Deutsche Bank

Deutsche Bank
  Deutsche Bank AG
Logo der Deutschen Bank
Staat Deutschland
Sitz Frankfurt am Main
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005140008
Bankleitzahl 500 700 10[1]
BIC DEUT DEFF XXX[1]
Gründung 10. März 1870
Website www.deutsche-bank.de
www.db.com
Geschäftsdaten 2011[2]
Bilanzsumme 1.850 Mrd. EUR (26. Juli 2011)
Mitarbeiter 101.694 (26. Juli 2011)
Leitung
Vorstand Josef Ackermann (Vorsitzender)
Aufsichtsrat Clemens Börsig (Vorsitzender)

Die Deutsche Bank AG ist das nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl größte Kreditinstitut Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Universalbank tätig und unterhält bedeutende Niederlassungen in London, New York City, Singapur und Sydney. Es gilt mit einem Marktanteil von 21 Prozent als größter Devisenhändler der Welt.[3] Besonderes Gewicht legt die Bank auf das Investmentbanking mit der Emission von Aktien, Anleihen und Zertifikaten. Im Bereich der Kapitalanlagegesellschaften hält sie mit ihrer Tochtergesellschaft DWS Investments einen Marktanteil von über 20 Prozent in Deutschland.[4] Im deutschen Privatkundengeschäft liegt ihr Marktanteil einschließlich der Postbank bei rund 15 Prozent.[5]

Die Aktie der Deutschen Bank ist an der Frankfurter Wertpapierbörse sowie an der New York Stock Exchange gelistet. Sie ist Bestandteil verschiedener Indizes, unter anderem des DAX und des Euro Stoxx 50.

Die 1870 gegründete Bank entwickelte sich im 20. Jahrhundert unter anderem durch Übernahmen und Fusionen zur Großbank. Höhepunkte waren die Fusion mit der Disconto-Gesellschaft (1929) und die Übernahmen von Morgan Grenfell (1992) sowie von Bankers Trust (1999). In der Zeit des Nationalsozialismus war die Bank an „Arisierungen“ beteiligt. Es gibt Nachweise, dass die Bank an der Finanzierung des KZ Auschwitz mitwirkte und an den Goldtransaktionen der Nationalsozialisten verdiente. Seit 1961 besteht ein „Historisches Archiv“ der Bank, über dessen Zugriff später Wissenschaftler die Geschichte der Bank systematisch aufarbeiteten.

Zu den wichtigsten Erweiterungen des Unternehmens in den letzten Jahren zählte der Kauf des Versicherungsunternehmens Abbey Life (2007) sowie die Übernahme von Sal. Oppenheim (2009) und der Aktienmehrheit an der Deutschen Postbank. Während der Finanzkrise ab 2007 konnte die Bank ohne direkte staatliche Unterstützung weiterbestehen. Ein US-Ermittlungsverfahren gegen die Deutsche Bank wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung wurde Ende 2010 gegen eine Strafzahlung beigelegt.

Die Bank ist eine der 29 Großbanken, die vom Financial Stability Board (FSB) als „systemically important financial institution“ (systemisch bedeutsames Finanzinstitut) eingestuft wurden.[6] Sie unterliegt damit einer besonderen Überwachung und strengeren Anforderungen an die Ausstattung mit Eigenkapital.[7]

Inhaltsverzeichnis

Geschäftstätigkeit

Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main; im Volksmund werden die beiden Hochhäuser auch als „Soll und Haben“ bezeichnet.[8]

Die Deutsche Bank nimmt sowohl im Investment Banking als auch im Privatkundengeschäft international eine führende Position ein. Zur Führung des Geschäftes ist die Bank in mehreren Stufen nach Geschäftsfeldern und nach Regionen strukturiert. Die Führung des Unternehmens erfolgt aus der Zentrale in Frankfurt. Einzelne Geschäftsfelder im Investment Banking haben ihren Sitz in London oder New York. Die Bank unterscheidet nach institutionellen Kunden im Anleihe und Wertpapiergeschäft. Diese werden im Bereich Global Markets betreut. Für Sonderfinanzierungen im Firmenkundengeschäft (Unternehmenserwerbe, Börsengänge) gibt es den Bereich Corporate Finance. Zur Abwicklung des laufenden, auch internationalen Geschäfts der Kunden stellt der Bereich Transaction Banking die entsprechenden Systeme zur Verfügung. Im Privatkundengeschäft unterscheidet die Bank nach besonders vermögenden Kunden, denen sie im Asset & Wealth Management eine besondere individuelle Betreuung bietet. Für das Standardgeschäft sowohl mit der Großzahl der Privatkunden als auch mit kleineren und mittleren Unternehmen hat sie den Bereich Private & Business Clients gebildet.

Entwicklung der Führungsstruktur

Am 1. Februar 2006 brach die Bank mit der seit dem 19. Jahrhundert bestehenden Tradition des Vorstandssprechers, der lediglich die einheitlichen Entscheidungen des Vorstands nach außen vertrat, und ernannte Josef Ackermann im Rahmen seiner Vertragsverlängerung zum Vorstandsvorsitzenden. Dies wurde mit einer Anpassung an allgemeine Gepflogenheiten begründet.

Aufbauorganisation

Die Aufbauorganisation des Deutsche Bank Konzerns entspricht einer doppelten Matrix. Das operative Geschäft wird in Sparten geführt, die in Unternehmensbereiche und in einer weiteren Untergliederung zum Teil in Geschäftsbereiche unterteilt sind. Daneben besteht eine zentrale Verantwortung für die einzelnen Regionen, in denen die Deutsche Bank vertreten ist. Auf Konzernebene gibt es neben dem Vorstandsvorsitz drei zentrale Querschnittsfunktionen. Alle Leiter dieser Führungsorganisation bilden gemeinsam das Group Executive Committee des Konzerns.

Aufbauorganisation Deutsche Bank Konzern (Stand 1. April 2011)
Konzernführung (Querschnittsfunktionen)
Chief Financial Officer
Stefan Krause
(Vorstand seit 2008)
Finanzen, Steuern, Corporate Insurance, Investor Relations und Abteilung für Konzernentwicklung
Chief Risk Officer
Hugo Bänziger
(Vorstand seit 2006)
Risikomanagement, Recht, Compliance, Unternehmenssicherheit, Treasury und Corporate Governance
Vorsitzender des Vorstands und des Group Executive Committee
Josef Ackermann
(Vorstand seit 1996, Sprecher ab 2002)
Asset and Wealth Management, Corporate Investments, Kommunikation & Gesellschaftliche Verantwortung, Volkswirtschaft sowie Revision
Chief Operating Officer
Hermann-Josef Lamberti
(Vorstand seit 1999)
Personal, Informationstechnologie, Operations und Prozessmanagement, Gebäude- und Flächenmanagement sowie Einkauf
Regional Management
Jürgen Fitschen
(Vorstand seit 2009)
Konzernbereiche
Corporate and Investment Bank (CIB) Private Clients and Asset Management (PCAM) Corporate Investments
Unternehmensbereiche
Corporate Banking & Securities (CB&S)
Anshu Jain(a)
(Vorstand seit 2009)
Global Transaction Banking
Werner Steinmüller(a)
(Konzernbereichsleiter seit 2009)
Asset and Wealth Management Private & Business Clients
Rainer Neske
(Vorstand seit 2009)
Geschäftsbereiche
Global Markets Corporate Finance Asset Management
Kevin Parker
(Konzernbereichsleiter seit 2002)
Private Wealth Management
Pierre de Weck
(Konzernbereichsleiter seit 2002)
Seth Waugh
CEO Deutsche Bank Americas
(Konzernbereichsleiter seit 2009)

Robert Rankin
CEO Deutsche Bank Asien/Pazifik excl. Japan
(Konzernbereichsleiter seit 2010)
(a) Der Bereich "Global Transaction Banking" ist Anshu Jain ebenfalls unterstellt

Neben der in der Zentrale angesiedelten Verwaltung der eigenen Beteiligungen (Corporate Investment) ist die Deutsche Bank mit ihrer Organisation auf sechs operative Geschäftsfelder ausgerichtet, die in Hinblick auf Anzahl der Mitarbeiter, Umsatz- und Ergebnisbeitrag und Internationalisierung sehr unterschiedliche Gewichte haben.

Einzelne Geschäftsfelder

Kennziffern Corporate Banking & Securities
Jahr Erträge Ergebnis
(vor Steuern)
2010 17.490 5.094
2009 16.197 3.520
2008 428 -8.476
2007 16.507 4.202
2006 16.574 5.379

Die in den Geschäftsberichten im Rahmen der Segmentberichterstattung veröffentlichten Spartenergebnisse sind Zahlen auf der Ebene der Unternehmensbereiche gemäß dem internen Managementreporting (alle Werte in Mio. Euro).

Der Bereich Global Markets ist auf den Bedarf von internationalen Großunternehmen, Regierungen und internationalen institutionellen Investoren ausgerichtet. Das Management hat seinen Sitz in London, wesentliche Sparten sind in New York und in Frankfurt angesiedelt. Zur Kapitalbeschaffung, zum Management von Risiken (Hedge) sowie für das Investment sind rund 6.000 Mitarbeiter in 39 Handelsabteilungen und 72 Ländern tätig. Der Bereich befasst sich mit der Emission und Platzierung (Primärmarkt) sowie dem Handel (Sekundärmarkt) von Aktien und festverzinslichen Wertpapieren (Anleihen und Schuldscheindarlehen)‚ Devisen, Rohstoffen sowie Derivaten (insbesondere Optionen, Futures und Swaps) und Geldmarktinstrumenten (Geschäft mit Kreditinstituten und Zentralbanken). Entsprechend der Vielfalt von Kundengruppen und Produkten in diesem Spektrum ist der Bereich in Geschäftslinien und produktbezogene Gruppen weiter differenziert. Mehr als 10 % der Mitarbeiter arbeiten dabei im Bereich Analyse und Research. Verstärkt wurde der Bereich im Jahr 2005 durch den Erwerb des türkischen Brokerhauses Bender Securities. Im Folgejahr kam der Erwerb der restlichen 60 % Anteile an der russischen United Financial Group (UFG) hinzu. Mit der MortageIT Holdings wurde 2007 ein Real Estate Investment Trust (REIT) übernommen, der mit über 2000 Mitarbeitern in den USA im Bereich der Finanzierung von Wohnimmobilien tätig ist.

Kennziffern Global Transaction Banking
Jahr Erträge Ergebnis
(vor Steuern)
2010 3.223 905
2009 2.609 795
2008 2.774 1.106
2007 2.585 945
2006 2.228 705

Der Bereich Corporate Finance mit über 4.000 Mitarbeitern in 40 Ländern umfasst das beratungsintensive Geschäft zur Finanzierung besonderer Ereignisse in Unternehmen. Hierzu zählen die Strategieanalyse, die Begleitung bei größeren öffentlichen Ausschreibungen, Kauf und Verkauf von Unternehmen und Unternehmensteilen (Mergers & Acquisitions M&A), Börsengänge (Initial Public Offerings IPO), Begebung von Firmenanleihen und Schuldscheindarlehen, Finanzierung von Großimmobilien und anderen Großprojekten im Bereich Infrastruktur und Transport (Schiffe, Flugzeuge) unter anderem durch geschlossene Fonds und Privatplatzierungen sowie die globale Kreditgewährung an Unternehmen, die mit regionalen und themenspezifischen Teams betreut werden.

Im Bereich Global Transaction Banking sind ebenfalls mehr als 4.000 Mitarbeiter tätig. Es wird ein umfassender Service für die Abwicklung von Außenhandelsgeschäften (Trade Finance), die Abwicklung des Zahlungsverkehrs (Cash Management Systeme) und des Liquiditätsmanagements von Unternehmen und institutionellen Kunden einschließlich Electronic Banking. Weiterhin gehört in diesen Bereich die Betreuung von Wertpapierverwahrungen und der Wertpapierverwaltung vor allem für Institutionen (Pensionskassen, Versicherungen und andere Banken, unter anderem die Postbank und Sal. Oppenheim). Das als Dienstleistung verwaltete Vermögen (assets under custody) beläuft sich auf über 1,5 Billionen Euro.[9] Für zahlreiche Institutionen fungiert der Bereich als Zahl- und Registrierungsstelle. In diesen Bereich gehören auch Spezialitäten wie der Service für den Handel mit Kohlendioxid-Emissionsrechten in über 30 Ländern oder die Abwicklung des Zahlungsverkehrs mit Mobiltelefonen (in Kooperation mit Luup International[10]).

Kennziffern Asset & Wealth Management
Jahr Erträge Ergebnis
(vor Steuern)
2010 3.907 100
2009 2.688 200
2008 3.264 −525
2007 4.374 913
2006 4.166 894

Den Bereich Asset Management, der 2010 ein Vermögen von mehr als 800 Milliarden Euro mit mehr als 3.000 Mitarbeitern verwaltete, gliedert die Deutsche Bank in vier Sparten. Das Fondsgeschäft für das breite Publikum wird von der Gesellschaft DWS und in den USA von DWS Scudder betrieben. Hierzu gehört in Deutschland das Angebot von Riester-Produkten. Alternative Anlagen für private Investoren bietet die Spezialgesellschaft RREEF, zum Beispiel die Beteiligung an Großimmobilien oder an Immobilienfonds. Die Vermögensverwaltung für institutionelle Investoren wie Pensionskassen erfolgt durch den Bereich DB Advisors. Für die Betreuung der Anlagewünsche von Versicherungsgesellschaften ist die Sparte Deutsche Insurance Management zuständig. Diesem Bereich zuzurechnen sind die Beteiligung an Harvest Fund Management, dem drittgrößten Vermögensverwalter in China, sowie mit 40 % an der russischen UFG Invest.

Das Private Wealth Management der Deutschen Bank ist auf vermögende Einzelkunden ausgerichtet, die durch individuelle Kundenbetreuer beraten werden. Die Bank betreut in diesem Geschäftsfeld über 90.000 vermögende Privatkunden in 31 Ländern mit einem verwalteten Kundenvermögen von über 150 Mrd. Euro. Auf Basis der individuellen Präferenzen und Risikovorstellungen werden dabei abgestimmte Anlagestrategien entwickelt und die vorhandenen Anlagen dementsprechend laufend überwacht. Zu diesem Geschäft gehört die Betreuung von Stiftungen und die Abwicklung und Verwaltung von Erbschaften. Die Anlageformen reichen von Wertpapieren über strukturierte Produkte und Immobilien bis hin zur Anlage in Kunstobjekten. Die Deutsche Bank kooperiert in diesem Bereich auch als Dienstleister mit unabhängigen Anlageberatern. Ein wichtiger Ausgangspunkt für diese Sparte war die Übernahme des Privatbankhauses Grunelius im Jahr 1990, das in Deutsche Bank Trust AG umfirmiert und in die Deutsche Bank integriert wurde. In den USA wird die Sparte von der Deutsche Bank Trust Company Americas, der verbliebenen Aktivität der 1999 übernommenen Bankers Trust, vertreten. Ein weiterer Schritt zum Ausbau des Geschäfts war die Übernahme der Schweizer Privatbank Rüd, Blass & Cie, die seit 2003 zur Deutschen Bank gehört. Jüngere Akquisitionen in diesem Bereich waren die Integration der britischen Vermögensverwaltungsgesellschaft Tilney sowie der Erwerb der Wilhelm von Finck AG in München.[11]

Kennziffern Private & Business Clients
Jahr Erträge Ergebnis
(vor Steuern)
2010 6.136 890
2009 5.576 458
2008 5.777 945
2007 5.755 1.146
2006 5.149 1.041

Der Geschäftsbereich Private & Business Clients betreut das breite Massengeschäft der Deutschen Bank (Retail Banking). Der Bereich ist in acht Ländern tätig. Dies sind neben Deutschland vor allem Italien, Spanien, Polen, Belgien, Portugal und neuerdings auch Indien und China. Seit 2007 besteht eine Kooperation mit der Hanoi Building Commercial Joint Stock Bank (Habubank) in Vietnam. Der Vertrieb erfolgt in mehr als 1.800 Filialen. Hinzu kommen mehr als 3.000 unabhängige Finanzberater. Außerdem arbeitet die Bank mit Finanzvertrieben wie der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) oder der Banco Posta in Italien zusammen. In Deutschland besteht weiterhin eine Vertriebskooperation mit dem ADAC. Seit dem Erwerb der Berliner Bank mit 60 Filialen und der norisbank mit 96 Filialen verfolgt die Deutsche Bank eine Mehrmarkenstrategie. Zu diesem Geschäftsbereich gehören auch der online-Broker maxblue.[12] sowie eine Beteiligung an der chinesischen Hua Xia Bank, die im Jahr 2010 bei 19,99 % lag[13].

In der Vorstandszeit von Rolf-E. Breuer wurde dieser Bereich in die Bank 24 ausgegliedert und es gab Überlegungen, den Bereich vom Geschäft der übrigen Bank abzutrennen. Unter dem Vorsitz von Josef Ackermann wurde diese Entwicklung jedoch zurückgenommen und der Auftritt des unter Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG firmierenden Geschäftsfeldes erfolgt wieder unter der einheitlichen Marke der Deutschen Bank. Seit etwa 2005 sind in diesem Bereich erhebliche Wachstumsanstrengungen auch international zu verzeichnen. Eine Stärkung ist in diesem Bereich der Erwerb der Mehrheit der Anteile an der Postbank im November 2010.[14] Die Anzahl der Mitarbeiter des Geschäftsbereichs stieg hierdurch auf über 50.000. Mit deutlich mehr als 20 Millionen Kunden kommen beide Institute auf einen gemeinsamen Marktanteil in Deutschland von etwa 15 % in diesem Segment.

Zentralfunktionen

Obwohl die Deutsche Bank einen erheblichen Teil ihrer reinen Verwaltungsfunktionen ausgelagert hat, sind in bereichsübergreifenden Steuerungs-, Abwicklungs- und Verwaltungsfunktionen, den sogenannten Infrastrukturbereichen mehr als 20.000 Mitarbeiter tätig.

Als „Corporate Center“ bezeichnet die Bank die Abteilungen, die unmittelbar der Überwachung und Steuerung des Unternehmens dienen und damit den Vorstand direkt in seiner Führung vor allem in Hinblick auf seine aufsichtsrechtlichen und risikobezogenen Aufgaben unterstützen. Hierzu zählen Stabsabteilungen wie Revision, Steuern, Recht, Risikomanagement, Investor Relations, Kommunikation und soziale Verantwortung, Konzernentwicklung, eine interne Unternehmensberatung sowie die rechtlich selbständige DB Research, die für geschäftsunabhängige Marktuntersuchungen, volkswirtschaftliche Fragen und allgemeine Grundlagenstudien zuständig ist. Hinzu kommen zentrale Aufgaben aus den allgemeinen Infrastrukturbereichen wie Controlling, Reporting, Unternehmensplanung, Personalentwicklung und Organisationsentwicklung einschließlich der Informationstechnik.

Allein im Bereich Finanzen („Finance“) sind mehr als 5.000 Mitarbeiter an 50 Standorten tätig. Eine wesentliche Aufgabe ist die Unterstützung und Überwachung der ordnungsgemäßen Durchführung und Abrechnung der Aktivitäten der Geschäftsbereiche. Der Kreditüberwachung („Credit Risk Management Group“) stehen hierfür allein rund 3.000 Mitarbeiter zur Verfügung. Der Bereich ist nach Geschäftsfeldern und Regionen in einer Matrix organisiert. Eine zweite Kernaufgabe ist die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an die Dokumentation und Berichterstattung (z.B. Sarbanes Oxley Act oder IFRS). Schließlich ist der Bereich zuständig für Managementinformationen, strategische Planung und Risikokontrolle.

Der Personalbereich („Human Resources“) ist vorrangig regional organisiert und befasst sich neben den klassischen Aufgaben in der Personalbeschaffung und Personalentwicklung einschließlich Aus- und Weiterbildung mit Themen der Unternehmenskultur und des Veränderungsmanagements. Dabei werden alle Instrumente eines modernen Personalmanagements bis hin zur in Asien beheimateten Internet-Akademie eingesetzt. Zur Nachwuchsförderung ist die Bank Corporate Partner des Universitätsverbundes CEMS. Es gibt international mehrere Projekte zur Förderung der beruflichen Entwicklung von Frauen, des Umweltmanagements und anderer Themen im Bereich gesellschaftlicher Verantwortung („Corporate Social Responsibility“). Mitarbeiter, die sich gesellschaftlich engagierten, werden gesondert unterstützt. Der Bereich Personal ist auch für die allgemeine Verwaltung und das Facility Management zuständig.

Der EDV-Bereich der Bank wird als „Group Technology & Operations“ bezeichnet und ist mit über 15.000 Mitarbeitern die größte Organisationseinheit der Bank. Er ist für die Bereitstellung von Infrastrukturen, Software und Supportleistungen zuständig. In der Organisation des Bereichs wird grundsätzlich unterschieden zwischen Technologie, die die Entwicklung der Anwendungen durchführt, und dem Betrieb („Operations“), in dem die laufenden Prozesse und Transaktionen unterstützt werden. Der gesonderte Bereich Infrastruktur stellt die notwendigen Plattformen an Hard- und Software zur Verfügung. Hierzu gehören neben Rechenzentren und Netzwerken auch Hosting und Nachrichtenübermittlung. Technologie und Betrieb sind jeweils spartenorientiert aufgebaut für die Bereiche Investment Banking, Asset Management und Private & Corporate Banking.

Outsourcing und Offshoring

Schon Anfang der 1990er Jahre hatte die Deutsche Bank für Softwareentwicklung eine Tochtergesellschaft in Indien gegründet. Im Jahr 1999 gliederte sie die Transaktionsverwaltung für das Wertpapiergeschäft und den Zahlungsverkehr in die „european transaction bank ag“ (etb) aus. Im Jahr darauf folgte die Verselbständigung der Anwenderbetreuung und des Help Desk in der Sinius GmbH. Sinius und etb sollten die Erfahrung der Bank in der Verwaltung standardisierter Prozesse nutzen und ihr Know-how gegenüber fremden Dritten vermarkten.[15] 2003 wurde die Deutsche Networks Services in Bangalore gegründet.

In diesem Vorgehen kommt eine neue Sicht auf die Geschäftsprozesse der Bank zum Ausdruck, die insbesondere von Hermann-Josef Lamberti eingebracht wurde, der als ehemaliger Geschäftsführer von IBM-Deutschland in den Vorstand der Bank eingetreten war. Die Bank betrachtet nun ihre Geschäftsprozesse wie ein Industrieunternehmen als Produktionsprozess, der in die Elemente Infrastruktur – Anwendungen – Produkte – Vertrieb zu unterteilen ist. Bei jedem Element dieser Produktionsstufen ist im Sinne einer Entscheidung über Eigenfertigung oder Fremdbezug zu untersuchen, ob es sinnvoll ist, die Leistung selbst zu erbringen, oder ob man sie besser zukauft. Bei der Bewertung spielt neben den Kosten eine maßgebliche Rolle, ob die Elemente der Prozesskette strategisch bedeutsam sind und durch ihre Spezialisierung zur Abgrenzung gegenüber dem Wettbewerb beitragen, also einen komparativen Wettbewerbsvorteil erzeugen können. Mit dem Ziel einer Konzentration auf die Kernkompetenzen sind dies für die Bank die Kundenprozesse, der Vertrieb, die Produktentwicklung und das Risikomanagement.[16] Auch im Bereich der Produkte erfolgte ein Konzentration auf Kernkompetenzen. Im Rahmen dieser Strategie wurde unter anderem das Versicherungsgeschäft des Deutschen Herold an Zurich verkauft, die Absatzfinanzierung über die GEFA-Leasing GmbH an die Société Générale und die passive Wertpapierverwahrung an State Street. Das Hypothekenbankgeschäft wurde in die Eurohypo eingebracht und die Anteile an die Commerzbank veräußert.

Ein erster spektakulärer Schritt war das Outsourcing der europäischen Rechenzentren mit 750 Mitarbeitern an IBM im Jahr 2002. Die Bank versprach sich von dieser Vereinbarung im Wert von 2,5 Mrd. Euro eine jährliche Einsparung von 100 Mio. Euro. Zu Beginn 2003 wurde die Sinius mit 1250 Mitarbeitern mehrheitlich an Siemens übertragen. Von der etb wurde der Zahlungsverkehr abgespalten und als DBPayments selbständig organisiert. Ein weiteres großes Outsourcing-Projekt war die Übertragung der Einkaufsfunktion auf Accenture im Jahr 2004. Die Daten- und Sprachnetze wurden in Nordamerika an AT&T und in Deutschland an die Deutsche Telekom abgegeben. Ebenfalls 2004 verkaufte die Bank DBPayments an die Postbank und etb an den Dienstleister Xchanging. Im Jahr 2006 erhielt Siemens den Auftrag zur Lieferung und Betreuung von 19.000 Thin clients und über 10.000 PCs. Neben zentralen EDV-Abteilungen in Eschborn, London und New York gibt es „Service delivering hubs“ mit zusammen mehr als 6.000 Mitarbeitern in Jacksonville, Florida, in Birmingham, sowie Mumbai, Bangalore und seit 2008 in Jaipur sowie auf den Philippinen. Die systematische Auslagerung ins Ausland (Offshoring) erfolgt zur Senkung der Verwaltungskosten. Die ursprünglich eigene Software-Entwicklung in Indien wurde an einen Dienstleister abgegeben. Im Jahr 2004 kaufte die Deutsche Bank Software-Dienstleistungen in folgenden Ländern ein:[17]

  • Irland (Anwendungsmodule, Produktentwicklung, Anpassung an den europäischen Markt)
  • USA (Produktentwicklung, Anpassung an den US-Markt)
  • Indien (Produktentwicklung, Software-Entwicklung und Wartung)
  • Australien (Software-Entwicklung und Wartung)
  • Russland (High-End Software-Engineering)

Wirtschaftliche Entwicklung

Eckdaten Deutsche-Bank-Konzern[18]
Jahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Ergebnisrechnung in Mio. Euro
Zinsüberschuss 8.620 7.186 5.847 5.182 6.001 7.008 8.849 12.453 12.459 15.583
Provisionsüberschuss 10.727 10.834 9.332 9.506 10.089 11.195 12.289 9.749 8.911 10.669
Handelsergebnis (bis 2005)
Bewertungsergebnis (Fair Value; ab 2006)
6.031 4.024 5.611 6.186 7.429 8.892 7.175 −9.992 7.109 3.354
übrige zinsunabhängige Erträge 4.163 4.503 478 1.044 2.121 1.399 2.432 1.280 -527 - 839
Erträge insgesamt 29.541 26.547 21.268 21.828 25.640 28.494 30.745 13.490 27.952 28.567
– Risikovorsorge 1.024 2.091 1.113 372 374 298 612 1.076 2.630 1.274
– Personalaufwendungen 13.360 11.538 10.496 10.222 10.993 12.498 13.122 9.606 11.310 12.671
– übriger zinsunabhängiger Aufwand 13.354 9.549 6.903 7.295 8.161 7.359 8.262 8.459 8.810 10.647
Ergebnis vor Steuern 1.803 3.549 2.756 4.029 6.112 8.339 8.479 −5.741 5.202 3.975
– Ertragsteuern 1.636 3.152 1.391 1.557 2.583 2.260 2.239 −1.845 244 1.645
Jahresergebnis 167 397 1.365 2.472 3.529 6.079 6.510 −3.896 4.958 2.330
Weitere Eckdaten
Bilanzsumme (Mrd. Euro) 918 758 804 840 992 1.520 1.925 2.202 1.501 1.906
Eigenkapital (Tier-1) (Mio. Euro) 24.803 22.742 21.618 18.727 21.898 23.539 28.320 31.094 34.406 42.565
Eigenkapitalrendite in Prozent
2,3 1,1 4,7 9,1 12,5 20,3 17,9 −11,1 14,6 5,5
Zinsspanne in Prozent
0,37 0,66 0,57 0,44 0,40 0,33 0,42 0, 91 1,37 1,48
Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent)[19] 86.524 77.442 67.682 65.417 63.427 68.849 78.291 80.456 77.053 102.062
– davon in Deutschland 41.191 33.807 29.857 27.093 26.336 26.401 27.779 27.942 27.321 49.256
Niederlassungen[20] 2.099 1.711 1.576 1.559 1.588 1.717 1.889 1.981 1.964 3.083
– davon in Deutschland 1.254 936 845 831 836 934 989 981 961 2.087

Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.

Die Risikovorsorge betrifft Risiken aus dem Kreditgeschäft und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Personalaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.

Das in der Tabelle ausgewiesene Eigenkapital ist der nach für alle Banken maßgeblichen einheitlichen Standards (bis 2007 Basel I, ab 2008 Basel II) ermittelte Wert des Kernkapitals.

Geschichte

Gründung 1870 und erste Anfänge

Die ersten Geschäftsräume der Bank in Berlin, Französische Straße 21 (Eröffnet am 9. April 1870)

Seit dem Frühjahr 1869 hatte Adelbert Delbrück vergeblich versucht, das Bankhaus Mendelssohn von seiner Idee, „eine große Bank zu schaffen, hauptsächlich für den überseeischen Handel, die uns unabhängig von England machen soll“[21], zu überzeugen. Zuspruch fand er dagegen beim weitgereisten Bankier und Politiker Ludwig Bamberger, der zu jener Zeit südamerikanische und ostasiatische Kreditgeschäfte über London abwickeln musste und so das von Delbrück angesprochene Problem am eigenen Leib zu spüren hatte. Bamberger schrieb später in seinen Erinnerungen:

„Diese Erfahrungen gaben den Anstoß, dass, als Ende der sechziger Jahre, bei meinem ersten längeren Aufenthalt in Berlin Adelbert Delbrück, der Chef des Bankhauses Delbrück, Leo & Co., mir von dem Unternehmen einer zu gründenden Deutschen Bank sprach mit der Aufforderung, mich an deren Bildung und Organisation zu beteiligen, ich willig darauf einging im Hinblick auf die dem deutschen Bankwesen nach transatlantischen Gebieten zu erobernde Ausdehnung, für die ich mir einige Kenntnisse zutraute.“[22]

In den nächsten Monaten warben Delbrück und Bamberger um weitere Unternehmer, die sich an dem Projekt beteiligen wollten. Dem Gründungskomitee gehörten schließlich an:

Der „Vater der Deutschen Bank“[23], Adelbert Delbrück

Im Juli 1869 verabschiedete das Komitee eine Denkschrift, in der es hieß:

„Die deutsche Flagge trägt den deutschen Namen jetzt in alle Welttheile, hier wäre ein weiterer Schritt getan, dem deutschen Namen in ferneren Gegenden Ehre zu machen und endlich Deutschland auf dem Felde der finanziellen Vermittelung eine Stellung zu erobern, - angemessen derjenigen, die unser Vaterland bereits auf dem Gebiete der Civilisation, des Wissens und der Kunst einnimmt. […] Aber nicht ausschließlich deutsche Mitwirkung braucht dies Unternehmen zu stützen, das sich auf den cosmopolitischen Standpunkt stellen sollte.“[24]

Diese Denkschrift wurde dem Antrag auf Konzession zur Aktiengesellschaft, die bisher in Preußen nur einem Bankhaus, dem A. Schaaffhausen’schen Bankverein erteilt worden war, beigefügt. Der Hauptsitz des Unternehmens sollte sich in Berlin befinden, nicht zuletzt, weil die Gründung der Deutschen Bank „einem wahrhaft patriotischen Gedanken entsprungen“[25] sei. Diese „von Anfang an zugleich ökonomischen […] und nationalen […] Ziele“ schienen ausschlaggebend für die Erteilung der Konzession gewesen zu sein, jedenfalls wurde vom preußischen Handelsministerium bereits zwölf Tage nach der Gründungsversammlung, die am 22. Januar 1870 stattgefunden hatte, ein Vorbescheid herausgegeben. Das Verfahren war von Minister Itzenplitz und dem wohlwollenden preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck vorangetrieben worden.

Itzenplitz schrieb am 10. Februar 1870 an Bismarck:

„Verfolgt und erreicht die Gesellschaft ihren Zweck, so kann sie in der That von großer Bedeutung für die Entwicklung der Handelsverhältnisse werden. Von Wichtigkeit erscheint es uns, dass eine solche Gesellschaft in Berlin ihren Sitz hat.“[26]

Vier Wochen später, am 10. März, wurde durch „allerhöchsten Erlass Sr. Majestät des Königs von Preußen“ das Gründungsstatut der Deutschen Bank genehmigt und gilt als offizielles Gründungsdatum der Aktiengesellschaft. Das Aktienkapital betrug fünf Millionen Taler (nach der Reichsgründung 1871: 15 Millionen Mark; heutiger Gegenwert ca. eine Milliarde €). Geschäftszweck war „der Betrieb von Bankgeschäften aller Art, ins Besondere Förderung und Erleichterung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland, den übrigen Europäischen Ländern und überseeischen Märkten.“ Vom Grundkapital wurden 2 Mio. Taler dem Markt zu pari angeboten und bis Ende März fast 150-mal überzeichnet.[27]

Die Öffentlichkeit sah die Neugründung zunächst sehr kritisch. So bezweifelte die Frankfurter Wirtschaftszeitung Der Aktionär in bissigen Kommentaren die Fähigkeit der Gründer, „ein derartiges Institut den modernen Anforderungen entsprechend zu leiten[28] […], selbst wenn es wahr sein sollte, dass die Bank bei den Riffpiraten, den Kaffern und bei den Schwarzfuß-Indianern Kommanditen errichten will.“[29]

Am 9. April 1870 nahm die Deutsche Bank ihren Geschäftsbetrieb in den eher bescheidenen Räumen in der Französischen Straße 21 auf. Bereits ein Jahr später bezog sie mit 50 Angestellten deutlich repräsentativere Räume in der Burgstraße 29 in unmittelbarer Nähe der Börse. Die ersten Direktoren waren Wilhelm Platenius, Georg von Siemens und Hermann Wallich. Sie hatten die Geschäfte des „nach Maßgabe der ihr vom Verwaltungsrat erteilten Instruktionen“ zu führen[30] Der aus 24 Personen bestehende Verwaltungsrat war deutlich mächtiger als ein moderner Aufsichtsrat und nahm seine operative Verantwortung durch einen wöchentlich tagenden Fünferausschuss wahr. Die neue Bank sollte den Gesellschaftern keine Konkurrenz machen. Wegen dieser Einschränkungen schied Platenius bereits 1870 wieder aus und auch sein Nachfolger blieb nur bis 1872. Im Jahr 1873 trat Max Steinthal in den Vorstand ein und kümmerte sich vor allem um das internationale Devisengeschäft und das Emissionsgeschäft. 1878 kam dann Rudolph von Koch hinzu, der vorwiegend für die Verwaltung zuständig war, und von 1901 bis 1909 Sprecher des Vorstandes, danach im Aufsichtsrat und dessen Sprecher von 1914 bis 1923 war.

Wie sich herausstellte, war Berlin für das internationale Geschäft weniger gut geeignet als etwa Hamburg oder Bremen. Deshalb wurde im Juli 1871 beschlossen, eine erste Zweigstelle in Bremen zu eröffnen. Ein Jahr später folgte Hamburg. Vor allem schien es notwendig, in der Welthandelsmetropole London präsent zu sein. Dies führte 1871 zur Gründung der German Bank of London, an der die Deutsche Bank als Kommanditist zu über 40 % beteiligt war. Nachdem sich die Neugründung aufgrund von Kapitalrestriktionen als nicht handlungsfähig genug erwies, wurde 1873 eine eigene Zweigstelle (Deutsche Bank (Berlin) London Agency) eröffnet. 1879 verkaufte die Bank schließlich die Anteile an der German Bank of London mit einem Verlust von 117.000 Mark. Die Zweigstelle arbeitete hingegen erfolgreich.

Das Asiengeschäft, in das die Deutsche Bank 1872 mit der Eröffnung von Filialen in Shanghai und Yokohama eingestiegen war, brachte Verluste. Grund war die Entwertung von Silbervaluten, auf denen das Betriebskapital in Asien beruhte, 1873. Die Zweigstellen musste 1875 wieder geschlossen werden. Dennoch hatte die Bank an dem Verkauf der Silberbestände des Deutschen Reiches, mit dem sie nach der Umstellung von der Silber- auf Goldwährung 1871 beauftragt war, gut verdient.[31] Von 1872 bis 1877 bzw. 1882 beteiligte sich die Deutsche Bank als Kommanditist an Unternehmen in Paris und New York City.

Das Inlandsgeschäft beruhte vor allem auf den großen Depositenbeständen (1910: 558 Mio. Mark), einem Geschäft, das die Deutsche Bank als erste Privatbank auf Georg von Siemens' Initiative von Anbeginn an in Konkurrenz zu den Sparkassen betrieb. Hermann Wallich sah dies als einzige Möglichkeit für dauerhafte Profilierung im Inland. Er warnte vor „verkappten Speculationen“ und lehnte es ab „den Schwerpunkt unseres Wirkungskreises in der Börse zu suchen.“[32] Von der Gründerkrise 1873 profitierte die Bank, die noch keine bedeutenden industriellen Engagements eingegangen war, durch die Akquisition anderer Institute. Diverse Übernahmen, darunter die des Berliner Bankvereins (1876) und der Deutschen Union-Bank (1876), ließen die Deutsche Bank gemessen an der Bilanzsumme zur größten Bank des Deutschen Kaiserreiches aufsteigen und die großen Rivalen Disconto-Gesellschaft und Dresdner Bank überholen. Aus der Übernahme der Deutsche Union-Bank ergab sich die Gelegenheit, eine neue prächtige Zentrale an der Behrensstraße/Mauerstraße zu beziehen. Die Erträge entwickelten sich in dieser Zeit positiv. Von 1875 stieg das Ergebnis von 1,4 Mio. Mark auf 6 Mio. Mark in 1880.[33] Bereits 1876 wurde für die „Bankbeamten“ ein Pensions- und Unterstützungsfonds eingerichtet.

Zentrale der Deutsch-Asiatischen Bank in Shanghai (1895)

1886 wurde mit der Gründung der Deutschen Übersee-Bank ein Schritt zur Erschließung des südamerikanischen Marktes gemacht, der einen Kurswechsel der Unternehmensstrategie erkennen lässt: War unter Adelbert Delbrück, der 1889 den Aufsichtsratsvorsitz niedergelegt hatte, versucht worden, den internationalen Markt langsam und mit der Gründung eigener Filialen zu erobern, so bemühten sich Hermann Wallich und Georg von Siemens, die nicht mehr den traditionellen Privatbankier darstellten, sondern zukunftsorientiert als Manager fungierten, den Überseemarkt durch Tochterinstitute zu beherrschen. Mit dieser neuen Form des Auslandsengagements entwickelte sich das Geschäft mit „regelmäßigem, befriedigendem Fortschritt“.[34] Entsprechend beteiligte die Bank sich 1889 an der Deutsch-Asiatischen Bank, die von einem Konsortium aus 13 Instituten gegründet wurde. Dies war das erste gemeinsame Projekt mit der Disconto-Gesellschaft, deren Geschäftsführer Adolph von Hansemann die Neugründung angeregt hatte. Das in Shanghai ansässige, neue Institut, das sich am Anfang auf Handelsfinanzierung beschränkte, hatte zu Beginn mit starker (vor allem britischer) Konkurrenz zu kämpfen. Bis 1913 entwickelte sich die Deutsch-Asiatische Bank mit Erfolg und es konnten sieben Zweigstellen in China (darunter auch Hongkong und Tsingtao), zwei in Japan (Yokohama und Kobe), sowie jeweils eine in Singapur und Kalkutta eröffnet werden. Die Deutsch-Asiatische Bank war die Vorgängerin der Deutschen Bank (Asia Pacific), die bis heute als Konzerntochter der Deutschen Bank in großem Stil im asiatischen Raum agiert.

Seit der Gründung 1870 wurde das Unternehmen von einem Direktorium geleitet. Der Verwaltungsrat hatte jedoch weitreichende Kontroll- und Entscheidungsrechte. Die Aktienrechtsreform von 1884 brachte die bis heute gültige Aufgabenteilung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Seitdem wurde der Vorstand von einem Vorstandssprecher geleitet, was die Rolle des Primus inter Pares verdeutlichen sollte. Es war üblich, Entscheidungen einstimmig zu treffen. Die Umbenennung des Verwaltungsrates in Aufsichtsrat setzte die Bank erst nach Ausscheiden des langjährigen Vorsitzenden Adelbert Delbrück im Jahr 1889 um.

Zunehmende Industrieprojekte ab 1880

Deutsche Bank, alte Zentrale in Berlin, Eckgebäude Behrenstraße Kanonierstraße um 1900; links am Rand das von der Union-Bank her kommende Gebäude

In der ersten Unternehmensphase der Bank war der Ausbau des Filialnetzes nur ein zweitrangiges Ziel und alle wichtigen Geschäfte wickelte man über die Berliner Zentrale ab. Nach den eng mit dem Außenhandelsgeschäft verbundenen Filialeröffnungen in Bremen und Hamburg - die beiden wichtigen Überseehäfen gehörten anfänglich noch nicht zum Zollgebiet des Deutschen Reichs - erfolgte nur die Eingliederung des vom Hause Dellbrück 1886 übernommenen Frankfurter Bankvereins. Weitere Filialgründungen gab es dann erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Georg von Siemens legte seit dem Ausstieg Delbrücks sein Hauptaugenmerk auf den internationalen Geldverkehr einerseits (darunter besonders Südamerika und Ostasien, das Osmanische Reich, sowie in geringerem Maße die Deutschen Kolonien) und einen engen Kontakt zur deutschen Industrie andererseits. So war die Deutsche Bank seit 1874 das Kreditinstitut von Krupp, später zudem in der Textilindustrie engagiert. 1881 beteiligte sich die Deutsche Bank mit einem Betrag von 2,5 Millionen Mark an der Übernahme der „Aktien-Gesellschaft für Anilinfabrikation“. Weitere Großkunden waren Bayer (seit 1886) und BASF. Als Großaktionär hielt die Deutsche Bank Anteile der Unternehmen AEG (1887 hatte das Kreditinstitut deren Gründung finanziert) und Siemens & Halske.[35] Des Weiteren war die Deutsche Bank auf Anraten Werner von Siemens’ seit 1890 im Aufsichtsrat der Mannesmannröhren-Werke vertreten und hielt Mannesmann-Aktien im Wert von 3 Millionen Mark. Außerdem finanzierte das Institut die Umwandlung der Siemens-Schuckertwerke in eine Aktiengesellschaft

1900 wechselte Carl Klönne in den Vorstand der Deutschen Bank. Siemens war es gelungen, einen der profiliertesten Experten für Unternehmensfinanzierung, insbesondere im Bereich der westdeutschen Kohle- und Stahlindustrie, für das Institut zu gewinnen. Mit ihm begann neben einer engen Zusammenarbeit mit der Essener Credit-Anstalt (1903) eine Kooperation mit Klönnes angestammten Großkunden, darunter der Bochumer Verein, der Schalker Verein, die Harpener Bergbaugesellschaft und der Essener Bergwerksverein König Wilhelm. Das Industriegeschäft war dank Klönne erstmals auf eine breite Grundlage gestellt. Das neue Vorstandsmitglied pflegte auch einen regen Briefverkehr mit August Thyssen.[36]

Währenddessen entwickelte sich das Überseegeschäft in rasanter Geschwindigkeit. Hatte die Deutsche Ueberseeische Bank 1893 noch knapp 1,7 Mrd. Mark Umsatz erzielt, so betrug dieser 1899 5,6 Mrd. Mark und 1913 fast 22 Mrd. Mark. Die Banco Alemán Transatlántico erwies sich als wichtige Stütze des Geschäfts der Deutschen Bank. Die gute Entwicklung in Argentinien, woher 1900 20 % der Weltproduktion an Weizen stammten, ließ auf weiteres Wachstum am boomenden Südamerika-Markt hoffen.

Die Filiale Bahía Blanca (Argentinien) der Deutschen Überseeischen Bank (Banco Alemán Transatlántico), 1903

Als 1895 die Disconto-Gesellschaft die Bank für Chile und Deutschland mit Filialen in Berlin und Valparaíso gründete, zögerte auch die Banco Alemán Transatlántico nicht lange mit einer Filialeneröffnung in Chile.[37] Die dezentrale Wirtschaftsstruktur Chiles machte die Eröffnung weiterer Zweigstellen notwendig, 1897 in Iquique und Santiago de Chile. Trotz der chilenischen Wirtschaftskrise 1898 wurde das Filialnetz durch Niederlassungseröffnungen in Concepción und Valdivia engmaschiger. In Argentinien wurden weitere Niederlassungen gegründet, bis zum Ersten Weltkrieg in Bahía Blanca, Cordoba, San Miguel de Tucumán, Bell-Ville, Mendoza und Rosario. Schließlich folgte die Expansion nach ganz Lateinamerika: Mexiko (1902), Peru und Bolivien (1905), Uruguay (1906) und Brasilien (1911, São Paulo und Rio de Janeiro).

Ergänzend wurde mit einem weiteren Tochterinstitut, der Zentralamerika-Bank, der mittelamerikanische Markt versorgt. Initiator dieser beispiellosen Expansion war Ludwig Roland-Lücke, von 1894 bis 1907 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Direktor der Deutschen Überseeischen Bank. Ein gemeinsames Projekt von Deutscher Bank und der AEG, die Deutsch-Überseeische Elektricitäts-Gesellschaft (1898 gegründet) war bereits 1909 das größte Stromversorgungsunternehmen Argentiniens und warf satte Gewinne ab.[38]

Georg von Siemens sah ebenso auf dem amerikanischen Markt große Chancen. 1883 schrieb er an Kilian von Steiner:

„Ich glaube, dass wir in Berlin auch an die amerikanischen Sachen heranmüssen, schließlich liegt uns Amerika näher als Italien, trotz des Gotthards.“[39]

Streckenverlauf der Northern Pacific Railroad

So freute er sich ganz besonders, als er noch im selben Jahr auf die pompöse Eröffnungsfeier der Northern Pacific Railroad eingeladen wurde. Vom redegewandten Präsidenten der Bahnlinie, Henry Villard, und der glanzvollen Festivität geblendet, stimmte Siemens im Überschwang der Beteiligung an der in prekärer finanzieller Lage befindlichen Northern Pacific-Bahnlinie zu. Noch während der Feier verlor die Aktie beinahe die Hälfte ihres Wertes. Doch Siemens blieb bei seinem Entschluss und rief währenddessen die Deutsch-Amerikanische Treuhand-Gesellschaft AG zur Förderung deutscher Investitionen in den USA mit einem Kapital von 20 Mio. Mark ins Leben. Bis 1895 war der Northern Pacific weiter auf Talfahrt, bevor sich mit James J. Hill eine Kooperation mit der Great Northern Railway ergab. 1896 hatte der Kurs wieder seinen Einführungswert erreicht. Dennoch blieb der Northern Pacific ein Verlustgeschäft von mehreren Millionen Mark. Georg von Siemens, für den das ganze ohnehin ein herber Rückschlag war, stellte zur Deckung des finanziellen Verlustes einen großen Teil seines eigenen Vermögens bereit.

Am 27. Juni 1903 kam es zu einer Einigung zwischen dem Wiener Bankverein, der Deutschen Bank und der rumänischen Regierung: Die Deutsche Bank hatte sich entschlossen, die Mehrheit des rumänischen Erdölunternehmens Steaua Romana zu übernehmen und Arthur von Gwinner, seit 1894 als Nachfolger Wallichs im Vorstand der Bank zuständig für die großen internationalen Finanzgeschäfte, mehr Verhandlungsgeschick bewiesen, als die Vertreter von John D. Rockefellers Standard Oil Company und der Disconto-Gesellschaft. Danach folgte die Reorganisation der Erdölgesellschaft. Ein Jahr nach Erwerb von Steaua fasste die Deutsche Bank ihre gesamte Aktivität im Erdölgeschäft in einer Holding zusammen, in der auch die Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft (DPAG) zu finden war.[40]

Über das Engagement beim Erdöl machte Emil Georg von Stauß Karriere: 1904 noch Generaldirektor der DPAG, übernahm er 1914 die Leitung der Steaua und wurde 1915 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank. Durch das Zuvorkommen beim Erwerb der Steaua verschärfte sich die Rivalität zwischen Disconto-Gesellschaft und Deutscher Bank. Zudem verkaufte Standard Oil immer dort sein Öl, wo einen Tag später die Öllieferung der Erdöl-Holding der Deutschen Bank ankommen sollte. So rentierte sich das Geschäft absolut nicht und die englischen Teilhaber der Holding bemerkten, man solle doch „das Zeug lieber in den Rhein gießen“. In dieser verzwickten Lage sah sich Gwinner genötigt, mit den Amerikanern zu verhandeln, was 1907 dazu führte, dass Standard Oil die deutschen Öl- und Petroleum-Preise diktieren konnte. Gwinner protestierte bei der Reichsregierung und forderte die Errichtung eines Reichspetroleummonopols, was aber bis zuletzt am Veto der Disconto-Gesellschaft scheiterte, die einen Kooperationspakt mit Standard Oil unterzeichnet hatte. Rückblickend schrieb Arthur von Gwinner:

„Schließlich hat die Deutsche Bank sogar viel Geld an dem Geschäft verdient. Doch wenn ich's noch einmal zu tun hätte, würde ich die Petroleumgeschäfte als Bankmann nie wieder anrühren.“[41]

Zu den größten Industrie-Projekten der ersten Jahrzehnte zählte auch die Finanzierung der Bagdadbahn. Angestoßen durch eine Initiative der Württembergischen Vereinsbank, die im Aufsichtsrat der Deutschen Bank vertreten war, übernahm die Deutsche Bank die Führung in einem Konsortium, das am 4. Oktober 1888 von der osmanischen Regierung die Konzession für die Strecke Konstantinopel bis Ankara erhielt. Versuche, englische Banken in die Finanzierung einzubeziehen, scheiterten. Eine Beteiligung Frankreichs, das bis dahin eine dominierende wirtschaftliche Rolle im osmanischen Reich innehatte, war unerwünscht. Die Bauleitung erfolgte durch die Anatolische Eisenbahngesellschaft, die vom Konsortium zu diesem Zweck gegründet worden war. An der Bauausführung waren unter anderem Philipp Holzmann (Streckenbau), Krupp (Schienen), Krauss & Co., J.A. Maffei (Lokomotiven) und die Maschinenfabrik Esslingen beteiligt. Die Deutsche Bank betonte in der Öffentlichkeit immer wieder den positiven Beitrag zur deutschen Wirtschaft, der von diesem Projekt ausging. Nach dem Bau einer weiteren Nebenstrecke ließ man sich schließlich 1899 auf Druck des Sultans Abdülhamid II. sowie nach einer Zusage Wilhelm II. an den Sultan zu einer Unterschrift bewegen, die Strecke von Ankara bis nach Bagdad zu erweitern. Von Siemens kommentierte die Vereinbarung, aufgrund der noch eine Anleihe für den osmanischen Staat zu begeben war, in einem Schreiben an seine Kollegen:

„Sie werden mich für verrückt halten, wenn ich trotz unserer Vereinbarungen, trotz Panik auf den europäischen Plätzen, trotz meiner schon seit März proklamierten Überzeugung von Börsenbaisse, amerikanischem Getreideimport usw. usw. den Türken einen Vorschuss von 200.000 Ltq [türkische Pfund] = 3.800.000 Mark zu 7 % geben will, während man zum gleichen Diskont Wechsel auf gute deutsche Häuser kaufen kann. Der sogenannte Bagdadvertrag ist nur ein Wisch, und doch bezahle ich 200.000 Ltq dafür.“[42]

Nach dem Georg von Siemens ausgeschieden war, oblag die Projektleitung Arthur von Gwinner. Die Finanzierung stand erst 1903 und Beginn der Strecke war nun Konya, so dass die Strecke weiter im Süden verlief als ursprünglich gewünscht und weniger Gebirge überwunden werden mussten. Die Finanzierung erfolgte diesmal unter Einbeziehung der Franzosen (Banque Imperiale Ottomane), wobei die Deutschen allerdings auf der Federführung bestanden. Auch dieses Mal konnte eine Beteiligung britischer Banken nicht erreicht werden. Nach langen, zwischenzeitlich immer wieder gescheiterten Versuchen gelang es schließlich im Frühjahr 1914, auch England einzubinden und das letzte Stück bis Basra am persischen Golf in die Pläne mit einzubeziehen, was aus wirtschaftlichen Gründen für die Strecke besonders wichtig war. Mit dem ersten Weltkrieg endete die deutsche Beteiligung an diesem Großunternehmen jedoch abrupt. Erst im Jahr 1940 wurden die letzten Lücken im Streckenverlauf geschlossen.

Filialnetz und Fusionen bis 1929

Zentrale der Deutschen Bank (1898, Mauerstraße, Berlin)

Ende des 19. Jahrhunderts fand ein Strategiewechsel in der Deutschen Bank statt. Bisher konzentrierte sich das Institut auf Außenhandelsfinanzierung, Industriefinanzierung und die Abwicklung von Emissionen. Diese Geschäfte konnten gut von der Berliner Zentrale ausgeführt werden. Nun sollten mehr Kontakte in die Provinz aufgebaut werden. Dieses Feld war bisher den Gesellschaftern überlassen worden. Doch für weiteres Wachstum wurde eine breitere Basis benötigt und so wurde mit dem Aufbau eines umfangreichen Netzwerks, das nicht nur auf persönlichen Kontakten beruhte, begonnen.

Eigene Filialen bestanden zunächst nur in Bremen, Hamburg und Frankfurt. Der Beginn zur Erweiterung war die Gründung einer weiteren Filiale in München im Jahr 1892. 1901 übernahm die Deutsche Bank das im Bau befindliche Gebäude der insolventen Leipziger Bank. Im selben Jahr wurden in Dresden, 1905 in Nürnberg und 1906 in Augsburg Filialen gegründet.

Viel wirkungsvoller als der mühsame Weg über eigene Filialen war jedoch die Kooperation und kapitalmäßige Verflechtung mit Regionalbanken. Hierzu verband sich das Institut zunächst mit den Gesellschaften, die bei der Gründung der Deutschen Bank zu den Zeichnern gehört hatten oder im Laufe der Zeit über geschäftliche Beziehungen in den Aufsichtsrat gelangt waren. Ein erster entscheidender Schritt war 1897 die Übernahme von jeweils 75 % der Aktien der Bergisch-Märkischen Bank in Elberfeld sowie des Schlesischen Bankvereins in Breslau durch Aktientausch. Der in der Bilanz ausgewiesene Beteiligungswert stieg von 2,99 Mio. Mark auf 47,29 Mio. Mark während das Aktienkapital sich von 100 auf 150 Millionen Mark erhöhte.[43] Es folgten 1899 Beteiligungen an der Hannoverschen Bank und der Oberrheinischen Bank, Mannheim. Wichtig waren die Übernahme der Aktienmehrheit bei der Ruhrorter Bank im Jahr 1903 und der Umtausch dieser Aktien in Anteile an der Essener Credit-Anstalt im Folgejahr. Durch diese auf Carl Klönne zurückgehende Beziehung entstand ein bedeutender Zugang zur westdeutschen Industrie.

Nachdem die Oberrheinische Bank infolge der konjunkturellen Krise 1901 in Schwierigkeiten geraten war, wurde das Problem gelöst, indem das Institut die Anteile in die größere und stabile Rheinische Creditbank, Mannheim einbrachte. Hierzu bemerkte Max Steinthal:

„Die Schwierigkeit liegt bei den Provinzbanken immer in den Debitoren. Misstrauen gegen Banken, die sich anbieten, ist stets am Platze.“[44]

Dennoch behielt die Bank ihre Strategie bei. Es folgten 1905 Beteiligungen an der Emder Bank und der Oldenburgischen Spar- und Leihbank sowie der Niederlausitzer Kredit- und Sparbank, Cottbus, und der Privatbank zu Gotha. Die durch die Beteiligung der Deutschen Bank gestärkten Regionalbanken trugen zur Verdichtung des Netzes bei, indem sie ihrerseits verstärkt kleinere Banken in ihrem Einflussbereich übernahmen. Hierzu stellte die Deutsche Bank Mittel zur Kapitalerhöhung zur Verfügung. Ein weiterer wichtiger Baustein war die Beteiligung an der Württembergischen Vereinsbank in Stuttgart durch die Übernahme eines großen Aktienpakets anlässlich deren Kapitalerhöhung von 1906. Mit diesem Institut war die Deutsche Bank unter anderem durch das Eisenbahngeschäft in der Türkei bereits seit längerem verbunden.[45]

1914 wurde erneut ein strategischer Wechsel vollzogen. Nachdem große Wettbewerber wie die Diskonto-Gesellschaft und die Dresdner Bank ein wachsendes Filialnetz aufbauten, wollte auch die Deutsche Bank in den Regionen stärker mit dem eigenen Namen präsent sein. So fusionierte sie 1914 mit der Bergisch-Märkischen Bank und 1917 mit der Norddeutschen Creditanstalt in Königsberg und dem Schlesischen Bankverein. Dadurch entstand mit 38 neuen Niederlassungen eine Filialbank und gleichzeitig die größte Universalbank der Welt. Während des Ersten Weltkrieges konnte die Deutsche Bank 6,5 Mrd. Mark Reichsanleihen unterbringen und zählte 1917 zu den Mitbegründern der Universum-Film-Aktiengesellschaft UFA. Diese sollte im Auftrag der Militärverwaltung das neue Medium Film zu einer effektiveren Propaganda nutzen.

Große Kassenhalle im Gebäudekomplex Mauerstraße-Französische Straße-Jägerstraße

In der Weimarer Republik wurde die 1914 begonnene Politik fortgesetzt. Die Deutsche Bank expandierte weiter durch Fusionen, Übernahmen oder Aktientausch mit vielen Regionalbanken, so:

  • 1920 mit der Hannoverschen Bank, der Braunschweiger Privatbank AG, der Privatbank zu Gotha, dem Elberfelder Bankverein
  • 1922 Übernahme von Niederlassungen der Pfälzischen Bank (Ludwigshafen) in Bayern und Frankfurt.

1923 betrug die Anzahl der Niederlassungen 146. Es folgten noch:

  • 1924 die Württembergische Vereinsbank,[46]
  • 1925 die Essener Credit-Anstalt und die Siegener Bank
  • 1927 die Lübecker Privatbank
  • 1928 die Hildesheimer Bank und die Osnabrücker Bank

Die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg hatte auch für die Deutsche Bank in vielerlei Hinsicht Rückschläge und Einbrüche gebracht. Bereits mit Kriegsbeginn war die wichtigste Auslandsniederlassung in London geschlossen worden und wurde nach Kriegsende abgewickelt. Zu großen internationalen Geschäften, die für die Bank einen Geschäftsschwerpunkt gebildet hatten, hatte sie nun keinen Zugang mehr. Auslandsinvestitionen in den Bereichen Eisenbahnen, Erdöl und Elektrizitätswirtschaft mussten teilweise unter Verlusten aufgegeben werden. Die Konzentration und das Wachstum im Inlandsmarkt bildeten keinen gleichwertigen Ausgleich hierfür.

Deutsche Auslandsinvestitionen wurden auch durch die Last der Reparationen verhindert. Diese überforderten die deutsche Wirtschaftskraft, so dass es nach ausbleibender Erfüllung der Vorgaben zur Ruhrbesetzung und zur Hyperinflation im Jahr 1923 gekommen war. Die Deutsche Bank war wie die anderen großen Banken ohne große Schäden geblieben. Verlierer waren die Kleinanleger, die ihr Geld in Sparbüchern und Anleihen angelegt hatten. Gewinner war hingegen die Industrie, die ihr Vermögen in Sachwerten und Devisen halten konnte. War die Deutsche Bank vor dem Krieg gemessen an Kapital und Rücklagen noch das größte deutsche Unternehmen gewesen, so rangierte sie im Vergleich der Goldmark-Eröffnungsbilanzen am 1. Januar 1924 hinter acht Industrieunternehmen nur noch auf dem neunten Platz.[47]

In der Folgezeit kam es zudem in der Industrie zu einer Reihe von Zusammenschlüssen, die die Banken zwar begleiteten – die Deutsche Bank oftmals federführend -, der relativen Bedeutung der Banken aber abträglich waren. Beispielgebende Fusionen waren die zu den Vereinigten Stahlwerken unter Einschluss der Gelsenberg oder den I.G. Farben. Daneben hatten sich Großunternehmen wie Flick oder Stinnes gebildet. Deren Vermögen war aus Kriegs- oder Inflationsgewinnen entstanden und diese Akteure hatten keine traditionellen Bindungen an die Banken. Diese Großunternehmen entwickelten eigene Fähigkeiten von der internationalen Kapitalbeschaffung bis zur Begebung von Auslandsanleihen und eigenen Bankaktivitäten (I.G. Farben).

In der deutschen Bankenlandschaft von 1929 wurden sieben Großbanken gezählt, die international jedoch nur unzureichende Bedeutung hatten. Führend waren dabei die vier „D-Banken“.

Eckdaten deutscher Großbanken[48]
Mio. RM Bilanzsumme Wechsel und
Debitoren
Kreditoren Eigenkapital
31. Dezember 1925
Deutsche Bank 1.540 1.024 1.240 205
Danatbank 1.012 676 859 100
Dresdner Bank 1.162 713 1.003 101
Disconto-Gesellschaft* 1.115 702 893 147
Commerzbank 694 483 600 64
31. Dezember 1926
Deutsche Bank 1.853 1.204 1.509 225
Danatbank 1.511 912 1.327 100
Dresdner Bank 1.567 960 1.353 129
Disconto-Gesellschaft* 1.365 830 1.073 199
Commerzbank 902 560 789 64
31. August 1929**
Deutsche Bank 2.991 1.920 2.531 240
Danatbank 2.346 1.453 2.102 120
Dresdner Bank 2.222 1.273 1.995 134
Disconto-Gesellschaft* 2.086 1.172 1.778 202
Commerzbank 1.737 1.098 1.452 113
*inkl. Norddeutsche Bank und Schaffhausen; **Zahlen aus dem „Reichsanzeiger“

1929 erfolgte schließlich die Fusion mit dem großen Rivalen, der Disconto-Gesellschaft, zur Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, mit 289 Niederlassungen. In der neuen Bank gingen zudem die wichtigsten Tochtergesellschaften Norddeutsche Bank aus Hamburg, der A. Schaaffhausen’sche Bankverein aus Köln, die Rheinische Creditbank aus Mannheim, das Bankhaus Böcking, Karcher & Cie aus Kaiserslautern sowie die Süddeutsche Disconto-Gesellschaft aus Mannheim auf. Das im Volksmund „DeDiBank“ genannte Institut erreichte eine Bilanzsumme von 5,5 Mrd. RM und wurde zur in Deutschland dominierenden Bank. International kam sie lediglich ein gutes Stück näher an die führenden Konkurrenten heran. Spitzenreiter waren die National City Bank in New York (9 Mrd. RM), Midland (8,5), Lloyds (7,8), Guaranty Trust (New York, 7,1), Barclays (6,5), Westminster (6,4) National Provincial (6,3)[49]

Eines der wichtigsten Ziele der Fusion war die Wirtschaftlichkeit und damit die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des gemeinsamen Instituts zu verbessern. Der hierfür zuständige spätere Vorstand Rummel notierte hierzu:

„Der Personalstand der Bank war durch die vielen Fusionen nach der Inflation überaltert. Die Unkosten waren starr festgefahren, das Bilanzvolumen schrumpfte, und die Konditionen waren für die Wirtschaft zu hoch.“[50]

Nicht zuletzt durch die verbesserten Kostenstrukturen war die Deutsche Bank und Diskonto-Gesellschaft die einzige deutsche Großbank, die in der Bankenkrise von 1931 ohne staatliche Intervention bestehen konnte.

Altes Logo der Deutschen Bank Mitte der Dreißiger Jahre und von 1957 bis 1974

Weltwirtschaftskrise und NS-Zeit

In den Bilanzen der DeDiBank hinterließ die Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1932 tiefe Spuren. Nach der Fusion betrug das gemeinsame Aktienkapital noch 285 Millionen RM bei 160 Mio. RM Rücklagen. Das rückläufige Geschäft in der Krise und Abschreibungen auf Ausleihungen und Wertpapiere von 400 Millionen RM in den Jahren 1930 und 1931 machten eine Kapitalbereinigung erforderlich. Hiernach betrug das Kapital nur noch 144 Millionen RM bei Reserven von 25,2 Millionen RM.[51] Darüber hinaus nahm die Bank 50 Millionen RM Staatskredit in Anspruch, für die sie Aktien in Höhe von 72 Millionen RM hinterlegen musste. Im Vergleich zur Dresdner Bank, in der die am 17. Juni 1931 zusammengebrochene DANAT-Bank aufgegangen war, und zur Commerzbank kam die DeDiBank glimpflich davon. An den beiden Konkurrenten musste der Staat mehr als 90 % des Kapitals übernehmen.[52] Noch während der Bankenkrise hatte die Bank die Expansion im Inland fortgesetzt und im Jahr 1930 die unter Kapitalmangel leidenden Bankhäuser L. Pfeiffer in Kassel, J. Frank & Cie in Krefeld, Doertenbach & Cie in Stuttgart sowie E. Ladenburg in Frankfurt/Main übernommen und deren Geschäfte in ihre jeweiligen Filialen integriert.[53]

Die Krisenentwicklung, vor allem die restriktive Kreditvergabe, hatten den Ruf der Banken in der Öffentlichkeit stark geschädigt. Viele mittelständische Unternehmen mussten in dieser Zeit wegen mangelnder Liquidität schließen, was die Arbeitslosigkeit verstärkte. Dies beförderte die sowohl von kommunistischer als auch von nationalsozialistischer Seite vorgetragene Kritik am Großkapital und trug zur politischen Radikalisierung bei. Die Abkehr von der Deflationspolitik der Kabinette von PapenSchleicher im Jahr 1932 konnte die weitere politische Entwicklung nicht mehr stoppen.

Die Machtübernahme der Nazis hatte direkte Folgen in der Führung der Bank. Oscar Wassermann, seit 1912 im Vorstand und seit 1923 Sprecher des Vorstandes, hatte ursprünglich vorgesehen, Ende 1933 mit 65 Jahren in den Ruhestand zu treten. Aufgrund der Aggression der Nationalsozialisten gegenüber dem „jüdischen Kapital“ wurden in der Bank jedoch Probleme befürchtet. Hjalmar Schacht hatte am 6. April den Aufsichtsratsvorsitzenden Franz Urbig direkt angesprochen, dass es opportun sei, jüdische Vorstandsmitglieder aus dem Vorstand zu entfernen. Urbig nahm diese Sicht auf und warf Wassermann Führungsschwäche im Rahmen der Bankenkrise vor. So kam es noch vor der Hauptversammlung im Juni 1933 zum Rücktritt von Wassermann und seinem Kollegen Theodor Frank.[54] Nachgerückt in den Vorstand sind 1933 mit Peter Brunswig, Karl Kimmich, Hans Rummel, Ernst Karl Sippell und Fritz Wintermantel nur Männer, die aus der Bank kamen und in deren Tradition standen. Die Aufgabe des Sprechers übernahm der katholisch erzogene, aber jüdisch-stämmige Georg Solmssen (der Sohn des Diskonto-Gesellschafters Salomonson), der seine eigene Position bereits kritisch betrachtete. In einem Brief an Urbig schrieb er am 9. April 1933:

„Lieber Herr Urbig, Die Ausstoßung der Juden aus dem Staatsdienst, die nunmehr durch Gesetz vollzogen ist, drängt die Frage auf, welche Folgen sich an diese, auch von dem gebildeten Teil des Volkes gleichsam als selbstverständlich hingenommenen Maßnahmen für die private Wirtschaft knüpfen werden. Ich fürchte, wir stehen noch am Anfang einer Entwicklung, welche zielbewusst, nach wohlaufgelegtem Plane auf wirtschaftliche und moralische Vernichtung aller in Deutschland lebenden Angehörigen der jüdischen Rasse, und zwar völlig unterschiedslos, gerichtet ist. Die völlige Passivität der nicht zur nationalsozialistischen Partei gehörigen Klassen, der Mangel jedes Solidaritätsgefühls, der auf der Seite derer zu Tage tritt, die bisher in den fraglichen Betrieben mit jüdischen Kollegen Schulter an Schulter gearbeitet haben, der immer deutlicher werdende Drang, aus dem Freiwerden von Posten Nutzen zu ziehen und das Totschweigen der Schmach und des Schadens, die unteilbar all denen zugefügt werden, die obgleich schuldlos, von heute auf morgen die Grundlage ihrer Ehre und Existenz vernichtet sehen – alles dieses zeigt eine so hoffnungslose Lage, dass es verfehlt wäre, den Dingen nicht ohne jeden Beschönigungsversuch ins Gesicht zu sehen.“[55]

Solmssen musste bereits 1934 ebenfalls weichen und wurde als Sprecher durch Eduard Mosler abgelöst. Solmmsen gehörte danach noch bis 1938 dem Aufsichtsrat an. Aus der Gründergeneration der Bank war Max Steinthal im Aufsichtsrat verblieben, schied aber 1935 aus, um der Bank „keine Schwierigkeiten zu machen“. Er und seine Frau Fanny wurden später enteignet und starben 1940 mittellos im Hotel Eden Berlin. Der Vorstandsvorsitzende Josef Ackermann stellte 2008 die an diese und andere tragischen Biographien erinnernden Stipendien am Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam ein und erntete dafür Kritik aus dem Deutschen Bundestag, weil er sich der historischen Verantwortung der Bank nicht stellen wolle.[56]

Auch auf der Ebene der Mitarbeiter änderte sich das Klima. Auf die Bank wurde von innen und von außen erheblicher Druck ausgeübt, gegen „nicht-arische“ Mitarbeiter vorzugehen. Es bildete sich eine „Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation“ (NSBO), die 1933 mit zwei Vertretern in den Aufsichtsrat einrückten. Der Betriebszellenobmann Franz Hertel organisierte am 30. November 1933 eine „erste allgemeine Betriebsversammlung mit einem Aufmarsch aller Mitglieder der SA, der SS und des ‚Stahlhelms‘“.[57] Hieran nahmen insgesamt 4.000 Angestellte und die meisten Vorstandsmitglieder teil.

Die Bank versuchte extreme Auswüchse des nationalsozialistischen Treibens innerhalb der Bank zu verhindern. So schrieb Sippell, der für das Personalressort zuständig war, dem Direktor der Bochumer Filiale, „dass er als Nationalsozialist nicht nur erhöhte Rechte, sondern auch größere Pflichten habe“, und untersagte ihm, Zitate aus „Mein Kampf“ in die Bochumer Betriebsordnung aufzunehmen.[58] Viele kleinere Probleme resultierten daraus, dass im Vorstand der Bank keine Mitglieder der NSDAP als deren Ansprechpartner saßen. Um damit besser umgehen zu können, gewann man 1935 Karl Ritter von Halt vom Bankhaus Aufhäuser, einen mit Orden ausgezeichneten Frontkämpfer des ersten Weltkriegs, der 1936 die Olympischen Spiele in Garmisch organisierte. Er konzentrierte die bankinternen NS-Aktivitäten auf Betriebssport und fachliche Wettbewerbe. Die Kontakte zur Partei pflegte er unter anderem im „Freundeskreis Heinrich Himmler“, einer Gruppe von etwa 40 Personen aus Wirtschaft und Militär. Von Halt wurde 1938 als erstes Parteimitglied Mitglied des Vorstandes. Er war vorrangig zum Unternehmen loyal. So gelang es ihm an mehreren Standorten ideologisch besonders scharfe Betriebsobleute zu entlassen, darunter den Berliner Hertel, der danach als Hauptsturmführer der SS Karriere machte und sich bei „Arisierungen“ in Tschechien bereicherte.[59]

Im Jahr 1933 konnte die Bank das bis dahin leer stehende Gebäude der Diskonto-Gesellschaft an der Behrenstrasse an das Deutsche Reich veräußern und erhielt dafür einen Teil der als Sicherheiten hinterlegten Aktien in Höhe von 14 Mio. RM. Da kein Eigenkapitalbedarf bestand erfolgte eine weitere Kapitalherabsetzung von 144 auf 130 Mio. RM. 1935 wurde erstmals wieder eine Dividende gezahlt, die mit 4 % jedoch noch gering ausfiel. Im Jahr 1937 erhielt das Institut auf Beschluss der Hauptversammlung wieder den Namen „Deutsche Bank“.

Hatte die Deutsche Bank seit Ende des 19. Jahrhunderts zum Teil bedeutsamen Einfluss auf politische Persönlichkeiten, so war dieser in den ersten Jahren der NS-Zeit weitgehend zum Erliegen gekommen. Die Beziehungen zur Politik wurden lediglich über Mitglieder des Aufsichtsrates wahrgenommen. Hier waren von besonderer Bedeutung Philipp Reemtsma, seit 1933 im Aufsichtsrat und mit guten Beziehungen zur Hamburger Wirtschaft sowie vor allem zu Hermann Göring, sowie Emil Georg von Stauß, Vorstandsmitglied von 1915 bis 1932, der zugleich in einer Reihe von Aufsichtsräten saß, denen er schon als Vorstand angehört hatte und die für die Bank aufgrund ihres wirtschaftlichen Engagements von besonderem Interesse waren. Hierzu zählten die Ufa, die Lufthansa, BMW und Daimler-Benz und einige mehr. Als DVP-Abgeordneter im Reichstag hatte Stauß schon vor 1933 Kontakt zur NSDAP-Spitze gesucht und unter anderem 1931 einen ersten Kontakt Hitlers mit dem amerikanischen Botschafter in seinem Haus ermöglicht. Stauß blieb auch nach 1933 als einer von zwei DVP-Abgeordneten im Reichstag und hatte so Zugang zu einer Reihe von NS-Persönlichkeiten. Er trat jedoch bis zu seinem Tod 1942 der NSDAP nicht bei.

Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Deutsche Bank im Rahmen der so genannten Arisierung an der für die Verkäufer überwiegend verlustreichen Übertragung von Anteilen an Unternehmen jüdischer Bürger beteiligt, wie z. B. bei der Aronwerke Elektrizitäts-AG in Berlin, beim Ullstein Verlag oder bei Salamander, Kornwestheim. Der Vorstand der Deutschen Bank empfahl bei der „Arisierung“ Zurückhaltung. Im Interesse der Erhaltung des Auslandkredits solle die Bank sich in diesem Zusammenhang nicht herausstellen.[60] Die Beteiligung an der Arisierung von mehr als 363 Unternehmen (Stand November 1938)[61] (z. B. Bankhaus Mendelssohn, Bondi & Maron) erfolgte insbesondere durch gewährte Kredite, aber auch durch eigenen Erwerb und Gewinn bringenden Weiterverkauf, wie bei der Hubertus AG des Petschek-Konzerns oder der Adler & Oppenheimer AG. Insgesamt war die Vermittlung von zu verkaufenden Vermögenswerten ein gewinnträchtiges Provisionsgeschäft und half so der nationalsozialistischen Diktatur bei der Umsetzung ihrer rassistischen Ziele. Andererseits half die Deutsche Bank in einigen Fällen den jüdischen Vorbesitzern wenigstens einen Teil ihres Vermögens zu bewahren, was von diesen auch nach dem Krieg zum Teil ausdrücklich gewürdigt wurde.[62]

Die Deutsche Bank hatte in der Weltwirtschaftskrise eine wichtige Funktion in der Verwaltung der deutschen Auslandsschulden übernommen. Um weitere Devisenabflüsse zu vermeiden, war es mit ausländischen Gläubigern unter Beteiligung der deutschen Golddiskontbank zu einem Stillhalteabkommen (Deutsches Kreditabkommen) gekommen. Gustav Schliepen, im Vorstand der DeDiBank für das Auslandsgeschäft zuständig, leitete das deutsche Schuldenkomitee, das jährlich über den Fortbestand dieses Abkommens verhandelte. Nach Schliepens Tod 1937 teilte Hjalmar Schacht der Bank mit, dass er diese Aufgabe an Hermann J. Abs vom Bankhaus Delbrück Schickler & Co. übertragen werde. Die Bank bemühte sich daraufhin um Abs und konnte ihn ab Januar 1938 als Vorstand – wie Schliepen zuständig für das Auslandsgeschäft – gewinnen. Somit blieb die Betreuung der Auslandsschulden im eigenen Hause und es war bei der ersten Ernennung eines Vorstandes seit 1933 wieder die Wahl auf ein Nicht-Parteimitglied gefallen.

Ehemalige Zentrale der Creditanstalt-Bankverein

Infolge der Besetzung Europas durch das nationalsozialistische Regime expandierte auch die Deutsche Bank und übernahm u. a. 1938 zuerst im Sudetenland, später auch in Böhmen und Mähren, die Böhmische Union-Bank sowie in Österreich bis 1942 mehrheitlich die Creditanstalt-Bankverein in Wien. Insbesondere die späteren Geschäfte der Böhmischen Union-Bank waren geprägt durch den Kauf arisierter (also letztendlich enteigneter) Unternehmungen in Osteuropa und den Verkauf vor allem an die Reichswerke Hermann Göring oder an das Wirtschaftsimperium der SS. Auch die Deutsche Bank verdiente zumindest indirekt am Handel mit dem Gold ermordeter Juden sowie an der Finanzierung von Unternehmen, die in Auschwitz auf der Baustelle Buna-Werke der I.G. Farben oder für die dortige SS tätig waren. Nach dem Historiker Manfred Pohl dokumentierten Aktenfunde der Deutschen Bank in Hannover eine „Mitschuld [Anm.: der DB] an den Leichen des NS-Terrors.“ Die Deutsche Bank habe demnach „mit Krediten für Bauunternehmen an Auschwitz mitgebaut.“[63]

Zerschlagung nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den US-Amerikanern erwogen, die Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank und der anderen Großbanken in Nürnberg als Kriegsverbrecher anzuklagen, was jedoch nicht geschah, da sie nicht mit einer Verurteilung rechneten.[64] Im Hinblick auf die Verstrickungen der drei deutschen Großbanken, zu denen auch die Dresdner Bank und die Commerzbank zählten, in die Nazi-Verbrechen empfahl die US-amerikanische Militärbehörde OMGUS noch vor den Nürnberger Urteilssprüchen die Zerschlagung dieses Bankengeflechts.[65] In der Ostzone (SBZ) wurden alle Großbanken enteignet und in den Westzonen insbesondere auf Initiative der USA dezentralisiert. Hintergrund hierfür war zum einen das vom New Deal geprägte Misstrauen der amerikanischen Verwaltung gegen eine Machtagglomeration des Big Business, zum anderen die Beteiligung der Großunternehmen an den Verbrechen des Nationalsozialismus.[64]

Dadurch war die Deutsche Bank ab dem 1. April 1948 mit zehn kleineren Regionalbanken tätig.

Rezentralisierung 1952–57

Hermann Josef Abs mit seinen Sprechernachfolgern Karl Klasen (l.) und Franz Heinrich Ulrich (r.) am 12. April 1967
Erstes Hochhaus der Deutschen Bank von 1971 in der Großen Gallusstraße in Frankfurt am Main

Angesichts der Auseinandersetzung mit der Sowjetunion, die aus Sicht der Westmächte eine Stärkung der marktwirtschaftlichen Ausrichtung, wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Bundesrepublik Deutschland geboten sein ließ, nahm der Druck auf die ehemaligen Großbanken und ihr altes Personal spätestens ab 1948 ab. Nach und nach rückte daher das alte Führungspersonal der Großbanken wieder in wesentliche Positionen der deutschen Finanzwelt, darunter Karl Blessing, Otto Schniewind und trotz anfänglichem amerikanischen Widerstand auch Hermann Josef Abs.[64] Diese argumentierten zunehmend, dass eine Wiederzusammenführung der Banken für eine Stärkung der deutschen Wirtschaftskraft unabdingbar sei. Da die Vorbehalte der Alliierten nicht vollständig ausgeräumt werden konnten, argumentierten die Vertreter der Banken aus taktischen Gründen lediglich für eine teilweise Zusammenführung der Nachfolgeinstitute der ehemaligen Großbanken. Im Zuge des Koreakriegs und der Einführung der D-Mark waren diese Bemühungen erfolgreich.

Das allgemein Großbankengesetz genannte Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten vom 29. März 1952[66] bildete die Grundlage, dass die deutschen Großbanken in jeweils drei Nachfolgeinstitute ausgegründet wurden.[64] Aus den zehn Regionalbanken der Deutschen Bank wurden dabei gemäß außerordentlicher Hauptversammlung vom 25. September 1952 die drei Nachfolgebanken:

  • Norddeutsche Bank AG mit Sitz in Hamburg,
  • Süddeutsche Bank AG mit Sitz in München,
  • Rheinisch-Westfälische Bank AG mit Sitz in Düsseldorf, seit April 1956 Deutsche Bank AG West

Bei der Ausgründung der drei Institute aus der Altbank erhielt jeder Alt-Aktionär Aktien aller Nachfolgeinstitute. Pro Alt-Aktie im Nennwert von 1.000 Reichsmark waren dies Namensaktien im Gesamtwert von 625 DM im Verhältnis 20 % NDB, 40 % SDB und 40 % RWB. Zur Abdeckung der enteigneten Vermögenswerte in den ehemaligen Ostgebieten erhielten die Aktionäre ferner neue Aktien der Altbank (Restquoten). Damit bestand neben den obigen Instituten und später neben der Deutsche Bank AG die Deutsche Bank mit Sitz Berlin fort. Die Altbank kam ohne Nennung der Rechtsform aus, da ihre Gründung vor der Einführung des Aktiengesetzes lag. Diesen Zustand änderte der Gesetzgeber 1980, wonach sich die Gesellschaft in Aktiengesellschaft Deutsche Bank umbenannte.[67]

Nachdem 1952 das Luxemburger Abkommen und 1953 unter wesentlicher Beteiligung von Abs das Londoner Schuldenabkommen abgeschlossen worden waren, stieg die Kreditwürdigkeit Deutschlands. Der gleichzeitig einsetzende Exportboom machte eine Stärkung der deutschen Exportfinanzierung notwendig. Nachdem die Bundesrepublik 1955 weitere Souveränitätsrechte erhalten hatte, war die weitere Konzentration des Bankwesens nur noch eine Frage der Zeit. Mit einem erneuten Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten vom 24. Dezember 1956[66] wurde die rechtliche Möglichkeit zur endgültigen Zusammenführung der Nachfolgeinstitute geschaffen.

Schon im September 1955, rückwirkend per 1. Januar, schlossen die Teilinstitute einen Vertrag über Gewinn- und Verlustausgleich, „um die finanzielle Kraft jedes der drei Nachfolgeinstitute durch Ausgleich der Gewinne und etwaiger Verluste zu stärken und ihre Aktionäre vor wirtschaftlichen Nachteilen aus der Aufteilung der Deutschen Bank zu schützen“. Im selben Jahr traten die Banken erstmalig als Deutsche Bank Gruppe auf, ferner änderte die Rheinisch-Westfälische Bank im April 1956 ihren Namen in Deutsche Bank AG West.[68] Ende April 1957 fassten die Hauptversammlungen der drei Nachfolgeinstitute der Deutschen Bank die entsprechenden Beschlüsse, so dass am 2. Mai 1957 rückwirkend zum 1. Januar 1957 die heutige Deutsche Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet wurde.[64] In West-Berlin firmierte die Bank zunächst unter dem Namen 'Berliner Diskonto-Bank AG', später unter Deutsche Bank Berlin AG. Der Vorstandssprecher war Hermann Abs, der bereits seit 1938 im Vorstand der alten Deutschen Bank tätig war.

Wegen Vermögenslosigkeit wurde die Altbank 1983 im Handelsregister gelöscht und der Handel mit den Restquoten eingestellt. Die Hoffnung auf Rückübertragung des zwischen 1945 und 1949 enteigneten Altvermögens erfüllt sich nach der Wiedervereinigung nicht, da dies laut Zwei-plus-Vier-Vertrag ausgeschlossen war. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde 1990 das Filialnetz der Staatsbank der DDR übernommen. 1993 erreichte das Filialnetz der Deutschen Bank seine größte Dichte. Seitdem wurde die Anzahl der Filialen in Deutschland nach und nach reduziert.

Aufbau eines breiten Publikumsgeschäfts

Für die Anlage von Sparguthaben hatte die Deutsche Bank bereits im Gründungsjahr 1870 geworben. Diese „Depositen“ betrachtete man als günstige Refinanzierung und eröffnete in der Folge eine Reihe von „Depositenkassen“, wie man die Zweigstellen ursprünglich nannte. Das modernere Retailgeschäft mit Standardprodukten betreibt die Bank erst seit Ende der 1950er Jahre. Ein standardisiertes Produkt im Mengengeschäft wurde erstmals am 2. Mai 1959 mit dem „Persönlichen Klein-Kredit“ (PKK), einem Darlehen für jedermann bis zu 2.000,- DM, angeboten. Es folgten das „Persönliche Anschaffungs-Darlehen“ (PAD) 1962 und das „Persönliche Hypotheken-Darlehen“ (PHD) im Jahr 1968. Eine parallele Entwicklung auf der Anlagenseite entstand durch das Fondsgeschäft der 1956 gegründeten Deutschen Gesellschaft für Wertpapiersparen (DWS).

Deutsche Bank in Krakau

Die Einbeziehung des „Consumer Banking“ in das traditionelle Geschäft bedeutete neue Formen der Werbung, der Kontenverwaltung und einen Ausbau der Bank in der Fläche. Bei Einstieg in den Massenmarkt hatte die Deutsche Bank 250.000 Privatkunden und 364 örtliche Niederlassungen. Im Jahr 2008 war die Zahl der Kunden im Private Banking auf knapp 10 Millionen gestiegen. Die Anzahl der Zweigstellen und Filialen hatte nach Eingliederung des ostdeutschen Marktes mit über 2000 im Inland ihren höchsten Stand. Sie sank in der Folge deutlich und lag 2008 bei knapp 1.000. Diese Entwicklung wurde durch die Einführung der EDV stark gefördert. Im Jahr 1955 wurde in der Filiale Wuppertal zum ersten Mal die „Lochkartentechnik“ eingesetzt. Begünstigt wurde das Wachstum im Konsumentengeschäft durch die zunehmende Anzahl der Firmen, die Löhne und Gehälter nicht mehr bar, sondern durch Überweisung auf Gehaltskonten auszahlten.

Durch Akquisitionen hat die Deutsche Bank das breite Filialgeschäft auch in einigen europäischen Märkten, so in Italien, Spanien und Portugal, Polen und Belgien ausgebaut. Zum modernen Publikumsgeschäft wurden im Laufe der Zeit die angebotenen Leistungen immer mehr erweitert. Sie reichen vom Bausparen über das Versicherungsgeschäft, Kreditkarten bis hin zum Electronic Banking.

Mitte bzw. Ende der 1990er Jahre wurde das Breitengeschäft mit den Privatkunden von der Bank ausgegliedert. Das Investmentbanking, die Firmenkunden und die vermögenden Privatkunden (Private Banking) und sehr vermögenden Kunden (Private Wealth Management) verblieb in der AG. Das Breitengeschäft wurde über die Bank 24 AG in die Nachfolgerin Deutsche Bank 24 transformiert, welche heute unter der Bezeichnung Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG firmiert. Inzwischen ist die Bank bemüht, eine Reintegration nach innen und außen zu betreiben und tritt wieder einheitlich auf.

2006 erweiterte die Deutsche Bank ihr deutsches Privatkundengeschäft, indem sie im Juni 2006 die Berliner Bank[69] und im August 2006 die norisbank erwarb.[70] Im selben Jahr begann sie damit, unter dem Label "Bankamız" bundesweit Bankdienstleistungen in türkischer Sprache anzubieten.[71]

Vernetzung mit der Industrie

Kapitalverflechtungen

Das Geschäft der Deutschen Bank war von Anbeginn mit Großunternehmen der Industrie verbunden. Georg von Siemens hatte vor seiner Tätigkeit für die Bank bereits für seinen Vetter Werner von Siemens gearbeitet und die Errichtung einer Telegrafenleitung nach Teheran realisiert. Neben der Außenhandelsfinanzierung gehörte die Emission von Aktien und Anleihen nicht nur für den Staat und kommunale Zwecke, sondern vor allem auch für Industrieunternehmen zum Kerngeschäft. Schon früh war die Deutsche Bank Hausbank bei den späteren Industriegiganten Bayer und BASF und hat deren Wachstum begleitet. Zu den unternehmerischen Höhepunkten der Anfangszeit gehörte die Abwicklung von Großgeschäften im internationalen Eisenbahnbau. Die engen Kontakte zu Philipp Holzmann entstanden in dieser Zeit, und der Aufstieg von Mannesmann wäre ohne den Einsatz und das Durchhaltevermögen beider Siemens-Vettern gescheitert.[72] Georg von Siemens baute auch früh – zum Ärger seines Vetters – enge Beziehungen zu Emil Rathenau auf und finanzierte die Entwicklung der AEG und engagierte sich im Kraftwerksbau. Die erste Industrieanleihe von Krupp hat die Deutsche Bank ebenso begeben wie die erste Anleihe von Siemens.

Herausragende Einzelvorgänge im Industriegeschäft der 1920er Jahre waren die Gründung der Ufa, der Zusammenschluss von Daimler und Benz oder die Gründung der Lufthansa durch den Zusammenschluss von Aero Lloyd und Junkers. Diese industriepolitischen Projekte wurden durch Georg von Stauß vorangetrieben. Andere wichtige Geschäfte waren die Abwicklung von Stinnes sowie die Fusionen in der Stahlbranche zu den Vereinigten Stahlwerken und in der Chemie zur I.G. Farben.

Im Bergbau und in der Stahlindustrie war die Deutsche Bank schwächer vertreten. Die Nummer 1 in diesem Geschäft war der bedeutendste Wettbewerber, die Diskonto Gesellschaft. Der Zusammenschluss von 1929 verstärkte die Industriedominanz. Bei Stollwerck engagierte sich das Institut 1923, als die Familie eine für die Expansion notwendige Kapitalerhöhung nicht aufbringen konnte. (Verkauf der Schachtel 1972 an den Unternehmer Imhoff) Im Zuge der Wirtschaftskrise nach 1929 half die Deutsche Bank Anfang der dreißiger Jahre den krisengeschüttelten Unternehmen Didier, Karstadt und Girmes. Bei der Fusion von Krauss und Maffei schoss das Kreditinstitut Kapital ein (1955 an die damalige Flick-Tochter Buderus verkauft) und bei Lanz wurden Forderungen in Beteiligungskapital umgewandelt.

Der Ausbau des Industrieportfolios wurde nach dem Zweiten Weltkrieg weiter voran getrieben. Auf die Höhe der Beteiligungen hatte das deutsche Steuerrecht erheblichen Einfluss. Besaß ein Aktionär eine „Schachtel“ von mindestens 25 %, blieben die vereinnahmten Dividenden steuerfrei (Schachtelprivileg[73]). Alternative Anlagen mussten etwa das Doppelte einbringen, um gleichermaßen attraktiv zu sein. Entsprechend war es sinnvoll, kleinere Beteiligungen abzustoßen und andere Pakete aufzustocken. Ein anderer Weg zur Nutzung des Schachtelprivilegs waren Vorschaltgesellschaften. Ein typischer Fall war die Metallgesellschaft. Um eine Dominanz des Konkurrenten Dresdner Bank zu verhindern, gründete die Deutsche Bank mit Siemens und der Allianz die Allgemeine Verwaltungsgesellschaft für Industriebeteiligungen und hielt auf diesem Wege einen Anteil von 28 %. Durchgerechnet besaß das Kreditinstitut 10,9 %. Den Gegenpol bildete die von der Dresdner Bank angeführte Gesellschaft für Metallwerte.

Schon in den 1960 Jahren war Kritik an den großen Beteiligungsportfeuilles der Banken und der damit verbundenen Bankenmacht laut geworden. Die Bank hatte stets betont, dass die Beteiligungen keinesfalls aus dem Motiv der Macht entstanden seien. Vielmehr stünden dahinter sehr verschiedene geschäftliche Vorgänge und Ertragsgesichtspunkte. Ab Anfang der 1970er Jahre begann die Deutsche Bank systematisch eine Vielzahl von Beteiligungen, die unter Anlageaspekten eine geringere Bedeutung hatten, zu veräußern:

  • 1973 46,5 % Stollwerk, 25,1 % Augsburger Kammgarn Spinnerei
  • 1974 25 % Hoffmann’s Stärkefabriken, über 25 % Maschinenfabrik Moenus
  • 1975 31,6 % Schuhfabrik Manz
  • 1976 knapp 50 % Bayerische Elektrizitätswerke
  • 1978 11,6 % Continental, 10,7 % Phoenix (Restbesitz 10 %)
  • 1983 48 % Pittler
  • 1986/88 26,9 % Hapag-Lloyd (Restbesitz 12,5 %)
  • 1989 36,5 % Bergmann-Elektrizitätswerke, 25 % Hutschenreuther, 15,5 % Didier-Werke

Weitere Beteiligungen mit einem strategischen Wert oder bei denen aufgrund eines niedrigen Buchwertes ein Verkauf hohe Steuerzahlungen zur Folge hätte, bleiben weiterhin im Portfolio.

Industriebeteiligungen der Deutschen Bank am 30. Juni 1989[74]
Aktien-
kapital
(in Mio. DM)
Davon %
Deutsche
Bank
Kurs am
30. Juni 1989
Börsenwert
in Mio. DM
Direktbeteiligungen
Daimler-Benz AG 2.117,90 28,24 694,50 8.307,54
Deutsche Beteiligungs AG 30,0 46,30 173,00 48,06
Philipp Holzmann AG 112,50 30,0 985,00 664,88
Karstadt AG 360,00 25,00 588,00 1.004,40
Süddeutsche Zucker AG 120,58 23,05 461,50 256,59
Beteiligungen über Zwischengesellschaften
Metallgesellschaft AG 320,00 10,90 462,00 322,29
Horten 250,00 18,80 271,00 254,74
VEW 1.000 6,30 199,00 250,74
Hutschenreuther 21,33 37,50 483,00 77,27
Didier-Werke 92,40 15,50 273,50 78,34

Neben diesen im Geschäftsbericht namentlich genannten Beteiligungen besaß die Bank 1989 weitere Industriebeteiligungen mit einem Anteil über 10 %, die jedoch nicht ausdrücklich genannt wurden. Hierzu gehören Phoenix, Linde, Krauss-Maffei und insbesondere die Allianz und die Münchner Rück.[75] Ab Mitte der 1990er begann die Bank mit einem systematischen Abbau der Beteiligungen.

Industrie- und Finanzbeteiligungen Deutsche Bank (1995 bis 2008; DM in Euro umgerechnet)[76]
Unternehmen Jahr 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Aachener und Münchener Beteiligungs AG Anteil % 5,0 5,0
Marktwert (Mio) 130 138
Allianz Anteil % 10,0 10,0 10,0 9,3 7,0 4,2 4,0 3,2 2,5 2,5 2,4 2,2 1,7
Marktwert (Mio.) 3.262 3.253 5.342 7.102 5.675 3.897 2.806 753 965 935 1.234 1.494 1.154
Continental Anteil % 10,1 10,2 8,4 8,4 7,9 7,8 8,2
Marktwert (Mio.) 100 137 199 228 197 175 162
Daimler Benz / DaimlerChrysler Anteil % 24,4 22,6 21,8 12,0 11,9 12,1 12,1 11,8 11,8 10,4 4,4 4,4 4,4 2,7
Marktwert (Mio.) 4.634 6.252 7.236 10.089 9.219 5.312 5.861 3.403 4.445 3.706 1.930 2.103 2.967 692
Hapag-Lloyd Anteil % 10,0 10,0 10,0
Marktwert (Mio.) 134 103 130
Heidelberger Zement Anteil % 10,1 10,1 10,1 10,1 8,7 9,2 8,9 8,5
Marktwert (Mio.) 197 270 308 322 404 267 287 189
Philipp Holzmann Anteil % 25,8 25,8 25,0 20,9 15,1 19,6
Marktwert (Mio.) 304 212 260 159 30 33
Karstadt Anteil % 10,0 10,0
Marktwert (Mio.) 253 220
Klöckner-Humboldt-Deutz / Deutz Anteil % 45,0 44,7 38,2 25,8 26,8 25,4  ??  ?? 10,5 4,5
Marktwert (Mio.) 119 100 155 123 100 43  ??  ?? 31 12
Linde Anteil % 10,1 10,1 10,1 10,1 10,0 10,1 10,1 10,0 10,0 10,0 10,0 7,8 5,2 2,4
Marktwert (Mio.) 368 404 472 437 655 613 552 401 509 544 785 983 789 250
Metallgesellschaft Anteil % 16,6 16,5 13,0 13,0 9,3 9,3 9,1
Marktwert (Mio.) 361 356 293 245 345 212 166
Münchener Rück Anteil % 10,0 10,0 10,0 10,0 9,6 9,7 7,2
Marktwert (Mio.) 1.294 1.560 2.856 3.637 4.342 6.521 3.889
Nürnberger Beteiligungs-AG Anteil % 25,9 26,0 26,0 26,3 26,4 26,4
Marktwert (Mio.) 178 182 289 327 300 304
Südzucker Anteil % 12,8 11,0 10,1 10,1 10,1 11,4 11,3  ?? 4,8 4,8
Marktwert (Mio.) 227 215 226 202 192 199 313  ?? 126 128
VEW Anteil % 6,3 6,3 6,3 6,3 6,2
Marktwert (Mio.) 338 321 372 324 318
Sonstige Marktwert (Mio.) 171 118 171 158 218 267  ??  ?? 303 305 195 394 170 130
Gesamt Marktwert (Mio.) 12.073 13.842 18.310 23.350 21.955 17.933 14.036 4.746 6.379 5.630 4.144 4.974 5.080 1.072

Das Jahr des Verkaufs der aufgeführten Beteiligungen ist jeweils das erste Jahr, in dem in der vorstehenden Tabelle kein Wert mehr ausgewiesen wird. Die in der Tabelle unter „Sonstige“ ausgewiesenen Marktwerte enthalten eine Reihe weiterer bekannter Industrieadressen, deren Anteile die Deutsche Bank schrittweise abgegeben hat. Hierzu zählen BHS tabletop AG (nach 2001), Fuchs Petrolub AG (1999), Hutschenreuther (1998), Leifheit (1998), LEONI (nach 2000), Motor-Columbus (nach 2000), Phoenix (nach 2000), Salamander (1997), Verseidag (1998), Vossloh (nach 2000), WMF (nach 2000). Im Frühjahr 2009 wurden mit den verbliebenen Anteilen an Daimler Benz und Linde auch die letzten der Beteiligungen aus dieser Liste veräußert.

Daimler Benz und Flick

Die Verbindung der Deutschen Bank zu Daimler Benz reicht bis in die 1920er Jahre zurück. Die Kapazitäten im Automarkt waren in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zu groß. Zugleich drängten amerikanische Modelle auf den Markt, nachdem in den USA Rationalisierungen in den Fertigungen schon wesentlich weiter voran geschritten waren. Über die Rheinische Kreditbank bei Benz und die Baden Württembergische Vereinsbank bei Daimler hatte die Deutsche Bank bei beiden Unternehmen ein hohes Kreditengagement. Zuständig im Vorstand der Bank war Stauß, der auch in beiden Unternehmen sowie nach der von ihm betriebenen Fusion 1926 den Aufsichtsratsvorsitz innehatte. Die ursprüngliche Idee war es, einen deutschen Automobiltrust zu bilden. Diese Versuche scheiterten sowohl bei Opel als auch bei BMW, obwohl Stauß bei letzteren ebenfalls Aufsichtsratsvorsitzender war. Andere mögliche Fusionskandidaten waren in der Auto Union aufgegangen.

Nach großen Schwierigkeiten in der Wirtschaftskrise prosperierte der Autobauer in der NS-Zeit durch Rüstungsaufträge, nicht zuletzt, weil sich Stauß hierfür einerseits bei der NSDAP-Führung verwendete und die entsprechenden Finanzierungen andererseits zum Teil gegen interne Widerstände durchsetzte.[77]

In den frühen 1950er Jahren versuchte Friedrich Flick, der nach dem Krieg seine Beteiligungen an der Harpener Bergbau-AG und der Essener Steinkohle AG zwangsweise hatte verkaufen müssen, verdeckt eine Mehrheit an Daimler Benz zu erwerben. Durch die Kursentwicklung misstrauisch geworden, kaufte die Deutsche Bank ihrerseits in erheblichem Umfang Anteile zu. Weil Flick sein Ziel nicht erreichen konnte, verhandelte er 1954 mit der Deutschen Bank, um wenigstens eine Schachtel zu realisieren. Hierzu verpflichtete er sich schriftlich gegenüber Abs, auf eine Mehrheit und den Aufsichtsratsvorsitz zu verzichten sowie im Falle einer Veräußerung die Deutsche Bank einzuschalten. Parallel hatte auch die Familie Quandt einen nennenswerten Anteil zusammengekauft, der 1956 auf 12,75 % angestiegen war. Zur Nutzung des Schachtelprivilegs brachte Flick einen Teil seiner mittlerweile fast 40 % in eine eigens gebildete Vorschaltgesellschaft ein. Auf diesem Weg hatte Daimler Benz über lange Jahre drei große Aktionäre mit jeweils mehr als 25 % und die Deutsche Bank den Aufsichtsratsvorsitz.

Mit Hilfe der Dresdner Bank verkauften die Quandts schließlich ihr Paket von nun 14 % im Jahr 1974 an das Scheichtum Kuwait. Flick drohte seinerseits 1975 der Deutschen Bank, sein Paket von 39 % an den Iran zu verkaufen. Die Bank konnte ihn überreden, einen Anteil von 10 % zu halten, rund 4 % wurden direkt im Markt veräußert und für die übrigen Anteile von 25,23 % bildete man als Vorschaltgesellschaft die Mercedes-Automobil Holding AG, an der wiederum mehrere Vorschaltgesellschaften beteiligt waren. Auf diese Weise konnte die Bank das Paket im Wert von 1,8 Milliarden DM gestückelt an eine Gruppe von institutionellen Investoren platzieren. Die Konstruktion einschließlich der steuerfreien Übertragung des Veräußerungsgewinns bei Flick nach § 6b EStG hatte man sich ausdrücklich durch das Finanzministerium (Staatssekretär Rainer Offergeld) genehmigen lassen.[78] Die Konstruktion wurde 1993 aufgelöst, indem die Mercedes-Holding auf die Daimler-Benz AG verschmolzen wurde.

Zehn Jahre später, 1985, schaltete Friedrich Karl Flick die Bank ein, um seine Industriebeteiligungsgesellschaft aufzulösen und im Markt zu platzieren. Hierzu gehörte auch das restliche Paket der Daimler-Benz-Aktien.

Das Netzwerk der Aufsichtsräte

Viel wichtiger als die Kapitalbeteiligungen ist für die Deutsche Bank das persönliche Beziehungsgeflecht, für das Mandate in Aufsichts- und Beiräten eine gut formalisierte Grundlage bilden. Kurt Fiebig, ein bekannter berufsmäßiger Opponent auf Hauptversammlungen in Deutschland stellte hierzu einmal fest:

„In jeder Hauptversammlung trifft man auf die gleichen Gesichter, von denen man weiß, dass sie sich gegenseitig zu Amt und Würden verhelfen.“[79]

Hermann Josef Abs hatte in der Spitze über dreißig solcher Posten, Franz Heinrich Ulrich erreichte 1965 bei fremden Unternehmen 19 Mandate und Karl Klasen kam auf 23.[80] Zudem hatte die Deutsche Bank häufiger als andere den Aufsichtsratsvorsitz inne.

Um den Einfluss einzelner zu beschränken, wurde in der Aktienrechtsreform von 1965 die Anzahl der externen Mandate auf 10 begrenzt und bei Konzernunternehmen durften nicht mehr als 5 solcher Posten hinzukommen. Darüber hinaus war es nicht mehr erlaubt, dass Vorstände in dem Aufsichtsrat eines Unternehmens sitzen durften, das seinerseits einen Aufsichtsrat im eigenen Unternehmen stellte (Überkreuzkontrolle). Für die Deutsche Bank war diese Umstellung nicht unproblematisch. Man gab die Aufsichtsräte nicht auf, sondern verteilte sie breiter und bezog stärker die Direktoren, insbesondere aus den Filialleitungen, mit ein. Ob die gesetzliche Neuregelung erfolgreich war, bleibt für den Externen schwer zu beurteilen. Neben etwa 150 Sitzen in wichtigen Beiräten wie zum Beispiel bei Bosch hielt die Deutsche Bank 1989 rund 400 Mandate in den Aufsichtsräten deutscher Aktiengesellschaften, circa 160 mehr als 1976.[81] Das Überkreuzproblem entstand insbesondere im Aufsichtsrat der Bank selbst. Auch hier gab die Bank nicht die eigenen Mandate auf, sondern bildete für Vorstände der Unternehmen, in denen sie selbst im Aufsichtsrat saß, den „Beraterkreis der Gesamtbank“ mit 15 bis 20 prominenten Vertretern der Wirtschaft. Dieser Kreis hatte zudem den Vorteil, dass offener gesprochen werden konnte als im Aufsichtsrat, wo die Arbeitnehmer mit vertreten waren.

Viele grundlegende Geschäftsbeziehungen der Deutschen Bank beruhten auf persönlichen Beziehungen. Zu nennen sind etwa Philipp Fürchtegott Reemtsma, dessen Testamentsvollstreckung die Bank ab 1959 übernahm, und Peter Klöckner. Beide saßen schon vor dem Zweiten Weltkrieg im Aufsichtsrat. Klöckners Schwiegersohn Günter Henle hielt an dieser Bindung fest. Bei Helmut Horten und Heinz Nixdorf half die Bank beim Aufbau ihres Geschäftes ebenso wie bei dessen Verwertung. Von besonderer Bedeutung für die Bank wurde Hans Lutz Merkle, dessen enge Bindung an die Bank stark durch Abs gefördert wurde und der als einer der wenigen Externen den Vorsitz im Aufsichtsrat der Bank innehatte. Diese Verbindung wurde von Marcus Bierich nahtlos fortgeführt. Viele Beziehungen eröffnete Günter Vogelsang, der auf Drängen der Bank zu Krupp kam und das Unternehmen erfolgreich sanierte. Eine ähnliche Funktion hatte der ehemalige AEG Finanzvorstand Johannes Semler, der die Interessen der Deutschen Bank bei Zeiss, als Vorstand der Mercedes-Automobil Holding sowie als Aufsichtsrat von Daimler Benz und Springer vertrat.

Internationalisierung

Die Deutsche Bank ist immer schon international tätig gewesen. Dies schon, weil die Außenhandelsfinanzierung der vorrangige Zweck bei ihrer Gründung war. Doch damit ist nicht verbunden, dass sie an internationalen Standorten ein eigenständiges Geschäft mit den jeweils nationalen Kunden betreibt. Eine große Bedeutung für das lokale Geschäft in fremden Märkten hatte die Filiale in London vor dem ersten Weltkrieg gewonnen. Doch diese wurde zwangsweise geschlossen und abgewickelt. Die Deutsche Bank war in der Folge am wichtigen Finanzplatz London nur durch eine Repräsentanz vertreten. Erst 1976 gründete sie wieder eine erste Auslandsfiliale, und zwar erneut in London, und nahm damit wieder das Bankgeschäft auf internationalem Boden auf.

Ähnlich ging es der Bank im überseeischen Geschäft. Die Deutsche Überseeische Bank (DUB) als Tochter der Deutschen Bank verlor zweimal in Folge der Weltkriege ihre Basis in Lateinamerika und musste jeweils neu starten. In Asien war vor dem Ersten Weltkrieg die Deutsch-Asiatische Bank (DAB) mit eigenen Filialen für ein Konsortium von sieben Banken tätig, wobei die Deutsche Bank die führende Rolle spielte. Auch diese Bank verlor ihr Geschäft nach dem Ersten Weltkrieg und hatte zwischen den Weltkriegen keine größere Bedeutung.

Mitarbeiterentwicklung im Konzern seit 1980

Die zunehmende Internationalisierung der Deutschen Bank nach dem Zweiten Weltkrieg kann man in drei sich überlappende und ergänzende Phasen einteilen:

  • In den 1960er Jahren bis Mitte der 1970er Jahre setzte die Bank vorwiegend auf Kooperation mit Korrespondenzbanken. Wenn man vor Ort war, arbeitete man mit Repräsentanzen.
  • Ab Mitte der 1970er Jahre begann ein systematischer Ausbau eines Filialnetzes und die Gründung von Tochtergesellschaften im Ausland.
  • Ab Mitte der 1980er Jahre kam es schließlich zu internationalen Akquisitionen und damit zu einem Erwerb nennenswerter Marktanteile in einzelnen Märkten für einzelne Geschäftsfelder.

Ein weltweites Netz von Partnerbanken

„Bewährte Partnerschaften sind ein tragfähiges Fundament für eine auf allen Arbeitsgebieten der Banken wachsende Zusammenarbeit. Für eine übernationale Ausweitung der Filialnetze der Banken sind weder volkswirtschaftliche Bedürfnisse zu erkennen, noch wäre sie privatwirtschaftlich sinnvoll.“

So Hermann J. Abs auf dem X. Bankiertag 1963[82] Entsprechend dieser Sichtweise beteiligte sich die Deutsche Bank an einem „Europäischen Beratungsausschuss“ (EBIC) befreundeter Banken. Mitglieder waren die Société Générale Belgique, ABN und die Midland Bank. Im Laufe der Zeit kamen Banca Commerciale Italiana, Creditanstalt-Bankverein und die französische Société Générale hinzu. 1967 wurde die Banque BEC (Banque Europeénne de Credit à Moyen Term) in Brüssel, ein Institut für länderübergreifende mittelfristige Kreditgeschäfte gegründet. Sie diente auch als Konsortialführerin im europäischen Markt.

Der nächste Schritt war eine gemeinsame Konsortialbank in den USA. Hierbei griff man auf die Belgian American Banking Corporation und die Belgian American Trust Company zurück an der sich die EBIC-Partner beteiligten. Im Namen der Gesellschaften wurde lediglich „Belgian“ durch „European“ ersetzt. Die Partner richteten allerdings in diesen Instituten eigene Abteilungen zur Betreuung ihrer jeweiligen Kundschaften ein. Die European American Banks dienten zugleich als Vehikel für das steuerbegünstigte „Offshore-Geschäft“ auf den Bahamas und Bermudas. 1972 entstanden Filialen in Los Angeles und San Francisco. Der Einstieg ins Privatkundengeschäft gelang 1974 mit der Übernahme der Franklin National Bank, die aufgrund von riskanten Devisengeschäften insolvent geworden war.

Für das Merchant Geschäft (internationale Finanzierungen und Emissionen sowie Consulting) wurde des Weiteren 1973 die European Banking Company (EBC) in London ins Leben gerufen, die 1982 auch die BEC aufnahm.

In Asien griff die EBIC auf Strukturen der Deutschen Bank zurück. Diese hatte über die Deutsch-Asiatische Bank, Hamburg, bei der sie größter Gesellschafter war, nach dem Zusammenschluss der Regionalinstitute in Deutschland begonnen, wieder Auslandsfilialen aufzubauen. Nach dem Start in Hongkong (1958) folgten Karachi (1962), Kuala Lumpur (1968) und Jakarta (1969). Nach Übernahme der Anteile von den bisherigen Partnerbanken (die Filiale Singapur verblieb bei der Dresdner Bank) wurde 1972 die Euras-Bank (Europäisch-Asiatische Bank) gebildet. Das Filialnetz wurde in der Folge stark ausgebaut. Ähnliche Aktivitäten gab es im arabischen Raum sowie in Kanada und Australien.

Internationales Filialnetz

Obwohl die EBIC-Organisation eine breite internationale Präsenz aufgebaut hatte, scheint die Organisation nicht in der Lage gewesen zu sein, die Bedürfnisse der Partnerbanken in genügendem Umfang abzudecken. Es kam zu parallelen eigenen Aktivitäten der einzelnen Partner, so auch der Deutschen Bank.

Deutsche Bank in Oviedo

Erster Schritt war die Gründung einer Tochtergesellschaft in Luxemburg (1970), deren Hauptaufgabe die Syndizierung internationaler Kredite war, die sich also vorwiegend über andere Kreditinstitute refinanziert. Bankmäßig bedeutsam war die Umwandlung der Repräsentanz in London im Jahr 1973. London ist die erste direkte Auslandsfiliale der Deutschen Bank nach dem Zweiten Weltkrieg. In den Jahren 1976 bis 1978 wurde die DUB in die Bank integriert. Tokio wurde auf diesem Weg die zweite Auslandsfiliale. Es kamen hinzu Buenos Aires, São Paulo und Asunción (letztere 1989 verkauft). Das deutlichste Zeichen einer Abwendung von der EBIC-Konzeption ist die Gründung der Filiale in New York im Jahr 1978. In Singapur wurde die Deutsche Bank mit der Deutsche Bank (Asia Credit) ab 1978 parallel zur Euras-Bank tätig. Ähnlich geschah es mit der Deutschen Bank (Canada) in Toronto ab 1981 und der Deutschen Bank Australia 1986. In der Schweiz wurde man mit der Deutschen Bank (Suisse) S.A. in Genf in der Vermögensverwaltung aktiv.

Vor dem Hintergrund dieser Aktivitäten kam es konsequenterweise bis 1988 zur Auflösung der EBIC-Beziehungen. Während die Deutsche Bank ihre Anteile an den amerikanischen, australischen und Londoner Aktivitäten abgab, übernahm sie die Institute in Asien (Euras-Bank) und Kanada und integrierte sie in die eigene Organisation. Bei der Beurteilung der Bankgeschichte ist umstritten, ob das EBIC-Konzept ein Irrweg war oder ein notwendiger Anstoß für eine konsequente Internationalisierung.[83]

Akquisitionen im Ausland

Im Jahr 1986 äußerte das Vorstandsmitglied Jürgen Krumnow (Controlling):

„Europa soll für uns eines Tages zu dem werden, was heute die Bundesrepublik ist: nämlich unser Heimatmarkt.“[84]

Das Deutsche Bank Building in New York (2005), das wegen der Schäden nach dem Einsturz des World Trade Centers am 11. September abgerissen werden musste.

Da die europäischen Märkte in der Fläche bereits besetzt waren, war der einzige wirtschaftliche Weg, Marktanteile im Privatkundengeschäft in anderen Ländern zu erwerben, die Akquisition bestehender Banken. Ein erster Schritt auf dem Weg dieser neu formulierten Strategie war die Übernahme der Banca d'America e d'Italia in Mailand von der Bank of America im Jahr 1986. Damit war die Deutsche Bank zum ersten Mal in einem europäischen Land in der Fläche präsent. Diese Akquisition wurde 1993 ergänzt durch den Erwerb der Mehrheit an der Banca Popolare di Lecco, einer Regionalbank.

In den Niederlanden wurde 1988 die Bank H. Albert Bary, Amsterdam, mit der eine traditionelle Verbindung bestand, von der ABN Amro im Zuge der Aufspaltung der EBIC übernommen. Ebenfalls 1988 erwarb man 50 Prozent an der australischen Investmentbank Bain & Co. 1988 erfolgte auch die Aufstockung der Anteile an der MDM Sociedade Investimento, einer Investmentbank in Lissabon. Im selben Jahr wurde weiterhin der Wertpapier-Broker McLean McCarthy in Kanada erworben. Die Präsenz in Österreich wurde durch die Übernahme der Privatbank Antoni, Hacker & Co hergestellt.

Nach schrittweisen Anteilszukäufen konnte die Deutsche Bank 1989 trotz ablehnender Haltung der Zentralbank die Mehrheit am Banco Comercial Transátlántico erwerben. Ähnlich wie in Italien erfolgte eine Ergänzung durch den Zukauf des Banco de Madrid im Jahr 1993. In den USA waren die Aktivitäten durch internes Wachstum so weit angewachsen, dass man 1989 ein gesondertes Gebäude nahe der Wall Street beziehen konnte, das in Deutsche Bank Building umbenannt wurde.[85]

1998 gelang es der Deutschen Bank, die wertvolle und nur zwei Buchstaben lange Internetdomain DB.com zu kaufen. Die Deutsche Bank ist seitdem eine der sieben Banken weltweit und die einzige Bank in Deutschland, die eine zweistellige .com-Domain besitzt.[86]

1989 betrug die Bilanzsumme rund 202 Milliarden US-Dollar und es erfolgte im gleichen Jahr die Übernahme der britischen Investmentbank Morgan Grenfell in London. Die 1990er wurden geprägt von Bankgründungen und Übernahmen in Ost- und Südeuropa. 1998 wurde zum Preis von 16,5 Milliarden DM die US-amerikanische Investmentbank Bankers Trust in New York City übernommen.[87] Mit über 12.000 Mitarbeitern in den USA verfügt die Bank hierdurch über ein wesentliches Standbein im internationalen Investment Banking.[88] Allerdings hatte diese Fusion wenig Auswirkungen auf die europäischen Märkte.[89] Im Laufe der Zeit wurde Bankers Trust vollständig in eine gemeinsame Organisation integriert und übernahm auch in den USA den Namen der Deutschen Bank.[90]

Wichtige Ereignisse ab 2000

Seit 2001 wird die Aktie der Deutschen Bank auch an der New York Stock Exchange gehandelt. Im selben Jahr führte die Deutsche Bank ihr Hypothekenbankgeschäft mit dem der Dresdner Bank und der Commerzbank in der Eurohypo AG zusammen. Im Jahr 2005 hat die Deutsche Bank ihren Anteil an der gemeinsamen Gesellschaft an die Commerzbank verkauft.

Mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent ist die zur Unternehmensgruppe gehörende DWS Investments die größte deutsche Fondsgruppe. Auch europaweit ist die DWS-Gruppe mit mehr als 150 Milliarden Euro verwaltetem Fondsvermögen eine der führenden Publikumsfondsgesellschaften und auch im islamischen Bankwesen spielt DWS inzwischen mit Partnern bei den „Global Playern“ mit. Hier unterhält die Deutsche Bank mit „Dar al Istithmar“ in London eine „Globale Denkfabrik“ für die Islamische Finanzindustrie.[91]

Im Juli 2007 verkaufte die Deutsche Bank ihren Anteil von 13,2 Prozent an der Deutschen Beteiligungs AG. Im selben Monat erwarb die Deutsche Bank Abbey Life von der fünftgrößten britischen Bank Lloyds TSB. Der Preis für das Versicherungsunternehmen liegt bei 1,44 Mrd. Euro. Ein Jahr später, im Juli 2008, kaufte die Bank den wesentlichen Teil des niederländischen Mittelstandsgeschäfts der ABN Amro für 709 Millionen Euro.[92] Zwei Monate später, im September 2008, wurde die Übernahme der Postbank angekündigt, womit die Bank einer Offerte der spanischen Großbank Santander zuvorkam. Der Kauf der Postbank wird mit mehr als 8 Mrd. Euro bewertet. Das positive Votum des Post-Aufsichtsrats wurde am 12. September bekannt gegeben.[93] Am 22. September führte die Deutsche Bank eine Kapitalerhöhung über 2,2 Mrd. Euro zur Finanzierung des Kaufes der Postbank-Aktien durch.[94] Am 7. Oktober wurde mitgeteilt, dass keine weiteren Kapitalmaßnahmen geplant seien.[95] Die endgültige Struktur des Geschäfts wurde Anfang Januar 2009 festgelegt.[96] Danach stockt die Deutsche Bank ihren bisherigen Anteil an der Postbank von 2,1 % in einem ersten Schritt um 22,9 % auf, so dass sie eine Sperrminorität von 25 % plus eine Aktie hält. Mit einer Pflichtumtauschanleihe kann nach Ablauf von drei Jahren der Anteil weiter erhöht werden. Darüber hinaus bestehen zwischen der Post und der Deutschen Bank Optionen über weitere 12,1 %, die nach Ablauf von 36 bis 48 Monaten ausgeübt werden können. Gemeinsam haben Deutsche Bank und Postbank 24 Millionen Privat- und Geschäftskunden in Deutschland.

Vor der Finanzkrise ab 2007 gelang es der Deutschen Bank, einen Teil der gefährdeten Subprime Anleihen an die später gerettete IKB Deutsche Industriebank[97] zu veräußern und damit die Schäden für sich zu verringern. Aufgrund der Personalüberschneidungen zwischen der Deutschen Bank und der IKB wurde auch der Vorwurf des Insiderhandels[98] erhoben, es wurde jedoch keine Klage eingereicht. Im März 2009 profitierte die Deutsche Bank von Staatshilfen der US-Regierung an den angeschlagenen Versicherer AIG, aus denen dieser 11,8 Milliarden Dollar (9,1 Milliarden Euro) Verbindlichkeiten an die Deutsche Bank begleichen konnte.[99] Über die staatliche Rettung der Bankenholding Hypo Real Estate vor der Insolvenz konnten nach der Einschätzung von 2008 weitere 1,8 Mrd. Verbindlichkeiten an die Deutsche Bank abgesichert werden.[100]

Am 28. Oktober 2009 wurde die komplette Übernahme von Sal. Oppenheim durch die Deutsche Bank bekannt gegeben. Damit endet nach 220 Jahren der Familienbesitz von Sal. Oppenheim. Das Unternehmen galt 2008 noch als die größte unabhängige Privatbankgruppe Europas. Der Kaufpreis beträgt eine Milliarde Euro.[101] Sal. Oppenheim war durch die Finanzkrise und die Beteiligung an Arcandor in Schwierigkeiten geraten.[102]

Am 12. September 2010 hat die Deutsche Bank den Aktionären der Deutschen Postbank ein freiwilliges, öffentliches Übernahmeangebot gemacht. [103] Im Zuge dieses Angebots wurden der Deutschen Bank rund 22 % der Postbank-Aktien angedient. Die Deutsche Bank hält nun die Mehrheit der Postbank-Aktien und konnte die Postbank damit zum 3. Dezember 2010 konsolidieren. [104]

Im Dezember 2010 haben die US-amerikanischen Steuerbehörden und die Deutsche Bank ein jahrelanges Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung beigelegt. Die Deutsche Bank zahlt 550 Millionen Dollar, im Gegenzug verzichten die US-Behörden auf Strafverfolgung. Dem amerikanischen Fiskus seien durch die Transaktionen ein Schaden von mehreren Milliarden Dollar entstanden, erklärten das amerikanische Justizministerium und die Bundesanwaltschaft.[105]

Der Untersuchungsausschuss des US-Senats zur Finanzkrise beurteilte in seinem im April 2011 veröffentlichten Abschlussbericht[106] die Deutsche Bank neben den Ratingagenturen und Goldman Sachs als führend verantwortlich für die Krise. Der Vorsitzende Carl Levin äußerte, „dass die Institutionen Kunden und Öffentlichkeit bewusst getäuscht haben und dabei von ehrerbietigen Regulierern und Ratingagenturen unterstützt wurden“. Die Bank schloss Wetten auf den Verlust der Papiere ab und verdiente zwischen 2007 und 2008 damit rund 1,5 Milliarden, während sie weiter mit den Finanzprodukten handelte. Die Deutsche Bank verwies darauf, dass sie im Immobiliengeschäft selbst erhebliche Verluste erlitten habe, und verteidigte sich damit, dass man die Kunden, professionelle Anleger, über Risiken informiert habe.[107] Einen direkten rechtlich verwertbaren Betrugsvorwurf enthält der Bericht wohl nicht.[108]

Am 4. Mai 2011 begann in New York ein Prozess gegen die Deutsche Bank und deren Tochter MortgageIT. Die Anklage lautet auf die, aus Sicht der Staatsanwaltschaft, zu leichtfertige Vergabe von Immobilienkrediten.[109]

Im Juli 2011 bestand die Bank den Stresstest der Europäischen Bankaufsichtsbehörde mit einer Eigenkapitalquote von 8,8 Prozent.[110] In diesem europaweiten Stresstest wurden die teilnehmenden Banken auf ihre Stabitlität im Falle eines unerwarteten Konjunktureinbruchs getestet.

Am 25. Juli 2011 gab die Deutsche Bank bekannt, dass der bisherige Leiter der Abteilung des Investmentbankings Anshu Jain und der Leiter der Deutschen Bank Deutschland Jürgen Fitschen gemeinsam ab Mai 2012 den Vorsitz des Vorstandes übernehmen und somit die Nachfolger von Josef Ackermann werden, der an die Spitze des Aufsichtsrats wechselt.[111]

Die Bank in der Öffentlichkeit

Die Bank und die Politik

Von Beginn an war die Geschäftstätigkeit der Deutschen Bank mit gesamtwirtschaftlichen Aufgabenstellungen verbunden. Neben den Gründungszweck der Außenhandelsfinanzierung und einer Stärkung der deutschen Exportwirtschaft trat schon bald die Begebung von Kommunalobligationen und von Staatsanleihen. Wenn auch zum Teil innerhalb der Bank kritisch aufgenommen, so gehörte Georg von Siemens zunächst als Vertreter der Nationalliberalen und später der Freisinnigen mehrfach dem Deutschen Reichstag an. Arthur von Gewinner wurde 1910 Mitglied des Herrenhauses, der ersten Kammer des Preußischen Landtages. Mit Karl Helfferich, der die Interessen der Bank bei der Bagdadbahn vertreten hatte, gelangte ein Vorstand der Bank sogar in Regierungsverantwortung. Die großen Banken galten in der Kaiserzeit als staatstragend und als Einrichtungen, die zur Steigerung des Wohlstandes beitrugen.

Diese Sicht änderte sich in der Weimarer Republik gravierend. Zwar arbeitete man noch eng mit der Regierung und der Reichsbank zusammen, aber eine direkte Verknüpfung von Vorstandtätigkeit und politischem Amt gab es nicht mehr. Einen deutlichen Schaden erhielt das Image in der Inflationszeit, weil die Banken durch Zinssteigerungen ihre Margen sicherstellten, während Kreditnehmer und Sparer in besonderem Maße litten. Ein noch größerer Schaden entstand in der Weltwirtschaftskrise, als der Zusammenbruch einer Reihe von Banken und die hohen Verluste mit Spekulation und zu hohen Risiken in Verbindung gebracht wurden. Ganz tief gesunken war schließlich das Ansehen in der Zeit des Nationalsozialismus. Dort galten Banken als Produkt „jüdischen Kapitals“. Ein öffentlicher Einfluss wurde ihnen nur in geringem Maße zugestanden. Eine gewisse Position erhielten sie sich durch ihre Verteilungsfunktion bei der Begebung von Staatsanleihen, die mit steigender Rüstungsproduktion zunehmende Bedeutung erhielt. Eine entsprechende Rolle nahm die Bank bei der Expansion des Dritten Reichs nach Ost- und Südosteuropa ein, wo auch die Deutsche Bank unterstützend wirkte.

Der Einfluss in der Industrie und die staatstragende Rolle der Großbanken führte nach Kriegsende zu einer negativen Beurteilung durch die amerikanische Besatzung (OMGUS) und zu einer Zerschlagung ähnlich wie es in der Stahl- und der Chemieindustrie nach dem Krieg geschah. Es waren nicht zuletzt die politischen Kontakte von Hermann J. Abs, durch die es gelang, den Weg der Rezentralisierung systematisch zu betreiben. Abs war Mitglied des 1949 von Adenauer begründeten „Wirtschaftsausschusses des Bundeskanzlers“[112] In ähnlicher Weise standen Vorstände der Deutschen Bank späteren Bundesregierungen beratend zur Seite. Karl Klasen, Mitglied der SPD, wurde in der Ära Brandt Präsident der Deutschen Bundesbank. Alfred Herrhausen hatte einen guten Zugang zu Helmut Kohl. In der Finanzkrise ab 2007 war es zuletzt Josef Ackermann, der bei der Bewältigung der Krise Angela Merkel auch in seiner Funktion als Präsident des Bankenverbandes als Ratgeber zur Seite stand und Axel Wieandt als Spitzenmanager zur Führung der angeschlagenen Hypo Real Estate entsandte.

Parteispenden

Die Deutsche Bank gehört zu den größten juristischen Spendern in Deutschland und hat von 2000 bis 2009 bereits mehr als 4,4 Millionen Euro an die Bundestagsparteien gespendet.[113] Der Hauptanteil dieser Spendensumme (etwa 60 %) kommt der CDU zugute. Alleine im Wahlkampfjahr 2005 erhielt diese 400.000 Euro. Die FDP erhielt seit 2000 etwa ein Viertel der gesamten Spendensumme. Geringe Anteile gingen an SPD und Grüne. Ein solches Spendenverhalten ist unter demokratischen Gesichtspunkten umstritten, da juristische Personen kein Wahlrecht besitzen und über solche Parteispenden die Möglichkeit haben, Einfluss auf die Parteipolitik zu nehmen.

Bankenmacht

Eine kritische Diskussion der gesellschaftlichen Bedeutung erfolgt unter dem Stichwort „Bankenmacht“.[114] Hiermit wird die Deutsche Bank als größtes Institut in Deutschland in besonderem Maße verbunden. Die Bankenmacht wird vor allem an drei Punkten festgemacht. Dies sind zum einen die Industriebeteiligungen, zum zweiten die Mandate in Aufsichts- und Beiräten und schließlich das Depotstimmrecht.

Während die meisten Vertreter der Bank oftmals versucht haben, die Machtposition herunterzuspielen, hat Alfred Herrhausen dies 1988 deutlich ausgesprochen:

„Ich habe nie zu denjenigen gehört, die abgestritten haben, dass wir Macht haben. Das habe ich zum Leidwesen meiner damaligen Kollegen bereits als junger Mann im Vorstand freimütig bekundet. Natürlich haben wir Macht. Es ist nicht die Frage ob wir Macht haben, sondern die Frage, wie wir damit umgehen, ob wir sie verantwortungsvoll einsetzen oder nicht. Wir haben Macht, weil wir sie haben müssen, und das hat nichts mit unserem Ehrgeiz zu tun, mächtig zu sein, sondern das hat zu tun mit der Grundsatzentscheidung, die wir hier nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik getroffen haben. Wir haben uns nämlich für ein Gesellschaftssystem entschieden, in dem es plurale Machtpotentiale gibt, die sich jedoch in einer labilen Balance halten müssen. Und wir meinen, dass in diesem pluralen Machtgeflecht auch die Deutsche Bank ein Machtpotential darstellt, das wir wollen.“[115]

Die Bedeutung der Bankenmacht ist bei der Platzierung des Flickvermögens (s. o.) ebenso zutage getreten wie bei einer Reihe von Fusionsvorgängen. So stand die Bank auf der Seite des Reifenherstellers Continental AG, bei dem sie den Aufsichtsratsvorsitz hatte, als das italienische Unternehmen Pirelli eine feindliche Übernahme versuchte. Mögliche Interessenkonflikte der Bank wurden bei der Übernahme der Hoesch AG durch Krupp ebenso deutlich wie bei der späteren Fusion von Krupp mit Thyssen. Die Bank war in beiden Fällen jeweils auf beiden Seiten maßgeblich im Aufsichtsrat vertreten. Ein jüngeres Beispiel ist die Übernahme der Schering AG durch die Bayer AG, deren M&A-Berater die Deutsche Bank war. Zugleich war Hermann-Josef Lamberti im Aufsichtsrat von Schering vertreten und legte aus diesem Grund daraufhin kurzfristig sein Mandat nieder.

Durch die zunehmende Internationalisierung der Bankenwelt trat in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts das Prinzip der Hausbank bei den größeren Industrieunternehmen immer weiter zurück. Sowohl im M&A-Geschäft als auch bei Anleihen und Schuldscheindarlehen kamen amerikanische Investmentbanken wie Morgan Stanley oder Goldman Sachs verstärkt zum Wettbewerb hinzu. Die Finanzabteilungen der Großkunden erwarben zunehmend Know how. Über Siemens sagte Hermann J. Abs einmal: „Die hätten mehr Grund, sich die Bilanzen einiger Banken, bei denen sie ihre Guthaben hinlegen, anzusehen, als umgekehrt die Banken Grund hätten, sich die Siemens-Bilanz anzusehen.“[116] Die Automobilunternehmen gründeten eigene Banken zur Absatzfinanzierung, Versicherungen boten Kapitalanlegern eigenständig Fonds an. Es entstand das Prinzip der Kernbanken, mit denen die Großunternehmen zwar weiter eng zusammenarbeiteten, bei der Vergabe von bedeutenden Aufträgen aber stets Wettbewerb erzeugten, so dass die Margen der Banken deutlich schmaler wurden.

Weil die Bedeutung der Industriebeteiligungen für das eigene Geschäft immer weiter abnahm, kam es zu einem verstärkten Abverkauf dieser Beteiligungen. Beratungsintensive Geschäfte wie das M&A, die Vermögensverwaltung oder der Verkauf von Kapitalanlagen (Private Equity, Geschlossene Fonds) brachten deutlich höhere Erträge und wurden deshalb forciert. Es entstand zunehmend das Bild der undurchsichtigen und schwer kontrollierbaren Finanzgiganten. Hierzu trugen die konzentrierten Investitionen der Deutschen Bank in das Investmentbanking (Morgan Grenfell, Bankers Trust, Scudder Investments u.a.m.) erheblich bei. Die Kritik in der Öffentlichkeit verschob sich von der Bankenmacht auf eine zu hohe Ertragsorientierung nach dem Prinzip des Shareholder Value.

Kontroverse Äußerungen

Aufgrund der enormen Größe nimmt die Deutsche Bank eine bedeutende Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung ein. Fast immer, wenn mehrere Banken in ein Geschäft eingebunden sind, ist die Deutsche Bank beteiligt und in Deutschland viel öfter als ihre Wettbewerber mit der Federführung betraut. Entsprechend oft standen auch die Vorstandssprecher im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Öffentliche Auftritte sind für diese dabei nicht unproblematisch. Besonders bekannte Beispiele hierfür sind:

  • die Bezeichnung von 50 Millionen DM offener Handwerkerrechnungen als „Peanuts“ durch Hilmar Kopper in Verbindung mit dem Schneider-Immobilienskandal[117]
  • der Hinweis von Rolf-E. Breuer in einem Fernsehinterview, dass allgemein bekannt sei, dass der Medienunternehmer Leo Kirch keine Kredite mehr erhalte, was eine Serie von Prozessen mit Kirch zur Folge hatte.[118]
  • das Victory-Zeichen von Josef Ackermann beim Warten im Rahmen des Mannesmann-Prozesses, bei dem es um die sehr hohen Abfindungen für Klaus Esser und Joachim Funk im Zuge der Übernahme durch Vodafone ging.[119]

Öffentliche Diskussionen gab es um Ackermanns Bemühen, die Ertragskraft der Deutschen Bank auf ein nach eigener Angabe international übliches Niveau zu bringen. Als Skandal wurde im Jahr 2005 die Ankündigung eines weiteren Personalabbaus angeprangert, obwohl in derselben Pressekonferenz eine außerordentlich positive Entwicklung der Erträge verkündet wurde. Dies führte sogar zu einem Boykottaufruf der damaligen hessischen SPD-Vorsitzenden Andrea Ypsilanti und weiterer SPD-Politiker, der Aufruf wurde jedoch in der Öffentlichkeit kritisch gesehen.[120] Der Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel kritisierte den Turbokapitalismus.[121] Besonders angegriffen wurde das von Ackermann verkündete Renditeziel von 25 %. Der Vorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, sprach von einem Götzendienst des Geldes[122] (bat im Nachhinein für die individuelle Nennung Ackermanns jedoch um Entschuldigung[123]), und der Schauspieler Peter Sodann meinte sogar im Interview, als echter Kommissar Ackermann einmal verhaften zu wollen.[124] Dabei standen auch Missverständnisse im Raum. Ackermann meinte eine (eher zu erreichende) Eigenkapitalverzinsung vor Steuern, während die öffentliche Meinung hingegen diese Kennzahl teils ähnlich wie die Umsatzrendite eines Industrieunternehmens interpretierte, die in der Regel deutlich unter fünf Prozent liegt. Ackermann verteidigte die Kennzahl und äußerte, dass solch eine Rendite durch die Deutsche Bank mit ihrem Geschäftsmodell ohne übermäßige Risiken zu erreichen sei.[125]

In die Schlagzeilen geriet die Bank, als im Mai 2009 bekannt wurde, dass in vorangegangenen Jahren verschiedene Personen, darunter der Vorstand Lamberti und ein kritischer Aktionär, durch eine Detektei bespitzelt worden waren. Die Bank entließ zwei führende Mitarbeiter und beauftragte eine Kanzlei mit der Aufklärung. Aufgrund der Arbeitsgerichtsprozesse mit den entlassenen Mitarbeitern taucht dieser Skandal immer wieder in der Presse auf.[126]

Zur 2009 einmalig erhobenen Boni-Steuer in Großbritannien[127] hatte Deutsche Bank-Chef Ackermann vorgeschlagen, dass die Sondersteuer nicht allein von den britischen Bankmanagern getragen werde, sondern die Kosten weltweit auf alle Beschäftigte des Konzerns umzulegen. Dies stieß auf Ablehnung bei den deutschen Bankmitarbeitern.[128]

Marke

Die Deutsche Bank war von Beginn an markenbewusst. Hiervon zeugt, dass man den Namen bereits 1870 mit einem dem Kaiseradler sehr ähnlichen Logo verband. Wettbewerber beschwerten sich, dass die Bank zu sehr den Eindruck eines staatlichen Instituts erwecke. Mitte der 1930er Jahre wurde ein schlichtes Buchstabenlogo „ineinander verschlungenes DB im Oval“ eingeführt. Dieses wurde auch bei der Zusammenführung 1957 wieder verwendet. Dem moderneren, auf eine klare Symbolsprache ausgerichteten Marketingverständnis entsprach das 1974 eingeführte Corporate Design mit blauem Logo „Schrägstrich im Quadrat“, das von dem Künstler Anton Stankowski entwickelt wurde. Die Diagonale symbolisiert Wachstum; der Rahmen vermittelt zugleich Stabilität.[129] Das charakteristische Logo mit Schriftzug, die Farbe Blau und die Schriftart „Univers“ finden seit 1975 konsequent Verwendung.

1998 ist es der Deutschen Bank gelungen, ihre Initialen „DB“ als Internetdomain „DB.com“ von der Firma The Internet Company zu erwerben[130], und damit auch eine eingängige Erscheinung im Internet zu erreichen.

Public Relations

Die Deutsche Bank arbeitet auf vielfältigen Ebenen daran, ihr öffentliches Ansehen zu stärken. Schon in den 1970 Jahren begann man eine Sammlung zeitgenössischer Kunst aufzubauen. Die Werke werden zu über 90 % der Öffentlichkeit in den Geschäftsräumen, in Ausstellungen und als Leihgaben präsentiert. Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit dem Städel Museum in Frankfurt, wo 600 Arbeiten als Dauerleihgabe seit 2008 zu besichtigen sind. Seit 1990 ist die Bank exklusiver Sponsor der Berliner Philharmoniker. Im Bereich des Sports ist die Bank Nationaler Förderer der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Gründungsmitglied der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) und seit 2005 Sponsor der Special Olympics. Als Einzelsportarten werden Basketball (Deutsche Bank Skyliners), Reiten (Großer Dressurpreis von Aachen) und Golf (DB Ladies’ Swiss Open) gefördert.

Die Abteilung Kultur und Gesellschaft wurde von 1995 bis 2000 durch Brigitte Seebacher-Brandt, der Witwe von Willy Brandt, geleitet. Schon zu Lebzeiten Willy Brandts wurde Brigitte Seebacher-Brandt in das Kuratorium der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft berufen. Für ihre Unterstützung gemeinnütziger Zwecke hat die Bank im Laufe der Zeit eine Reihe von Stiftungen aufgebaut, die in den regionalen Schwerpunkten ihrer Tätigkeit (Deutschland, New York, London, Mittelamerika, Asien) für eine Vielzahl von Projekten Mittel zur Verfügung stellen. Die mit Abstand größte Einheit ist die Deutsche Bank Stiftung mit einem Stiftungskapital von 135,5 Mio Euro.[131]

Die Ausgaben für gesellschaftliches Engagement werden für das Jahr 2008 mit 82 Millionen Euro beziffert; das sind etwa 0,3 % der Gesamterträge vor Bewertungseinflüssen. Zu den geförderten Projekten gehören der Forschungsverbund SED-Staat und die Forschungsstelle Osteuropa. Ein besonderes Augenmerk hat die Bank auf die Mikrofinanzierung gelegt, für die sie seit 1997 mehrere Fonds zur Refinanzierung der entsprechenden Institute aufgelegt hat.[132] Insgesamt verteilen sich die Gelder auf Soziales (37 %), Bildung (31 %), Kunst (24 %) und Corporate Volunteering (8 %).[133]

Die Aufbereitung der eigenen Geschichte reicht bis in das Jahr 1961 zurück, als die Deutsche Bank ihr „Historisches Archiv“ begründete. Mit dem Historiker Gerald D. Feldman wurde 1988 vereinbart, zum 125-Jährigen Jubiläum im Jahr 1995 eine grundlegende Darstellung der Geschichte der Bank zu veröffentlichen. Die Historiker erhielten freien Zugang zum Archiv bis zum Jahr 1945. Prominente Forscher waren außerdem Lothar Gall, Harold James und Hans E. Büschgen. Das Buch wurde von der Financial Times und dem Beratungsunternehmen Booz Allen Hamilton als das beste Wirtschaftsbuch des Jahres 1995 ausgezeichnet und löste eine Reihe ähnlicher Studien für andere Unternehmen aus. Im Jahr 1996 gründete die Bank das „Historische Institut“, das zunächst Manfred Pohl und in der Folge Angelika Raab-Rebenstich leitete. Seine Aufgabe ist es, die Geschichte der Bank systematisch aufzubereiten. Hieraus sind eine Reihe grundlegender Veröffentlichungen unter anderem zur lokalen Geschichte der Bank hervorgegangen. Aufgrund der Diskussion über die Zeit des Nationalsozialismus berief man 1997 eine unabhängige Historiker-Kommission, erneut unter der Leitung von Feldman, die in der Folge mehrere Detailstudien erarbeitete. Die Bank konnte diese Studien und ihren offenen Umgang mit der eigenen Geschichte nutzen, als im Rahmen des Erwerbs von Bankers Trust kritische Stimmen laut wurden.[134] Ergänzt wird die historische Reflexion durch die „Historische Gesellschaft der Deutschen Bank“, einem eingetragenen Verein mit über 1700 Mitgliedern, der sich allgemein mit der Geschichte des Bankwesens auseinander setzt.

Im Jahr 2000 war die Bank eines der Gründungsmitglieder der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“.

Unternehmensverantwortung

Die Deutsche Bank bekennt sich zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung als global agierendes Unternehmen (Corporate Social Responsibility). Als Werte-Grundlage betrachtet sie den Global Compact (Globalen Pakt) der Vereinten Nationen und hat die entsprechende Verpflichtungserklärung als eines der Gründungsmitglieder unterzeichnet. In ihrem Leitbild zur Nachhaltigkeit bezieht sie sich auf die „UNEP-Erklärung der Finanzinstitute zur Umwelt und zur nachhaltigen Entwicklung“. Zum Nachweis des Erfolgs ihrer Aktivitäten lässt die Bank ihre Tätigkeit im Rahmen von Nachhaltigkeitsindizes und Ratings extern bewerten und erreicht dabei vordere Ränge.[135]

Kritiker sehen in der Unterzeichnung entsprechender Erklärungen häufig nur ein Lippenbekenntnis.[136] Gesellschaftskritische Organisationen wie Urgewald oder Cluster Munition Coalition dokumentieren Einzelvorgänge, bei denen die Bank bei der Gewährung von Krediten aus ihrer Sicht gegen die unterzeichneten Prinzipien verstößt.[137] [138] Entsprechend kritisiert Urgewald die Nominierung der Deutschen Bank durch Financial Times und die Weltbanktochter IFC in London für den Preis „Nachhaltigkeitsbank des Jahres“.[139]

Persönlichkeiten

Bankiers der Deutschen Bank spielten in der deutschen Politik und Wirtschaftsgeschichte oft eine bedeutende Rolle. Siehe auch Kategorie:Person (Deutsche Bank AG) und Liste der Vorstandsmitglieder der Deutsche Bank AG

Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende

Vorstandssprecher bzw. Vorstandsvorsitzende1
Nr. Name Vorstands-
mitglied
Sprecher/
Vorsitzender
1. Georg von Siemens 1870–1900 1870–1900
2. Rudolf von Koch 1878–1909 1901–1909
3. Arthur von Gwinner 1894–1919 1910–1919
4. Paul Mankiewitz 1898–1923 1919–1923
5. Oscar Wassermann 1912–1933 1923–1933
6. Georg Solmssen 1929–1934 1933
7. Eduard Mosler 1929–1939 1934–1939
8. Karl Kimmich 1933–1942 1940–1942
9. Oswald Rösler 1933–1945 1943–1945
10. Hermann Josef Abs 1938–45, 1957–67 1957–1967
11. Karl Klasen 1952–1969 1967–1969
12. Franz Heinrich Ulrich 1957–1976 1967–1976
13. Friedrich Wilhelm Christians 1965–1988 1976–1988
14. Wilfried Guth 1968–1985 1976–1985
15. Alfred Herrhausen 1970–1989 1985–1989
16. Hilmar Kopper 1977–1997 1989–1997
17. Rolf-E. Breuer 1985–2002 1997–2002
18. Josef Ackermann 1996–2012 2002–2012
19. Anshu Jain und Jürgen Fitschen seit 2009 ab Mai 2012
Aufsichtsratsvorsitzende2
Nr. Name Aufsichtsrats-
vorsitzender
1. Victor Karl Magnus 1870–1871
2. Adelbert Delbrück 1871–1889
3. Adolf vom Rath 1889–1907
4. Wilhelm Herz 1907–1914
5. Rudolf von Koch 1914–1923
6. Max Steinthal 1923–1932
7. Arthur Salomonsohn 1929–1930
8. Franz Urbig 1930–1942
9. Oscar Schlitter 1933–1939
10. Karl Kimmich 1942–1945
11. Oswald Rösler 1957–1960
12. Erich Bechtolf 1960–1967
13. Hermann Josef Abs 1967–1976
14. Franz Heinrich Ulrich 1976–1984
15. Hans Lutz Merkle 1984–1985
16. Wilfried Guth 1985–1990
17. Friedrich Wilhelm Christians 1990–1997
18. Hilmar Kopper 1997–2002
19. Rolf-E. Breuer 2002–2006
20. Clemens Börsig seit 2006

1 seit 1. Februar 2006 Vorstandsvorsitzender
2 bis 1889 Verwaltungsratsvorsitzender (Trotz der Aktienrechtsreform von 1884 wurde das Aufsichtsgremium erst nach dem Ausscheiden Delbrücks 1889 in Aufsichtsrat umbenannt)

Ehrenvorsitzende

Folgende Personen waren Ehrenvorsitzende von Gremien der Deutschen Bank:[140]

Anteilseigner

Die Deutsche Bank-Aktie ist an allen deutschen Börsenplätzen – einschließlich der elektronischen Handelsplattformen XETRA – sowie in New York notiert.

Die Deutsche Bank befindet sich weitgehend in Streubesitz. Größere Aktienpakete hielten am 31. Dezember 2010 die Credit Suisse Group, Zürich, mit 3,86 % sowie BlackRock Inc., New York, mit 5,14.[141]

Aktienkapital und Aktionäre (jeweils 31. Dezember)[142]
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Aktienkapital
Ausgegebene Aktien in Stück
(Namensaktien ohne Nennwert)
543.854.246 554.535.270 524.768.009 530.400.100 570.859.015 620.859.015 929.499.640
Grundkapital (Mrd. Euro) 1,392 1,420 1,343 1,358 1,461 1,589 2,380
Marktkapitalisierung (Mrd. Euro) 35,5 45,4 53,2 47,4 15,9 30,7 36,3
Aktionärsstruktur
Anzahl Aktionäre 467.603 411.593 348.196 360.785 581.938 586.295 640.623
Aktionäre nach Gruppen
in % des Grundkapitals
Institutionelle (inkl. Banken) 82 84 86 86 71 74 75
– Private 18 16 14 14 29 26 25
Regionale Aufteilung
– Deutschland 49 52 54 45 55 46 47
– Europäische Union 28 30 30 31 25 31 31
– Schweiz 11 6 5 9 7 6 6
– Vereinigte Staaten 10 11 10 13 11 16 13
– andere 2 1 1 2 2 1 3

Der zwischenzeitliche Rückgang bei der Anzahl der Aktien und damit auch beim Grundkapital ist auf Aktienrückkaufprogramme der Bank zurückzuführen. Aufgrund der Finanzkrise hatten sich 2008 institutionelle Investoren vor allem aus dem angelsächsischem Raum zurückgezogen. Die niedrigen Kurse führten dazu, dass die Aktien vorwiegend von privaten Anlegern aus dem Inland aufgenommen wurden. Hierdurch stieg die Aktionärszahl, die bis 2007 rückläufig war, zum 31. Dezember 2008 deutlich an. Im Jahr 2009 wurden 50 Millionen neue Aktien im Wert von 958 Mio. Euro in Verbindung mit der Beteiligung an der Deutschen Postbank ausgegeben. Zur Stärkung der Eigenkapitalquote und zur Finanzierung der Übernahme der Postbank wurden im Jahr 2010 insgesamt 306,51 Millionen neue Deutsche-Bank-Aktien mit einem Emissionsvolumen von 10,2 Milliarden Euro begeben.

Siehe auch

Literatur

  • Dieter Brötel: Hermann Wallich. Von Pariser Banken zum Asiengeschäft der Deutschen Bank (1850–1889), in: Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller (Hrsg.): '… Macht und Anteil an der Weltherrschaft' - Berlin und der deutsche Kolonialismus. Unrast-Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-024-2
  • Eberhard Czichon: Deutsche Bank - Macht - Politik: Faschismus, Krieg und Bundesrepublik. PapyRossa-Verlag, Köln 2001
  • Hans Otto Eglau: Wie Gott in Frankfurt: Die Deutsche Bank und die deutsche Industrie. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-06515-8.
  • Lothar Gall, Gerald D. Feldman, Harold James, Carl-Ludwig Holtfrerich, Hans E. Büschgen: Die Deutsche Bank: 1870–1995. C. H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-38945-7 (Rezension in der Zeit)
  • Harold James: Die Deutsche Bank und die "Arisierung". C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47192-7 (Rezension bei H-Soz-u-Kult sowie in der Zeit)
  • Harold James, Avraham Barkai, Gerald D. Feldman: Die Deutsche Bank im Dritten Reich. Aus dem Engl. übers. von Karin Schambach und Karl Heinz Siber. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50955-X.
  • Historische Gesellschaft der Deutschen Bank: Deutsche Bank - Eine Geschichte in Bildern. Piper, München 2007, ISBN 978-3-492-04580-3
  • Christopher Kobrak: Die Deutsche Bank und die USA – Geschäft und Politik von 1870 bis heute. C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57068-1
  • Ingo Köhler: Die "Arisierung" der Privatbanken im Dritten Reich: Verdrängung, Ausschaltung und die Frage der Wiedergutmachung. C.H. Beck, München 2005
  • Bernhard Leitner; Manfred Pohl, Gilbert Becker: Taunusanlage 12. Busche, Dortmund 1985
  • Birgit Morgenrath und Gottfried Wellmer: Deutsches Kapital am Kap. Nautilus Verlag, Hamburg, 2003, ISBN 3-89401-419-9
  • Office of Military Government for Germany (OMGUS): Ermittlungen gegen die DEUTSCHE BANK 1946/1947. Verlag Franz Greno, 1985 ISBN 3-921568-66-8
  • Manfred Pohl, Angelika Raab-Rebentisch: Calendarium Deutsche Bank 1870–2002. Piper, München 2002, ISBN 3-492-22583-7
  • Fritz Seidenzahl: 100 Jahre Deutsche Bank, 1870 - 1970. Frankfurt 1970

Weblinks

 Commons: Deutsche Bank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikinews Wikinews: Deutsche Bank – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Zahlen und Fakten des Geschäftsberichts zum 2. Quartal 2011. Website der Deutschen Bank. Abgerufen am 26. Juli 2011.
  3. Börsen-Zeitung vom 22. Mai 2009
  4. Börsen-Zeitung vom 8. März 2000
  5. Vortrag des zuständigen Vorstands Rainer Neske am 17. Januar 2011 (abgerufen am 7. April 2011)
  6. Policy Measures to Address Systemically Important Financial Institutions. In: Financial Stability Board (FSB) vom 4. November 2011 (PDF-Datei)
  7. Banken müssen mehr Kapital vorhalten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 4. November 2011
  8. Deutsche Bank kauft Soll und Haben: Artikel im Manager Magazin vom 31. Mai 2007 über den Erwerb der Hochhäuser
  9. Homepage Deutsche Bank (abgerufen am 1. September 2009)
  10. Pressemitteilung vom 12. März 2009
  11. Grunelius - Nukleus der Deutschen Bank, Financial Times Deutschland, abgerufen am 21. August 2009
  12. Portal des Online-Brokers maxblue
  13. Reuters: „Deutsche Bank steckt gut 600 Mio Euro in Hua Xia Bank“, 6. Mai 2010
  14. Aktionärsstruktur der Postbank AG. Abgerufen am 27. Dezember 2010.
  15. Hermann-Josef Lamberti: Sourcingentscheidungen entlang der Wertschöpfungskette der Deutschen Bank, in: Hermann-Josef Lamberti, Andrea Marliere und Achim Pöhler (Hrsg.): Management von Transaktionsbanken, Springer, Berlin 2004, 301-315, hier 313-314
  16. Lamberti 2004, 309
  17. Hermann-Josef Lamberti: Outsourcing als Erfolgsfaktor, Vortragsfolien Wiesbaden 2004 (abgerufen am 29. August 2008)
  18. Die Deutsche Bank hat im Betrachtungszeitraum ihr Bilanzierungsverfahren grundlegend verändert. Von 2000 bis 2006 bilanzierte die Deutsche Bank nach US-GAAP. Seit 2007 werden die Werte nach IFRS berechnet. Darüber hinaus hat die Deutsche Bank bei Bewertungsänderungen jeweils die Vorjahreszahlen den aktuellen Werten zum Vergleich angepasst. Zur Darstellung der Zeitreihe wird hier daher auf Mehrjahrestabellen in den Geschäftsberichten zurückgegriffen. Die Daten stammen aus dem Geschäftsbericht 2002, Seite 253, für die Jahre 2000 – 2002, aus dem Geschäftsbericht 2005, Seite 63, für die Jahre 2003 – 2005. Für das Jahr 2006 wurden die auf IFRS umgerechneten Werte aus dem Geschäftsbericht 2008, Seite 313, entnommen. Von dort stammen auch die Werte 2007 – 2008. Die vergleichbare Bilanzsumme nach US-GAAP im Jahr 2006 betrug 1.126 Mrd. Euro statt 1.521 Mrd. Euro nach IFRS
  19. 2000–2004: Historische Gesellschaft der Deutschen Bank, danach Geschäftsberichte der Deutsche Bank AG
  20. Geschäftsberichte der Deutsche Bank AG
  21. Lothar Gall: Die Deutsche Bank von ihrer Gründung bis zum ersten Weltkrieg. In Gall u.a. (=Gall 1995), 4
  22. Ludwig Bamberger: Erinnerungen. Hrsg. v. Paul Nathan. Berlin 1899, S. 385
  23. Nachruf im Geschäftsbericht 1890, 4
  24. Manfred Pohl: Ausgewählte Dokumente zur Geschichte der Deutschen Bank. In: Beiträge zu Wirtschafts- und Währungsfragen und zur Bankgeschichte 22 (1987), S. 81ff
  25. Gall (1995), 8
  26. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA Merseburg), Rep. 120, Ministerium für Handel und Gewerbe, Abt. XI.2 Nr. 24 Bd. 1, Bl. 21
  27. Manfred Pohl, Angelika Raab-Rebentisch: Calendarium Deutsche Bank 1870–2002. Piper, München 2002, 6
  28. Ausgabe vom 30. Januar 1870, zitiert nach Gall (1995), 12
  29. Ausgabe vom 17. Dezember 1871, zitiert nach Gall (1995), 13
  30. Statut der Deutschen Bank von 1870, zitiert nah Gall (1995), 13
  31. Pohl/Raab-Rebentisch, 12
  32. Exposé Hermann Wallichs aus 1870, zitiert nach Gall (1995), 20
  33. Gall (1995), 23
  34. Geschäftsbericht der Deutschen Bank 1888, 4.
  35. Lothar Gall: Die Deutsche Bank 1870–1995, S. 34ff
  36. Lothar Gall: Die Deutsche Bank 1870–1995, S. 45f
  37. Ernst Klein: Das Südamerika-Geschäft der Deutschen Bank vor dem Ersten Weltkrieg. In: Beiträge zu Wirtschafts- und Währungsfragen und zur Bankgeschichte 16 (1978), S. 11–23. Nachdruck Mainz 1984, S. 497–509
  38. Manfred Pohl: Deutsche Bank Buenos Aires 1887–1987. Mainz 1987, S.48f.
  39. Siemens an Steiner v. 28. Juni 1883, zit. nach: Helfferich, Karl: Georg von Siemens. Ein Lebensbild aus Deutschlands großer Zeit. 2.Bd. von 3 Bde. Berlin 1921–23
  40. Hans Pohl: The Steaua Romana and the Deutsche Bank (1903–1920). In: Beiträge zu Wirtschafts- und Währungsfragen und zur Bankgeschichte 24 (1989), S. 90
  41. Arthur von Gwinner: Lebenserinnerungen. Herausgegeben v. Manfred Pohl im Auftrag der Historischen Gesellschaft der Deutschen Bank. Frankfurt a. M. 1992. S. 99
  42. Gall 1995, 76
  43. Fritz Seidenzahl: 100 Jahre Deutsche Bank, 1870 - 1970. Frankfurt 1970, 101
  44. Seidenzahl, 106
  45. Manfred Pohl und Angelika Raab-Rebentisch: Die Deutsche Bank in Stuttgart - 1924 - 1999, Piper, München, 1999, Seite 53–56
  46. Anm.: Bis zu Fusion der DB mit der Disconto-Gesellschaft im Jahr 1929 lautete der Name der Stuttgarter Filiale Württembergische Vereinsbank Filiale der Deutschen Bank
  47. Gerald D. Feldman: Die Deutsche Bank vom ersten Weltkrieg bis zur Weltwirtschaftskrise, in: Gall u.a. (1995), 138-314, hier 223
  48. zitiert nach Fritz Seidenzahl: 100 Jahre Deutsche Bank, 1870 - 1970. Frankfurt 1970, 316
  49. Seidenzahl, 321
  50. zitiert nach Seidenzahl, 325
  51. Seidenzahl, 339, sowie Feldman (1995), 309
  52. Pohl, Raab-Rebentisch, 56
  53. Pohl, Raab-Rebentisch, 55
  54. Eine ausführliche Darstellung des Vorgangs findet sich in einem Vermerk Franz Urbigs von Ende Juni 1933, abgedruckt in: Wolf Gruner (Hrsg.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945, Oldenbourg, München 2008, 214–223; als Faksimile in: Avraham Barkai: Oscar Wassermann und die Deutsche Bank. Bankier in schwieriger Zeit, München 2005, 157–174
  55. zitiert nach Harold James: Die Deutsche Bank im Dritten Reich, C. H. Beck, München 2003, 48/48
  56. Deutsche Bank zieht sich zurück: Märkische Allgemeine; Vom Saulus zum Paulus?: Josef Ackermann und die Moral SPIEGEL online Video vom 21. November 2008
  57. James 2003, 52
  58. James 2003, 58
  59. James 2003, S. 61–62
  60. Manfred Pohl und Angelika Raab-Rebentisch: Die Deutsche Bank in Stuttgart – 1924–1999; Piper, München, 1999; Seite 83
  61. Harold James: Die Deutsche Bank und die „Arisierung“; C.H. Beck, München 2001; S. 64
  62. Harold James: Die Deutsche Bank und die „Arisierung“; C.H. Beck, München 2001, 81
  63. Ludolf Herbst, Thomas Weihe, Detlef Krause: Die Commerzbank und die Juden – 1933–1945; C.H. Beck, 2004; S. 272
  64. a b c d e Joachim Scholtysek: Nicht nur die Bank sollte zusammenwachsen, auch das Vaterland. Die Wiedervereinigung der deutschen Großbanken und das Ende der Nachkriegszeit im Epochenjahr 1957. In. Börsen-Zeitung Nr. 94 vom 18. Mai 2007, S. 20
  65. Christopher Simpson, War Crimes of the Deutsche Bank and the Dresdner Bank: The Omgus Report, New York 2002, ISBN 0-8419-1407-9
  66. a b siehe Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten
  67. Historische Rundschau der Historischen Gesellschaft der Deutschen Bank, Februar 2005, S. 1–3
  68. Gemeinsamer Geschäftsbericht der Teilinstitute für 1955
  69. Gemeinsame Presse-Information von Deutsche Bank und Landesbank Berlin vom 21. Juni 2006 (abgerufen am 18. Juni 2009)
  70. boerse.ard.de: Deutsche Bank erbeutet Privatkunden, 4. August 2006
  71. Deutsch-Türkische Internetpräsenz der Deutschen Bank www.bankamiz.de
  72. Hans Otto Eglau: Wie Gott in Frankreich: Die Deutsche Bank und die Industrie, Heyne, München 1993, 25
  73. Das körperschaftsteuerliche Schachtelprivileg wurde in Deutschland mit der Körperschaftsteuerreform 1976/77 durch das körperschaftsteuerliche Anrechnungsverfahren abgelöst.
  74. Hans Otto Eglau: Wie Gott in Frankfurt. Die Deutsche Bank und die deutsche Industrie, Heyne, München 1989, 80
  75. Angaben nach Eglau, 78-81
  76. Angaben nach den Geschäftsberichten der Deutschen Bank, DM mit 1,95583 umgerechnet in Euro. Angegeben sind die durchgerechneten Anteile bei den teilweise bestehenden indirekten Anteilen. In den Jahren 2001 und 2002 hat die Bank nur Beteiligungen mit einem Marktwert über 150 Mio. Euro ausgewiesen, so dass die Entwicklung nicht vollständig nachvollziehbar ist.
  77. Eglau, 88
  78. Darstellung des Vorgangs nach Eglau, 98–103
  79. zitiert nach Eglau, 227
  80. Eglau, 129/130
  81. Eglau, 129
  82. zitiert nach Büschgen, 1995, 829
  83. Büschgen, 1995, 837
  84. zitiert nach Büschgen, 1995, 838
  85. Büschgen, 1995, 847
  86. Liste von bekannten Firmen die eine zweistellige Internet-Domain besitzen
  87. Fusionsverfahren bei der Europäischen Gemeinschaft
  88. Interview Josef Ackermann mit der Börsen-Zeitung vom 29. November 2008
  89. Stellungnahme der Europäischen Kommission im entsprechenden Fusionsverfahren vom 22. April 1999 (CELEX-Datenbank Dokumentennummer 399M1384)
  90. Beispiel: Umbenennung Bankers Trust Florida in Deutsche Bank Florida (Business Wire vom 5. Juni 2002, abgerufen am 18. Juni 2009)
  91. daralistithmar.com: a global think tank for the Islamic finance industry
  92. Pressemitteilung der Deutschen Bank vom 2. Juli 2008
  93. vgl. Reuters: Deutsche Bank wird Grossaktionärin der Postbank bei nzz.de, 12. September 2008
  94. Ad-hoc-Mitteilung 22. September 2008
  95. Ad-hoc-Mitteilung 7. Oktober 2008
  96. Ad-hoc-Mitteilung der Deutschen Bank vom 14. Januar 2009
  97. Der Spiegel: Minister in der Zwickmühle, 10. März 2008
  98. Captial: IKB: Bundestagsabgeordneter Gauweiler fordert Aufklärung, 2008
  99. Meldung der ARD vom 16. März 2009 (nicht mehr online verfügbar) (abgerufen am 18. Juni 2009)
  100. Tagesspiegel: Hypo Real Estate - Die Geretteten, 13. September 2009
  101. Deutsche Bank übernimmt Sal. Oppenheim (nicht mehr online verfügbar)
  102. Deutsche Bank will auch an das Geld der Elite, Welt online vom 5. August 2009 (abgerufen am 13. Oktober 2009)
  103. Pressemitteilung der Deutschen Bank vom 12. September 2010
  104. Pressemitteilung der Deutschen Bank vom 14. Dezember 2010
  105. ddp/Reuters, 2010: Deutsche Bank zahlt 550 Millionen Dollar. Ermittlungen wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung in den USA eingestellt erschienen in Neue Zürcher Zeitung vom 21. Dezember 2010, abgerufen am 21. Dezember 2010.
  106. [http://www.spiegel.de/media/0,4906,25692,00.pdf Bericht (englisch)
  107. FR: US-Senat gibt Deutscher Bank Mitschuld an Krise, 14. April 2011
  108. SZ: "Versuch doch, jemanden übers Ohr zu hauen", 14. April 2011
  109. Dorothea Hahn: "Briefe ungeöffnet und ungelesen". In: die tageszeitung. 4. Mai 2011, abgerufen am 4. Mai 2011 (deutsch).
  110. "So haben die deutschen Banken abgeschnitten" in: tagesschau.de vom 25. Juli 2011
  111. Gleich zwei neue Chefs für die Deutsche Bank, Neue Zürcher Zeitung (Zugriff am 26. Juli 2011)
  112. Carl-Ludwig Holtferich: Die Deutsche Bank vom Zweiten Weltkrieg über die Besatzungsherrschaft bis zur Rekonstruktion, in: Lothar Gall, Gerald D. Feldman, Harold James, Carl-Ludwig Holtfrerich, Hans E. Büschgen: Die Deutsche Bank: 1870–1995, München 1995, 503
  113. Unklarheiten.de Politische Datenbank
  114. Siehe den Abschnitt: Macht der Banken in der Kritik – die Position der Deutschen Bank, in: Büschgen 1995, 645-662
  115. zitiert nach Hans Otto Eglau: Wie Gott in Frankfurt: Die Deutsche Bank und die deutsche Industrie, München 1993, 157
  116. zitiert nach Eglau, 184
  117. Mister Peanuts geht, faznet vom 3. April 2007 (abgerufen am 22. September 2009)
  118. Dauerfehde Kirch gegen Breuer, Handelsblatt vom 21. November 2008 (abgerufen am 22. September 2009)
  119. Ackermann entschuldigt sich, manager-magazin vom 5. Februar 2004 (abgerufen am 22. September 2009)
  120. Boykottaufruf in der Kritik, hr-online vom 5. Februar 2005 (abgerufen am 22. September 2009)
  121. Rudolf Hickel: Turbokapitalismus à la Deutsche Bank, Frankfurter Rundschau vom 14. Februar 2005 (abgerufen am 22. September 2009)
  122. Huber fordert von Ackermann mehr Bescheidenheit, Welt-online vom 24. Dezember 2008 (abgerufen am 22. September 2009)
  123. Bischof Huber entschuldigt sich bei Ackermann, Welt-online vom 17. Januar 2009 (abgerufen am 22. September 2009)
  124. Präsidentschaftskandidat Sodann möchte Ackermann im Gefängnis sehen, Spiegel-Online 18. Oktober 2008 (abgerufen am 22. September 2008)
  125. Ackermann verteidigt Renditeziel gegen Politikerkritik, Spiegel-Online vom 26. Mai 2009 (abgerufen Am 22. September 2009)
  126. Jetzt redet der Detektiv, Süddeutsche Zeitung vom 3. August 2009 (abgerufen am 24. September 2009)
  127. Die Zeit: Freie Bahn für neuen Boni-Reigen, Januar 2011
  128. Bonus-Steuer löst Streit bei Deutscher Bank aus Welt online, 4. Januar 2010
  129. Zur Geschichte des Deutsche Bank-Logos (abgerufen am 3. Oktober 2009)
  130. Geschichte der DB.com Internet Domaine
  131. Homepage Deutsche Bank Stiftung (abgerufen am 3. Oktober 2009)
  132. Homepage Deutsche Bank (abgerufen am 24. September 2009)
  133. Homepage der Deutschen Bank (abgerufen am 24. September 2009)
  134. Übernahme von Bankers Trust durch Deutsche Bank gefährdet, Berliner Zeitung vom 27. Januar 1999 (abgerufen am 24. September 2009)
  135. Homepage Deutsche Bank (abgerufen am 25. September 2005)
  136. Siehe die Analyse in: Sabine Campe und Lothar Rieth: Wie können Corporate Citizens im Global Compact voneinander lernen? - Bedingungen, Hemmnisse und Bewertungskriterien, Wittenberg 2007; Diskussionspapier Nr. 2007-14, Lehrstuhl für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, hrsg. von Ingo Pies; (Einführung in Lernprozesse von Unternehmen - haben sie wirklich gelernt?, wie ist dies festzustellen?) (abgerufen am 25. September 2005)
  137. Urgewald: Deutsche Bank: ein fragwürdiges Markenzeichen (abgerufen am 25. September 2009)
  138. Cluster Munition Coalition: 'Worldwide Investments in Cluster Munitions: A shared responsibility'. (14. April 2010)
  139. Urgewald: Pressemitteilung vom 4. Juni 2009 (abgerufen am 25. September 2009)
  140. Manfred Pohl und Angelika Raab-Rebenstich: Calendarium Deutsche Bank 1970–2002, München 2002
  141. Zahlenangaben gemäß Geschäftsbericht 2010
  142. Geschäftsberichte der Deutschen Bank 2004 bis 2010

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