BMW 02

BMW 02
BMW
BMW 1502 (1975–1977)

BMW 1502 (1975–1977)

Typ 114, E10, E20
Hersteller: BMW
Produktionszeitraum: 1966–1977
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, zweitürig
Cabriolet, zweitürig
Schrägheck, dreitürig
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,0 Liter
(55–125 kW)
Länge: 4220–4230 mm
Breite: 1590–1620 mm
Höhe: 1360–1410 mm
Radstand: 2500 mm
Leergewicht: 940–1080 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: BMW E21

Die ursprüngliche Baureihe 114, auch als BMW-02-Serie bezeichnet, umfasst Mittelklassefahrzeuge, die BMW in den Jahren 1966 bis 1977 baute. Die BMW-02-Serie stellte die Abrundung des BMW-Programms nach unten dar. Sie wurde aus dem BMW 1600 der „Neuen Klasse“ abgeleitet, die Modelle hatten jedoch nur zwei Türen.

Es gab nur Vierzylinder-Modelle (Motortyp M10) mit den Bezeichnungen 1502, BMW 1600-2, 1602, 1600 ti, 1802 und 2002, 2002 ti, 2002 tii und BMW 2002 turbo, wobei die ersten beiden Ziffern jeweils den Hubraum angeben (außer beim 1502, der auch 1,6 Liter Hubraum hat). Die Entwicklungscodes sind Typ 114 für die Modelle 1502–1802, E6 für die touring-Modelle, E10 für den BMW 2002 inkl. ti und tii sowie E20 für den BMW 2002 turbo.

Inhaltsverzeichnis

1502, 1600-2, 1802, 2002

Der 1600-2 wurde 1966 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt. Sein inoffizielles Namens-Anhängsel "-2" sollte den 1600 lediglich als den neuen Zweitürer von BMW kennzeichnen und ihn von der größeren viertürigen Limousine unterscheiden helfen; am Fahrzeug selbst lautete die Modellbezeichnung nur "1600". Ab 1971 hieß er dann 1602.

  • 1502: 1,6 l, 55 kW (75 PS), M10-Vierzylinder, 1975–1977
  • 1600-2: 1,6 l, 63 kW (85 PS), M10-Vierzylinder, 1966–1971
  • 1602: 1,6 l, 63 kW (85 PS), M10-Vierzylinder, 1971–1975
  • 1802: 1,8 l, 66 kW (90 PS), M10-Vierzylinder, 1971–1975
  • 2002: 2,0 l, 74 kW (100 PS), M10-Vierzylinder, 1968–1975

1600 ti, 2002 ti, 2002 tii

Die Kürzel „ti“ bzw. „tii“ bezeichnen die heute sehr gesuchten Sportversionen (turismo internazionale). Die ti-Modelle haben 40er Solex-Doppelvergaser, und der BMW 2002 tii sowie der 2002 turbo einen Motor mit mechanischer Kugelfischer-Einspritzanlage, die zu dieser Zeit auch im Rennsport sehr erfolgreich war, dort jedoch meist mit Flachschieberanlage statt der serienmäßigen Drosselklappe.

  • 1600 ti: 1,6 l, 77 kW (105 PS), M10-Vierzylinder, 1967–1968
  • 2002 ti: 2,0 l, 88 kW (120 PS), M10-Vierzylinder, 1968–1972
  • 2002 tii: 2,0 l, 96 kW (130 PS), M10-Vierzylinder, 1971–1975

2002 turbo

BMW 2002 turbo

Der mit dem Entwicklungscode BMW E20 versehene BMW 2002 turbo mit 170 PS war (noch vor dem Porsche 911 Turbo) das erste in Serie hergestellte deutsche Auto mit Abgasturbolader. Der Wagen wurde 1973 während der ersten Ölkrise vorgestellt und sofort wegen des hohen Benzinverbrauchs kritisiert; ebenso wie der auf Wunsch auf dem Frontspoiler in Spiegelschrift angebrachte Schriftzug turbo 2002, der in der Presse als „Kriegsbemalung“ tituliert wurde. Das nur in den Farben Silber (Farbbezeichnung Polaris-metallic) und Weiß (Chamonix) erhältliche Modell wurde nach 14 Monaten und 1672 hergestellten Fahrzeugen wieder eingestellt. Unter Berücksichtigung der Inflation entspricht der bei Produktionsende 1974 verlangte Preis von 20.780 DM einer heutigen Kaufkraft von etwa 27.657 Euro.

BMW 2002 turbo
Motor des BMW 2002 turbo
Typ: 2002 turbo
Motor Vierzylinder Viertakt-Reihenmotor (M10 B 20); wassergekühlt, Leichtmetall-Zylinderkopf mit V-förmig hängenden Ventilen, von einer obenliegenden, kettengetriebenen Nockenwelle über Kipphebel gesteuert, Kurbelwelle fünffach gelagert
Hubraum 1990 cm³
Bohrung × Hub:  89 × 80 mm
Gemischaufbereitung Kugelfischer-Einspritzpumpe PL 04
Turbolader Typ BLD von KKK (Kühnle, Kopp & Kausch)
Verdichtung 6,9:1
Leistung bei 1/min:  125 kW (170 PS) bei 5800
Drehmoment bei 1/min:  240 Nm (24,5 mkg) bei 4000
Antrieb Vollsynchronisiertes Viergang-Getriebe, Fünfgang auf Wunsch
Karosserie Selbsttragende Ganzstahlkarosserie
Fahrwerk Einzelradaufhängung (vorn an Querlenkern und McPherson-Federbeinen; hinten Schräglenkerachse mit Schraubenfedern; v+h Drehstab-Stabilisator), Teleskopstoßdämpfer
Lenkung mit Schnecke und Rolle
Bremsen Innenbelüftete Scheibenbremsen vorn, Trommelbremsen hinten
Radstand 2500 mm
Maße L × B × H:  4220 × 1620 × 1410 mm
Leergewicht 1080 kg
Höchstgeschwindigkeit 212 km/h
Beschleunigung (0–100km/h):  7,2 s
Bauzeit September 1973 bis November 1974
Preis 18720 DM (1973), 20780 DM (Ende 1974)


touring 1600, 1800, 2000, 2000 tii

BMW 2000 touring

Zu allen Motorisierungen mit Ausnahme des 1502 und des 2002 turbo gab es ab 1971 auch Schrägheckvarianten mit den Namen touring 1600, touring 1800, touring 2000 sowie als Topmodell den touring 2000 tii.

Mit der Modellpflege 1973 änderte sich die Modellbezeichnung, das touring war nun nicht mehr vorangestellt und die Typbezeichnung bekam die bei der Limousine bereits übliche "2" angehängt, aus touring 2000 wurde also 2002 touring. Das Basismodell touring 1600 mit dem 1,6 Liter-Motor mit 63 kW war bereits 1972 wieder gestrichen worden.

Das Touring-Modell war kein Verkaufserfolg; es wurden von 1971 bis 1974 lediglich 25.827 touring-Exemplare produziert. Erst 20 Jahre später bot BMW mit dem E36 Compact wieder ein Schrägheckmodell an.

Cabriolets

BMW 1600 Cabriolet (1968–1971)
BMW 1600 Cabriolet
BMW 02 Baur-Targa (1971–1975)

Das ganz offene BMW 1600 (Typ BMW 114C) Cabriolet wurde von 1968 bis 1971 bei Baur in Stuttgart für BMW entworfen und gebaut. Es gab zwei Cabrio-Versionen des 02, ein Vollcabriolet und einen Cabriolet mit Überrollbügel, auch als "Targa" bezeichnet. Das Cabriolet gab es als 1600-2 mit 1,6 Liter 63 kW und als 2002 mit Zweiliter-Motor und 74 kW. Das Cabriolet mit Überrollbügel bzw. Targa gab es jedoch nur für den 2002 und wurde von 1971 bis 1975 angeboten.


2002 ti Diana

Eine sehr seltene und heute gesuchte Variante des BMW 02 ist der sog. BMW 02 Diana. Der Rennfahrer Hubert Hahne ließ anlässlich seiner Hochzeit mit Diana Körner, gewissermaßen als Hochzeitsgeschenk, 12 BMW 2002 ti umbauen – u.a. mit Doppelscheinwerfern des 2800 CS, Lederinnenausstattung, speziellen italienischen Aluminiumfelgen usw. Jedes der 12 Exemplare wurde in einer anderen Farbe lackiert. Mit den Jahren konnte der Verbleib der meisten Exemplare dieser Kleinstserie nicht mehr geklärt werden – es darf angenommen werden, dass einige Besitzer eines dieser Exemplare glauben, einen einfach nur umgebauten 02 zu fahren – ohne zu ahnen, dass sie einen der seltensten 02 überhaupt ihr Eigen nennen (Verifikation der Fahrgestellnummern lt. untenstehendem Link)

Elektroauto

Für die Olympischen Sommerspiele 1972 entwickelte BMW einen "1602 Elektro", der als Begleitfahrzeug der Langstreckengeher und Marathonläufer eingesetzt wurde. Der Energiespeicher bestand aus einem 350 Kilogramm schweren Paket mit zwölf Blei-Starterbatterien unter der Motorhaube. Damit konnte man bei 50 km/h etwa 60 Kilometer weit fahren.

Sportliche Erfolge

BMW 2002ti Rally auf dem Goodwood Festival of Speed 2006

Die BMW 02 waren sehr erfolgreich und konnten auch dem Rennsport Impulse geben, insbesondere in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft. Die Baureihe bildete den Startpunkt für eine Reihe von Tuning-Firmen wie Alpina, Schnitzer, Koepchen, GS-Tuning usw., die dazu beitrugen, die 02er noch sportlicher werden zu lassen.

Die Baureihe wurde 1975 durch den ersten BMW 3er (Baureihe E21) abgelöst, das Einstiegsmodell 1502 jedoch noch bis 1977 weiterproduziert.

Fotogalerie

Literatur

  • Stefan Schrahe: Das große BMW 02-Buch, Heel-Verlag
  • Hans J. Schneider: "BMW 02" Schneider Text, Delius Klasing
  • Thomas G. Mueller: Das kleine BMW 02-Buch, Motorbuch-Verlag
  • Walter Zeichner: BMW 02 in der Reihe BMW-Profile, Verlag BMW Group
  • Walter Zeichner: BMW 1500–2002in der Reihe 'Schrader-Motorchronik'
  • Thomas G. Mueller: DAS BLAUE NULLZWEI-BUCH, Eigenverlag

Weblinks

 Commons: BMW 02 Serien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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