Abraham Lincoln

Abraham Lincoln
Abraham Lincoln
Unterschrift von Abraham Lincoln

Abraham Lincoln ['eɪbrəhæm 'liŋkən] (* 12. Februar 1809 bei Hodgenville, Hardin County, heute: LaRue County, Kentucky; † 15. April 1865 in Washington, D.C.) amtierte von 1861 bis 1865 als 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er war der erste aus den Reihen der Republikanischen Partei und der erste, der einem Attentat zum Opfer fiel. 1860 gewählt, gelang ihm 1864 die Wiederwahl.

Seine Präsidentschaft gilt als eine der bedeutendsten in der Geschichte der Vereinigten Staaten: Die Wahl des Sklavereigegners veranlasste zunächst sieben, später weitere vier der sklavenhaltenden Südstaaten zur Sezession. Lincoln führte die verbliebenen Nordstaaten durch den daraus entstandenen Bürgerkrieg, setzte die Wiederherstellung der Union durch und betrieb erfolgreich die Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten. Unter seiner Regierung schlugen die USA den Weg zum zentral regierten, modernen Industriestaat ein und schufen so die Basis für ihren Aufstieg zur Weltmacht im 20. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nachbau der Blockhütte in Hodgenville, in der Präsident Abraham Lincoln geboren wurde. Heute Teil des Abraham Lincoln Birthplace National Historical Park.
Lincoln im Jahre 1832
Mary Lincoln
Lincolns Wohnhaus in Springfield

Kindheit und Jugend

Abraham Lincoln wurde in einer Blockhütte auf der Sinking Spring Farm nahe dem Dorf Hodgenville in Kentucky geboren. Seine Eltern waren der Farmer Thomas Lincoln und dessen Frau Nancy, die beide aus Virginia stammten. Thomas Lincolns Vorfahren waren einige Generationen zuvor aus Wales nach Amerika ausgewandert. Zu seiner Familie gehörten noch Abrahams ältere Schwester Sarah sowie ein jüngerer Bruder Thomas jun., der aber schon kurz nach der Geburt starb.

Als frommer Baptist lehnte Lincolns Vater die in Kentucky erlaubte Sklaverei ab, obwohl einige seiner Verwandten Sklavenhalter waren. Ende 1816 zog Thomas Lincoln mit seiner Familie nach Little Pigeon Creek im Südwesten des sklavenfreien Staats Indiana. Zwei Jahre später starb seine Frau Nancy; 1819 heiratete er die Witwe Sarah Bush Johnston, die drei eigene Kinder in die Ehe mitbrachte. Abraham Lincoln pflegte zu seiner Stiefmutter zeitlebens eine warmherzige Beziehung.

Bis zu seinem 19. Lebensjahr half Lincoln seinem Vater bei der Farmarbeit und führte das harte Leben der Pioniere an der Frontier, der Siedlungsgrenze zur Wildnis. 1830 zogen die Lincolns erneut weiter nach Westen, ins Macon County in Illinois. Kurz darauf verließ Abraham das Elternhaus und ließ sich im Präriestädtchen New Salem, Illinois nieder, wo er in den nächsten Jahren als Kaufmann, Landvermesser und Posthalter arbeitete. Das städtische Amerika lernte er erstmals im Jahr 1831 kennen, in dem er als Flößer auf dem Ohio und dem Mississippi flussabwärts bis nach New Orleans fuhr.

Lincoln behauptete später, er habe in seiner Jugend kein ganzes Jahr lang die Schule besucht. Immerhin lernte er so weit lesen, schreiben und rechnen, dass er mit 18 eine Stellung als Kaufmannsgehilfe erhielt. Als Autodidakt sollte er sich aber im Laufe der Jahre eine umfassende Bildung aneignen.

Lincolns Aufstieg

Im Jahr 1832 nahm Lincoln als Freiwilliger am Kriegszug gegen die Sauk-Indianer unter Häuptling Black Hawk teil, ohne aber in Kämpfe verwickelt zu werden. Seine Kameraden wählten ihn bei dieser Gelegenheit zum Captain. Dies und die Tatsache, dass er sich in einem Debattierclub in New Salem als guter Redner erwiesen hatte, ermutigte ihn, noch im gleichen Jahr für das Repräsentantenhaus von Illinois zu kandidieren. Als Parteigänger der Whigs trat er im Wahlkampf für den Ausbau der Verkehrswege und eine Verbesserung des Schulwesens ein. Im ersten Anlauf gescheitert, errang Lincoln das Mandat im Jahr 1834 und behielt es über vier Legislaturperioden bis 1842.

Parlamentarier und Anwalt in Illinois

Als Honest Abe (ehrlicher Abe) – ein Spitzname, der ihm bleiben sollte – erwarb sich Abraham Lincoln im Parlament rasch so viel Vertrauen, dass er zum Sprecher des Finanzausschusses und bereits mit 27 Jahren zum Parteiführer der oppositionellen Whigs gewählt wurde. Aus dem Jahr 1837 datiert seine erste öffentliche Stellungnahme gegen die Sklaverei. In einer Parlamentsdebatte stellte er fest, „…dass die Einrichtung der Sklaverei auf Ungerechtigkeit und schlechte Politik zurückzuführen ist.“

In den ersten Jahren seiner politischen Tätigkeit absolvierte Lincoln ein diszipliniertes Selbststudium der Rechtswissenschaften; 1836 wurde er zur Anwaltskammer von Illinois zugelassen. Im folgenden Jahr gründete er mit dem Rechtsanwalt John T. Stuart eine gemeinsame Kanzlei in der neuen Hauptstadt von Illinois, Springfield. Doch auch als Anwalt lebte Lincoln noch lange in äußerst bescheidenen Verhältnissen.

Während seiner Zeit in Springfield näherte sich Lincoln den Freimaurern an, die damals hohes Ansehen genossen. Obwohl er der Vereinigung wohlwollend gegenüberstand, wurde er jedoch nie – wie später irrtümlich behauptet – ihr Mitglied. [1][2] Kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten zog er ein Gesuch um Aufnahme in die Tyrian Lodge No. 333 in Springfield zurück, weil er diesen Schritt nicht als Wahlkampftaktik missverstanden sehen wollte.[3]

Familiengründung

Im Jahr 1842 heiratete Abraham Lincoln Mary Todd, die einer reichen Familie von Pflanzern und Sklavenhaltern aus Kentucky entstammte. Bei dieser stieß die Hochzeit wegen Lincolns geringen Vermögens, seiner Herkunft und seiner politischen Ansichten auf erheblichen Widerstand. Dem Ehepaar wurden vier Söhne geboren: Robert, Edward, William und Thomas. Edward und William starben noch im Kindesalter zu Lincolns Lebzeiten, Thomas 1871 im Alter von 18 Jahren. Nur Robert Todd Lincoln erreichte das Erwachsenenalter. Wie sein Vater schlug er eine Karriere als Anwalt und Politiker ein und war von 1881 bis 1885 US-Kriegsminister. Der letzte direkte Nachfahre Abraham Lincolns, ein Urenkel, starb 1985.

Abgeordneter im Repräsentantenhaus

Im Jahr seiner Hochzeit schied Lincoln aus dem Staatsparlament von Illinois aus, um sich verstärkt seiner Anwaltstätigkeit zu widmen. Er erwarb sich einen Ruf als Spezialist für Eisenbahnrecht und kam allmählich zu bescheidenem Wohlstand. Als einer der führenden Köpfe der Whigs in dem jungen Bundesstaat wurde er 1846 ins US-Repräsentantenhaus gewählt.

In Washington trat er als Gegner von Präsident James K. Polk und seiner Kriegspolitik gegen Mexiko auf. So forderte er Polk, der den Krieg als Akt der Selbstverteidigung darstellte, in mehreren Resolutionen dazu auf, den genauen Punkt (engl.: Spot) zu benennen, an dem die mexikanische Armee in US-Territorium eingedrungen sei.[4] Diese von Polk ignorierten Anträge wurden als „Spot Resolutions“[5] bekannt, während Lincoln selbst wegen seiner Kriegsgegnerschaft von der Mehrheit der Presse angegriffen und als “spotty Lincoln”[5] verhöhnt wurde. Er ging jedoch nicht so weit, der Streichung der Geldmittel für die Armee zuzustimmen.[4] Im Januar 1849 brachte er eine Resolution zur Beschränkung der Sklaverei im District of Columbia ein. Ansonsten machte er bei seinem ersten Auftreten in der Bundespolitik kaum von sich reden.

Da er in Washington ohne seine Familie lebte, reizte ihn eine Karriere in der Bundeshauptstadt wenig. Der 1849 ins Amt gelangte Präsident Zachary Taylor bot ihm an, Gouverneur des neuen Territoriums Oregon zu werden, das die heutigen Staaten Oregon, Washington und Idaho sowie Teile Montanas und Wyomings einschloss. Aber auch dies schlug er aus und kehrte 1849 nach Springfield zurück. Für die nächsten fünf Jahre verabschiedete sich Abraham Lincoln aus der Politik. Erst die Zuspitzung der Sklavenfrage brachte ihn auf die politische Bühne zurück.

Der Weg zur Präsidentschaft

Um zu verstehen, wie Abraham Lincoln von einer kaum über Illinois hinaus bekannten Parteigröße zu einem in ganz Amerika beachteten Politiker und schließlich zum Präsidentschaftskandidaten der neuen Republikanischen Partei werden konnte, muss man die Entwicklung der Sklavenfrage und Lincolns Haltung dazu betrachten.

Die Zuspitzung der Sklavenfrage

Gesellschaftlich, kulturell und wirtschaftlich hatten sich der Norden und der Süden der USA von jeher unterschieden. Trotz seiner geringeren Bevölkerungszahl nahm der Süden mit seiner reichen Pflanzeraristokratie bis zum Bürgerkrieg die gesellschaftlich führende Rolle ein. So kamen zum Beispiel die meisten Präsidenten aus den Sklavenhalterstaaten. Zudem wog die Stimme eines weißen Südstaatlers bei Wahlen ungleich schwerer als die eines Nordstaatlers. Wie viele Abgeordnete ein Staat ins Repräsentantenhaus entsenden durfte, hing von seiner Einwohnerstärke ab. Jedem der Südstaaten aber wurde die Zahl der dort lebenden afroamerikanischen Sklaven zu drei Fünfteln angerechnet, obwohl diesen selbst das Wahlrecht verwehrt war. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts jedoch schritten Industrialisierung und Bevölkerungswachstum im Norden rasch voran und verschoben das wirtschaftliche Gewicht immer mehr zu seinen Gunsten.

Karte von Kansas und Nebraska aus dem Jahr 1855

Die Interessen der beiden völlig gegensätzlichen Wirtschaftssysteme ließen sich immer schwerer miteinander vereinbaren. Der Süden, als Agrarland auf die Ausfuhr von Baumwolle, Tabak und anderen Plantagenprodukten angewiesen, verfocht eine Freihandelspolitik. Der Norden, der seine noch junge Industrie vor der Einfuhr von Massenprodukten aus England schützen wollte, trat für möglichst hohe Schutzzölle ein. Die im Süden traditionell starke Demokratische Partei war für eine weitgehende Autonomie der Einzelstaaten, was auch das Recht neuer Staaten einschloss, auf ihrem Territorium die Sklaverei zu gestatten. Lincolns Partei dagegen, die Whigs (wie später auch die Republikaner), trat für eine starke Zentralmacht in Washington sowie für das Prinzip der freien Arbeit in den neu zu besiedelnden Gebieten des Westens ein.

Freie und Sklavenstaaten waren zunehmend darauf bedacht, gegenüber der jeweils anderen Seite im Senat nicht in die Minderheit zu geraten. Dieses Problem stellte sich immer von neuem, sobald ein weiterer Staat in die Union aufgenommen werden sollte. Eine erste Zuspitzung des Konflikts konnte 1820 durch den Missouri-Kompromiss entschärft werden. Er sah vor, dass die Sklaverei nördlich der Mason-Dixon-Linie, die auf etwa 36°30' nördlicher Breite verlief, in allen neuen Staaten mit Ausnahme Missouris verboten sein solle. Infolge der großen Landgewinne, die die USA 1848 im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg südlich dieser Linie gemacht hatten, drohte sich das Gleichgewicht erneut zugunsten des Südens zu verschieben. Das sogenannte Wilmot Proviso, nach dem die Sklaverei in den eroberten Gebieten verboten werden sollte, erlangte nie Gesetzeskraft. Mit dem Kompromiss von 1850 aber, der unter anderem vorsah, Kalifornien als freien Staat in die Union aufzunehmen, gelang es dem Kongress ein letztes Mal, die Gegensätze auszugleichen.

Am 30. Mai 1854 jedoch verabschiedete er auf Antrag des demokratischen Senators Stephen A. Douglas, eines späteren politischen Gegners von Lincoln, den Kansas-Nebraska Act. Dieses Gesetz stellte es den beiden Territorien – obwohl nördlich der Mason-Dixon-Linie gelegen – frei, in ihren künftigen Staatsverfassungen selbst festzulegen, ob sie die Sklaverei gestatten oder nicht. In Bleeding Kansas, dem blutenden Kansas, brach daraufhin ein „Bürgerkrieg vor dem Bürgerkrieg“ aus. In ihm bekämpften sich Sklavereibefürworter und Anhänger der Free-Soil-Bewegung, die für das Prinzip der freien Arbeit auf freiem Land eintraten. Die faktische Aufhebung des Missouri-Kompromisses löste einen Sturm der Entrüstung im ganzen Norden aus.

Lincoln als gemäßigter Gegner der Sklaverei

Im Streit über das neue Gesetz zerbrach die Partei der Whigs. Wie Lincoln schloss sich der größte Teil ihrer Mitglieder noch im Laufe des Jahres 1854 mit gemäßigten Sklavereigegnern aus den Reihen der Demokraten, mit radikalen Abolitionisten, die das sofortige Verbot der Sklaverei forderten, und mit einigen anderen Gruppierungen zur neuen Republikanischen Partei zusammen.

Zu dieser Zeit war Lincoln kein bedingungsloser Gegner der Sklaverei. Er verabscheute sie zwar moralisch, vertrat gegenüber den Südstaaten damals aber einen streng am geltenden Recht und Gesetz orientierten Standpunkt. So war er der Ansicht, dass die Gründerväter der Vereinigten Staaten die Sklaverei grundsätzlich als Übel angesehen, sie aber aus pragmatischen Gründen weiterhin in jenen Staaten geduldet hätten, in denen sie zur Zeit der Unabhängigkeitserklärung von 1776 und zum Zeitpunkt der Verabschiedung der US-Verfassung von 1787 bereits bestand. Eine Ausdehnung der Sklaverei auf weitere Staaten und Territorien widerspreche aber dem Geist der Verfassung und den freiheitlichen Prinzipien der Amerikanischen Revolution.

In den frühen Jahren der Republik hatten sogar viele Politiker aus den Südstaaten diesen Standpunkt geteilt, die – wie George Washington oder Thomas Jefferson – selbst Sklavenhalter waren. Sie dachten an eine allmähliche Abschaffung der Sklaverei. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts jedoch mehrten sich im Süden die Stimmen, die nicht nur für deren Beibehaltung, sondern sogar für ihre Ausdehnung auf andere Staaten eintraten. Gingen den Verfechtern der Sklaverei die Kompromisse von 1820 und 1850 nicht weit genug, sahen viele Sklavereigegner des Nordens in ihnen ein viel zu großes Entgegenkommen gegenüber dem Süden. Mit dem Kansas-Nebraska Act schienen die Sklavereibefürworter endgültig in die Offensive zu gehen. Daher bewog seine Verabschiedung Lincoln, in die Politik zurückzukehren.

Im Jahr 1855 scheiterte sein erster Versuch, einen Sitz im Senat zu erlangen. Drei Jahre später unternahm er einen zweiten Anlauf. Sein Gegenkandidat war Stephen A. Douglas, der Führer der Demokraten auf Unionsebene, der als großer Redner bekannt war. Beide lieferten sich im Wahlkampf sieben öffentliche Rededuelle, die als Lincoln-Douglas-Debatten Geschichte machten. Wegen ihrer grundsätzlichen Bedeutung und der rhetorischen Fähigkeiten der Kontrahenten wurden die Debatten überall in den USA abgedruckt. Während des Wahlkampfs passte Lincoln sein Auftreten den Ansichten seines jeweiligen Publikums an. So betonte er im Norden von Illinois, in Chicago, dass alle Menschen gleich erschaffen wurden und wandte sich gegen Vorstellungen von ungleichen Rassen. Im Süden von Illinois, in Charleston, erklärte er hingegen, dass er noch nie befürwortet habe, den Schwarzen die gleichen sozialen und politischen Rechte wie den Weißen zuzugestehen.[6] Den reinen Abolitionismus befürwortete er nicht, zumal er die Abolitionisten für zu wenig kompromissbereit hielt. Zudem hätte eine solche Haltung damals als „politischer Selbstmord“ gegolten. [7] Lincoln verlor die Wahl in den Senat zwar erneut, aber er hatte sich nun als gemäßigter Gegner der Sklaverei im ganzen Land einen Namen gemacht und galt als ernsthafter Kandidat der Republikaner für die nächsten Präsidentschaftswahlen.

In einer berühmt gewordenen Rede, der so genannten „House Divided Speech“, die er am 16. Juni 1858 im Staatsparlament von Illinois hielt, brachte Lincoln die Sklavenfrage und ihre Auswirkungen auf die amerikanische Politik noch einmal auf den Punkt:

„Jedes Haus, das in sich uneins ist, wird nicht bestehen. Ich glaube, daß diese Regierung auf Dauer nicht überleben kann, indem sie halb für die Sklaverei ist und halb für die Freiheit. Ich erwarte nicht, daß die Union aufgelöst wird; ich erwarte nicht, daß das Haus einstürzt; aber ich erwarte, daß es aufhören wird, geteilt zu sein. Es wird entweder ganz das eine oder ganz das andere sein.[8]

Die Präsidentschaftswahl von 1860

Ergebnis der Wahl von 1860

Lincoln unternahm 1859 Vortragsreisen durch die Nordstaaten, um sich der Bevölkerung und seinen Parteifreunden vorzustellen und weiter für seinen gemäßigten Standpunkt zu werben. Auf dem Nominierungsparteitag der Republikaner in Chicago konnte er sich schließlich gegen den ursprünglichen Favoriten William H. Seward aus dem Bundesstaat New York und weitere starke Kandidaten wie Salmon P. Chase aus Ohio und Simon Cameron aus Pennsylvania durchsetzen. Später nahm er sie alle in sein Kabinett auf und zwang damit die Führer der verschiedenen innerparteilichen Gruppierungen, zusammen statt gegeneinander zu arbeiten. Am 18. Mai 1860 bestimmten die Republikaner Abraham Lincoln zu ihrem Spitzenkandidaten für den Kampf ums Weiße Haus. Lincolns Wahlkampflied, das sein Programm prägnant zusammenfasste, war der noch heute populäre Song „Lincoln and Liberty“. Während des Wahlkampfs kam Lincoln seine hohe rhetorische Begabung zustatten. Er galt als einer der größten Redner seiner Zeit und viele der von ihm geprägten Aussprüche und Aphorismen gehören in den USA bis heute zum allgemeinen Bildungsgut. Vor allem verstand er es, komplizierte Fragen mit einfachen Worten auf den Punkt zu bringen. Sätze wie „Nichts ist geregelt, was nicht gerecht geregelt ist“, „Die Wahlversprechen von heute sind die Steuern von morgen“ oder „Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst“ überzeugten viele Wähler.

Die Präsidentschaftswahl fand im Herbst statt. Eine Grundlage für seinen Sieg hatte Lincoln schon zwei Jahre zuvor in den Debatten mit Stephen A. Douglas gelegt. Er hatte damals seinen Gegner, der die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten anstrebte, zu Äußerungen über die Sklaverei gedrängt, die ihn für die Demokraten des Südens unwählbar machten. Wie die Whigs sechs Jahre zuvor, so spaltete sich nun auch die Demokratische Partei.

Die Nord-Demokraten nominierten Douglas, die Süd-Demokraten den eindeutigen Sklavereibefürworter John C. Breckinridge aus Kentucky, zu diesem Zeitpunkt noch amtierender Vizepräsident. Beide zusammen gewannen 2,2 Millionen Wähler, John Bell aus Tennessee, der für die von den Whigs abgespaltene Constitutional Union Party antrat, weitere 0,6 Millionen; Lincoln aber wurde mit fast 1,9 Millionen Stimmen der stärkste Einzelkandidat. Er siegte in keinem einzigen der Wahlbezirke des Südens – in den meisten stand er nicht einmal auf dem Stimmzettel –, erhielt aber fast alle Wahlmännerstimmen des Nordens (180) und damit eine klare Mehrheit: Mit 40 % der Wählerstimmen gewannen er und sein Vizepräsidentschaftskandidat Hannibal Hamlin 59 % aller Wahlmänner. Am 6. November 1860 wurde Abraham Lincoln gewählt; am 4. März 1861 sollte er den Amtseid ablegen. In diesen vier Monaten aber wurden Tatsachen geschaffen, die Lincolns gesamte Regierungszeit bestimmen sollten.

Lincoln als Präsident

Abraham Lincoln (1863). Foto: Alexander Gardner

Während seiner gesamten Amtszeit als US-Präsident sah sich Abraham Lincoln gezwungen, einen Bürgerkrieg zur Wiederherstellung der Union zu führen. Dabei stand er im Wesentlichen vor vier großen Aufgaben: Er musste den Krieg militärisch gewinnen, bei der Bevölkerung des Nordens die Kampfbereitschaft aufrechterhalten, die Einmischung europäischer Mächte zugunsten der Konföderierten verhindern und schließlich die Abschaffung der Sklaverei betreiben, um die Ursache des Konflikts ein für allemal zu beseitigen.

Amtsantritt und Kriegsbeginn

Die Wahl Abraham Lincolns war nicht die Ursache, aber Anlass der Sezession. Bereits seit etwa 1850 hatten sich in den Südstaaten die Stimmen gemehrt, die für einen Austritt aus der Union eintraten. Die im Norden geübte Kritik an der Sklaverei wurde als Bedrohung der eigenen Lebensart und Kultur betrachtet und jeder Versuch, sie zu beschränken, als Eingriff in die Rechte der Einzelstaaten und in das Eigentumsrecht ihrer Bürger. Aufgrund dieser Sichtweise machten die Verfechter der Sezession keinen Unterschied zwischen der kompromissbereiten Haltung Lincolns und den Zielen der Abolitionisten.

Die Aussicht, Lincoln ins Weiße Haus einziehen zu sehen, gab den Extremisten im Süden den letzten entscheidenden Auftrieb. Noch bevor der neue Präsident sein Amt antreten konnte, gab South Carolina am 20. Dezember 1860 als erster Staat seinen Austritt aus der Union bekannt. Innerhalb weniger Wochen folgten alle Staaten des tiefen Südens: Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana und am 23. Februar 1861 Texas. In Montgomery, der Hauptstadt Alabamas, hatte sich am 4. Februar 1861 ein Provisorischer Kongress aus Vertretern der bis dahin ausgetretenen Staaten konstituiert. Dieser wählte am 9. Februar den Senator von Mississippi und früheren Kriegsminister Jefferson Davis, der wie Lincoln aus Kentucky stammte, zum provisorischen Präsidenten der Konföderierten Staaten von Amerika. Der scheidende US-Präsident James Buchanan bestritt den Einzelstaaten zwar das Recht, die Union zu verlassen, tat in seinen letzten Wochen im Amt aber nichts, um die Sezession zu verhindern.

Lincolns Gegenspieler Jefferson Davis, Präsident der Konföderierten Staaten von Amerika

In der Rede zu seiner Amtseinführung am 4. März 1861 schlug Lincoln gegenüber dem Süden versöhnliche Töne an. Er versprach, nicht als erster zu Gewaltmaßnahmen zu greifen, machte aber zugleich deutlich, dass sein Amtseid ihn verpflichte, einer Spaltung der Union auf jeden Fall entgegenzutreten:

„In euren Händen, meine unzufriedenen Landsleute, nicht in den meinen, liegt die folgenschwere Entscheidung über einen Bürgerkrieg. Die Regierung wird euch nicht angreifen. Ihr könnt keinen Konflikt haben, ohne selbst die Angreifer zu sein.“[9]

Alle Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung zerschlugen sich jedoch am 12. April 1861. An diesem Tag begannen konföderierte Truppen mit der Beschießung des von unionstreuen Einheiten gehaltenen Forts Sumter, das in der Hafeneinfahrt von Charleston lag, der alten Hauptstadt von South Carolina. Der Süden, der die Garnison von Fort Sumter als Besatzungstruppe betrachtete, hatte also trotz des angebotenen Gewaltverzichts zu den Waffen gegriffen – und trotz der Tatsache, dass Lincolns Regierung bis dahin keine Verfassung irgendeines Einzelstaats verletzt hatte und dies erklärtermaßen auch nicht plante. Dieser Umstand und der erzwungene Abzug der Garnison von Fort Sumter am 14. April erzeugte nun auch im Norden eine Kriegsstimmung. Die Öffentlichkeit verlangte energische Schritte gegen die „Rebellen“. Wie es soweit kommen konnte, erklärte Lincoln vier Jahre später in der Rede zu seiner zweiten Amtseinführung so:

„Beide Parteien missbilligten den Krieg, aber eine von ihnen war eher bereit, Krieg zu führen, als die Nation überleben zu lassen, und die andere war eher bereit, den Krieg zu akzeptieren, als die Nation untergehen zu lassen. Und der Krieg kam.[10]

Der Beginn der Kampfhandlungen bewog Virginia und drei weitere Staaten des oberen Südens – North Carolina, Tennessee und Arkansas – die Union nun ebenfalls zu verlassen. Die Konföderierten verlegten daraufhin ihre Hauptstadt nach Richmond, Virginia. Von diesem Staat wiederum trennten sich die westlichen Landesteile ab, die in der Union bleiben wollten. Sie bildeten später den neuen Bundesstaat West Virginia. Um die Hauptstadt Washington halten zu können, war es für den Norden von entscheidender Bedeutung, die sklavenhaltenden Grenzstaaten Delaware, Maryland, Kentucky und Missouri zum Verbleib in der Union zu bewegen. Zu diesem Problem ist der Ausspruch Lincolns überliefert: „In diesem Krieg hoffe ich Gott auf meiner Seite zu haben. Kentucky aber muss ich auf meiner Seite haben.“ Alle vier Staaten blieben schließlich loyal – teils freiwillig, teils unter militärischem Druck.

Lincolns Politik im Krieg

Lincoln mit seinem Leibwächter Allan Pinkerton und General John Alexander McClernand bei einem Truppenbesuch kurz nach der Schlacht von Antietam 1862
Tote auf dem Schlachtfeld von Gettysburg

Die US-Armee zählte zu Kriegsbeginn nur etwas mehr als 16.000 Soldaten, die zudem überwiegend in den Indianergebieten des Westens stationiert waren. Am 15. April, einen Tag nach dem Fall von Fort Sumter, berief Lincoln daher 75.000 auf 90 Tage verpflichtete Milizsoldaten ein, um der Rebellion, wie die Abspaltung der Südstaaten im Norden genannt wurde, nunmehr militärisch ein Ende zu bereiten. Als weitere Sofortmaßnahme verfügte er eine Seeblockade aller konföderierten Häfen und vergrößerte die US-Streitkräfte bis zum Frühsommer durch weitere Anwerbungen auf rund 174.000 Soldaten und Matrosen.

Da der Kongress erst im Juli wieder tagen sollte, geschahen diese Truppenaushebungen ohne dessen Ermächtigung. Dasselbe traf auf die Einschränkung einiger Grundrechte, etwa der Pressefreiheit oder des Habeas-Corpus-Gesetzes, zu. So ließ Lincoln Personen, die der Spionage für die Südstaaten verdächtigt wurden, ohne gesetzliche Grundlage verhaften. All dies brachte ihm bei Sympathisanten des Südens – zum Teil bis heute – den Ruf eines Diktators ein. Als aber im Juli die Vertreter der in der Union verbliebenen Staaten zum Kongress zusammentraten, stimmten sie allen Notstandsmaßnahmen des Präsidenten nachträglich zu. Aus ihrer Sicht verfuhr Lincoln mit den Unterstützern der Konföderierten nicht anders, als es mit Angehörigen einer fremden, mit den USA im Krieg befindlichen Macht üblich war – und genau dies beanspruchte die Konföderation ja zu sein.

Doch selbst die angegebenen energischen Maßnahmen Lincolns reichten nicht aus. Die erste Niederlage der Unionstruppen in der Schlacht am Bull Run am 21. Juli 1861 machte deutlich, dass der Konflikt militärisch nicht schnell zu lösen war. Die Union musste sich auf einen langwierigen Eroberungskrieg einstellen. Dies war mit einer kleinen Berufsarmee und einer dreimonatigen Dienstpflicht nicht zu erreichen. Auch die Verlängerung auf neun Monate reichte nicht aus. Schließlich führte Lincolns Regierung erstmals in der Geschichte der USA die allgemeine Wehrpflicht ein, eine Maßnahme, die Anfang Juli 1863 zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen in New York führte, den sogenannten Draft Riots (Einziehungskrawalle). In der Stadt gab es zeitweilig sogar Bestrebungen, sich ebenfalls von der Union loszusagen und einen souveränen Staat zu bilden.

Der Bürgerkrieg zog sich auch deshalb in die Länge, weil Lincoln lange Zeit keinen geeigneten Oberbefehlshaber für die Potomac-Armee fand, die die Hauptlast der Kämpfe im Grenzgebiet von Virginia, zwischen Washington D.C. und Richmond, zu tragen hatte. General George B. McClellan erwies sich zwar als hervorragender Organisator, aber als zögerlicher Heerführer. Er vergab – etwa im Halbinsel-Feldzug vom Frühjahr 1862 – gleich mehrere Chancen, dem Krieg durch schon greifbare Siege ein frühes Ende zu bereiten. Andere Befehlshaber wie Ambrose E. Burnside und Joseph Hooker erlitten katastrophale Niederlagen gegen die zahlenmäßig unterlegene Nord-Virginia-Armee des konföderierten Generals Robert E. Lee.

Abraham Lincoln, der zwischen seiner Funktion als Kompaniechef im Indianerkrieg und der als Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte nie mehr einen soldatischen Rang bekleidet hatte, unterzog sich nun auch einem Selbststudium in Militärfragen und wurde bald zum Experten. Mit den auf dem westlichen Kriegsschauplatz siegreichen Generalen Ulysses S. Grant und William T. Sherman fand er schließlich zwei Kommandeure, die mit ihren Truppen – der eine von Norden, der andere von Westen – die Konföderierten in langen, blutigen Kämpfen niederrangen.

Kriegsziele und Kriegsgründe

Der Sklaverei-Gegner Horace Greeley übte als Verleger erheblichen Einfluss auf die öffentliche Meinung im Norden aus.

Am 22. August 1862 schrieb Lincoln in einem offenen Brief an die New York Tribune, die Zeitung des bekannten New Yorker Abolitionisten Horace Greeley:

„Mein oberstes Ziel in diesem Krieg ist es, die Union zu retten; es ist nicht, die Sklaverei zu retten oder zu zerstören. Könnte ich die Union retten, ohne auch nur einen Sklaven zu befreien, so würde ich es tun; könnte ich sie retten, indem ich alle Sklaven befreite, so würde ich es tun; und könnte ich die Union retten, indem ich einige Sklaven befreite und andere nicht, so würde ich auch das tun. Alles, was ich in Bezug auf die Sklaverei und die Schwarzen tue, geschieht, weil ich glaube, dass es hilft, die Union zu retten.“

In der Tat ging es im Bürgerkrieg vordergründig um den nationalen Zusammenhalt der Vereinigten Staaten. Die Frage, an der sich der Kampf entzündet hatte, lautete: Hat ein einzelner Bundesstaat der USA das Recht, jederzeit aus der gemeinsamen Union auszutreten? Der Süden bejahte dies, mit dem Argument, man sei dem Bund schließlich freiwillig beigetreten. Die Konföderierten kämpften also nach eigenem Selbstverständnis für die Rechte der Einzelstaaten. Der Norden wies dagegen darauf hin, dass keines der Einzelstaatenrechte bis dahin verletzt worden und dass nach der Unabhängigkeitserklärung von 1776 eine Revolution nur nach fortgesetzten schweren Rechtsverletzungen gerechtfertigt sei.

Den tieferen Grund des Konflikts aber berührte Abraham Lincoln in der Gettysburg Address von 1863. In dieser Rede, seiner berühmtesten, sagte er, der Krieg werde um die Frage geführt, ob ein Staat, der sich auf Demokratie und individuelle Freiheit gründe, überhaupt auf Dauer bestehen könne. Diese Frage stellte sich mit umso größerer Berechtigung in einer Zeit, als eine „Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk“ – wie Lincoln es in der Rede formulierte – international noch die große Ausnahme darstellte. Lincoln gab damit seiner Überzeugung Ausdruck, dass eine Demokratie zerbrechen müsse, wenn eine Minderheit (wie die Südstaatler) eine demokratische Entscheidung der Mehrheit (wie Lincolns Wahl zum Präsidenten) jederzeit verwerfen oder sogar mit Gewalt beantworten dürfe.

Hinter der Frage der Einzelstaatenrechte stand aber immer unübersehbar die Sklavenfrage. An ihr – und nur an ihr – hatte sich der Streit um diese Rechte überhaupt erst entzündet. Ohne sie hätte sich das Problem der Einzelstaatenrechte nie in dieser Schärfe gestellt. Lincoln verneinte aus wahltaktischen Gründen lange, dass die Abschaffung der Sklaverei zu seinen Kriegszielen gehörte. Zu Beginn des Konfliktes bildeten die Abolitionisten auch im Norden noch immer eine Minderheit; kaum jemand wäre bereit gewesen, für die Befreiung der Sklaven in den Kampf zu ziehen. Doch eben diese hatte Lincoln bereits in die Wege geleitet, als er den zitierten Brief an Greeley schrieb.

Die Sklavenbefreiung

Lincoln mit seinem Kabinett bei der Unterzeichnung der Proklamation zur Sklavenbefreiung
Das Original der Proklamation

Über Lincolns Haltung zur Sklavenbefreiung bemerkte der afroamerikanische Schriftsteller und Abolitionist Frederick Douglass 1876:

„Vom rein abolitionistischen Standpunkt aus betrachtet, war Mr. Lincoln träge, kalt, schwerfällig und indifferent; aber gemessen an der Stimmung seines Landes, einer Stimmung, die er als Staatsmann zu berücksichtigen hatte, war er flink, feurig, radikal und entschlossen.[11]

In der Tat war Lincoln nie radikaler Abolitionist und wurde es auch im Krieg nicht. In dem berühmten Brief an Greeley unterschied er zwischen seinem persönlichen Wunsch, nach dem alle Menschen frei sein sollten, und seiner Pflicht als Amtsträger, nach Recht und Gesetz zu handeln. Laut Gesetz aber war die Sklaverei im Süden erlaubt. Nach Lincolns Vorstellung sollte sie in einem allmählichen Prozess abgeschafft und die Sklavenhalter für den Verlust ihres „Besitzes“ entschädigt werden. Diesen Standpunkt vertrat er noch bis in die Anfangsphase des Bürgerkriegs hinein. So widerrief er beispielsweise die Anordnungen des Generalmajors John Charles Frémont, der die Sklaven von Plantagenbesitzern, die gegen die Union kämpften, für frei erklärt hatte.[12] Auf gar keinen Fall war Lincoln vor 1861 bereit, die Sklavenfrage durch einen Krieg zu entscheiden.

Indem sie aber von sich aus zur Gewalt gegriffen hatten, waren die Südstaaten nach Lincolns Auffassung selbst vom Weg des Rechtes und der Verfassung abgekommen. Je länger der Krieg dauerte, je mehr Opfer er forderte und je mehr Widerhall die Proteste der Abolitionisten fanden, desto stärker wurde Lincolns Überzeugung, dass die Sklaverei als Quelle allen Übels endgültig abgeschafft werden müsse. Dazu kam, dass er die Sklavenbefreiung mehr und mehr als Mittel begriff, den Süden wirtschaftlich und militärisch zu treffen. Kongress und Senat hatten bereits 1861 und 1862 so genannte Confiscation Acts verabschiedet, durch die unter anderem die Sklaven konföderierter Soldaten für frei erklärt wurden. Dies sollte das Militär der Südstaaten schwächen.[13] Am 22. Juli 1862 informierte Lincoln sein Kabinett über die geplante Proklamation zur Sklavenbefreiung. Da auch sie als Kriegsmaßnahme gedacht war, gab Außenminister Seward zu bedenken, dass die Erklärung nach der Reihe schwerer Niederlagen, die die Union bis dahin erlitten hatte, als Zeichen der Schwäche missdeutet werden könne. Daher gab Lincoln die Proklamation erst im September bekannt, nach dem Unionssieg in der Schlacht am Antietam.

Am 1. Januar 1863 trat die Emanzipations-Proklamation schließlich in Kraft. Ihr entscheidender Passus besagte:

„Dass vom 1. Tag des Januar im Jahre des Herrn 1863 an alle Personen, die in einem Staat oder dem bestimmten Teil eines Staates, dessen Bevölkerung sich zu diesem Zeitpunkt in Rebellion gegen die Vereinigten Staaten befinden, als Sklaven gehalten werden, fortan und für immer frei sein sollen.“

Die Proklamation galt also vorerst nur für die Gebiete der Konföderierten, um die loyal gebliebenen Sklavenstaaten nicht zu verprellen. Aber die Befreiung der Sklaven war nun ein offizielles Kriegsziel der Union. Dessen moralisches Gewicht machte es England und Frankreich, die aus wirtschaftlichen und machtpolitischen Gründen die Sache der Konföderation unterstützten, unmöglich, aktiv auf deren Seite in den Krieg einzugreifen. Vollständig abgeschafft wurde die Sklaverei 1865.

Indianerpolitik

Der Homestead Act

Als Befürworter der Free-Soil-Bewegung unterzeichnete Lincoln 1862 den Homestead Act. Dieses Gesetz erlaubte es jedem Erwachsenen, sich auf unbesiedeltem Land niederzulassen und sich ein 160 Acre (etwa 640.000 m²) großes Areal anzueignen. Nach fünfjähriger Bewirtschaftung wurde er automatisch zum Eigentümer. Gegen eine Zahlung von 200 Dollar wurde diese Frist auf ein halbes Jahr verkürzt. Dieses Gesetz stellte die Enteignung der Indianergebiete auf eine rechtliche Grundlage, indem es unterstellte, diese Gebiete würden nicht bewirtschaftet. Es traf vor allem nomadisch lebende Gruppen und förderte deren verstärkte Abdrängung in Reservate. Es leistete Betrug Vorschub und führte zu zahllosen Konflikten, in denen die Gerichte meist zugunsten der Siedler entschieden.[14]

Dreißig Jahre nach seiner Teilnahme am Krieg gegen die Sauk sah sich Lincoln aufgrund des Homestead Acts erneut einem Konflikt mit den Indianern gegenüber. Hungernde Santee Sioux setzten sich gegen das in ihren Augen widerrechtliche Vordringen weißer Siedler gewaltsam zur Wehr. Der Kriegsminister beauftragte Generalmajor John Pope, den Aufstand niederzuschlagen. Pope hatte die kurz zuvor erlittene Niederlage der Unionstruppen in der 2. Schlacht am Bull Run zu verantworten. Für den Einsatz im Indianergebiet hatte er sich freiwillig gemeldet, um seiner Absetzung als Befehlshaber der Virginia-Armee zuvorzukommen. In einem Befehl an den Kommandeur der Expedition, Oberst H.H. Sibley, schrieb er: „Es ist meine Absicht, die Sioux vollständig auszurotten. ... Sie müssen behandelt werden wie Wahnsinnige oder wilde Tiere, und auf keinen Fall wie Menschen, mit denen man Verträge oder Kompromisse schließen kann“.[15] Nach der Niederschlagung des Aufstands wurden mehrere Hundert Sioux vor Militärgerichte gestellt und in Verfahren, die im Schnitt 10 bis 15 Minuten dauerten, zum Tode verurteilt.[16] Pope wollte schließlich 303 Verurteilte hinrichten lassen, doch Lincolns Regierung fürchtete den ungünstigen Eindruck einer solchen Massenexekution auf die europäischen Regierungen, deren Einmischung in den Sezessionskrieg sie fürchtete. Andererseits forderten die Siedler Minnesotas die Hinrichtung, 200 Männer griffen sogar das Gefangenenlager in Mankato an. Dennoch reduzierten Anwälte im Auftrag Lincolns die Zahl der Todesurteile drastisch. So wurden schließlich „nur“ 38 Männer gehängt, einer davon, Chaska, trotz seiner Begnadigung.[17] Dies war die größte Massenhinrichtung in der amerikanischen Geschichte. Im Gegenzug sagte Lincoln, der sich massiven politischen Drucks zu erwehren hatte, die spätere Vertreibung der Indianer aus dem Bundesstaat zu, sowie zwei Millionen Dollar Schadensersatz. Lincoln begründete die Hinrichtung damit, dass er nicht durch zu große Gnade einen weiteren Aufstand provozieren, aber auch nicht grausam sein wollte.[18]

In Lincolns Amtszeit fiel auch das Sand-Creek-Massaker im Osten des damaligen Territoriums Colorado. Dabei töteten Soldaten unter dem Kommando von Oberst John Chivington am 29. November 1864 273 friedliche Cheyenne und Arapaho.[19] Wesentlich beigetragen zur indianerfeindlichen Stimmung in dem Territorium hatte dessen Gouverneur John Evans, ein Mitbegründer der Republikanischen Partei und persönlicher Freund Lincolns. Evans, der Chivington für seine Tat ausgezeichnet und die wahren Umstände des Massakers verschleiert hatte, sah sich bald massiver Kritik ausgesetzt. Lincoln, der Evans eingesetzt hatte, stärkte ihm noch bis Anfang 1865 den Rücken,[20] erst sein Nachfolger als Präsident, Andrew Johnson, enthob den Gouverneur im Sommer 1865 seines Amtes.

Wiederwahl, Sieg und Tod

Nach ihrer Niederlage in der Schlacht von Gettysburg vom 1. bis 3. Juli 1863 waren die Konföderierten nicht mehr in der Lage, den Krieg aus eigener Kraft zu gewinnen. Ihre einzige Chance bestand darin, den Krieg so lange und für den Norden so verlustreich weiterzuführen, dass Abraham Lincoln die Präsidentschaftswahlen von 1864 verlieren und durch einen neuen, verhandlungsbereiten Präsidenten ersetzt würde.

General Ulysses S. Grant

Diese Chance war durchaus real. Der unerwartet lange und blutige Stellungskrieg, den General Grant seit dem Frühjahr 1864 im Norden Virginias führte, kostete die Regierung Lincoln weitgehend das Vertrauen der Bevölkerung. Der Präsident war im Sommer des Wahljahrs so unpopulär, dass er selbst mit einer Niederlage rechnete. In einem Memorandum vom 23. August 1864 schrieb er: „Die Wiederwahl dieser Regierung erscheint heute, wie seit einigen Tagen, als überaus unwahrscheinlich.“ Sein Gegenkandidat von den Demokraten war sein früherer Oberbefehlshaber McClellan, der grundsätzlich zu einem Verhandlungsfrieden mit dem Süden und zur Anerkennung seiner Unabhängigkeit bereit war.

Erst in den letzten Wochen vor der Wahl wendete sich das Blatt, als die Ergebnisse des für den Norden äußerst erfolgreichen Atlanta-Feldzuges bekannt wurden: Die Truppen General Shermans hatten am 2. September 1864 Atlanta, die Hauptstadt des Rebellenstaates Georgia, erobert. Zwischen ihnen und Virginia standen nur noch schwache Kräfte des Südens. Zudem besiegte Generalmajor Philip Sheridan am 19. Oktober im Shenandoah-Tal ein konföderiertes Korps, das zeitweilig sogar Washington bedroht hatte. Das Kriegsende schien jetzt nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Die Republikaner setzten im Wahlkampf auf den von Lincoln geprägten Slogan „Mitten im Fluss soll man nicht die Pferde wechseln“ und bezeichneten die Positionen der Demokraten als landesverräterisch. Am 8. November gewann Lincoln die Wahl mit einem Erdrutschsieg: 55 Prozent der Wähler stimmten für ihn und er erhielt sogar 212 von 233 Wahlmännerstimmen. Als erster Präsident seit 32 Jahren wurde er für eine zweite Amtszeit bestätigt.

Seine Wähler entstammten vor allem der Bauern- und Arbeiterschaft sowie den städtischen Mittelschichten. Ihre geografischen Hochburgen waren Neuengland und die Staaten mit einem starken Anteil deutscher Einwanderer wie Wisconsin oder Illinois. Für den Präsidenten war es besonders bedeutsam, dass auch die Soldaten der Unionsarmee zu mehr als zwei Dritteln für ihn gestimmt hatten, obwohl sie sich von einem Sieg McClellans ein rascheres Ende der Kampfhandlungen erhoffen konnten. Vor der Wahl hatte Lincoln geäußert, es sei ihm lieber, mit der Mehrheit der Soldatenstimmen besiegt als ohne diese Mehrheit Präsident zu werden.

In der Zeit bis zu seinem zweiten Amtsantritt setzte sich Lincoln energisch für die Verabschiedung des 13. Zusatzartikels zur US-Verfassung ein, der die Sklaverei auf dem Territorium der USA ein für allemal verbieten sollte. Nach dem Senat konnte er – nach einem vergeblichen Anlauf – am 31. Januar 1865 auch die nötige Zweidrittelmehrheit des Repräsentantenhauses zur Zustimmung bewegen. Um dem Sklavereiverbot endgültig Verfassungsrang zu verleihen, musste es jetzt nur noch von den Einzelstaaten ratifiziert werden.

Ein weiteres, drängendes Problem war die Wiedereingliederung der Südstaaten in die Union. Am 4. März 1865 – anlässlich seiner zweiten Vereidigung als Präsident – versprach Lincoln „Groll gegen niemanden“ und „Nächstenliebe gegen alle“ walten zu lassen. Er fasste bereits die Nachkriegsordnung ins Auge und hatte vor, den Südstaatlern milde Friedensbedingungen zu stellen. Die Rückkehr in die Union sollte ihnen so leicht wie möglich fallen. Gegen Widerstände aus der eigenen Partei setzte Lincoln den Grundsatz durch, dass ein abtrünniger Staat wieder gleichberechtigt in die Union aufgenommen werden sollte, sobald ein Zehntel seiner Bürger ihr den Treueid geleistet hätten.

Der Krieg ging nun einem raschen Ende entgegen. Am 3. April eroberten Grants Truppen die Konföderiertenhauptstadt Richmond, und Lincoln besichtigte zwei Tage später das Amtszimmer seines Kontrahenten Jefferson Davis. Am 9. April 1865 kapitulierten die Reste von Lees Armee vor General Grant bei Appomattox Court House in Virginia. Die konföderierten Truppen unter General Joseph E. Johnston ergaben sich am 26. April General Sherman bei Durham in North Carolina.

Lithografie des Attentats (ca. 1865); v.l.n.r.: Henry Rathbone, Clara Harris, Mary Todd Lincoln, Abraham Lincoln und John Wilkes Booth

Den endgültigen Sieg erlebte Lincoln nicht mehr: Am Abend des Karfreitags 1865 wurde der Präsident beim Besuch des Ford’s Theatre in Washington D.C. von einem fanatischen Sympathisanten der Südstaaten, dem Schauspieler John Wilkes Booth, angeschossen. Am folgenden Tag, dem 15. April, erlag er seinen schweren Kopfverletzungen. Andrew Johnson, seit März Lincolns Vizepräsident, legte noch am gleichen Tag den Amtseid als sein Nachfolger ab. Das Attentat war Teil einer größeren Verschwörung: Eine Gruppe von Sklaverei-Anhängern um Booth hatte geplant, neben Lincoln weitere Regierungsmitglieder zu ermorden. So wurde auch Außenminister Seward bei einem Mordanschlag schwer verletzt. Booth wurde am 26. April in Virginia gestellt und bei einem Schusswechsel mit seinen Verfolgern getötet. Seine Komplizen Mary Surratt, Lewis Powell, David Herold und der deutschstämmige George Atzerodt wurden später zum Tode verurteilt und am 7. Juli 1865 hingerichtet.

Lincolns Sarg wurde mit der Eisenbahn auf demselben Weg nach Springfield überführt, auf dem der neugewählte Präsident 1860 nach Washington gereist war. In allen größeren Städten wie New York und Chicago fanden Trauerprozessionen und -gottesdienste mit dem aufgebahrten Leichnam statt. Am 5. Mai 1865 wurde Abraham Lincoln auf dem Friedhof Oak Ridge Cemetery in seiner Heimatstadt Springfield beigesetzt. Am 23. Juni kapitulierten bei Fort Towson im Indianer-Territorium die letzten Truppen der Konföderation. Lincolns Vermächtnis, der 13. Verfassungszusatz, trat nach der Ratifizierung durch sämtliche Bundesstaaten am 18. Dezember 1865 in Kraft.

Nachleben

Die monumentalen Präsidentenporträts von Mount Rushmore; rechts: Abraham Lincoln
Die von Daniel Chester French geschaffene Statue des Präsidenten im Lincoln Memorial in Washington D.C.
US-Briefmarke mit dem Porträt Lincolns

Als der Dichter Walt Whitman von Lincolns Tod erfuhr, widmete er ihm das Gedicht O Captain! My Captain!. Es spricht von einem Kapitän, der sein Schiff durch große Gefahren sicher in den Hafen gesteuert hat, das Ziel aber selbst nicht lebend erreicht. Später verglich Whitman den Präsidenten, der an einem Karfreitag tödlich verwundet worden war, mit Jesus Christus. Dies sind nur zwei von vielen Beispielen für die bis zur Verklärung reichende Verehrung, die Abraham Lincoln bereits unmittelbar nach seiner Ermordung zuteil wurde. Mehr als die nüchterne Beurteilung seiner Präsidentschaft trug dazu die Art seines Todes und der Vergleich mit den eher glanzlosen Regierungszeiten seiner ersten Amtsnachfolger bei. Zunächst nur in den Nordstaaten, mit wachsendem zeitlichen Abstand zum Bürgerkrieg aber in den ganzen USA, setzte sich das Bild von Lincoln als einem der bedeutendsten Präsidenten der US-Geschichte durch.

Während die weißen Amerikaner in ihm den Bewahrer der Union sahen, betrachteten ihn die Afroamerikaner vor allem als den Sklavenbefreier. Auch ihr Bild von Lincoln war von religiöser Metaphorik geprägt. Schon bei seinem Besuch in Richmond kurz vor Kriegsende wurde Lincoln von den Schwarzen als „Vater Abraham“ begrüßt. Später verglichen sie ihn mit Moses, der sie ins gelobte Land geführt habe, ohne es selbst zu betreten. Auch eher zurückhaltende Beobachter wie Frederick Douglass, der Lincoln während seiner Präsidentschaft unablässig wegen seiner zögerlichen Haltung in der Sklavenfrage kritisiert hatte, äußerten sich im Rückblick voller Respekt: „Bedenkt man die enorme Größe der Aufgabe und die Mittel, die dazu notwendig waren, so hat die unendliche Weisheit kaum je einen Mann in die Welt geschickt, der für seine Aufgabe geeigneter war als Abraham Lincoln.“[11] Heute wird der Mitbegründer der Republikanischen Partei von Angehörigen aller ethnischen Gruppen verehrt, von Konservativen und Liberalen ebenso wie von Linken. Die Freiwilligenverbände aus den USA, die im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republik gegen die Putschisten unter General Franco kämpften, nannten sich Abraham-Lincoln-Brigade. Zahlreiche Orte in den USA wurden nach dem Präsidenten benannt, von kleinen wie Fort Abraham Lincoln in North Dakota bis zu großen wie der Hauptstadt Nebraskas.[21] Die US Navy taufte mehrere Schiffe auf den Namen des Präsidenten, u.a. den Flugzeugträger USS Abraham Lincoln und das strategische Atom-U-Boot SSBN Abraham Lincoln. Auch die Automarke Lincoln wurde 1917 von deren Begründer Henry M. Leland nach ihm benannt.

Als Forschungsstätte wurde 1889 in Springfield die „Illinois State Historical Library“ ins Leben gerufen, die – um ein Museum und weitere Einrichtungen erweitert – am 16. April 2005 als „The Abraham Lincoln Presidential Library and Museum“ neu eröffnet wurde. Das Wohnhaus von Abraham Lincoln im historischen Zentrum Springfields steht unter der Obhut des U.S. National Park Service und ist heute ebenso ein Museum wie Lincolns Geburtsstätte in Kentucky, der Ort des Attentats Ford's Theatre und das dem Theater gegenüberliegende Sterbehaus in Washington. Lincolns Bild ziert den 5-Dollar-Schein sowie die 1-Cent-Münze. In 10 US-Bundesstaaten wird Lincolns Geburtstag als offizieller Feiertag begangen. Zu seinen und George Washingtons Ehren wurde der nationale Feiertag „Presidents Day“ eingeführt. Und neben den Köpfen George Washingtons, Thomas Jeffersons und Theodore Roosevelts wurde auch der Lincolns in die Felsen von Mount Rushmore in South Dakota gemeißelt. Der Komponist Aaron Copland schrieb 1942 das Tongedicht Lincoln Portrait mit einem gesprochenen Begleittext zu Ehren des 16. US-Präsidenten.

Bereits 1922 war am Ufer des Potomac in Washington das Lincoln Memorial eingeweiht worden. Der klassizistische Tempelbau und das Kapitol markieren die beiden Enden der National Mall, der zentralen Achse der amerikanischen Hauptstadt. Die Gedenkstätte birgt eine Kolossalstatue Abraham Lincolns, die der Zeusstatue von Olympia nachempfunden ist. In ihre Südwand ist der Text der Gettysburg Address, in die Nordwand Lincolns zweite Amtsantrittsrede eingemeißelt. Seit ihrer Entstehung ist sie Schauplatz vieler großer Bürgerrechtsdemonstrationen gewesen. Martin Luther King hielt 1963 seine berühmte Rede I Have a Dream von den Stufen des Lincoln Memorials herab.

In Lincolns 200. Geburtsjahr trat der erste afroamerikanische Präsident der USA sein Amt an: Barack Obama hatte seine Bewerbung als Präsidentschaftskandidat am 10. Februar 2007 vor dem alten Parlamentsgebäude in Springfield bekannt gegeben, in dem Lincoln 1858 seine bis heute nachwirkende House-Divided-Speech gehalten hatte. Am 20. Januar 2009 legte der 44. Präsident der Vereinigten Staaten in Washington seinen Amtseid auf Lincolns Bibel ab.

Literatur

  • Thomas J. Dilorenzo: The Real Lincoln. Random House USA, New York 2003.
  • David Herbert Donald: Lincoln. Simon & Schuster, New York 1995. ISBN 0-684-80846-3
  • Shelby Foote: The Civil War. A Narrative. Bd. 1–3. New York 1974, Pimlico, London 1992–2001. ISBN 0-7126-9812-4
  • Henry Louis Gates jr., Donald Yacovone: Lincoln on Race & Slavery. Princeton University Press, Princeton 2009, ISBN 978-0-691-14234-0.
  • Ronald D. Gerste: Abraham Lincoln. Begründer des modernen Amerika. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2008. ISBN 978-3-7917-2130-9
  • Austin Augustus King (Hrsg.): Lincoln letters. Bibliophile Society, Boston 1913 (Digitalisat)
  • Jürgen Kuczynski: Abraham Lincoln. Akademie Verlag, Berlin – Köln 1985. ISBN 3-7609-0971-X
  • James M. McPherson: Für die Freiheit sterben – Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs. List, München – Leipzig 1988, 1995. ISBN 3-471-78178-1
  • James M. McPherson: Abraham Lincoln. Oxford University Press, New York 2009. ISBN 978-0-19-537452-0
  • Jörg Nagler: Abraham Lincoln (1861–1865). Bewahrung der Republik und Wiedergeburt der amerikanischen Nation. in: Die amerikanischen Präsidenten. 41 historische Portraits von George Washington bis Bill Clinton. Hrsg. v. Jürgen Heideking. C.H. Beck, München 1995, S.176–193, 2005. ISBN 3-406-39804-9, ISBN 3-406-53147-4
  • Jörg Nagler: Abraham Lincoln. Amerikas großer Präsident. Eine Biographie. C.H. Beck, München 2009. ISBN 978-3-406-58747-4
  • David Allen Nichols: Lincoln and the Indians. Civil War Policy and Politics, University of Missouri Press 1978, Nachdruck 2000
  • Stephen B. Oates: With Malice Toward None. A Life Of Abraham Lincoln. Harper & Raw, New York 1977, 1996. ISBN 0-06-013283-3
  • Philip Shaw Paludan: The Presidency of Abraham Lincoln. Univ. Press of Kansas, Lawrence 1994. ISBN 0-7006-0671-8
  • William Armstrong Percy: The Intimate World of Abraham Lincoln, Free Press, 2005 (gemeinschaftlich mit Lewis Gannett)
  • Merwin Roe (Hrsg.): Speeches and Letters by Abraham Lincoln. J. M. Dent, London 1909, 1936, 1949.
  • Carl Sandburg: Abraham Lincoln. Das Leben eines Unsterblichen. Paul Zsolnay, Hamburg – Wien 1958, Heyne, München 1984. ISBN 3-453-55118-4
  • Peter Schäfer, Ulrike Skorsetz: Die Präsidenten der USA in Lebensbildern. Von George Washington bis George W. Bush. Komet, Köln 2005, ISBN 3-89836-450-X
  • Gore Vidal: Lincoln. btb Verlag 2002, ISBN 3-442-72912-2 (Roman)

Video

Weblinks

 Wikisource: Abraham Lincoln – Quellen und Volltexte
 Commons: Abraham Lincoln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. William R. Denslow, Harry S. Truman: 10,000 Famous Freemasons from K to Z. ISBN 1-4179-7579-2.
  2. The Lehrman Institute: Abraham Lincoln and Friends – The Boys
  3. Jonathan Byron (Hrsg.), Philip Militz (Autor): Freimaurer in 60 Minuten. Thiele, München 2009.
  4. a b Howard Zinn: A People’s History of the United States, Harper Perennial, 2005, S. 153-154 ISBN 0-06-083865-5
  5. a b Jean West Mueller; Wynell B. Schamel: Teaching With Documents: Lincoln’s Spot Resolutions. National Archives. Abgerufen am 9. Dezember 2010.
  6. Howard Zinn: A People’s History of the United States, Harper Perennial, 2005, S. 188 ISBN 0-06-083865-5
  7. Stephen B. Oates: With Malice Toward None: a Life of Abraham Lincoln. Amer Political Biography Pr, 2002, S. 38 ISBN 978-0-945707-32-5
  8. zit. nach Jörg Nagler: Abraham Lincoln. Amerikas großer Präsident - Eine Biographie, C.H. Beck, München 2009, S. 174
  9. Horace Greeley: Lincolns Rede zur Amtseinführung The American Conflict. Bd. 1. Kap. 26. New York 1864, 1969 (Repr.), S.422–426. ISBN 0-8371-1438-1
  10. Abraham Lincoln: Second Inaugural Address. Bartleby.com, Inc., 2010, abgerufen am 23. November 2010 (Rede zur zweiten Amtseinführung).
  11. a b Frederick Douglass: Oration in Memory of Abraham Lincoln, 14. April 1876
  12. Howard Zinn: A People’s History of the United States, Harper Perennial, 2005, S. 189
  13. Confiscation Acts auf mrlincolnandfreedom.org, abgerufen am 9. Juli 2010
  14. Zum Thema Lincoln und die Indianerpolitik der Vereinigten Staaten vgl. David A. Nichols: Lincoln and the Indians: Civil War Policy and Politics, Columbia: University of Missouri Press 1978 und Thomas J. DiLorenzo: Lincoln Unmasked: What You’re Not Supposed to Know about Dishonest Abe, New York: Crown Forum 2006.
  15. Pope am 28. September 1862 an Sibley. Abgerufen am 2. November 2010 (Official Records).
  16. David A. Nichols: Lincoln and the Indians: Civil War Policy and Politics, Columbia: University of Missouri Press 1978, S. 99f
  17. Execution 150 Years Ago Spurs Calls for Pardon, in: New York Times, 13. Dezember 2010.
  18. 2010 entstand ein Film zu dem Ereignis unter dem Titel Dakota 38 (s.a. Dakota38.
  19. S. L. A. Marshall: Crimsoned Prairie: The Indian Wars, New York: Da Capo Press 1972, S. 37.
  20. Richard W. Etulain (Hrsg.): Lincoln Looks West. From the Mississippi to the Pacific, Southern Illinois University 2010, S. 43.
  21. Mark S. Reinhart: Abraham Lincoln on Screen: Fictional and Documentary Portrayals on Film and Television. McFarland, 2008, ISBN 9780786435364.

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