Salesianer Don Boscos

Salesianer Don Boscos
Logo der Salesianer Don Boscos

Die Salesianer Don Boscos (Ordenskürzel: SDB; offiziell Societas Sancti Francisci Salesii = Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales) sind eine 1859 gegründete Ordensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche und gehen zurück auf den italienischen Priester Johannes Bosco (1815–1888), kurz „Don Bosco“ genannt. Die Salesianer Don Boscos zählen mit dem von Don Bosco begründeten Präventivsystem zu den Pionieren der pädagogischen Jugendarbeit im 19. Jahrhundert in Italien. Sie gehören neben den Jesuiten und den Franziskanern (OFM) zu den drei größten Männerordensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche und sind weltweit aktiv.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte und Gründung

Der Ordensgründer Giovanni Bosco

Am 26. Januar 1854 gab Don Bosco einer kleinen Gruppe von Mitarbeitern, darunter Michael Rua und Giovanni Cagliero, den Namen „Salesianer“, am 25. März 1855 legte Michael Rua als erster Salesianer private Gelübde in die Hände Don Boscos ab, bald nach ihm auch Vittorio Alasonatti.

Am 29. Mai 1855 erhielt der Plan, eine Ordensgemeinschaft zu gründen, durch die „Gesetze Rattazzi“ einen Rückschlag, mittels derer zahlreiche Ordensgemeinschaften von Seiten des Staates aufgelöst wurden.

1858 schrieb Don Bosco einen schriftlichen Entwurf der ersten Salesianischen Konstitutionen.

Das Immaculata-Fest am 8. Dezember 1859 wurde mit rund 1000 Jugendlichen, darunter 184 Interne, gefeiert. Am Tag darauf verkündete Don Bosco bei einer Zusammenkunft mit 19 Mitarbeitern, dass die Stunde gekommen sei, der schon seit langer Zeit geplanten „Frommen Gesellschaft des hl. Franz von Sales“ eine Form zu geben.

Am Sonntag, den 18. Dezember 1859, traf sich Don Bosco nach dem Abendgebet mit 17 Mitarbeitern und kam mit ihnen überein, „sich als eine Gesellschaft oder Kongregation zu errichten, die die gegenseitige Hilfe zur eigenen Heiligung zum Ziel hat und sich vornimmt, die Ehre Gottes und das Heil der Seelen, besonders derer, die am meisten der Belehrung und Erziehung bedürfen, zu fördern.“[1] Dies gilt als Gründungsdatum der Kongregation. Zu den Gründungsvätern der Kongregation und ersten Generalräten gehörten Vittorio Alasonatti (Präfekt), Michael Rua (Geistlicher Direktor), Angelo Savio (Ökonom), Giovanni Cagliero, Giovanni Bonetti und Carlo Ghivarello (Sekretär).

1860 wurde die Zahl der Internen auf 355 Jugendliche gesteigert.

Entwicklung

Als Don Bosco am 31. Januar 1888 starb, umfasste die Kongregation 773 Salesianer und 276 Novizen in 57 Häusern in sechs Provinzen. 1910, beim Tod Don Ruas, hatte sich die Zahl bereits auf 4001 Salesianer und 371 Novizen erhöht. Bis in die Mitte der sechziger Jahre stieg die Zahl der Salesianer Don Boscos kontinuierlich auf über 22.000 an, seither ging sie kontinuierlich, aber langsamer auf zuletzt unter 16.000 zurück. Während die Zahl der kanonisch errichteten Häuser und der Nationen in den letzten Jahren auf gleichem Niveau blieben, geht die Zahl der Provinzen aufgrund von Zusammenlegungen zurück.[2]

Jahr Salesianer Don Boscos Novizen Häuser
(kanonisch errichtet)
Provinzen Nationen
1888
773+276=1049
58 6 10
1910
4001+371=4372
387 34 30
1921
4638+437=5075
413
1931
8059+895=8954
692
1951
15182+1182=16364
1076
1964
20857+1185=22042
1348
1977
16599+420=17019
1584
1992
17017+558=17575
1676 84 95
1995
16899+657=17556
1770 118
2005
16008+560=16568
31.12.2007
15750+484=16234
1847 96 129
31.12.2008
15577+515=16092
1859 93 129
31.12.2009
15465+487=15952
92 130
31.12.2010
15282+481=15763
89 130

Bedeutung und Verbreitung

Weltweit

2009 gehörten die 15952 Salesianer Don Boscos (inklusive der Bischöfe und der Novizen) mit den Jesuiten und den Franziskanern (OFM) zu den größten männlichen Ordensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche. Sie sind in 130 Staaten aktiv und unterhalten dort ca. 7610 Einrichtungen (Werke). Im Regelfall hat ein kanonisch errichtetes Haus also mehrere Einrichtungen.[3]

Die Reihenfolge der Länder mit den meisten Salesianern war 2008: Italien (2497), Indien (2325), Spanien (1218), Polen (961) und Brasilien (796).[4]

Provinzen der Salesianer Don Boscos weltweit

Heute sind die bestehenden rund 90 Provinzen in 9 Regionen aufgeteilt:

  • Afrika und Madagaskar
  • Amerika - Südkegel
  • Ostasien - Ozeanien
  • Südasien (Indien)
  • Nordeuropa
  • Westeuropa
  • Interamerika
  • Italien - Mittlerer Osten

Eine Sonderstellung haben in Rom das Generalat und die Päpstliche Universität der Salesianer.

Schätzungen zufolge werden die Salesianer Don Boscos bei ihrer Arbeit mit rund 16 Millionen Jungen und Mädchen von rund 150.000 haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitern (z. B. Lehrer, Sozialarbeiter) unterstützt.

Deutschland, Österreich und die Schweiz

Im heutigen Deutschland konnten die Salesianer Don Boscos aufgrund der gesetzlichen Situation als Ordensgemeinschaft mit Sitz im Ausland erst 1916 in Würzburg ein Haus kanonisch errichten, im heutigen Österreich waren sie bereits 1903 mit einer Niederlassung in Wien vertreten.

In Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz arbeiteten 2005 346 Salesianer Don Boscos zusammen mit über 1.600 Mitarbeitern in 33 Einrichtungen. In Österreich arbeiteten in diesem Jahr 85 Salesianer Don Boscos in 15 Niederlassungen.[5].

Der deutsche Provinzial ist seit 2005 P. Josef Grünner, der österreichische seit 2008 P. Rudolf Osanger.

Die größte Ordensniederlassung im deutschen Sprachraum befindet sich in Benediktbeuern mit etwa 50 Mitbrüdern. Dort befindet sich auch die von der deutschen und österreichischen Provinz gemeinsam getragene Philosophisch-Theologische Hochschule Benediktbeuern.

Tätigkeitsfelder

Haupttätigkeitsfelder der Kongregation sind die Jugendseelsorge/Jugendpastoral und die Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit, aber auch die Heimerziehung, die Berufsbildung, die Jugendbildung, die schulische Bildung, die Berufungspastoral, die Soziale Kommunikation und die Mission.

Leitungsstruktur und Nomenklatur

Titel Weltebene (generalata) Provinzebene (ispettoria) Hausebene (casa)
Oberer Generaloberer (rettor maggiore) Provinzial (ispettore) Direktor (direttore)
Sitz Generalat (casa generalizia) Provinzialat (casa ispettoriale) -
Rat Generalrat (consiglio generale) Provinzialrat (consiglio ispettoriale) Hausobernrat (consiglio di casa)
Versammlung Generalkapitel (capitolo generale) Provinzkapitel (capitolo ispettoriale) Mitbrüderversammlung

Die Nomenklatur der Ämter und Titel im Italienischen lehnt sich im Kontext der Gründungsgeschichte im 19. Jahrhundert an das Schulsystem an. Im Grunde entspricht daher weder der Titel Provinzial, Pater oder Bruder der salesianischen Diktion. Da jedoch im deutschsprachigen Raum der Titel Inspektor zwar für einen Schulinspektor, nicht aber für einen Ordensoberen zu vermitteln war, und es für das im Italienischen als Priesteranrede übliche Don keine adäquate Übersetzung im Deutschen gibt, wurde die Benennungen in diesen Fällen nicht übernommen.

Wappen und Logo der Ordensgemeinschaft

Salesianisches Wappen 1884

Das Wappen wurde noch zu Lebzeiten Don Boscos angenommen und besteht aus einem Stern, einem Anker und einem entflammten Herzen für die drei Göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe; dem Haupt des Ordenspatrons Franz von Sales, einer Landschaft aus Wald (bosco), Bergen und einem Weg sowie dem Wappenspruch Da Mihi Animas Caetera Tolle (Genesis 14,21).[6]

Das aktuelle Logo der Kongregation stellt eine Kombination von zwei bereits länger etablierten Logos in der Kongregation dar, dem Logo der deutschen Provinzen und dem Logo der brasilianischen Provinzen, die dann unabhängig voneinander von anderen Provinzen in der jeweiligen Region und darüber hinaus übernommen worden waren. Der deutsche Teil zeigt eine stilisierte Gruppe aus drei in rot gehaltenen Personen, Don Bosco in der Mitte, verbunden mit zwei Kindern. Die Arme Don Boscos wirken aber gleichzeitig wie ein Dach, das auf drei Säulen (Präventivsystem: Religion, Vernunft, Liebe) ruht. Die Farbe Rot steht für die Liebe. Der brasilianische Teil zeigt einen dynamischen Weg in S-Form, die für den Ordensnamen und den Ordenspatron steht. Dahinter verbirgt sich ein stilisiertes Herz sowie ein Globus.[7]

Don-Bosco-Familie

Der zur Don-Bosco-Familie gehörende und ebenfalls von Don Bosco gegründete Frauenorden heißt Don-Bosco-Schwestern. Auch die Salesianischen Mitarbeiter Don Boscos wurden bereits von Don Bosco selbst gegründet.

Gemeinsam mit den Gliedern der gesamten Salesianischen Familie zeichnen sich die Salesianer Don Boscos durch eine salesianische Spiritualität aus, die in ihren Wurzeln auf Franz von Sales zurückgeht.

Im Blick auf die Heiligen und Seligen der Don-Bosco-Familie gibt es einen Kalender für die Eigenfeiern der Don-Bosco-Familie.

Medientätigkeit

ANS und Don Bosco Verlag

Die Salesianer Don Boscos unterhalten eine internationale Nachrichtenagentur mit dem Namen „Agenzia iNfo Salesiana“ (ANS). In Deutschland ist in München der seit 1925 bestehende Don Bosco Verlag ansässig, der heute zusammen mit einer Fachbuchhandlung und einer Druckerei als Don Bosco Medien GmbH firmiert.

Bollettino Salesiano und Don Bosco Magazin

Die Salesianer Don Boscos geben für die Don-Bosco-Familie provinz- bzw. sprachgruppenweise das „Bollettino Salesiano“ (deutscher Titel: Don Bosco Magazin) heraus. Dieses Bulletin ist erstmals 1877 in italienischer Sprache erschienen, 1879 kam die französische, 1886 die spanische und 1895 die deutsche Ausgabe hinzu. Heute gibt es das Magazin in 20 Sprachen und rund 50 verschiedenen Ausgaben.

Missionstätigkeit

Geschichte

Karte der salesianischen Missionen in Südamerika von 1916

Am 11. November 1875 sandte Don Bosco die erste Missionsexpedition unter Leitung von Giovanni Cagliero nach Argentinien aus, am 14. November 1876 eine zweite unter Leitung von Francesco Bodrato. Die dritte Expedition 1877 umfasste gleichzeitig auch Don-Bosco-Schwestern. Der Schwerpunkt der Missionstätigkeit lag ab 1879 auf Patagonien. 1884 wurde Don Cagliero zum Apostolischen Vikar von Patagonien ernannt. Immer von Buenos Aires aus ging man 1876 nach Uruguay, 1883 nach Brasilien und 1887 nach Chile.

Ziel der salesianischen Missionstätigkeit war es erklärtermaßen auch, neben der Glaubensverkündigung die Bevölkerung vor Großgrundbesitzern zu schützen und die letzten Reste ihrer Kultur zu wahren. Dem steht der Umstand entgegen, dass auch die Salesianermissionen bei verschiedenen Patagonier-Stämmen, insbesondere bei den Yámana, aufgrund eingeschleppter Krankheiten zu deren Aussterben beigetragen haben. Dass die Annäherung an sesshafte und europäische Lebensweisen, unter anderem durch die Einführung von westlicher, abgetragener Kleidung dies aufgrund der fehlenden Immunität gegen darin enthaltene Krankheitserreger verstärkte, wird von den Salesaniern Don Boscos anerkannt. Dass sie sich jedoch - wie unter anderem 2004 von Klaus Bednarz in seiner Dokumentation Am Ende der Welt: Reise von Feuerland nach Patagonien behauptet - an der Vernichtung der ethnischen Einheit und Kultur verschiedener Stämme beteiligt hätten, wird von ihnen bestritten. Dies gilt auch gegenüber dem Vorwurf, sie hätten zum Aussterben der Selk'nam (Ona) als ethnischer Einheit beigetragen, weil sie dem Stamm die Kinder weggenommen und in ihren Schulen als kulturelle "Weiße" erzogen hätten. Prekär ist hingegen die Beteiligung an militärischen Expeditionen der Regierungen (siehe zum Beispiel General Julio Argentino Roca) als Militärkapläne, während sie in den Missionen andere Ziele als die Regierung verfolgten.[8]

Traditionelle Wirkungsgebiete

In einigen früheren Missionsgebieten entfalteten die Salesianer Don Boscos eine langjährige Arbeit. Insbesondere dort, wo sie zugleich den Apostolischen Prälaten bzw. Vikar oder den Bischof stellten, konnten sie dauerhaft und vertieft wirken.

Magallanes-Islas Malvinas in Chile

Apostolischer Präfekt José Fagnano

Im Gebiet des heutigen Bistums Punta Arenas stellen die Salesianer Don Boscos mit José Fagnano (1883–1916 Präfekt), Abraham Aguilera Bravo (1916–1924 Vikar), Arturo Jara Márquez (1926–1938), Vladimiro Boric Crnosija (1949–1973 Bischof), Tomás Osvaldo González Morales (1974–2006 Bischof) und Bernardo Bastres Florence (seit 2006) durchgehend die Bischöfe.

Rio Negro und Mato Grosso in Brasilien

Innerhalb Brasiliens sind die Salesianer Don Boscos besonders stark in Rio Negro und in Mato Grosso vertreten, die dort seit Luigi Giuseppe Lasagna mit der Indianerseelsorge betraut sind. Francisco de Aquino Correa und Antônio Malan waren in diesen Gebieten seit 1914 als Bischöfe tätig. Im Mato Grosso stellen sie im Gebiet der heutigen Erzbistümer Cuiabá (seit 1921) und Campo Grande (seit der Errichtung 1958) sowie den Bistümern Corumbá (seit 1918 mit Unterbrechungen) und Guiratinga (1914 bis 2000) die Bischöfe. Ähnliches gilt für das Gebiet der 1914 errichteten Apostolischen Präfektur Rio Negro, aus der das heutige Erzbistum Porto Velho (bis 1982 salesianische Bischöfe) und die Bistümer São Gabriel da Cachoeira (seit der Errichtung 1981 bis 2009) und Humaitá (1961–1998) hervorgegangen sind.

Méndez in Ecuador

Seit 1895 Giacomo Costamagna zum ersten Apostolischen Vikar von Apostolisches Vikariat Méndez y Gualaquiza ernannt wurde, haben die Salesianer Don Boscos dieses Amt inne.

Río Negro und Neuquén in Argentinien

Innerhalb Patagoniens sind die Salesianer Don Boscos besonders stark in den Provinzen Río Negro und Neuquén vertreten. In dem Gebiet des ursprünglichen Bistums Viedma, das 1934 vom Erzbistum Buenos Aires ausgegliedert worden war, stellen sie traditionell die Bischöfe, so in den dem Erzbistum Bahía Blanca unterstellten Suffraganbistümern von Viedma, Comodoro Rivadavia (bis 2005) und Río Gallegos sowie in dem zum Erzbistum Mendoza gehörige Suffraganbistum Neuquén.

Kwangtung in China

Aloisius Versiglia SDB

1920 wurde Aloisius Versiglia zum Vikar des Apostolischen Vikariats Schiu Chow in der Region Kwangtung im Süden China. Ihm folgen nach seinem Martyrium Ignazio Canazei (1930–1946 Vikar) und Michele Alberto Arduino (1946–1962 Bischof) weitere Salesianer Don Boscos. 1962 wurde das Bistum nicht wieder besetzt.

Assam, Tamil Nadu und Westbengalen in Indien

1922 wurde Louis Mathias der erste Präfekt der Apostolischen Präfektur Assam in Indien, aus dem 1934 das Bistum Shillong entstand und seither salesianische Bischöfe hatte. 1951 folgte das Bistum Dibrugarh und 1995 das neu errichtete Erzbistum Guwahati mit Thomas Menamparampil als Erzbischof.

1928 wurde Eugène Mederlet Erzbischof von Madras im Bundesstaat Tamil Nadu, ihm folgte Louis Mathias, der dann 1952 Erzbischof des erweiterten Erzbistums Madras-Mylapore wurde und es bis 1965 blieb. Seit 2005 ist das Erzbistum wieder mit einem Salesianer Don Boscos besetzt. Seit 1934 ist auch das Bistum Krishnagar im Bundesstaat Westbengalen durchgehend mit Salesianern Don Boscos als Bischöfen besetzt worden.

Puerto Ayacucho in Venezuela

Erstmals 1932 wurde ein Salesianer Don Boscos Präfekt von Alto Orinoco im Bundesstaat Amazonas. Seit 1953 stellten die Salesianer Don Boscos den Apostolischen Vikar im daraus hervorgegangenen Apostolischen Vikariat Puerto Ayacucho.

Sakania in der Demokratischen Republik Kongo

1939 wurde Joseph Sak Apostolischer Vikar von Sakania in der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Auch als es 1959 zum Bistum erhoben wurde, wurde es häufig mit Salesianern Don Boscos besetzt wurde.

Rajaburi in Thailand

1941 wurde Gaétan Pasotti Apostolischer Vikar von Rajaburi. Seit 1969 das Bistum Surat Thani von diesem Vikariat abgespalten wurde, sind die Bischöfe dort Salesianer Don Boscos, seit 2004 Joseph Prathan Sridarunsil.

Tegucigalpa in Honduras

Seit 1947 stellen die Salesianer Don Boscos den Erzbischof im traditionsreichen Erzbistum Tegucigalpa.

Chaco in Paraguay

Seit 1948 stellen die Salesianer Don Boscos den Apostolischen Vikar von Chaco Paraguayo.

Baku in Aserbaidschan

Seit 2000 stellen die Salesianer Don Boscos mit Jozef Dniel Pravda (2000–2003), Ján Čapla (2003–2009) und Vladimir Fekete (seit 2009) in der Mission "Sui Iuris" von Baku den Superior in Aserbaidschan. Das Gebiet gehörte vorher zur Apostolischen Administratur Kaukasus, die im Dezember 1993 errichtet worden war.

Ziel der aktuellen Tätigkeit

In 130 Ländern der Welt unterstützt die Ordensgemeinschaft arme und sozial benachteiligte Jugendliche sowie Straßenkinder und Kindersoldaten durch Schulunterricht, Berufsbildung und Jugendarbeit – egal, welchem Glauben oder welcher Nationalität sie angehören.

Missionsprokuren

Über mehrere Missionsprokuren werden die weltweiten Hilfsprojekte koordiniert.

Deutsche Provinz (Deutschland und deutschsprachige Schweiz)

Die Missionsprokuren der Deutschen Provinz befinden sich in Bonn und - für die Schweiz - in Beromünster.

Von 1978 bis 2003 hat Pater Karl Oerder die Bonner Missionsprokur geleitet und geprägt. Aktueller Leiter der „Don Bosco Misson“ ist Ordensbruder Jean Paul Muller. In enger Verbindung zur deutschen Missionsprokur steht der Verein Don Bosco Jugend Dritte Welt e.V.

Die Schweizer Don Bosco Mission heißt „Vereinigung Don Bosco Werk“. Derzeitiger Missionprokutor ist Pater Anton Rogger. Ein zugehöriger Förderverein ist die Jugendhilfe Lateinamerika.

Österreichische Provinz

Die österreichische Missionsprokur in Wien wird von Pater Josef Keler geleitet. Ein zugehöriger Förderverein ist Jugend Eine Welt e.V..

Weltweit

Darüber hinaus existieren vier weitere Koordinationszentren in Madrid, Turin, Rom und New Rochelle/USA.

Arbeit der Don Bosco Mission in Bonn

Weltweit fördert die Don Bosco Mission in Bonn jährlich ca. 700 Projekte für junge Menschen unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, Glauben und sozialem Status.

In Bildungsprogrammen, Ausbildungsplätzen und Straßenkinderzentren arbeitet die Don Bosco Mission vor Ort mit den betroffenen Jugendlichen zusammen. Bekannt geworden sind die Einrichtungen der Salesianer vor allem durch ihre Konzentration auf berufliche Bildung und ihre Arbeit mit Straßenkindern. Engagement und Fürsorge für junge Menschen, besonders für arme, gefährdete und benachteiligte steht dabei im Vordergrund. Grundlage der Arbeit ist das pädagogische Konzept von Don Bosco, die Pädagogik der Vorsorge.

Finanziert werden die geförderten Hilfsprojekte durch Spenden, Fundraising und Beiträge verschiedener christlicher Hilfswerke und Diözesen, z. B. Misereor, päpstliches Kinderhilfswerk.

Don-Bosco-Stiftungszentrum

Die Salesianer Don Boscos in Deutschland unterhalten als rechtlichen Rahmen für treuhänderische Stiftungen zur Förderung ihrer Arbeit im In- und Ausland ein Don-Bosco-Stiftungszentrum, das seit 31. Januar 2001 durch die Regierung von Oberbayern als rechtsfähige, öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts anerkannt und vom Finanzamt München für Körperschaften wegen der Förderung von Jugendhilfe und Bildung steuerlich freigestellt wurde.

Niederlassungen und Einrichtungen

Deutsche Provinz

Von den derzeit 34 Einrichtungen der deutschen Provinz befinden sich 15 im Bundesland Bayern, drei in den neuen Bundesländern, eine in der deutschsprachigen Schweiz:

Ort Gründung Aufgaben (Auswahl) Mitbrüder Bistum Bundesland
Aschau am Inn 1950 Berufsbildungswerk Waldwinkel, Pfarrseelsorge ja München und Freising Bayern
Augsburg 1962 Pfarrseelsorge, Verbändearbeit gehören zu München-Provinzialat Augsburg Bayern
Bamberg 1919 (1931) St. Josefsheim, Canisiusheim, Kinderhorte, Jugendsozialarbeit ja Bamberg Bayern
Benediktbeuern 1930 Aktionszentrum Benediktbeuern, Philosophisch-Theologische Hochschule Benediktbeuern, Jugendpastoralinstitut, Jugendherberge, Zentrum für Umwelt und Kultur, Institut für Salesianische Spiritualität, Pfarrseelsorge ja Augsburg Bayern
Berlin 1955 Jugendsozialarbeit, Pfarrseelsorge, Jugendgästehaus, Künstlerseelsorge ja Berlin Berlin
Beromünster (Schweiz) 1959 Gästehaus, Internat, Jugendseelsorge, Missionsprokur, Pfarrseelsorge ja Basel Kanton Luzern
Bonn 1969 Missionsprokur, Pfarrseelsorge ja Köln Nordrhein-Westfalen
Burgstädt 1992 Berufliche Rehabilitation, Berufsvorbereitung und -ausbildung nein Dresden-Meißen Sachsen
Buxheim 1926 Internat Marianum Buxheim (bis Sommer 2011), Jugendseelsorge, Schulpastoral, Pfarrseelsorge ja Augsburg Bayern
Calhorn 1977 Jugendbildungsstätte, Pfarrseelsorge ja Münster Niedersachsen
Chemnitz 1991 Offene Tür, Pfarrseelsorge ja Dresden-Meißen Sachsen
Ensdorf 1920 Jugendbildungshaus, Pfarrseelsorge, Dekanatsjugendseelsorge ja Regensburg Bayern
Essen (Ruhr)-Borbeck 1921 Don-Bosco-Gymnasium Essen, Offene Tür, Pfarrseelsorge ja Essen Nordrhein-Westfalen
Forchheim 1964 Jugendwohnheim, Jugendherberge, Pfarrseelsorge ja Bamberg Bayern
Hannover 1950 Pfarrseelsorge ja Hildesheim Niedersachsen
Heiligenstadt 1992 Offene Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit ja Erfurt Thüringen
Helenenberg 1926 Jugendhilfe, Berufsvorbereitung und -ausbildung ja Trier Rheinland-Pfalz
Jünkerath 1953 Jugendbildungsstätte, Gästehaus, Schulsozialarbeit, Hilfe zur Erziehung ja Trier Rheinland-Pfalz
Kassel 1936 Pfarrseelsorge ja Fulda Hessen
Köln 1964 Offene Tür, Pfarrseelsorge ja Köln Nordrhein-Westfalen
Konstanz 1954 Pfarrseelsorge, Dekanatsjugendseelsorge gehören zu Beromünster Freiburg Baden-Württemberg
Mainz 1987 Emigrantenseelsorge ja Mainz Rheinland-Pfalz
Mettenheim 1992 berufliche Qualifizierung nein München und Freising Bayern
München-Provinzialat 1973 Provinzialat, Pfarrseelsorge, dazugehörig auch das Ferienhaus in Rimsting ja München und Freising Bayern
München-Salesianum 1919 Jugendwohnheim, Schülertagesstätte, Jugendgästehaus ja München und Freising Bayern
Neunkirchen-Seelscheid 1957 (1962) Antoniuskolleg, Schulseelsorge, Pfarrseelsorge ja Köln Nordrhein-Westfalen
Nürnberg 1962 Jugendwohnheim, Offene Jugendarbeit, Kinderhort, Pfarrei gehören zu Forchheim Bamberg Bayern
Pfaffendorf 1954 Heilpädagogisches Heim Schloss Pfaffendorf, Sonderpädagogische Förderzentren, Pfarrseelsorge ja Würzburg Bayern
Regensburg 1923 Jugendhilfe, Jugendwohnheim, Jugendtreffpunkt ja Regensburg Bayern
Sannerz 1947 Jugendhilfezentrum gehören zu Würzburg Fulda Hessen
Stuttgart 1999 Stadtjugendseelsorge, Schulseelsorge ja Rottenburg-Stuttgart Baden-Württemberg
Trier 1947 Offene Tür, Pfarrseelsorge ja Trier Rheinland-Pfalz
Vilsbiburg 2005 Wallfahrtsseelsorge an der Wallfahrtskirche Maria Hilf gehören zu Aschau-Waldwinkel Regensburg Bayern
Würzburg 1916 Berufsbildungswerk, Pfarrseelsorge ja Würzburg Bayern

Die noch in der Pfarrseelsorge wirkenden Mitbrüder der ehemaligen Niederlassung Velbert gehören zur Niederlassung Essen-Borbeck.

Ehemalige Einrichtungen befanden sich außerdem in Amberg (1930–1937), Bad Neustadt an der Saale (1953–1980), Bendorf-Sayn (1949–1999?), Bochum (1949–1950), Burghausen (1920–1986), Duisburg (1953–1983), Freyung (1919–1931), Furtwangen, Skiinternat (1962-2010), Hannover-Ricklingen (1950–1976), Kempten (1956–1998?), Mannheim (1949–1977), Marienhausen (1924–1991?), Memmingen (1966–1984), Passau (1919–1950), Saarbrücken (1953–1979), Stockholm/Södertälje in Schweden (1930–2008) und Wiesbaden (1927–1970).

Österreichische Provinz

In der österreichischen Provinz gibt es 11 Niederlassungen der Salesianer Don Boscos, nämlich in Amstetten (Stadtpfarrei), Fulpmes (Schülerheim), Graz (Pfarrei), Klagenfurt (Pfarreien und Schülerheim), Linz (Pfarreien), Timelkam (Pfarrei), Unterwaltersdorf (Studienheim), Wien 3 (Pfarrei und Hochschülerheim), Wien 13 (Provinzialat und Don-Bosco-Haus), Wien 22 (Pfarrei) und Wien 23 (Pfarrei).

Personen

Liste der Generaloberen

Stand Name (Vorname Landessprache) Geburt Herkunft Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit Tod Bild
Hl. Johannes Bosco (Giovanni) 1815 Italien 1859 1888 1888 Don Bosco
Sel. Michael Rua (Michele) 1837 Italien 1888 1910 1910 Don Rua
Paul Albera (Paolo) 1845 Italien 1910 1921 1921
Sel. Philipp Rinaldi (Filippo) 1856 Italien 1922 1931 1931
Peter Ricaldone (Pietro) 1870 Italien 1932 1951 1951
Renatus Ziggiotti (Renato) 1892 Italien 1952 1965 1983
Alois Ricceri (Luigi) 1901 Italien 1965 1977 1989
Ägidius Viganò (Egidio) 1920 Italien 1977 1995 1995
Johannes E. Vecchi (Juan E.) 1931 Argentinien 1996 2002 2002
Pascual Chávez Villanueva 1947 Mexiko 2002 Don Chavez

Liste der Provinziale im deutschsprachigen Raum

Österreichisch-Ungarische Provinz (1905–1919)
  • P. Emanuele Manassero, 1905–1911
  • P. Pietro Tirone, 1911–1919
(Österreichisch-)Deutsch-Ungarische Provinz (1919–1926)
Österreichisch-Deutsche Provinz (1926–1935)
Deutsche Provinz (1935–1954)
Österreichische Provinz (1935–dato)
  • P. Georg Wagner, 1935–1949
  • P. Georg Nitsch, 1949–1961
  • P. Gerhard Grieb, 1961–1967
  • P. Franz Penz, 1967–1972
  • P. Josef Pitzl, 1972–1978
  • P. Ludwig Schwarz, 1978–1984
  • P. Josef Keler, 1984–1996
  • P. Josef Vösl, 1996–2002
  • P. Franz Wöß, 2002–2008
  • P. Rudolf Osanger, 2008–
Norddeutsche Provinz (1954–2005)
  • P. Theodor Seelbach, 1954–1958
  • P. Alfons Martin, 1958–1964
  • P. Wilhelm Diebold, 1964–1970
  • P. Karl Oerder, 1970–1978
  • P. Josef Opper, 1978–1984
  • P. Reinhard Helbing, 1984–1990
  • P. Georg Demming, 1990–1999
  • P. Meinolf von Spee, 1999–2005
Süddeutsche Provinz (1954–2005)
  • P. Johannes Greiner, 1954–1958
  • P. Alois Leinfelder, 1958–1967
  • P. Franz Burger, 1967–1973
  • P. Richard Feuerlein, 1973–1979
  • P. August Brecheisen, 1979–1991
  • P. Herbert Bihlmayer, 1991–2003
  • P. Josef Grünner, 2003–2005
Deutsche Provinz (2005–dato)

Bekannte Salesianer (international)

Bekannte Salesianer (deutschsprachig)

als Bischof
als Missionsbischof
als Missionar
als Direktoren und Einrichtungsleiter
als Hochschullehrer
aufgrund des Vorberufs

Einzelnachweise

  1. Protokoll der Versammlung von Don Alasonatti
  2. Siehe für alle Zahlen dieses Abschnitt: Morand Wirth, Da Don Bosco ai nostri giorni, Roma 2000, S. 529-532
  3. Stand: 31. Dezember 2009
  4. Stand: 31. Dezember 2008
  5. Alle Zahlen bezogen auf den 31. Dezember 2005
  6. Beschreibung auf iss.donbosco.de (pdf-Datei) und Beschreibung auf sdb.org (italienisch)
  7. Beschreibung auf sdb.org (italienisch)
  8. Adele Sinn, Die Verschriftung des Yanomami: ein bilinguales und interkulturelles Schulmodell, 2006, S. 257

Siehe auch

Literatur

  • Stanislaw Zimniak: Salesiani nella Mitteleuropa. Preistoria e storia della provincia Austro-Ungarica della Società di S. Francesco di Sales (1868 ca. – 1919). Istituto Storico Salesiano Roma, Studi. Bd 10. LAS, Rom 1997. ISBN 88-213-0359-4
  • Morand Wirth: Da Don Bosco ai nostri giorni. Tra storia e nuove sfide (1815–2000), Rom 2000. ISBN 88-213-0454-X
  • Norbert Wolff: Viele Wege führen nach Deutschland. Überlegungen zur salesianischen Geschichte der Jahre 1883–1922. Benediktbeurer Hochschulschriften. Bd 15. Don Bosco, München 2001. ISBN 3-7698-1264-6
  • Norbert Wolff: Salesianer Don Boscos. in: Historisches Lexikon Bayerns. München 2006. (online)

Weblinks

 Commons: Salesians of Don Bosco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien




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