Oblast Kurgan

Oblast Kurgan
Subjekt der Russischen Föderation
Oblast Kurgan
Курганская область
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Ural
Fläche 71.488 km²
Bevölkerung 910.832 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 13 Einwohner/km²
Verwaltungszentrum Kurgan
Offizielle Sprache russisch
Ethnische
Zusammensetzung
Russen (91,5 %)
Tataren (2,0 %)
Baschkiren (1,5 %)
Kasachen (1,5 %)
Ukrainer (1,1 %)
(Stand: 2002)[2]
Gouverneur Oleg Bogomolow
Gegründet 6. Februar 1943
Zeitzone UTC+6
Telefonvorwahlen (+7) 352xx
Postleitzahlen 640000–641999
Kfz-Kennzeichen 45
OKATO 37
Website www.admobl.kurgan.ru
Lage in Russland

Die Oblast Kurgan (russisch Курганская область/ Kurganskaja oblast) ist eine Oblast in Russland, Teil des Föderationskreises Ural.

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Bevölkerung

Die Oblast liegt im Südwesten des Westsibirischen Tieflands und weist eine in etwa dreieckige Form auf, wobei die Hauptstadt Kurgan in der Mitte liegt. Sie grenzt im Süden an Kasachstan, im Westen an die Oblast Tscheljabinsk, im Norden an die Oblast Swerdlowsk, im Osten an die Oblast Tjumen, erstreckt sich von Norden nach Süden über 290 km und von Westen nach Osten über 430 km. Flache Steppe prägt das Land, das heute landwirtschaftlich genutzt wird, rund ein Fünftel ist bewaldet, und es liegen mehr als 3000 Seen und 400 Flüsse in dem Gebiet. Die größten Flüsse sind Tobol und Isset. Die Oblast Kurgan ist die kleinste im Föderationskreis Ural. 92 % sind Russen, 2 % Tataren, 1,5 % Baschkiren. 55 % der Bevölkerung wohnen in den Städten (in Russland 73 %).

Bodenschätze

In der Oblast finden sich relativ große Vorkommen von Baumaterialien wie Sand, Lehm und Mineralfarben, stellenweise Gips und Torf. Im Süden der Oblast kommt Eisenerz vor.

Natur und Umweltverschmutzung

Die Tierwelt besteht unter anderem aus Elchen, Rehen, Wölfen, Wildschweinen, Füchsen, Dachsen, Hasen, Bisamratten und Eichhörnchen sowie aus Enten, Gänsen, Rebhühnern und Birkhühnern. Insgesamt sind 64 Arten Säuger ansässig, mehr als 250 Vogelarten, 6 Arten Reptilien, 8 Arten Amphibien und 27 Fischarten. Die Wälder bestehen meist aus Birken, Pappeln, Kiefern, Linden und Tannen.

Einige Teile der Oblast sind wie viele andere Gebiete der ehemaligen Sowjetunion durch Umweltverschmutzung belastet:

  • Verschmutzung der Luft in Kurgan und Schadrinsk wegen des hohen Anteils der Industrie.
  • Verschmutzung der Flüsse Tetscha, Isset und Miass durch Industrie der Oblaste Swerdlowsk und Tscheljabinsk.
  • Tetscha wurde auch mit radioaktiven Abfällen kontaminiert (siehe Kerntechnische Anlage Majak).
  • In der Oblast sind etwa 700 Tonnen heute verbotene Pestizide aus den Jahren 1972–1975 gelagert.
  • Im Rajon Schtschutschje lagern etwa 5.400 Tonnen Nervenkampfstoffe (Sarin, Soman, VX).

Klima

Das Klima der Region ist stark kontinental mit kalten Wintern und heißen Sommern. Die durchschnittliche Temperatur im Januar beträgt –18 °C, im Juli +19 °C. Niederschlagsmenge pro Jahr beträgt etwa 400 mm, die Vegetationszeit 160 bis 165 Tage.

Geschichte

Die russische Besiedlung der Region begann im 17. Jahrhundert. Die ersten Siedlungen waren Dalmatowo (1644), Kataisk (1655), Kurgan und Schadrinsk (1662). Teile der Oblast gehörten in verschiedenen Zeiten zu den Gouvernements Tobolsk (in dem zuletzt die Hauptstadt lag), Perm und Orenburg, zu Zeiten der Sowjetunion zu den Oblasten Ural, Omsk und Tscheljabinsk. In den Jahren 1941 bis 1942 wurden insgesamt 16 große Betriebe aus dem Westen des Landes in das Gebiet der künftigen Oblast evakuiert. Am 6. Februar 1943 wurde aus einem Teil der Oblast Tscheljabinsk die Oblast Kurgan gebildet.

Politik

Die Legislative ist die Duma der Oblast mit 33 Deputierten. Sie wird alle vier Jahre gewählt. Die Exekutive ist die Verwaltung der Oblast. Der Gouverneur der Oblast ist der Leiter der Verwaltung, er wird auch alle vier Jahre gewählt. 2004 wurde Oleg Alexejewitsch Bogomolow zum dritten Mal in Folge Gouverneur.

Die Städte Kurgan und Schadrinsk sind direkt der Oblast unterstellt. Das restliche Land ist in 24 Rajons eingeteilt. Den jeweiligen Rajons sind die Städte, die Siedlungen städtischen Typs sowie zahlreiche Dörfer untergeordnet.

Verwaltungsgliederung und Städte

Die Oblast Kurgan gliedert sich in 24 Rajons und 2 Stadtkreise. Es gibt es neun Städte und sechs Siedlungen städtischen Typs.

Städte und städtische Siedlungen
Stadt*/Städt. Siedlung Russischer Name Rajon Einwohner
(1. Januar 2006)
Dalmatowo* Далматово Dalmatowo 14.356
Jurgamysch Юргамыш Jurgamysch 7.853
Kargapolje Каргаполье Kargapolje 8.665
Kataisk* Катайск Kataisk 14.951
Krasny Oktjabr Красный Октябрь Kargapolje 4.292
Kurgan* Курган kreisfrei 329.981
Kurtamysch* Куртамыш Kurtamysch 17.791
Lebjaschje Лебяжье Lebjaschje 6.941
Makuschino* Макушино Makuschino 9.901
Mischkino Мишкино Mischkino 8.528
Petuchowo* Петухово Petuchowo 11.896
Schadrinsk* Шадринск kreisfrei 79.519
Schtschutschje* Щучье Schtschutschje 10.706
Schumicha* Шумиха Schumicha 18.815
Wargaschi Варгаши Wargaschi 10.243

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Transsibirische Eisenbahn verbindet die Oblast mit wirtschaftlichen Zentren der europäischen und asiatischen Teile Russlands, allerdings ist die Oblast Kurgan durch die Unabhängigkeit Kasachstans in eine Randlage geraten. Die bedeutendsten Wirtschaftszweige sind Maschinenbau (landwirtschaftliche, Straßenbau-, Chemieindustriemaschinen), Nahrungsmittelverarbeitung und Landwirtschaft. Pipelines durchqueren das Gebiet, das im Gegensatz zu umliegenden Regionen keine großen Erdölvorkommen besitzt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Weblinks

 Commons: Oblast Kurgan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Predvaritel'nye itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, Statistika Rossii, Moskau 2011, ISBN 978-5-902339-98-4 (Vorläufige Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010; russisch; Download).
  2. Naselenie po nacional'nosti i vladeniju russkim jazykom po sub"ektam Rossijskoj Federacii. In: Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2002 goda. Rosstat, abgerufen am 1. November 2011 (XLS, russisch, Ethnische Zusammensetzung und Kenntnis der russischen Sprache nach Föderationssubjekt, Ergebnisse der Volkszählung 2002).

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