Bosnien und Herzegowina

Bosnien und Herzegowina
Bosna i Hercegovina
Босна и Херцеговина

Bosnien und Herzegowina

Flagge von Bosnien und Herzegowina
Wappen von Bosnien und Herzegowina
Flagge Wappen
Amtssprache Bosnisch, Serbisch, Kroatisch
Hauptstadt Sarajevo
Staatsform Föderative Republik
Staatsoberhaupt Bakir Izetbegović, Nebojša Radmanović, Željko Komšić
Regierungschef Ministerpräsident Nikola Špirić
Fläche 51.197[1] km²
Einwohnerzahl 4.621.598 (Schätzung Juli 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 89 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt nominal (2007)[3] 29.5 Mrd. $ (2009 geschätzt) (106.)[2]
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 7.361 $ (nominal)[4]
Staatsverschuldung 9,4 Mrd. US$ (31. Dezember 2010)[5]
Human Development Index 0,812 (76.)
Währung 1 Mark = 100 Feninga
1 EUR = 1,95583 BAM
(Fixer Wechselkurs, gebunden an die Deutsche Mark bis 2002)
Unabhängigkeit 01.03.1992
Nationalhymne Intermeco
Nationalfeiertag in den Entitäten unterschiedlich, siehe Abschnitt „Feiertage und Feste“
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen BIH
Internet-TLD .ba
Telefonvorwahl +387
(1) Vorsitzender des Staatspräsidiums, d.h. amtierender Präsident von Bosnien und Herzegowina seit Juli 2009[6]
Bosnia and Herzegovina in Europe.svg
Bosnia and Hercegovina map.png

Bosnien und Herzegowina (serbokroatisch Bosna i Hercegovina/Босна и Херцеговина, kurz BiH/БиХ; deutsch auch Bosnien-Herzegowina) ist eine Bundesrepublik in Südosteuropa. Sie grenzt im Osten an Serbien, im Südosten an Montenegro, im Norden, Westen und Südwesten an Kroatien sowie auf wenigen Kilometern bei Neum an das Mittelmeer. Die unabhängige Republik ging 1992 aus der jugoslawischen Teilrepublik Bosnien und Herzegowina hervor und hat wie diese fast dieselben Grenzen, die das österreichisch-ungarische Okkupationsgebiet Bosnien und Herzegowina 1878 auf dem Berliner Kongress erhielt. Bosnien und Herzegowina besteht seit dem Abkommen von Dayton aus zwei weitgehend autonomen Gliedstaaten (Entitäten), der Föderation Bosnien und Herzegowina und der Republika Srpska, sowie dem Sonderverwaltungsgebiet Brčko-Distrikt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Bosnien und Herzegowina liegt im westlichen Teil der Balkanhalbinsel und ist in weiten Teilen durch eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft geprägt, wobei die höchsten Berge Höhen von fast 2400 Meter über dem Meeresspiegel erreichen. Ein Teil des Berglandes, insbesondere in den westlichen Landesteilen und der Herzegowina, ist verkarstet. Das hier anfallende Oberflächenwasser gelangt nicht in die großen Flusssysteme, sondern versickert größtenteils. Im Süden sowie in der nördlich gelegenen Save-Niederung gibt es auch flachere Regionen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Ebenfalls im Süden befindet sich die 20 Kilometer lange Adria-Küste bei Neum.

Grenzen

Bosnien und Herzegowina hat eine insgesamt 1538 km lange Außengrenze zu seinen drei Nachbarstaaten. Davon entfallen 932 km auf Kroatien, welches das Land in einem Bogen nördlich und westlich umgibt, 357 km auf Serbien im Osten und 249 km auf Montenegro im Südosten[7]. Die 20 Kilometer lange Adriaküste bei Neum grenzt im Osten sowie im Westen an Kroatien und unterteilt somit die kroatische Küste in zwei Teile. So ist beispielsweise die kroatische Stadt Dubrovnik, wenn man über das Festland fahren würde, nur zu erreichen, wenn man die Grenze Bosnien-Herzegowinas überquert.

Geomorphologie

Der höchste Punkt des Landes: Maglić.

Die höchstgelegenen Gebiete des Landes befinden sich im Südosten, an der historischen Grenze zwischen Bosnien und der Herzegowina. Der Gipfel des südlich von Foča an der montenegrinischen Grenze gelegenen Maglić-Massivs ist mit 2.386 m der höchste Punkt. Der Rest des Landes ist vorwiegend von Mittelgebirgslandschaft geprägt.

Klima

Bosnien und Herzegowina liegt im Übergangsgebiet zwischen mediterranem und kontinentalem Klima. Im Winter ist es sehr kalt und ein kalter Fallwind vom Landesinneren führt zu starken Böen und Stürmen. Im Süden des Landes sind die Sommer heiß.

Landschaftszonen

Das Land lässt sich nach den Klimazonen in drei Landschaftszonen einteilen[8]. Diese spiegeln sich teilweise in der Kultur und den Lebensgewohnheiten der Menschen wider.

Die pannonische Tiefebene

An der Nordgrenze hat Bosnien und Herzegowina Anteil an der Pannonischen Tiefebene, die sich hier im Bereich der Save-Niederung erstreckt.

Die dinarische Gebirgsregion

Die Dinarische Gebirgsregion, auch "Bosnische Dinariden" genannt, erstrecken sich von Südwest des Landes quer über die Mittelregion bishin zum Nordosten. Geprägt wird diese Landschaft von zahlreichen Bergen, die weniger verkarstet, sondern mit Waldoberflächen bedeckt sind. In dieser Landschaftszone befinden sich unter anderem Städte wie Sarajevo, Zenica und Bihać. Diese Gebiete sind im Sommer meist sehr warm mit bis zu 35 °C und im Winter kalt, wobei die Temperatur auch auf -15 °C sinken und hoher Schnee fallen kann.

Die adriatische Küstenregion

Die Herzegowina ist zumeist Teil der adriatischen Küstenregion. Die von mediterranen Einflüssen geprägte Herzegowina, besteht hauptsächlich aus Karst bzw. verkarsteten Gebirgszügen. In diesem Gebiet gibt es kaum Gewässer. Der Fluss Neretva, der aus Nordherzegowina durch Mostar in Richtung Adriaküste fließt, ist der größte und bekannteste dieser Region.

Gewässer

Die Una bei Bihać

Die wichtigsten Flüsse des Landes sind Save und Drina, die Bosnien und Herzegowina im Norden und Osten begrenzen, sowie die Bosna, welche im Landesinneren entspringt und in die Save mündet. Fast das gesamte Gebiet Bosniens gehört zum Einzugsgebiet der Save bzw. des Schwarzen Meeres, während die Flüsse der Herzegowina – zum Teil unterirdisch – in die Adria entwässern.

Die Täler der größeren Flüsse Bosniens erstrecken sich fast ausschließlich in Nord-Süd-Richtung, was für die Siedlungs- und Verkehrsgeschichte des Landes von Bedeutung ist. Zu den größeren Flüssen zählen die Una und Sana, der Vrbas und die Neretva. Abgesehen von der Save an der Grenze zu Kroatien ist kein Fluss in Bosnien und Herzegowina schiffbar.

Bosnien hat wenige bedeutende Seen. Die meisten großen Stillgewässer wurden künstlich angestaut. Große Stauseen gibt es an Drina, Neretva, Vrbas und Trebišnjica.

Landnutzung

Nur ein knappes Fünftel der Landesfläche ist für den Ackerbau geeignet; diese Flächen befinden sich vor allem entlang der Save, am Unterlauf der Neretva und in den Poljen der Herzegowina.

Natur

Die Tier- und Pflanzenwelt von Bosnien und Herzegowina ist artenreich und vielfältig. Die Flora und Fauna des Landes profitiert von der geringen Bevölkerungsdichte und den unbewohnten Landstrichen. Um die 60 Prozent der Fläche von Bosnien und Herzegowina ist bewaldet, besonders das Gebirge ist sehr waldreich. Durch die schwere Zugänglichkeit ist die Natur auch wenig bedroht. So konnte der Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen erhalten werden. Viele Tierarten sind im Land endemisch.

Flora

In Bosnien und Herzegowina finden viele bedrohte Pflanzenarten in den Hochgebirgen einen Lebensraum. Im Nationalpark Sutjeska befindet sich der Perućica-Urwald – einer der größten, die noch in Europa erhalten sind. Im Bereich des Dinarischen Gebirges gilt eine Höhe von 500 bis 1000 Metern als Niedrigzone. In diesem Bereich sind Eichen- und Buchenbewaldung typisch. In der Höhe von 1500 Metern kommt eine Buchen-, Fichten-, Tannen- und Kieferbewaldung vor. Ein Baum, der in fast allen Gebirgen des Landes vorkommt, ist die gewöhnliche Kiefer. Eine Mischung aller dieser Baumarten findet man vor, wenn bewaldete Bereiche schon in niedriger Höhe beginnen und sich nach oben fortsetzen. In diesem Falle spricht man von einem illyrischen Floragebiet.

Man kann in allen Bereichen der Hochzone Gebirgsgewächse wie beispielsweise Windröschen, Thymian und Katzenkraut antreffen. Sie sind auf allen Bergen des Landes zu finden, sowie die klassische Alpenflora. Eine Besonderheit sind die durch Höhleneinbrüche entstandenen Dolinen. Auf den großen Flächen der Dolinen findet man typische Pflanzen einer kälteren Gebirgslandschaft, während auf den Rändern mittelmeertypische Pflanzen wachsen. Ein gutes Beispiel für die Flora des Landes ist das Gebirge Bjelašnica. Man trifft am Fuße des Berges verschiedene Laubbaumarten wie Eichen, Trauben- bzw. Wintereichen, Weißdorn und Schwarzbuchen an. In den höheren Regionen herrscht ein Mischwald mit Buchen und Tannen.

Der Walnussbaum ist in Südosteuropa heimisch und in der Niedrigzone weit verbreitet. Die Hochgebirge weisen überwiegend Wacholder auf, welcher außerordentlich widerstandsfähig gegen Kälte ist. Im Frühling kann man eine große Zahl an Blumen finden. Typische Vertreter sind Veilchen, Enziane, Narzissen, Kamille, Bärlauch, duftende Schlüsselblumen, Natternköpfe und Stiefmütterchen. Viele bereits weiträumig ausgestorbene Blumen haben sich in Bosnien und Herzegowina eingebürgert, wie beispielsweise die Orchideengewächse am Prokoškosee. Manche kalkhaltige Böden bieten ideale Bedingungen für Orchideengewächse wie z. B. für das rote Waldvöglein oder die Berghyazinthe. Wegen des warmen Klimas wachsen auch Liliengewächse in dieser Region. Zum Beispiel wachsen in Bosnien und Herzegowina einige seltene Vertreter der Gattung Tulipa, wie z. B. die Tulipa biflora, die von Kroatien bis Albanien verbreitet ist oder die Tulipa orphanidea, welche eine Seltenheit ist und von der unberührten Natur profitiert.

Zudem weist das Land eine beachtliche Anzahl an Endemiten auf. Das Lilium carniolicum var. bosniacum ist im zentralen Bosnien auf kalkhaltigen Böden endemisch. Lange war ihre Position unklar, was dazu führte, dass man sie als Unterart bzw. Varietät zu den Pyrenäen-Lilien oder als Synonym zu den Lilium chalcedonicum zählte. Erst nach molekulargenetischen Untersuchungen wurden sie schließlich der Krainer Lilie zugeordnet. Eine Pflanze, die auch lange ohne eindeutige Zuordnung war und in Bosnien gedeiht, ist das Lilium jankae, das Vorkommen bis hin zu den Rhodopen aufweist.

Fauna

Viele Tiere, die in anderen Teilen Europas ausgestorben sind, können sich ohne menschliche Eingriffe in Bosnien und Herzegowina entwickeln. Jede Menge Tiere haben sich unabhängig von den benachbarten Gebieten entwickelt.

Am kurzen Küstenstreifen finden sich die üblichen Fischarten der Adria. Die Fischfauna in den zahlreichen Gebirgsbächen und Flüssen ist sehr interessant; in den klaren Gebirgsseen konnte so manche Art vor dem Aussterben gerettet werden. Aale kann man z. B. in Hutovo Blato antreffen. Hutovo Blato ist ein Naturpark, zu dem viele kleine Seen und Sümpfe gehören. Auch kann man zahlreiches anderes Wassergetier außer Fischen beobachten, besonders die zahlreichen Krebsarten.

Von vielen verschiedenen Schlangenarten, die man in Bosnien und Herzegowina antreffen kann, sind einige giftig. Eine Untergattung der Kreuzotter sowie die Kreuzotter selbst sind giftig. Vierstreifennattern (Elaphe quatuorlineata), die nicht giftig sind, sowie die giftigen Europäische Horn- oder Sandottern sind in ganz Südosteuropa verbreitet. Neben Schlangen leben auch eine große Anzahl anderer Reptilien wie z. B. Echsen in Bosnien und Herzegowina.

Die faszinierende Vogelwelt hat sich in den bosnischen Gebirgen gut erhalten. Der Grünspecht ist in den Laubwäldern und der Schwarzspecht in den Nadelwäldern des Landes heimisch. Aasgeier sind auf vielen Bergen wie z. B. der Bjelašnica beheimatet. Zu den wichtigsten Raubvögeln des Landes gehören die Steinadler sowie die Falkenarten. Der Steinadler ist in Küstennähe und in den vielen vorkommenden Gebirgen beheimatet. Der Turmfalke ist in ganz Bosnien und Herzegowina beheimatet. Der Lannerfalke hat in der Herzegowina seine Heimat gefunden. Auch sind unzählige Insekten- und Käfergattungen im Land vertreten.

Das größte Tier des Landes ist der vom Aussterben bedrohte Braunbär, von dem rund 2800 Exemplare in Bosnien und Herzegowina leben.

Bevölkerung

Bevölkerungsmehrheiten in Bosnien und Herzegowina im Jahre 2005

Von den etwa 4,55 Millionen Einwohnern des Landes bezeichnen sich etwa 48 % als Bosniaken, 37,1 % als Serben und 14,3 % als Kroaten. Minderheiten wie Roma und Juden stellen 0,6 %[9].

Die Staatsbürger der Republik Bosnien und Herzegowina werden oft als Bosnier bezeichnet. Damit sind Serben und Kroaten wie auch Bosniaken gemeint, die in Bosnien und Herzegowina beheimatet sind. Dagegen steht der Begriff Bosniaken ausschließlich für die Muslime.

Sprachen

Die drei konstituierenden Völker sprechen die eng miteinander verwandten Sprachen Bosnisch, Serbisch und Kroatisch. Je nach Sichtweise werden diese Sprachen auch zusammenfassend als Serbokroatisch bezeichnet. Diese drei Sprachen lassen sich dennoch insbesondere hinsichtlich ihrer Schrift unterscheiden. So wird in der serbischen Sprache hauptsächlich in kyrillisch geschrieben, während in der bosnischen sowie kroatischen Sprache ausschließlich in lateinischer Schrift geschrieben wird. Nach dem Krieg kam die kyrillische Schrift bei den bosnischen Serben immer mehr zum Einsatz (vor allem auf Ortsschildern und innerstädtischen Wegweisern), was darauf zurückzuführen ist, dass sie sich unter anderem durch ihre eigene Schreibweise von den anderen zwei Volksgruppen absondern wollen. Sprachlich lassen sich nur noch geringere Unterschiede aufweisen, wie etwa die Wortwahl. So tauchen bei der bosnischen Sprache Wörter von türkischer bzw. osmanischer Herkunft auf, wie etwa Akšam (zu deutsch: Abend).

Neben diesen drei offiziellen Amtssprachen werden bei den Minderheiten wie Roma eigene Sprachen gesprochen, die amtlich nicht anerkannt sind.

Religion

Die Kaisermoschee in Sarajevo

In Bosnien und Herzegowina gibt es seit Jahrhunderten ein Nebeneinander verschiedener Religionen und Glaubensrichtungen. Die meisten Einwohner werden formell einer der zwei großen monotheistischen Religionsgemeinschaften (Christentum und Islam) zugerechnet: Muslime (nach dem Zensus 1991 ca. 43,7 %, meist ethnische Bosniaken), serbisch-orthodoxe Christen (1991 ca. 31,4 %) sowie mehrheitlich kroatische römisch-katholische Christen (ca. 17,3 %). Anhänger sonstiger Religionen und Atheisten stellten nach der Völkszählung von 1991 ca. 7,6 % der Gesamtbevölkerung des Landes. 2009 sind von der nicht-atheistischen Bevölkerung 48 % Muslime, 34 % serbisch-orthodoxe und 13 % römisch-katholische Christen; 1 % sind Anhänger anderer Religionen und Konfessionen,[10] speziell Protestanten und Juden: Im Jahr 2008 lebten rund 1000 Juden in Bosnien und Herzegowina, etwa 900 Sephardim und 100 Aschkenasim. Die größte Gemeinde ist die von Sarajevo mit zirka 700 Mitgliedern.[11]

Serbisch-orthodoxe Erlöserkirche in Banja Luka, einzige Kirche der Balkanhalbinsel mit goldenen Kuppeln

Schulwesen und Bildung

Es besteht Schulpflicht bis zur neunten Schulklasse. Die Absolventen können sich im Anschluss daran für eine dreijährige Berufsausbildung oder für eine drei- bis vierjährige Sekundarschulausbildung an Gymnasien, kirchlichen Schulen, Kunstschulen, technischen Schulen oder Lehrerbildungsinstituten entscheiden. Der Zugang zu den Universitäten steht nach Bestehen einer Aufnahmeprüfung den Absolventen einer Sekundarschule sowie – eingeschränkt – Absolventen von Berufsschulen offen.

Die Zuständigkeit der Kantone (innerhalb der Föderation) und der Republika Srpska für die Kultur- und Bildungspolitik führt zu einem zersplitterten Bildungssystem mit teilweise ethnozentrisch bestimmten Lehrplänen. In Gebieten mit ethnisch gemischter Bevölkerungsstruktur werden Schüler häufig nach Volksgruppen getrennt unterrichtet.[12] Universitäten gibt es in Sarajevo, Ost-Sarajevo, Banja Luka, Mostar (die kroatisch dominierte Sveučilište Mostar und die bosniakisch dominierte Universität „Džemal Bijedić“), Tuzla, Zenica und Bihać.

Geschichte

Die Lateinerbrücke, Ort des Attentats von Sarajevo 1914
Die Altstadt von Mostar

Mittelalter bis Erster Weltkrieg

Bosnien und Herzegowina besteht aus zwei historischen Regionen, die aber keine Beziehung zu der heutigen Einteilung in Entitäten haben: Bosnien und die Herzegowina. Der Landesname Bosnien leitet sich vom Fluss Bosna ab, der nahe der Hauptstadt Sarajevo entspringt. Der Name Herzegowina geht auf den Herrschertitel Herceg = Herzog (Hercegovina=Herzogsland) zurück. Der Berliner Kongress stellte 1878 die osmanischen Provinzen Bosnien, Herzegowina sowie den Sandschak von Novi Pazar unter österreichisch-ungarische Verwaltung. Die formale Annexion durch die Doppelmonarchie im Jahre 1908 löste die Bosnische Annexionskrise aus. Das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand 1914 in Sarajevo wird als ein wesentlicher Auslöser des Ersten Weltkrieges angesehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Land Bestandteil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen.

Königreich Jugoslawien (1918-1941)

Hauptartikel: Königreich Jugoslawien

Unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg wurde Bosnien und Herzegowina Teil des Königreichs Jugoslawien. In dem neu gegründeten Vielvölkerstaat herrschte der aus Serbien stammende König Petar I.(eig. Petar Karađorđević). In dem Gesamtstaat selbst war die Stimmung der Bevölkerung angespannt, weil vor allem Slowenien und Kroatien nach einer eigenen Unabhängigkeit strebten und die serbischen Nationalisten den neu gegründeten Staat ausschließlich serbisch prägen wollten. In Bosnien-Herzegowina war die Situation dementsprechend, allerdings zwischen den Bosniaken, Kroaten und Serben.

Der Staat zeichnete sich durch Zentralismus aus; der Autonomiegedanke hinsichtlich nichtserbischer Ethnien und anderer Religionen blieb weitgehend unterdrückt, die ethnischen und die konfessionellen bzw. religiösen Spannungen blieben bestehen und verschärften sich zum Teil noch.

Im Frühjahr 1941 wurde das Land von Deutschland und Italien besetzt. Man unterteilte den Staat in Einzelrepubliken; Bosnien-Herzegowina wurde mit Kroatien zu einem faschistischen Vasallenstaat namens Unabhängiger Staat Kroatien erklärt.

Jugoslawien

Hauptartikel: Jugoslawien

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Jugoslawien als sozialistischer Bundesstaat aus den sechs Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien und Mazedonien gegründet. Bosnien und Herzegowina war flächenmäßig die drittgrößte Teilrepublik und war zu Zeiten des ehemaligen Jugoslawiens ökonomisch hauptsächlich auf Industrie- und Landwirtschaft ausgerichtet.

Unabhängigkeitserklärung

In Bosnien und Herzegowina stimmten am 29. Februar/1. März 1992 bei einem von Serben weitgehend boykottierten Referendum, bei 63 % Wahlbeteiligung, 99,4 % für eine staatliche Souveränität.[13] So erklärte das Land am 2. März 1992 seinen Austritt aus dem Staatsverband Jugoslawiens und ist seither eine unabhängige Republik. Die internationale Anerkennung erfolgte am 17. April 1992. Es folgten drei Jahre Krieg zwischen serbischen, kroatischen und bosniakischen Einheiten. Am Ende des Bosnienkrieges stand der 1995 in Dayton (USA) paraphierte und in Paris am 14. Dezember unterzeichnete Dayton-Vertrag, der die föderale Republik Bosnien und Herzegowina schuf, die allerdings noch unter den Folgen des Krieges und den anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen den Volks- und Religionsgruppen leidet (siehe Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens).

Politik

Die Wahlen am 1. Oktober 2006 galten als zukunftsweisend, weil die internationale Gemeinschaft 2007 den Hohen Repräsentanten abziehen und Bosnien und Herzegowina in die volle Souveränität überführen wollte. Im Nachhinein wurde dieses Vorhaben zunächst um ein weiteres Jahr verschoben. In das Staatspräsidium wurden der Bosniake Haris Silajdžić von der Partei für Bosnien und Herzegowina (SBiH), der Serbe Nebojša Radmanović vom Bund der Unabhängigen Sozialdemokraten (SNSD) und der Kroate Željko Komšić von den multi-ethnischen Sozialdemokraten gewählt. Komšić schlug in einem Kopf-an-Kopf-Rennen seinen Kontrahenten von der nationalistischen Kroatischen Demokratischen Union in Bosnien und Herzegowina (HDZ BiH). Nationalistische kroatische Gruppen hatten daraufhin protestiert, Komšić könne nicht kroatische Interessen vertreten, da in erster Linie Mitglieder anderer Volksgruppen für ihn gestimmt hätten. Die bosnisch-serbische Partei Bund der Unabhängigen Sozialdemokraten hatte vor den Wahlen erneut ein Referendum für die Unabhängigkeit der Teilrepublik Srpska gefordert, falls die Forderungen nach einer stärkeren Zentralisierung nicht aufhörten. Silajdžić setzte sich für eine Verfassungsänderung ein, die ein Zusammenwachsen Bosniens in einen „funktionsfähigen“ Staat ermöglichen solle. Dies wird teilweise so interpretiert, dass er die Existenz der Entitäten infrage stellte. Im Januar 2008 bekräftigte der Vorsitzende des SNSD, Milorad Dodik, die Zugehörigkeit der Republika Srpska zum Gesamtstaat und seinen Willen, diesen aufrechtzuerhalten. Im Jahr 2010 hatte Dodik jedoch mehrfach von einer möglichen Abspaltung der serbischen Landeshälfte gesprochen beziehungsweise davon, dass er dem Fortbestand Bosniens keine Chancen einräume.

Ende Februar 2008 beschlossen EU-Vertreter gemeinsam mit Gesandten der USA und Russlands, den Hohen Repräsentanten auf unbestimmte Zeit im Land zu lassen. Am 16. Juni 2008 wurde das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union abgeschlossen, das als wichtige Vorstufe für den angestrebten Beitritt zur EU gilt.[14] Die Unterzeichnung wurde von einer Polizeireform abhängig gemacht. Die Polizei beider Landesteile wurde aufgerufen intensiver miteinander zu kooperieren, insbesondere um weitere Kriegsverbrecher zu überführen. Seit 2003 agiert die EUPM in Bosnien und Herzegowina. Primär ist sie für die Bekämpfung des organisiertem Verbrechens und für die Beratung hinsichtlich der Polizeireform zuständig. Eine EU-Vollmitgliedschaft wäre noch vor 2020 möglich, sofern Bosnien-Herzegowina kontinuierlich die wirtschaftliche Situation verbessert, demokratische Strukturen stärkt und ethnische Spannungen abbaut.[15]

Vorsitzender des Ministerrats und damit Regierungschef ist seit Januar 2007 Nikola Špirić (SNSD).

Bei den allgemeinen Wahlen am 3. Oktober 2010 wurden zu Mitgliedern des Staatspräsidiums gewählt: Željko Komšić (bosnisch-kroatisches Mitglied), Bakir Izetbegović (bosnisch-bosniakisches Mitglied) und Nebojša Radmanović (bosnisch-serbisches Mitglied). Bei dieser Wahl bestanden jedoch Zweifel, ob der Sieg in zwei Fällen nicht durch Wahlbetrug zustande kam[16]. Die Wahlkommission hatte eine Neuauszählung der ungewöhnlich vielen als ungültig gewerteten Stimmen bei der Wahl des serbischen und des bosniakischen Mitglieds des Staatspraesidiums angeordnet[17]. Nach Neuauszählung wurden alle drei gewählten Mitglieder des Staatspräsidiums bestätigt und in der konstituierenden Sitzung am 10. November 2010 wurde Nebojša Radmanović zum ersten Vorsitzenden des Staatspräsidiums gewählt.[18]

Neben dem Staatspräsidium wurden das aus zwei Kammern bestehende gesamtstaatliche Parlament, die Parlamente der Bosniakisch-Kroatischen Föderation und der Republika Srpska, der Präsident des serbischen Teilstaates, seine beiden Vizepräsidenten sowie in der Föderation die Parlamente der zehn Kantone gewählt.

Auch ein Jahr nach den Wahlen im Oktober 2010 haben sich die Parteien noch nicht auf eine neue Regierungskoalition geeinigt. Die Europäische Union hat alle Zahlungen bis zur Regierungsgründung eingefroren [19]. Die ausländischen Direktinvestitionen gingen gegenüber 2008 um etwa 70 Prozent zurück [20].

Politisches System

In Bosnien und Herzegowina besteht ein Mehrparteiensystem. Die Abgeordneten werden für vier Jahre gewählt. Das dreiköpfige Staatspräsidium setzt sich aus Vertretern der drei konstitutiven „Völker“ - Bosniaken, Kroaten und Serben - zusammen, die sich alle acht Monate mit dem Vorsitz abwechseln.

Parteien

Die Parteienlandschaft von Bosnien und Herzegowina ist durch die innere Spaltung zersplittert. Während die Regierungsparteien relativ überschaubar sind, befinden sich viele unterschiedliche Parteien in der Opposition.

Zu den stärksten bosniakischen Parteien zählen die SDA und SBIH, wobei die SBIH sich als einheitliche Partei Bosnien-Herzegowinas bezeichnet. Auf serbischer Seite dominiert die Partei des Sozialdemokraten Milorad Dodik SNSD, während bei den Kroaten die HDZ 1990 und HDZ BIH bei den meisten Wahlen ins Parlament gewählt worden sind.

Militär

Bis Ende 2005 lag die Verteidigungspolitik bei den beiden Entitäten. Seit 2006 unterstehen die Streitkräfte der Staatspräsidentschaft und dem 2004 geschaffenen Verteidigungsministerium der Staatsebene. Die gemeinsame Armee besteht aus bis zu 10.000 aktiven Berufssoldaten und einer etwa halb so starken „aktiven Reserve“. Neben den formal integrierten operativen Strukturen bestehen jeweils ein bosniakisches, serbisches und kroatisches Regiment, die die Traditionen der drei Teilstreitkräfte ABiH, HVO und VRS fortführen sollen.[21] Die allgemeine Wehrpflicht wurde am 1. Januar 2006 aufgehoben. Angestrebt wird die Integration der Streitkräfte in europäische und euroatlantische Strukturen und die Beteiligung an UN-Einsätzen. 2006 trat Bosnien und Herzegowina der NATO-„Partnerschaft für den Frieden“ bei[22]. Im Oktober 2010 wurde ein aus 45 Mitgliedern bestehendes militärisches Kontingent zur Unterstützung der International Security Assistance Force (ISAF) nach Afghanistan entsandt[23].

Verwaltung

Politische Gliederung von Bosnien und Herzegowina

Die politische Gliederung des Staates ist komplex. Seit dem Dayton-Vertrag (auch bekannt als Dayton-Friedensabkommen) besteht Bosnien und Herzegowina aus zwei Entitäten: der Föderation Bosnien und Herzegowina (Federacija Bosne i Hercegovine, auch bekannt als Bosniakisch-Kroatische Föderation) und der Republika Srpska (Serbische Republik). Beide Entitäten verfügen jeweils über eine eigene Exekutive und Legislative. Der Brčko-Distrikt um die gleichnamige nordbosnische Stadt untersteht als Kondominium beider Entitäten direkt dem Gesamtstaat.

Die Föderation Bosnien und Herzegowina setzt sich aus zehn Kantonen zusammen, die über eigene Zuständigkeiten verfügen.

Die Kantone der Föderation Bosnien-Herzegowina
Nr. Name Fläche[24] Einwohnerzahl[25] Dichte[26] Hauptstadt
1. Kanton Una-Sana (Unsko-sanski kanton) 4.125,0 287.878 69,8 Bihać
2. Kanton Posavina (Posavski kanton/Posavska županija) 324,6 41.187 126,9 Orašje
3. Kanton Tuzla (Tuzlanski kanton) 2.649 496.830 187,6 Tuzla
4. Kanton Zenica-Doboj (Zeničko-dobojski kanton) 3.343,3 401.796 120,2 Zenica
5. Kanton Bosnisches Podrinje (Bosansko-podrinjski kanton) 504,6 33.662 66,7 Goražde
6. Kanton Zentralbosnien/Mittelbosnien (Srednjobosanski kanton/Srednjobosanska županija) 3.189,0 256.339 80,4 Travnik
7. Kanton Herzegowina-Neretva (Hercegovačko-neretvanski kanton/Hercegovačko-neretvanska županija) 4.401,0 227.473 51,7 Mostar
8. Kanton West-Herzegowina (Zapadno-hercegovački kanton / Zapadno-hercegovačka županija) 1.362,2 82.095 60,3 Široki Brijeg
9. Kanton Sarajevo (Sarajevski kanton) 1.276,9 419.030 328,2 Sarajevo
10. Kanton 10 (Hercegbosanska županija/Livanjski kanton/Zapadnobosanski kanton) 4.934,9 82.069 16,6 Livno
gesamt 26.110,5 2.328.359 89,2

Der gesamtstaatlichen Ebene waren zunächst nur die Außenpolitik, die Geldpolitik sowie die Außenwirtschaftsbeziehungen zugeordnet. In den vergangenen Jahren wurden die Kompetenzen des Zentralstaats um weitere Aufgaben ergänzt (Verteidigung, Zoll und indirekte Steuern, Verfolgung und Aburteilung von Kriegsverbrechern und Bekämpfung der Schwerkriminalität).

Präsidentenpalast in Sarajevo

Neben den Regierungen und Parlamenten der beiden Entitäten gibt es eine gemeinsame Regierung und ein gemeinsames Parlament (Abgeordnetenhaus mit 42 Sitzen und Kammer der Völker mit 15 Sitzen) für den Gesamtstaat. Die drei Volksgruppen haben je einen Vertreter in einem dreiköpfigen Staatspräsidium. Die Bosniaken und Kroaten wählen ihre beiden Vertreter in der Föderation, die bosnischen Serben ihren in der Republika Srpska. Der Vorsitz des Staatspräsidiums wechselt alle acht Monate. Die Einschränkung, dass nur Angehörige der drei konstituierenden Völker für das Staatspräsidium kandidieren dürfen, wurde vom EGMR als Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot und das Recht auf freie Wahlen gewertet.[27]

Faktisch übt einen Teil der Staatsgewalt jedoch der Hohe Repräsentant als Vertreter der internationalen Gemeinschaft aus, was damit begründet wird, dass infolge des im Krieg entstandenen gegenseitigen Misstrauens unter den Verantwortlichen der Volksgruppen nach wie vor eine Blockadehaltung vorherrsche. Außerdem sind nach wie vor rund 2500 ausländische Soldaten im Rahmen der Operation EUFOR/Althea in Bosnien und Herzegowina stationiert.

Städte

Sarajevo
Banja Luka

Große Landesteile sind nur dünn besiedelt. Vereinfacht dargestellt konzentriert sich der Großteil der Bevölkerung im Raum Sarajevo sowie in den Tälern der größeren Flüsse, v. a. der Bosna.

Die größten Städte in Bosnien und Herzegowina sind:

Städte in Bosnien und Herzegowina (Einwohnerzahlen ohne Agglomeration)
Rang Name Einwohner Verwaltungseinheit
lateinisch kyrillisch Zensus 1981 Zensus 1991 Schätzung 2005
1. Sarajevo Сарајево 319.017 416.497 297.523 Kanton Sarajevo
2. Banja Luka Бања Лука 123.937 143.079 224.647 Republika Srpska
3. Tuzla Тузла 65.091 83.770 88.521 Kanton Tuzla
4. Zenica Зеница 63.569 96.027 85.649 Kanton Zenica-Doboj
5. Mostar Мостар 63.427 75.865 64.301 Kanton Herzegowina-Neretva
6. Prijedor Приједор - - 57.166 Republika Srpska
7. Bihać Бихаћ 29.875 45.995 39.195 Kanton Una-Sana
8. Brčko Брчко 31.437 41.405 38.479 Distrikt Brčko
9. Bijeljina Бијељина 31.124 37.216 37.692 Republika Srpska

Wirtschaft

20-Feninga-Münzen. Die Münzen sind mit Marka und Feninga beschriftet.

Allgemeines

Im früheren Jugoslawien gehörte Bosnien und Herzegowina zu den wirtschaftlich schwächeren Regionen. Nach dem Ende des Bosnienkriegs kam es zunächst zu einem kontinuierlichen Wirtschaftswachstum. Die strikte Geldpolitik, die einen festen Wechselkurs der Konvertiblen Mark zum Euro beinhaltet, trug zur Stabilität der Währung bei. Das Bankwesen wurde reformiert, wobei ausländische Banken 85 % der Banken kontrollieren. Die offiziell angegebene Arbeitslosenrate liegt bei 40 Prozent, wobei diese Rate durch einen großen grauen Wirtschaftssektor reduziert wird. Die Einführung einer Mehrwertsteuer im Jahr 2006 hat die Staatseinnahmen erhöht.[28]

Die Exporte sind noch wenig diversifiziert; Mineralien und Holz machen 50 % aller Exporte aus. Das hohe Leistungsbilanzdefizit konnte bisher durch Transferleistungen von Bosniern, die im Ausland leben, ausgeglichen werden. Haupthandelspartner von Bosnien und Herzegowina ist die Europäische Union mit einem Anteil von etwa 50 %. Österreich ist wertmäßig der größte ausländische Investor vor Slowenien. Als problematisch für die wirtschaftliche Entwicklung werden der große und ineffiziente öffentliche Sektor, bürokratische Hindernisse für Unternehmer und der fragmentierte Arbeitsmarkt, der die ethnische Teilung des Landes widerspiegelt, angesehen. [29]

Nach Transparency International befindet sich Bosnien und Herzegowina auf dem Korruptionswahrnehmungsindex für 2010 im unteren Viertel der europäischen Länder, mit einem weltweiten Rang von 91. Der Wert von 3,2, von 10 möglichen Punkten, weist auf eine weit verbreitete Korruption hin.[30].

Die globale Finanzkrise wirkt sich in einer starken Rezession aus. Sie betraf zunächst den Rückgang bei den Exporten und nachfolgend einen drastischen Einbruch auch bei der Inlandsnachfrage. Einige große Industriebetriebe mussten ihre Produktion vorläufig einstellen. Im ersten Quartal 2009 wurden aus der Föderation Rückgänge der Industrieproduktion um 10 Prozent gemeldet, während in der Republika Srpska noch ein Anstieg um 13 Prozent registriert wurde (begünstigt hauptsächlich durch die Inbetriebnahme eines großen erdölverarbeitenden Betriebes). Viele bedeutende industrielle Bereiche in beiden Entitäten berichteten über Rückgänge in der Größenordnung von 20 Prozent.[31]

Währung

Die Konvertible Mark (Abkürzung KM, im internationalen Zahlungsverkehr Abkürzung BAM (nach ISO 4217) ist seit 22. Juni 1998 in ganz Bosnien und Herzegowina gültiges Zahlungsmittel. Die KM steht im festen Verhältnis 1,95583:1 zum Euro, an den sie gebunden ist, und entspricht somit dem Wert der früheren D-Mark.

Es gilt als gesetzeswidrig, mit einer anderen Währung im Gesamtstaat zu bezahlen. Laut Gesetz müssen alle Rechnungen im Inland mit der konvertiblen Mark ausgewiesen werden. Dennoch gibt es vereinzelt Geschäfte, die den Euro annehmen, und auch die kroatische Kuna, allerdings bemüht man sich, diesen Vorgang zu unterbinden.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 8,571 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 7,814 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 4,5 % des BIP.[32]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 7,3 Mrd. US-Dollar oder 43 % des BIP.[32]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Tourismus, Sehenswürdigkeiten

Herzegowinische Adria bei Neum

Der Tourismus konnte sich auch kriegsbedingt nur langsam entwickeln, seit einigen Jahren kommen immer mehr Touristen nach Bosnien und Herzegowina – insbesondere nach Mostar und Sarajevo.

Wichtige Reiseziele:

Weitere sind die Burg und Festungsmauern von Počitelj, das mittelalterliche Schloss von Travnik, die Befestigungsanlage und das Amphitheater von Banja Luka, die Seen Blidinjsko jezero, Prokoško jezero und Šatorsko jezero, die Raftingangebote auf den Flüssen Neretva, Una und Drina, der Adria-Küstenort Neum mit der höchsten durchschnittlichen Jahrestemperatur des Landes, sowie die von US-Präsident Bill Clinton eingeweihte Gedenkstätte in Potočari, für die Opfer des Massaker von Srebrenica.

Sarajevo

In Sarajevo und Umgebung befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Die Lateinerbrücke etwa war Ausgangspunkt des 1. Weltkrieges, da hier das Attentat auf Franz Ferdinand von Österreich und dessen Frau verübt wurde. In Gedenken daran wurde auf der Brücke ein Gedenkstein errichtet. Das Bosmal City Center (118 m) und der Avaz Twist Tower (142 m) wurden 2001 bzw. 2009 fertiggestellt und sind aktuell die höchsten Gebäude auf der Balkanhalbinsel. Weiters sehenswert sind die komplette Altstadt Baščaršija mit dem türkischen Wasserbrunnen Sebilj und die Nationalbibliothek von Bosnien und Herzegowina. Weiters gibt es in der Stadt viele prächtige historische Kirchengebäude und Moscheen (z.B. Gazi-Husrev-Beg-Moschee, größte Moschee des Landes).

In der näheren Umgebung liegen zudem die Wintersportgebiete Bjelašnica und Jahorina, wo auch schon die Olympischen Winterspiele 1984 ausgetragen wurden.

An die Belagerung der Stadt während des Bosnienkrieges, erinnern der Sarajevski ratni tunel (Sarajevo-Tunnel), das Historijski muzej Bosne i Hercegovine (Historisches Museum von Bosnien und Herzegowina), die „Rosen von Sarajevo“ und die noch zahlreich vorhandenen Zerstörungen und Einschusslöcher an Gebäuden, vornehmlich am Stadtrand.

Minenlage

Minenwarntafel in der Herzegowina (Gemeinde Čapljina)

Beim Verlassen befestigter Wege ist die Gefahr von Landminen zu bedenken. Bosnien-Herzegowina ist neben dem Kosovo und Kroatien das am stärksten verminte Gebiet in Europa. Selbst 2009 galten noch rund 1.573 km² der Staatsfläche als minengefährdet. Von Kriegsende 1996 bis 2010 wurden 498 Menschen bei Minenunfällen getötet und 1.209 verletzt. Für die Beseitigung bekannter Minenfelder sind die bosnische Armee sowie zivile Räumfirmen verantwortlich.[34].

Infrastruktur

Energiesektor

Beide Entitäten besitzen in der Energiepolitik wie in vielen anderen Bereichen eine weitgehende Autonomie. So gibt es zwei Energieministerien die jeweils unterschiedliche Gesetze und Verordnungen erlassen. Die landesweite Stromregulierungsbehörde DERK hat auf Entitätsebene jeweils eine Regulierungskommission. Der Markt wird unter drei Stromkonzernen aufgeteilt. Die EP RS beliefert die Republika Srpska, die EP BiH das ehemals ABiH-kontrollierte und die EP HZHB das ehemals HVO-kontrollierte Gebiet. Dabei gibt es keine Trennung zwischen der Stromerzeugung und -verteilung. In der Föderation Bosnien und Herzegowina sind die Unternehmen EP BiH und EP HZHB für beides zuständig und in der Republika Srpska arbeiten Gesellschaftendie zum Konzern EP RS gehören, an der Stromverteilung. Zur Stromübertragung gibt es den gesamtstaatlichen unabhängigen Netzbetreiber NOS BiH und das für den Elektrizitätstransfer zuständige Unternehmen Elektroprenos-Elektroprijenos Bosne i Hercegovine a.d., das ebenfalls landesweit tätig ist.[35]

Elektroenergie wird in Bosnien und Herzegowina primär durch Kohle- und Wasserkraftwerke erzeugt. Die Kohlereserven belaufen sich auf ca. 4 Mrd. Tonnen, das Wasserkraftpotenzial wird auf 6.800 MW geschätzt, wovon bisher nur 35 % ausgeschöpft werden. Die geplanten Investitionen im Energiesektor bis 2020 belaufen sich auf 3,9 Mrd. Euro.[36] Die Primärenergieerzeugung in Bosnien und Herzegowina wurde 2007 zu 9,4 % durch erneuerbare Energien gedeckt.[37] Etwa 50 % der gesamten Landesfläche ist mit Wald bedeckt, was auf ein großes Biomassepotenzial hinweist. Expertenschätzungen zufolge könnten 9.200 GWh aus Biomasse erzeugt werden. Derzeit beschränkt sich die Nutzung der Biomasse auf etwa 4,2 % und ausschließlich auf die Beheizung von Haushalten. In Gebieten, in denen kein Fernwärmenetz vorhanden ist, beläuft sich der Verbrauch von Biomasse, in Form von Holz und Holzkohle, auf bis zu 60 % des gesamten Energieverbrauchs.[36]

Verkehr

Die Autobahn A1 von Visoko

Seit 2001 ist mit der Autobahn 1 von der Adria bis nach Budapest die erste von derzeit fünf geplanten Autobahnen in Bosnien und Herzegowina im Bau. Diese soll von Ploče in Kroatien über Mostar, Sarajevo, Zenica und Doboj in die ungarische Hauptstadt führen und einen Teil des europäischen Verkehrskorridors 5C bilden. Insgesamt wird diese Autobahn auf ca. 360 km durch Bosnien und Herzegowina führen. Das Jahr der vollständigen Fertigstellung ist jedoch unbekannt. Weitere vier Autobahnverbindungen befinden sich in der Planungsphase, bei denen die Nummerierung nicht festgelegt sind. Politische Differenzen zwischen den zwei Entitäten von Bosnien und Herzegowina, der Föderation Bosnien und Herzegowina und der Republika Srpska, über die Nummernvergabe verhindern eine Einigung.

Eisenbahn

Es gibt in Bosnien und Herzegowina zwei Bahngesellschaften: einerseits die Bahngesellschaft der Föderation Bosnien und Herzegowina (Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine) und andererseits die der Republika Srpska (Željeznice Republike Srpske).

Der Eisenbahnverkehr findet im Wesentlichen auf drei Bahnkorridoren statt:

  • Im Nordwesten verläuft im Unatal die Strecke („Unska“) zwischen Sisak und Split sowie dessen Adriahafen, über Bosanski Novi, Bihać und Knin.
  • Die zweite Strecke verbindet den Hafen in Ploče mit den Eisenbahnen in Ostkroatien, zwischen Slavonski Brod und Vinkovci, über Mostar, Sarajevo und Doboj verlaufend.
  • Die dritte Strecke verbindet die vorhergehenden zwei mit Anfang in Bosanski Novi, über Banja Luka und Doboj, mit einem Ausläufer, der über Tuzla bis nach Brčko und Zvornik reicht, wo die Strecken an das Netz der kroatischen bzw. serbischen Bahnen anknüpfen.

Daneben gibt es eine Reihe von Werks- und Minenbahnen, die zum Teil noch mit Dampf betrieben werden.

Das Eisenbahnnetz von Bosnien und Herzegowina wurde durch den Bosnienkrieg stark beeinträchtigt. Seit einigen Jahren gibt es wieder eine Bahnverbindung von Zagreb nach Sarajevo, im Februar 2010 wurde wieder eine tägliche Verbindung zwischen Belgrad und Sarajevo aufgenommen.

Alle der noch von der k.u.k.-Monarchie errichteten Schmalspurstrecken („Bosnische Schmalspur“) wurden schon um 1970 aufgelassen und größtenteils abgebaut. Eine Ausnahme bildet die Werksbahn der Kohlenmine Banovići – hier standen noch im Jahr 2011 Dampflokomotiven im gelegentlichen Einsatz.

Im Jahr 2005 wurde ein Erneuerungsprogramm beschlossen. Unter anderem sollen spanische Talgo-Schnellzüge sowie eine größere Anzahl von Güterwaggons beschafft werden.

Luftfahrt

Flughafen in Sarajevo

Zurzeit gib es vier internationale Flughäfen, und zwar in Sarajevo, Mostar, Banja Luka und Tuzla. Das im Juni 2006 mit der Europäischen Union abgeschlossene Luftverkehrsabkommen soll zu mehr Wettbewerb führen und die derzeit noch sehr hohen Flugpreise senken.

Kultur

Die Stari Most in Mostar, 1566 erbaut, 1993 zerstört, 2002–2004 wieder aufgebaut.

Musik

Ein traditioneller Musikstil ist die Sevdalinka – bosnische Volksmusik, deren Charakter stark von osmanischen Einflüssen geprägt wurde. Die Volksmusik enthält darüber hinaus Merkmale der Musik der Sinti und Roma und anderer Volksgruppen. Ein bekannter Vertreter der Sevdalinka war bis zu seinem Tod Safet Isović. Die Sevdalinka kommt generell allerdings nur bei der älteren bosnischen Bevölkerung und teilweise der in Montenegro und Serbien wohnenden älteren Bosniaken gut an. Besser kommt dagegen die sogenannte Narodna muzika an, die eine Mischung aus der ehemaligen jugoslawischen Volksmusik, Pop und teilweise Techno-Musik bildet. Diese ist generell in dem serbokroatisch-sprachigen Ländern seit ihrer Entstehung (ca. 1980) die Beliebteste.

Bekannte Musiker im internationalen Raum aus Bosnien-Herzegowina sind neben Goran Bregović und seiner ehemaligen Band Bijelo dugme, die Sänger Zdravko Čolić und Dino Merlin sowie die Rapper Edo Maajka und Frenkie. Die Rock/Pop-Gruppen Zabranjeno Pušenje, Plavi orkestar, Indexi und Crvena jabuka und Hari Mata Hari gehörten neben Bijelo dugme zu den bekanntesten und beliebtesten Jugoslawiens. Das musikalische Zentrum dieser modernen bosnischen Musik war Sarajevo.

Film

In jüngster Vergangenheit haben bosnisch-herzegowische Filme einige Preise bekommen. Darunter waren Ničija Zemlja (deutsch Niemandsland, englisch No Man’s Land) aus dem Jahr 2001, der einen Golden Globe Award und einen Oscar erhielt, sowie der Film Grbavica, der auf der Berlinale 2006 einen Goldenen Bären bekam. Des Weiteren erntete der Film Welcome to Sarajevo mit Woody Harrelson großes Kritikerlob. Der Film befasst sich mit der Belagerung Sarajevos Anfang der 1990er Jahre. Der Regisseur Emir Kusturica (Schwarze Katze, weißer Kater; Das Leben ist ein Wunder) stammt aus Sarajevo.

Das Sarajevo Film Festival ist jedes Jahr im August filmischer und kultureller Höhepunkt und zieht immer mehr Touristen aus dem Ausland an.

Medien

Die drei wichtigsten Tageszeitungen in Bosnien und Herzegowina sind Dnevni avaz (deutsch Tagesstimme) und Oslobođenje (deutsch: Befreiung), die beide in bosnischer Sprache in Sarajevo erscheinen, und Nezavisne novine (dt. Die unabhängige Zeitung), die in Banja Luka in serbischer Sprache und lateinischer Schrift erscheint. Zudem gibt es eine Reihe von politischen Wochenzeitungen wie Slobodna Bosna (dt. Freies Bosnien) oder Dani (dt. Tage). Beliebt sind auch Zeitschriften, die über aktuelle Affären oder Stars der Volksmusik berichten, wie Express oder Svet (dt. Die Welt; eine gleichnamige und gleichformatige Zeitung erscheint auch in Serbien).

Bosnien und Herzegowina hat ein dreigliedriges öffentliches Rundfunk- und Fernsehsystem, mit einem nationalen Fernseh- und Radiosender (BHTV 1 bzw. BH Radio 1) und je einem Entitätssender, der RTVFBiH, FTV in der Föderation und der RTRS (kyrillisch: PTPC) in der Republika Srpska. Einige private Sender wie OBN oder NTV Hayat sind im ganzen Land zu empfangen. Sehr beliebt ist Kabelfernsehen, das Sender aus den Nachbarländern und dem deutschsprachigen Raum einspeist.

Sport

In Sarajevo wurden 1984 die Olympischen Winterspiele ausgetragen. In Bosnien und Herzegowina sind Fußball und Basketball die beliebtesten Sportarten. Im Fußball hat sich das Land stetig weiterentwickelt und verbessert. Für die Fußball-Europameisterschaft 2004 hätte sich das Land beinahe qualifiziert, im letzten Spiel gegen Dänemark fehlte nur ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten, aber schließlich ging das Spiel 1:1 aus, damit war Dänemark bei der Euro 2004. Mehr Erfolg kann die Nationalmannschaft im Basketball verbuchen, die sich für bislang sechs Europameisterschaften hat qualifizieren können, zuletzt 2011.

Bei den Paralympischen Spielen 2004 in Athen gewann die bosnisch-herzegowische Volleyballmannschaft die Goldmedaille.

Essen und Trinken

Bosnischer Eintopf (Lonac)
Baklava

Die bosnisch-herzegowinische Küche hat viele Spezialitäten zu bieten, z. B. Bosanski Lonac, Ćevapi, Lokum (Türkischer Honig), Pita (Pide) in allen Variationen von Gemüsearten. Daneben gibt es Sogan Dolma, Somun, Japrak, Baklava, Halva, Burek, Sarma und vieles mehr. Die bosnische-herzegowinische Küche ist stark von der Türkischen Küche beeinflusst. Türkischer Kaffee, der in einem speziellen Kaffeekännchen aufgekocht wird, sowie selbstgebrannter Pflaumenschnaps (Šlivovic) sind verbreitete Getränke.

Feiertage und Feste

Neben religiösen Feiertagen wie Weihnachten und Ostern (bei den Kroaten und Serben), und den islamischen Festen Ramazanski Bajram (am Ende des Ramadan) und Kurban Bajram (zur Zeit der Pilgerfahrt nach Mekka), gelten folgende Feiertage in Bosnien und Herzegowina:

  • Neujahr (Nova Godina): Der 1. und 2. Januar sind Nationalfeiertage, Silvester wird prächtig gefeiert und der 13. Januar (Serbisches Neujahr nach dem julianischen Kalender)
  • Unabhängigkeitstag (Dan nezavisnosti): 1. März – erinnert an den Abschluss des Referendums zur Unabhängigkeit am 29. Februar/1. März 1992
  • Tag der Arbeit (Prvi maj): Der 1. und 2. Mai sind nationale Feiertage, der Tag der Arbeit wird als Anlass für große öffentliche Feiern genutzt
  • Nationalfeiertag (Dan državnosti): 25. November – erinnert an die Ausrufung der Volksrepublik Bosnien und Herzegowina in Mrkonjić Grad am 25. November 1943

In der Republika Srpska werden der 1. März und der 25. November nicht gefeiert, dafür der 9. Januar als Tag der Republik (Dan Republike) sowie der 21. November (Tag des Dayton-Abkommens). Es ist geplant, ein einheitliches Feiertagsgesetz für ganz Bosnien und Herzegowina zu verabschieden[38].

Daneben gibt es in den verschiedenen, hauptsächlich von Kroaten bewohnten Gemeinden und Dörfern lokale Feiertage, die sich am christlichen Kalender orientieren (z. B. Namenstage Heiliger, „kleine Ostern“, etc.). Ein besonderer Feiertag ist der Namenstag des Schutzpatrons eines jeden Ortes. Neben einer sehr gut besuchten Messe und evtl. einer Prozession gibt es in den meisten Häusern und auf Plätzen Feierlichkeiten, zu denen auch die Einwohner der Nachbarorte kommen.

Siehe auch

 Portal:Bosnien und Herzegowina – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bosnien und Herzegowina

Literatur

  • Erich Rathfelder: Schnittpunkt Sarajevo. Bosnien und Herzegowina zehn Jahre nach Dayton: Muslime, Orthodoxe, Katholiken und Juden bauen einen gemeinsamen Staat. Berlin 2006. ISBN 3-89930-108-0
  • Ernst Klaus Schmidt: Bosnien-Herzegowina: eine politisch-wirtschaftsgeographische Analyse der Entwicklungsmöglichkeiten, Dissertation Tübingen 2009 (Digitalisat)
  • Steven W. Sowards: Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus, BoD 2004, ISBN 3-8334-0977-0

Literarische Würdigungen finden sich im Gesamtwerk des Literaturnobelpreisträgers Ivo Andrić, besonders in seinem Hauptwerk Die Brücke über die Drina. Zsolnay 2011. ISBN 978-3-552-05523-0

Weblinks

 Commons: Bosnien und Herzegowina – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Bosnien und Herzegowina – geographische und historische Karten
 Wikisource: Bosnien und Herzegowina – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. a b https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/bk.html
  2. [1]
  3. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  4. [2]
  5. http://www.vijesti.ba/hot-news/49117-BiH-duzna-milijarde-dolara.html (bosn.)
  6. Chronology of the Presidency of BiH
  7. CIA The World Factbook
  8. [3]
  9. Es ist zu beachten, dass seit 1991 keine landesweite Volkszählung mehr stattgefunden hat. Die Daten stammen aus dem CIA World Factbook für das Jahr 2007 (Daten des CIA World Factbook für Bosnien und Herzegowina)
  10. State.gov: Internationaler Bericht über Religionsfreiheit 2009 - Bosnien und Herzegowina, abgerufen am 15. Juli 2011
  11. Swissinfo.org: Schweiz und die Welt
  12. http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/BosnienUndHerzegowina/Kultur-UndBildungspolitik_node.html
  13. Jürgen Elvert (Hrsg.): Der Balkan. Steiner Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07016-8, S. 256.
  14. EU-Erweiterung: Bosnien darf in den Warteraum der Union, Die Presse, 16. Juni 2008
  15. Bosnien-Herzegowina und Europa
  16. http://oe1.orf.at/artikel/260214
  17. http://www.balkaninsight.com/en/article/bosnia-s-election-commission-orders-recount-of-void-votes
  18. http://www.predsjednistvobih.ba/hron/?cid=74,1,1
  19. zenith: "Brüsseler Verhältnisse in Sarajevo: Bosnien 12 Monate ohne Regierung"
  20. Reuters: "Analysis: Bosnia flounders, 12 months without government"
  21. Zakon o službi u Oružanim snagama Bosne i Hercegovine
  22. Fokus Ost-Südost der Deutschen Welle
  23. http://www.rttnews.com/Content/GeneralNews.aspx?Id=1446460&SM=1
  24. Federacija Bosne i Hercegovine. Federalni zavod za statistiku: Federacija Bosne i Hercegovine u brojkama, Sarajevo 2008, S. 11.
  25. amtliche Schätzung für den 30. Juni 2007, Quelle:Federacija Bosne i Hercegovine. Federalni zavod za statistiku: Federacija Bosne i Hercegovine u brojkama, Sarajevo 2008, S. 11.
  26. Bevölkerungsdichte in Einwohnern pro km2, Quelle:Federacija Bosne i Hercegovine. Federalni zavod za statistiku: Federacija Bosne i Hercegovine u brojkama, Sarajevo 2008, S. 11.
  27. Keine hohen Staatsämter für Juden und Roma, Juridicum Journal, 8. Januar 2010
  28. http://globaledge.msu.edu/countryInsights/economy.asp?countryID=14&regionID=2
  29. http://www.cofacecentraleurope.com/CofacePortal/ShowBinary/BEA%20Repository/AT/de_DE/documents/countryreports2008/CR08_BA_DE
  30. www.transparency.de
  31. Zentralbank von Bosnien und Herzegowina, Quartalsbericht 1/2009
  32. a b c d The World Factbook
  33. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
  34. BOSNIA AND HERZEGOVINA, Landmine Monitor Report 2005
  35. GT&I: Bosnisch-herzegowinischer Energiesektor wird modernisiert. Abgerufen am 7. April 2011.
  36. a b Konferent zu "Biomasse in Südosteuropa" 2009 Berlin. Abgerufen am 4. April 2011.
  37. Exportinitiative Erneuerbare Energien: Länderprofil Bosnien-Herzegovina. Abgerufen am 4. April 2011.
  38. U srijedu neradni dan - Događaji - Nezavisne novine

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