Bundesstraße 4

Bundesstraße 4

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Bundesstraße 4 in Deutschland
Bundesstraße 4
Karte
Verlauf der B 4
Basisdaten
Betreiber: Bundesrepublik Deutschland
Gesamtlänge: 610 km

Bundesland:

Ausbauzustand: verschieden
Bundesstraße 4 in Hamburg (Neue Elbbrücke)
Bundesstraße 4 in Hamburg (Neue Elbbrücke)

Die deutsche Bundesstraße 4 (Abkürzung: B 4) führte ursprünglich von Kiel, seit den 1990er Jahren etwas kürzer vom schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt über Hamburg, Braunschweig, den Harz und Erfurt nach Nürnberg. In ihrem Gesamtverlauf ist sie jetzt (Stand 2011) etwa 610 km lang.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

B 4 am höchsten Punkt, Blick nach Norden (Richtung Torfhaus)

(Kiel - Neumünster) - Bad Bramstedt – Quickborn - Hamburg – LüneburgUelzenGifhorn – Braunschweig – WolfenbüttelBad HarzburgTorfhaus (südl. Torfhaus höchster Punkt der B 4, ca. 825 m ü.NHN) – BraunlageNordhausenSondershausen – Erfurt – ArnstadtIlmenauSchleusingenEisfeldCoburgBambergForchheimErlangenNürnberg

Zwischen Braunlage und Lüneburg ist die B 4 Teil der Harz-Heide-Straße. Zwischen Hallstadt und Erlangen wurde die B 4 wegen der parallel verlaufenden Autobahnen A 70 und A 73 zur Staatsstraße herabgestuft, in Schleswig-Holstein wurde sie wegen der parallel verlaufenden Bundesautobahn 7 und Bundesautobahn 215 ebenfalls zu Landesstraßen herabgestuft.

Geschichte

1971: Ausbau zur vierspurigen Fernverkehrsstraße 4 bei Erfurt

Die Bundesstraße 4 folgt im Abschnitt von Braunschweig bis in die Nähe von Hamburg einer jahrhundertealten mitteleuropäischen Post- und Verkehrsverbindung, die in der Frühen Neuzeit als „Salzstraße“ – wegen des Salzhandels bei Lüneburg – bekannt war.[1] In diesem Abschnitt geht die heutige Trasse, ausgenommen die in neuerer Zeit gebauten Ortsumgehungen und Autobahnabschnitte, auf die Zeit um 1800 zurück. Damals wurde die Straße, vorwiegend aus militärischen Gründen, als eine möglichst gerade und kurze Verbindung der wichtigsten Anliegerorte neu errichtet. Zuvor folgte die Straßenführung mehr den natürlichen Gegebenheiten, z. B. Bächen und Waldrändern, und verlief teils ein bis zwei Kilometer von der heutigen Trasse entfernt. Einen Überblick über die ältere Trasse geben die Karten der kurhannoverschen Landesaufnahme aus dem 18. Jahrhundert.

Die Straße führte ursprünglich bis nach Kiel. Die Altona-Kieler Chaussee wurde 1830 bis 1832 gebaut und war die erste Kunststraße in Schleswig-Holstein.

Am 4. Mai 1945 verhandelte auf der damals noch Reichsstraße 4 (R 4) genannten Straße nördlich von Quickborn der letzte Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral von Friedeburg, mit höheren Offizieren der britischen 2. Armee über die Kapitulation der letzten deutschen Truppen in Norddeutschland.

Aktuelle Entwicklung

B 4 als Ortsumgehung Uelzen („Uhlenring“)

Vor dem Bau der A 7 bzw. A 215 zu den Olympischen Spielen 1972 waren die B 4 und die in den 1960er Jahren gebaute B 404 die wichtigsten Verbindungen von Kiel nach Hamburg. In den 1990er Jahren wurde die B 4 zwischen Kiel und Neumünster zur Landesstraße 318 und zwischen Neumünster und Bad Bramstedt zur Landesstraße 319 herabgestuft; ihre Funktion für den motorisierten Individualverkehr wird von der A 7 und der A 215 übernommen.

Bereits in den 1960er Jahren wurde die B 4 zwischen den heutigen Anschlussstellen Hamburg-Eidelstedt der A 23 und Hamburg-Stellingen der A 7 als Eidelstedter Ortsumgehung auf die Trasse der Autobahnen verlegt, die sie dort heute ersetzen. Im Bereich der Stresemannstraße in Hamburg-Altona-Nord besteht seit mehreren schweren Personenunfällen in den 1980er Jahren ein Tempolimit auf 30 km/h; zeitweise war die viel befahrene B 4 hier auf einen Fahrstreifen je Richtung verengt.

Die B 4/B 75 in Wilhelmsburg

Südlich der Hamburger Elbbrücken geht die B 4 seit den 1990er Jahren zusammen mit der B 75 auf die kurzen Autobahnen A 255 und A 252 über und durchquert seit 1951 den Stadtteil Wilhelmsburg als autobahnähnliche Kraftfahrstraße, die in die A 253 (Harburger Umgehung) mündet. Das von Hamburg-Harburg nach Süden führende Stück zwischen den Anschlussstellen Hamburg-Wilstorf der A 253 und Fleestedt der A 7 wurde Anfang der 2000er Jahre entwidmet. Bis zur AS Lüneburg-Nord wird die B 4 heute durch die A 7 und A 39 und bis zur AS Lüneburg-Häcklingen durch die Ostumgehung Lüneburg ersetzt.

Im Zusammenhang mit den Autobahnplanungen im nordost-niedersächsischen und west-mecklenburgischen Raum (A 14, A 39) wurde auch mehrfach ein Ersatz oder autobahnähnlicher Ausbau der B 4 auf gut 100 Kilometer zwischen Lüneburg (A 39) und Braunschweig (A 2) diskutiert, schließlich aber verworfen. Im August 2006 wurde in diesem Bereich ein Durchfahrverbot für LKW über zwölf Tonnen eingeführt - aufgrund der geringen Strafen (20 Euro) bei Nichtbeachtung hat sich aber an der Situation (zu starker LKW-Transitverkehr) nichts geändert. Es wird aber aus regionalpolitischen Überlegungen auch schon seit längerem ein vierspuriger Ausbau zwischen Gifhorn und Braunschweig, speziell im Bereich Papenteich, geplant.

Das Stück zwischen Braunschweig und Bad Harzburg (über Wolfenbüttel) fehlt momentan teilweise, da es in den 1990er Jahren durch die A 395 ersetzt und in den Orten Halchter, Ohrum und Dorstadt auf Landstraßenniveau zurückgebaut worden ist.

Im Südharz sind Ortsumfahrungen der Gemeinden Ilfeld und Niedersachswerfen geplant sowie ein Ausbau der Bundesstraße zwischen Nordhausen und Sondershausen auf drei Fahrspuren. In Sondershausen selbst wurde im Oktober 2008 nach einer Bauzeit von viereinhalb Jahren eine westlich an der Stadt vorbei führende Ortsumfahrung für den Verkehr freigegeben. Der Bau dieses Streckenabschnittes mit insgesamt zehn Brücken kostete 43 Millionen Euro.[2] Somit befinden sich auf dem 75 Kilometer langen Abschnitt zwischen Nordhausen und Erfurt nur noch drei Ortsdurchfahrten: in Greußen, Straußfurt und Gebesee. Die Errichtung von dort geplanten Umgehungen wurde allerdings wegen fehlender Landesmittel auf unbestimmte Zeit verschoben.[3]

Zwischen der A 4-Abfahrt Erfurt-West und der A 71-Abfahrt Ilmenau-Ost ist die B 4 seit 2003 auf 40 km Länge auf die A 4/A 71 verlegt worden.

Seit April 2004 wurde eine zwei Kilometer lange östliche Ortsumgehung für Schleusingen gebaut, die auch als Autobahnzubringer für die Anschlussstelle Schleusingen der A 73 dient. Größtes Bauwerk ist eine 72 m lange Dreifeldbrücke über die Nahe. Die Eröffnung dieser Strecke sollte bereits im Winter 2005 stattfinden, wurde jedoch erst am 16. Juni 2006 vollzogen.

Zwischen Eisfeld und Coburg ist die B 4 aufgrund der parallel verlaufenden A 73 zur Kreisstraße heruntergestuft worden.

Seit dem 1. Januar 2011 ist die Bundesstraße zwischen Ilmenau und Schleusingen auf Grund der parallel verlaufenden Autobahnen 71 und 73 zur Landstraße 3004 umgewidmet. Besonderheit dabei ist, dass durch den Rennsteigtunnel der A 71 derzeit kein Gefahrguttransporter fahren darf. Diese Fahrzeuge müssen weiterhin die Strecke über den Rennsteig nehmen.

Nach Fertigstellung der noch unter dem provisorischen Projektnamen B 999 geführten Ortsumgehung Rödental soll diese zur B 4 umgewidmet werden und eine Verlängerung der B 4 vom künftigen Dreieck Coburg-Nord bis zur B 89 bei Sonneberg bilden.

Vom (Autobahn-)Dreieck Coburg-Nord bis zur Abfahrt Coburg-Zentrum ist die B 4 autobahnähnlich ausgebaut und wird deshalb Stadtautobahn genannt. Bis Coburg-Süd verläuft die B 4 nur einstreifig in jeder Richtung. Ein Ausbau auf zwei Streifen je Fahrtrichtung wird angestrebt. Ab Coburg-Süd bis zur Abfahrt Untersiemau ist die B 4 wieder autobahnähnlich ausgebaut, wo sie kurzzeitig mit der B 303 bis Niederfüllbach verläuft. In Untersiemau zweigt seit dem seit 5. September 2008 als südlicher Autobahnzubringer Coburgs die B 289 ab.

Zwischen Breitengüßbach und Hallstadt ist die B 4 nicht als Bundesstraße beschildert, um so insbesondere den Schwerlastverkehr auf die parallel verlaufende A 73 zu lenken und die beiden Orte zu entlasten. Zudem wird einer zukünftigen Umwidmung (Abstufung) Rechnung getragen.

Der Bundesverkehrswegeplan 2003 enthält in der Rubrik Neue Vorhaben mit Planungsrecht die sogenannte Nordanbindung des Nürnberger Flughafens als B 4.[4][5] Damit ist ein Straßenneubau zwischen einer hierzu geplanten Anschlussstelle 84a der Bundesautobahn 3 und der Flughafenstraße gemeint. In den Unterlagen zum im September 2007 begonnenen Planfeststellungsverfahren wird dieser Neubau mittlerweile als B 4f bezeichnet.[6]

Mautpflicht

Seit dem 1. Januar 2007 gilt auf der Strecke zwischen der A 23 in Hamburg-Eidelstedt und dem Ende der B 4 in Bad Bramstedt parallel zur A 7 die Mautpflicht analog zu den Bundesautobahnen, auf die Schilder am Straßenrand hinweisen und für deren Durchsetzung das Bundesamt für Güterverkehr stationäre Kontrollen durchführt.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Bundesstraße 4 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rudi Fischer: 800 Jahre Calvörde – Eine Chronik bis 1991
  2. http://www.mdr.de/thueringen/nord-thueringen/5854870.html Bericht des MDR zur Eröffnung der Ortsumgehung, abgerufen am 7. Juni 2009
  3. Thüringer Allgemeine, 22. Juli 2011
  4. Bundesverkehrswegeplan 2003, Anlage Bayern, Seite 92
  5. Stadt Nürnberg: Wirtschaftsbericht 2003, Seite 70
  6. Tiefbauamt Nürnberg, Planfeststellungsverfahren "Neubau der Bundesstraße 4f zur Anbindung des Flughafens Nürnberg an die BAB 3"

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