lanzendorf. Dieser für die Anwohner sehr belastende Zustand wurde mit dem Streckenneubau beseitigt; heute verläuft die Autobahn östlich der Ortschaft. Direkt an der alten Fahrbahn wurde die Autobahnkirche Himmelkron errichtet und am 6. Oktober 1996 geweiht. Das Kirchengebäude steht heute etwas abseits der neuen Trasse.

Die Anschlussstelle 40b – Bindlacher Berg war bis zum Ausbau der A 9 keine öffentliche Anschlussstelle, sondern ausschließlich den amerikanischen Streitkräften vorbehalten, die auf dem Bindlacher Berg stationiert waren.

Bis zum Ausbau auf sechs Fahrstreifen war der Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Bayreuth-Nord und Bindlach die letzte Autobahnallee in Westdeutschland. Zwischenzeitlich wurde dieser Streckenabschnitt jedoch wieder mit Bäumen bepflanzt.

Die Anschlussstelle 41 – Bayreuth-Nord wurde in den frühen 1970er Jahren, im Zuge des Ausbaus der B 2, nach Norden verlegt. Die Anschlussstelle der Westseite ging bis dahin von der Eremitagestraße kurz oberhalb der Hölzleinsmühle ab und war sehr steil. Im Dreieck der Anschlussstelle lag ein Gebäude der Straßenmeisterei, das heute noch erhalten ist, aber aufgrund der neuen Einhausung von der Autobahn aus nicht mehr zu sehen ist. Die Anschlussstelle auf der Ostseite führte kurz vor der neuen Brücke direkt auf die Bindlacher Allee. Die ehemalige Trasse war bis zum Neubau der Firma Knoll noch in den Feldern sichtbar. Beide Anschlussstellen hatten keine Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen.

Auch bei Trockau wurde der Verlauf verändert. Die neue Trasse verläuft leicht östlich der alten. Der ehemals sehr steile und extrem kurvige Trockauer Berg wurde durch die Verlegung der Trasse entschärft.

Nördlich der Anschlussstelle 44 – Pegnitz (ca. bei Kilometer 331) lag bis zum Ausbau der Autobahn auf sechs Streifen ein kleiner Parkplatz, an dessen Rand eine Bronzeglocke an die Unfalltoten auf deutschen Autobahnen erinnerte. Der Parkplatz existiert nicht mehr, die Glocke steht nicht mehr an dieser Stelle.

Nur rund 800 Meter nördlich der heutigen Anschlussstelle 44 – Pegnitz (zeitweise Pegnitz-Grafenwöhr) lag bis in die frühen 1980er Jahre die Ausfahrt Pegnitz, die direkt auf die B 2 führte, die die Autobahn an dieser Stelle auf einer Brücke kreuzt. Die Anschlussstelle 44 hieß damals Grafenwöhr. Eingerichtet wurde sie als Zufahrt zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Die B 85 unterquert hier die Autobahn, schweres militärisches Gerät hätte die Brücke an der Ausfahrt Pegnitz nicht benutzen können.

Die Anschlussstelle 45 – Weidensees hieß bis in die 1970er Jahre Veldensteiner Forst und wurde wahrscheinlich im Dritten Reich auf Veranlassung von Hermann Göring gebaut, der in dem Waldgebiet eine Jagd hatte. Göring hatte im nahegelegenen Neuhaus an der Pegnitz die örtliche Burg Veldenstein gekauft, auf der er Teile seiner Jugend verbracht hatte, und hielt sich dort öfter auf. Der kleine Ort Weidensees selbst hätte problemlos über die Ausfahrten Pegnitz oder Plech versorgt werden können.

Südrampe am Hienberg; Blick über die Talbrücke Schnaittach

Am Hienberg zwischen den Anschlussstellen 47 – Hormersdorf und 48 – Schnaittach gibt es von jeher unterschiedliche Trassen für die beiden Richtungsfahrbahnen. Die Trennung der Fahrbahnen wurde beim sechsstreifigen Ausbau beibehalten, aber der Verlauf wurde verändert. Die Raststätte Hienberg, die auf dem Hienberg lag, gibt es heute nicht mehr.

Originalpflaster im AK Nürnberg

Das Autobahnkreuz Nürnberg (51), ehemals ein Autobahnkleeblatt, wurde so umgebaut, dass die Überleitung aus Richtung München auf die A 3 Richtung Würzburg vierstreifig nach Westen abgeht. (49° 27′ 28″ N, 11° 14′ 32″ O49.45787222222211.242344444444) Dieser Umbau stammt aus den Zeiten, als die A 9 nördlich von Nürnberg nur sehr gering befahren war, der Verkehr in Richtung Würzburg dagegen umso stärker war. Der innere östliche Quadrant des Kleeblattes darf nur von der Straßenmeisterei benutzt werden und ist noch mit – vermutlich originalem – Kopfsteinpflaster versehen: zwei helle Fahrbahnen, dunkler, durchgehender Mittelstreifen.

An der Anschlussstelle vom Kindinger Berg zwischen den Anschlussstellen 59 – Denkendorf und 58 – Altmühltal erfolgt in Richtung Norden eine Teilung der dreistreifigen Fahrbahn: ein Streifen nutzt die alte Richtungsfahrbahn, während zwei Streifen über die alte Gegenfahrbahn führen. Diese zwei Streifen sind für Lkw und Pkw mit Anhänger gesperrt. Für die Fahrbahn Richtung Süden wurde eine neue, flachere dreistreifige Rampe gebaut, die eine eigene Trasse besitzt.

Trotz des sechsstreifigen Ausbaus sind einige Bauwerke der Originalstrecke erhalten geblieben, wie z. B. die Brücke in der Holledau bei der Raststätte Holledau, die Saalebrücke in Fahrtrichtung München zwischen Bad Lobenstein (AS 29) und Rudolphstein (AS 30) sowie die Tautendorfer Brücke in Fahrtrichtung Berlin zwischen Triptis (AS 26) und Hermsdorf-Süd (AS 25a). Zwischen dem Kreuz Rippachtal (AS 19) und der Abfahrt Naumburg (AS 21a) führen noch drei Originalbrücken über die Autobahn.

Vom Jahr 2000 bis zum Beginn des achtstreifigen Ausbaus war der Abschnitt zwischen den Kreuzen München-Nord und Neufahrn einer der ersten in Deutschland auf denen in Spitzenzeiten der Standstreifen als zusätzlicher Fahrstreifen freigegeben werden konnte. Da der achtstreifige Ausbau zwischen Neufahrn und dem Dreieck Holledau im Jahr 2008 nicht absehbar ist, befindet sich für diesen Abschnitt eine ähnliche Anlage im Bau.[4]

An der Anschlussstelle 75 – München–Frankfurter Ring gibt es keine Auffahrt in Richtung Süden sowie keine Abfahrt in Richtung Norden, da die Autobahn bereits an der nächsten Abfahrt (76) endet und in den Mittleren Ring mündet.

Auf Höhe der Anschlussstelle 73 – München-Fröttmaning steht zwischen den Fahrbahnen auf einem kleinen Sockel die Bronzestatue eines Berliner Bären. (48° 12′ 14″ N, 11° 37′ 14″ O48.20376111111111.62065) Sein Pendant steht an der A 115 (als Verlängerung der A 9 nach Berlin hinein) beim ehemaligen Rasthof Dreilinden.

An der Auffahrt der Raststätte Köschinger Forst Richtung Berlin steht ein Kilometerstein mit der Aufschrift „Berlin 500 Kilometer“.

Auf der Strecke zwischen Bad Dürrenberg und Halle überquert man auf der A 9 zwölfmal die Landesgrenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt, da diese stellenweise mit dem Streckenverlauf der Autobahn zusammenfällt.

Mitte 2011 wurde der Parkplatz (mit WC) Wörlitz in Kliekener Aue umbenannt.

Planungen

  • Verbreiterung auf sechs Fahrstreifen zwischen AS Bad Klosterlausnitz und AK Hermsdorf (in Planung, Baubeginn 3. Quartal 2011[5][6])
  • Verbreiterung auf sechs Fahrstreifen zwischen AS Triptis und AS Schleiz (Bauvorbereitung, Baubeginn 2011)[7]
  • Verbreiterung auf acht Fahrstreifen zwischen AK Nürnberg und AK Nürnberg-Ost (weiterer Bedarf mit Planungsrecht)
  • Verbreiterung auf acht Fahrstreifen zwischen AD Holledau und AK Neufahrn (weiterer Bedarf mit Planungsrecht)
  • Verbreiterung auf sechs Fahrstreifen zwischen AS München-Frankfurter Ring und AS München-Schwabing (weiterer Bedarf)

Schwere Verkehrsunfälle

Am 9. August 1968 stürzte bei Langenbruck ein Passagierflugzeug auf die Autobahn. Die 48 Insassen wurden dabei getötet (siehe: British-Eagle-Flug 802).

Am Montagnachmittag, dem 11. Februar 1985 fuhr ein britischer Doppeldeckerbus auf einen abbremsenden Tanklastzug, der ca. 6.000 Liter Flugbenzin geladen hatte; 18 britische Soldaten einer Militärmusikkapelle kamen ums Leben.

Am 19. Oktober 1990 geschah in der Münchberger Senke auf der A 9 einer der schlimmsten Straßenverkehrsunfälle in der deutschen Geschichte. Im Nebel ereignete sich eine Massenkarambolage mit zehn Toten, 120 Verletzten und 170 beschädigten Fahrzeugen. Um aus diesem Nebeltal herauszukommen, wurde die Fahrbahn, die vorher auf einem Damm mit sieben Durchlässen verlief, im Jahr 2000 für fast 70 Mio. Euro im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus auf eine Talbrücke verlegt. Die Autobahn liegt nun auf einer knapp 500 Meter langen Strecke 18 Meter höher als früher. Am 11. April 2003 ereignete sich aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit, Schneefall und gleichzeitigem Sonnenschein in der Münchberger Senke erneut eine Massenkarambolage, bei der über 180 Autos ineinander fuhren. Getötet wurde bei diesem Unfall glücklicherweise niemand. Daraufhin wurde die Autobahn im Jahr 2005 in beiden Richtungen zwischen den Anschlussstellen Münchberg-Süd und Münchberg-Nord mit einer Streckenbeeinflussungsanlage ausgestattet. Seitdem ist es bis heute zu keinem weiteren Massenunfall bei Münchberg gekommen.

Im Sommer 1996 verunglückte an einem Freitagmittag ein Tanklastzug nahe der Elbüberquerung unweit von Dessau. Die A 9 wurde daraufhin in südlicher Fahrtrichtung für mehrere Stunden komplett gesperrt. Der nachfolgende Verkehr konnte aufgrund damals noch nicht wiederhergestellter Umfahrungsstrecken nur sehr begrenzt umgeleitet werden. Die bei Coswig (Anhalt) gelegene Gierseilfähre im Zuge der damaligen B 107 war dem Andrang nicht gewachsen. Auch die Roßlauer Innenstadt war völlig überlastet. Es kam zu Verzögerungen von über sieben Stunden. Erst gegen Abend normalisierte sich der Verkehrsfluss.

Film

  • Autobahn Ost, Dokumentarfilm von Gerd Kroske, Deutschland 2004.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Bundesautobahn 9 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1], [2]
  2. http://www.autobahn-online.de/a72geschichte.html
  3. Autobahndirektion Südbayern:Hochbrücke Freimann, Faltblatt April 2008
  4. Autobahndirektion Südbayern:Seitenstreifenfreigabe mit Verkehrsbeeinflussungsanlage zwischen AK Neufahrn und AD Holledau, Information Oktober 2010
  5. Thüringer Allgemeine vom 10. Dezember 2010
  6. http://www.regioweb.de/details/meldung/privates-konsortium-baut-teilstueck-der-a-9-aus/?tx_ttnews[backPid]=24&cHash=606c56c635b929bc7c6d38c1c9d57e83 Privater Ausbau eines Teilstücks
  7. ausbau--zwischen-triptis-und-schleiz-ab-2012

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